logo
Wrong email address or username
Wrong email address or username
Incorrect verification code
back to top
Search tags: tonton
Load new posts () and activity
Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2019-06-12 10:02
Déjà-vu
Rebel Heart - Moira Young

Schon im ersten Band der „Dust Lands“-Trilogie von Moira Young, „Blood Red Road“, zupfte die Betitelung der militärisch angehauchten Organisation Tonton, gegen die die Protagonistin Saba ins Feld zieht, an meinem Gedächtnis. Ich hatte den Namen schon einmal gehört. Ich schlug es nach und stieß auf einen Wikipedia-Artikel zur Miliz Tonton Macoute, die seit 1959 das Terrorregime des haitianischen Diktators François Duvalier durchsetzte und eindeutig als Vorbild für die Tonton der Dustlands diente. Die Parallelen sind zu zahlreich, um zufällig zu sein. Leider konnte ich kein Interview finden, in dem Young darüber spricht. Entweder bin ich die einzige, der dieses Detail auffiel oder es interessiert sonst niemanden. Schade, denn im zweiten Band „Rebel Heart“ muss Saba erneut gegen sie kämpfen.

 

Das Paradies liegt im Westen. Dort wollen Saba, ihr Zwillingsbruder Lugh und ihre kleine Schwester Emmi ein neues Leben beginnen und die grauenvollen Erinnerungen an Lughs Entführung vergessen. Ein weiter und gefährlicher Weg liegt vor ihnen – erst recht, seit die Tonton nach Saba suchen. Ihr Anführer DeMalo setzte ein Kopfgeld auf sie aus. Dennoch will Saba die Dustlands nicht verlassen, ohne zu wissen, was mit Jack geschah, der nicht wie vereinbart zu ihnen stieß. Besorgt macht sie sich auf die Suche und trifft schon bald Flüchtlinge, die ihr eine haarsträubende Geschichte erzählen: angeblich schloss sich Jack den Tonton an und unterstützt sie dabei, die Bevölkerung mit Gewalt umzusiedeln. Die Berichte sind zu plausibel, um sie als Unsinn abzutun. Zweifel schleichen sich in Sabas Herz. Würde Jack tatsächlich mit den Männern zusammenarbeiten, die sie beinahe getötet hätten? Oder ist er ein Gefangener und braucht ihre Hilfe? Sie muss die Wahrheit herausfinden – notfalls inmitten der Reihen ihrer Feinde…

 

Nach der Lektüre von „Blood Red Road“ hoffte ich inständig, dass sich meine Anlaufschwierigkeiten mit dem ersten Band in der Fortsetzung „Rebel Heart“ nicht wiederholen würden. Tja. Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten erfüllt werden. Ich gebe zu, dass es etwas dauerte, bis ich mich wieder an Moira Youngs speziellen Schreibstil gewöhnt hatte, doch ich musste mich nicht anstrengen, um in der Handlung von „Rebel Heart“ anzukommen, weil sie sich kaum von „Blood Red Road“ unterscheidet. Natürlich sind die Umstände anders, denn Saba sucht dieses Mal nicht ihren Zwillingsbruder Lugh, sondern Jack, und die Ziele der Tonton erreichen neue Dimensionen, aber im Fokus steht wieder ein Rettungsmissions-Road Trip quer durch die Dustlands. Die Lektüre war ein Déjà-vu. Ich bin hin und hergerissen, ob die Ähnlichkeiten Absicht waren oder von einem Mangel an Kreativität zeugen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Young übersah, dass sie dieselbe Geschichte unter neuen Vorzeichen noch einmal erzählt. Vielleicht behielt sie einige der Rahmenbedingungen bei, um die Entwicklung ihrer Protagonistin zu betonen. Nehmen wir mal an, das wäre der Fall. Dann müsste man „Rebel Heart“ als Charakterstudie in einem atmosphärischen, dystopischen Wild West-Setting begreifen. Diese Interpretation verläuft definitiv zu Youngs Gunsten, denn sie bedeutet, dass wir den inhaltlichen Verlauf, der mir ohnehin zu gestreckt und ausgelutscht erschien und meine Ungeduld befeuerte, vernachlässigen können. Es ist nicht so wichtig, ob Jack sich freiwillig den Tonton anschloss oder nicht; viel interessanter ist die Frage, inwieweit Saba sich seit Beginn der „Dust Lands“-Trilogie veränderte und wie sich ihr neues Selbstverständnis auf ihre Beziehungen auswirkt. In „Rebel Heart“ zeigt sich Sabas verletzliche Seite prominenter denn je. Sie wird in eine Position gezwungen, der sie nicht gewachsen ist. Alle erwarten von ihr, eine Anführerin zu sein, ihre traumatischen Erlebnisse zu vergessen und selbstlos ihre eigenen Wünsche aufzugeben, um den Bedürfnissen ihrer Gefährten gerecht zu werden. Erfüllt sie diese Erwartungshaltung nicht, hagelt es Kritik. Sie tat mir leid, weil alle unheimlich hart mit ihr ins Gericht gehen, besonders Lugh. Oh, wie sehr wünschte ich, diesen Kotzbrocken verprügeln zu können. Ständig hackt er auf Saba herum. Ich verstehe durchaus, dass Lugh Schwierigkeiten hat, seine Entführung zu verarbeiten und daher zornig und unsicher ist, aber die Vehemenz, mit der er seine negativen Emotionen an Saba auslässt, regte mich fürchterlich auf. Er kommt nicht damit klar, dass sich ihre Rollenverteilung verschob. Saba braucht ihn nicht mehr wie früher, sie ist nicht mehr die hörige Schwester, die ihm wie ein Hündchen hinterhertapst und das schmeckt ihm gar nicht. Er ist unsensibel und blind für ihr Leid. Reißen sich nicht bald alle zusammen und akzeptieren, dass Saba noch ein Teenager ist, keineswegs alle Antworten kennt und die Pläne der Tonton für eine neue Weltordnung nicht im Alleingang vereiteln kann, werden sie ihr Potential im Keim ersticken. Ohne Freiraum und etwas Verständnis kann sie nicht die Heldin werden, die das Finale der Trilogie brauchen wird.

 

Ich fand „Rebel Heart“ insgesamt etwas schwächer als „Blood Red Road“. Selbst wenn ich mich primär auf die überzeugende Entwicklung der Figuren konzentriere und den charmanten Wild West-Flair der Geschichte einbeziehe, kann ich die sich wiederholenden Muster der Handlung nicht komplett ignorieren. Nach dem vielversprechenden, originellen Auftakt der „Dust Lands“-Trilogie ist dieser Kreativitätsabfall, der sich auch in der neuen Agenda der Tonton zeigt, ernüchternd. Weltherrschaft, Rettungsmissionen und Road Trips – das hatten wir doch alles schon. Außerdem mochte ich den esoterischen Einschlag des zweiten Bandes nicht. Geister, echt jetzt? Musste das sein? Ich hoffe, dass „Rebel Heart“ nur unter dem „Mittlerer-Band-einer-Trilogie“-Syndrom leidet und Moira Young ihrer Muse für den Abschluss „Raging Star“ noch einmal ein ordentliches Opfer darbrachte. Dieselben Abenteuer in Dauerschleife sind einfach langweilig.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/06/12/moira-young-rebel-heart
Like Reblog Comment
review 2011-07-02 00:00
Le Tonton De Max Et Lili Est En Prison
Le tonton de Max et Lili est en prison - Dominique de Saint Mars Most books for six to eight year olds lack depth, since they can't be very long. But Dominique de Saint Mars has been working on Ainsi Va La Vie since 1990, and she's now written nearly a hundred of them. Even though each individual book is only forty pages, that adds up to about 4000 pages in total, and the series as a whole is as complex as many adult novels.

So, here, Lili has met up with cousin Léa, and she immediately sees that something is very wrong. (Max, with typical male emotional intelligence, doesn't notice a thing). They go out in the garden, and Léa tells Lili the whole dreadful story. Her father, Uncle Jeannot, is officially in China working as a trainer for the Chinese table-tennis team. But Léa has found out that this isn't true. He's had problems with alcohol for a long time. It looked like he'd got over them, and, in Emilie n'aime pas quand sa mère boit trop, he even helped Emilie's mom with her drinking problem and became her sponsor at AA. But a few months ago he started drinking again. He caused a serious accident, and he's been jailed for a year.

Léa is distraught, both that he could do such a bad thing and, even more, that he could then cold-bloodedly lie to her. "He doesn't care about me!" she says bitterly. Lili tells her she's seen this kind of thing before. In Le père de Max et Lili est au chômage, it was ages before her father would admit he'd lost his job. Sometimes, adults lie to protect you, or at least think they do. She tells Léa should should give her father a chance, but Léa's having none of it. "It's up to him to take the first step!" she snarls.

Lili passes on the news to Max that evening. Max is at first unwilling to believe it, but gradually admits it must be true. He's angry and then thoughtful. "How old do you need to be to get a helicopter pilot's license?" he asks. You can see his fantasies in the thought bubble. But Lili, who's as practical as ever, knows that what they really need is more information. The father of one of her classmates is a prison warden. She cleverly arranges for him to turn up next week to do a show-and-tell. Simultaneously, she contacts one of her other cousins. The resourceful Victor was able to get a mail to Santa Claus in Max et Lili fêtent Noël en famille. Probably he can find out which prison Uncle Jeannot is in?

Both of Lili's plans work out perfectly. The visit from the prison warden is very informative. It turns out that prisoners aren't kept chained and shackled. They're treated humanely and allowed to watch TV. They can even receive family visits! Some of the more right-wing kids think this is disgustingly soft treatment, but Lili, who's already internalised her parents' liberal values, points out that not all prisoners are bad people. Some of them may even be innocent - the justice system is not infallible. And it's important that they should be able to reintegrate into society when they're released. There's a handy footnote pointing you to the appendix, in case the terminology is too hard to follow.

Meanwhile, Victor's done his job and gives Lili the address she requested. That evening, a fake postcard from China arrives. "Oh, how nice!" says Lili's mom brightly. "Mail from Uncle Jeannot!" Lili and Max give her dark looks, and display a total lack of interest. Mom and Dad wonder if they haven't figured it out. "Maybe we should tell them the truth?" says Mom. "After all, honesty is usually the best policy." But Lili's three jumps ahead of her, and is already composing her letter. It's a tough one. "Your daughter Léa loves you very much," she concludes. "You ought to write to her and tell her what's really happening."

It all works out! The truth will indeed set you free, and once everyone can talk about it things do get better. Léa's family arrange to visit Jeannot in prison and take Max and Lili with them. The reunion scene is really good. Tears are shed all round, and I must admit I had to choke back a few myself. Léa, who's just been goofing off at school for the last few months, promises she'll try harder, and sounds like she means it.

"You fixed all this, didn't you?" she asks on the way out. Lili's worried she's gone too far - not everyone appreciates quite this level of interference in their private life, and she'd have preferred to have done good by stealth. But she admits it, and Léa, thank God, is grateful rather than furious. Lili goes home and brings Mom and Dad up to date.

"Right," she says, and looks them in the eye. "If you're ever put in prison, you're telling me immediately. Okay?"

"Uh, yeah," say the flummoxed parents.
More posts
Your Dashboard view:
Need help?