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review 2015-06-07 19:18
Kreisverkehr - Der 2. Fall von Hepp
Kreisverkehr: Das 2. Hepp-Buch (Hepp-Roman) - Frank Köhnlein
Stell dir vor du bist Kinder- und Jugendpsychiater, du bist grade in einer Therapiestunde, in der deine 14 jährige Patientin plötzlich meint dir auf den Schoss sitzen zu müssen. Das ist ja schon schlimm genug, jetzt stell dir vor, in diesem Moment kommt die Mutter rein, und deine Patientin sagt; "Zum Glück bist du gekommen, Mami"! Ja, du sagst jetzt sicher das ist unangenehm aber das kann man doch sicher regeln. NEIN, kann man nicht, denn es wird noch viel schlimmer, denn die Mutter ist die Frau des Polizeipräsidenten. Was das bedeutet, kann man sich jetzt sicher vorstellen. 
 
Du kannst sicher schon die Schlagzeilen sehen! ICH AUCH!! 
 
Da nützt es auch nichts das ich vermute das dieses Schosssitzen was zu bedeuten hat. Das mir Lydia damit was sagen will, denn ihr und mir wird der Kontakt von ihren Eltern untersagt. Und welcher gesunde Mensch legt sich schon mit dem Polizeipräsidenten an? Eben! Doch ich bin wie ich bin, ich mach mir dennoch ständig Gedanken dazu. Was werde ich da wohl aufdecken, welche Leichen liegen denn da im Keller?!
 
 
Erster Satz:
Im Nachhinein konnte der Hepp das gar nicht so genau sagen, wie es dazu gekommen war.


Meine Meinung

Erstmal danke an den Wörteseh Verlag für die Bereitstellung dieses tollen Buches. Ich habe einiges erwartet, aber nicht dass!
 
Aber jetzt erst mal von Anfang an. Der Titel ist ja schon speziell, aber wer das Buch liest wird schnell rausfinden was es mit diesem auf sich hat. Also, es passt ;) Das Cover Zeigt einen Ausschnitt eines Mannes der einen Anzug trägt, ich nehme jetzt mal an es soll Hepp sein, wobei ich mir das nicht wirklich vorstellen kann, denn Dr. Paul Hepp seh ich jetzt wirklich nicht in einem so geschniegelten Anzug. Eher so in der Richtung Inspektor Columbo. 
 
Was den Schreibstil betrifft, ich studiere schon das ganze Buch über wie ich den benennen oder beschreiben soll. Es fällt mir wirklich schwer. Einerseits ist es erzählerisch aus der Sicht einer 3. Person geschrieben, dann wieder könnte man meinen Hepp selber spricht über sich in der dritten Person. Speziell aber interessant. Ich hab auf alle Fälle noch nie ein Buch gelesen das diese Art des Erzählens verwendet. Auch die Satzstellungen sind manchmal andres, als würde ein Kind was erzählen. Und doch ist es nicht langweilig, im Gegenteil es ist spannend und vor allem witzig. Der Humor ist sehr intelligent. Und Frank Köhnlein packt so viel psychologisches Wissen in den Roman, aber ohne das man sich dumm vor kommt, denn sogar ich versteh was er meint. Wer könnte einem die menschliche Psyche und das Verhalten denn besser erklären als ein Kinder- und Jugendpsychologe? Welcher zudem noch Spezialist ist für psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen und auch noch für den Kinderschutz tätig ist.
 
Für mich selber war der Schreibstil anstrengend, einfach weil ich als Legasthenikerin schon mühe habe mit den gewohnten Schreibstilen, doch ich bin froh hab ich das Buch dennoch gelesen. Es dauerte etwas länger, weil ich öfters mal hängen geblieben bin, und ich höffters Pause machen musste, aber das hat dem ganzen keinen Abbruch getan.
 
Aber nun zur Geschichte. Sie dreht sich um Lydia. Seine 14 jährige Patientin, die mit 450 Gramm Hasch erwischt wurde. Nun etwas komplizierter ist es schon. Denn zur Geldbusse und im Altersheim in der Küche aushelfen, hat der Jugendstrafanwalt auch noch dafür gesorgt das sie 40 Stunden zur Therapie muss. Und da landet sie jetzt bei Dr. Paul Hepp. Die Therapie nimmt seinen Lauf, wenn auch ein etwas ungünstigen für Hepp. Denn Lydia setzt sich ganz spontan auf Hepps Schoss, und in dem Moment kommt die Mutter und Ehefrau des Polizeipräsidenten rein. Und was sagt da Lydia? Zum Glück bist du gekommen, Mami! Und auch wenn wir Leser wissen das es nicht gewollt war vom Hepp, die Mutter hat natürlich was ganz anderes hineininterpretiert und so wurde es dem Hepp und der Lydia untersagt je wieder Kontakt zu halten. 
 
Nur das Hepp natürlich Lydia nicht vergessen hat oder besser gesagt ignorieren konnte. Denn er wusste das da was nicht stimmt. Ein Mädchen setzt sich doch sicher nicht einfach so auf den Schoss eines Erwachsenen! Sie wollte ihm sicher etwas damit sagen, nur was? Und so beginnt der Kreisverkehr in seinem Kopf während er immer mal wieder im Kreisverkehr fährt um verschiedene Ausfahren zu überdenken, das hilft ihm nämlich. Und je mehr er sich mit dieser Frage, mit der Familie, auseinander setzt, wird ihm wieder Mal klar das nach aussen hin die Fassanden immer schön gepflegt erscheinen, drinnen aber der total Abbruch herrscht.... 
 
Wer einen typischen Krimi erwartet wird enttäuscht. Die Geschichte ist weder rasant, noch brutal und wendereich, sondern entschläunigt, leise, witzig und dennoch dramatisch. Kein Mainstream, würde ich sagen. Das dramatische an der Geschichte ist, das sie genau so passieren kann. Oder vielleicht auch ist. Denn Frank Köhnlein verarbeitet so seine Erfahrungen mit den Kindern und Jugendlichen, sicher, er schreibt die Geschichten um, Namen werden verändert und Orte und dergleichen, aber die Grundgeschichte, bleibt. Geschichte die man so sonst, wenn überhaupt, nur in der Zeitung liest. Aber sicher auch vieles das man sich gar nicht vorstellen kann, oder besser gar nicht erst vorstellen will! Es sind tragische, traurige Ereignisse die so passieren. 
 
Dies ist der 2. Band der Hepp-Reihe. Ich hoffe Frank Köhnlein schreibt noch viele mehr! Denn ich finde es wichtig das man solche Dinge erfährt, denn sie sind Bestandteil unseres Lebens, unserer Gesellschaft und sollten nicht totgeschwiegen werden!
 

Mein Fazit

Ein wirklich aussergewöhnliches Buch, nicht nur was die Geschichte angeht, sondern auch wegen des Schreibstils. Spannend, witzig, entschläunigt und intelligent.
 
 
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review 2015-04-01 10:53
Zehn Gründe die todsicher fürs Leben sprechen - Tabuthema Suizied
Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen - Albert Borris
Hi, ich bin Owen und Mitglied im Selbstmordrudel. Ne, guck jetzt nicht so schockiert!! Wenn du noch nie über Selbstmord nach gedacht hast, bist du wirklich ein glücklicher Teenie, aber leider geht anderen nicht so gut, die haben sich schon umgebracht, oder haben es so wie ich schon oft versucht. Nach meinem 4. Versuch hab ich dann Gleichgesinnte gesucht und gefunden. Da wäre Audrey, die Lügnerin, Frank der Alki und Jin-Ae die Lesbe. Jeder von uns hat Gründe die uns dazu bewogen haben mit dem Leben ein ende zu machen. Tod sein ist besser alles dass hier und jetzt. Und da wir alle schon gescheitert sind bei dem Versuch, tun wir uns zusammen, machen eine Reise zu einem Grab einer Berühmtheit die sich ebenso das Leben genommen haben und unser Endziel ist das Death Vally, logo, wie passend oder?, und setzen zusammen dem ganzen ein Ende, Schluss, Aus... 
 
Erster Satz: 
Bei meinem dritten Versuch, mich umzubringen, nahm ich einen Strick

 

Meine Meinung

 
Das Buch lag jetzt etwas länger als ein Jahr bei mir auf dem SuB, jetzt dachte ich, es wird zeit es zu lesen. Schliesslich mag ich Bücher mit schwierigen und speziellen Themen und so musste ich auch dieses Buch haben.
 
Der Deutsche Titel find ich gut, auch wenn der Originale etwas besser passt (Crash into me). Der Deutsche spielt auf die Listen an die von den vier jugendlichen immer wieder erstellt werden. Also ist er wirklich ok, auch wenn diese nicht wirklich viel mit dem Leben zu tun haben...Aber das Cover finde ich wiederum Hammer. Man sieht vom Grab hinauf in den Himmel. In die Freiheit, in die Leichtigkeit, während man im schwarzen Loch liegt. Treffender könnte man es wohl kaum darstellen... 
 
Der Schreibstil von Albert Borris finde ich oky, er liest sich leicht und flüssig. Dennoch fand ich es manchmal fast langweilig. Irgendwie hatte ich das Gefühl es wiederhole sich oft. Die Geschichte ist aus der Sicht von Owen in der Ich-Form geschrieben, was dem ganzen etwas tiefe gibt. Man sich schnell in ihn hineinfühlen kann und auch den anderen etwas näher ist, aber dennoch fand ich es etwas distanziert.
 
Das Thema der Geschichte finde ich gut und wichtig. Selbstmord unter Kindern und Jugendlich wird noch viel zu wenig thematisiert. Und darum war ich wirklich neugierig wie der Autor dieses umsetzt. Die Idee mit dem Suiziedpakt fand ich spannend. Doch die Umsetzung hat für mich nicht ganz so geklappt. Warum könnt ihr gleich nach lesen...
 
Zu den 4 Protagonisten kann man sicher sagen, jeder hat seine Gründe. Es wäre falsch zu urteilen ob es wirklich "richtige" Gründe sind oder welcher nun begründeter ist. Angefangen hat alles in deinem Chat wo sich die 4 irgendwann treffen, sie unterhalten sich, erzählen von ihren Versuchen sich um zu bringen, schmieden Pläne und dann kommt der Tag an dem sie sich im realen Leben treffen uns eben diese letzte Reise antreten. 
 
Während dieser Reise lernen sie sich untereinander noch mehr kennen doch bleiben für mich viel Fragen offen, denn der Austausch war für mich etwas zu oberflächlich. Bei Owen und Jin-Ae versteht man schnell um was es geht und warum sie sich entschieden haben nicht mehr hier zu sein, doch bei Frank und Audrey weniger. Mit der zeit bekommt man eine Ahnung aber ich finde für das gewählte Thema hätte sich der Autor etwas mehr mit den einzelnen Charakteren auseinandersetzen müssen, mehr auch die Tiefen und das vergangene konzentrieren sollen als auf die Reise an sich.
 
Was ich auch schon erwähnt habe ist das es oft etwas langweilig wird, und zwar weil die Spannung fehlte und sich das ganze immer etwas widerholt hat. Aber es kommt sicher auch davon das die Personen für mich zu wenig Tiefe, zweidimensional wirkten. Das find ich schade denn man hätte aus der Geschichte jeder Person wirklich viel machen können. Die waren aber leider nur am Rande angeschnitten. Versteht mich nicht falsch, es geht nicht um die Sensationspannung wie in den Billigzeitungen, sondern um emotionale. Die Fehlte fast gänzlich. Und das ist bei einem solchen Thema schon etwas komisch.
 
Da hilft auch der Rückblick nichts, in denen sie sich im Chat unterhalten. Es lockert zwar etwas auf, verrät einwenig etwas über die Protagonisten aber mehr auch nicht. Eigentlich sollte das Buch, so wie es aufgebaut ist eine Suche nach dem Leben sein, Gründe die dafür sprechen Lebendig zu sein. Doch das kommt hier leider ebenso kaum zum tragen.
 
 

Mein Fazit

Interessantes Thema, welches leider nicht so gut umgesetzt wurde und daher etwas langweilig erscheint
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