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review 2015-10-30 10:00
Als Parabel zu bedeutungsschwer
Das eherne Buch: Eine Geschichte vom Ende allen Krieges - Christian von Aster

Ich habe „Das Eherne Buch“ in einer LovelyBooks-Leserunde gewonnen. Es ist ein wenig merkwürdig, dass es erst diese Leserunde brauchte, damit ich es endlich mit dem Autor Christian von Aster versuche, denn seine humoristische Fantasy-Trilogie Die Große Erzferkelprophezeiung steht seit Jahren ungelesen in meinem Regal. Ich weiß nicht genau, was mich abhält. Die Wege des allwissenden Bauches sind unergründlich. „Das Eherne Buch“ hatte ich vor meiner Bewerbung für die Leserunde auf einigen Blogs gesehen und war furchtbar neugierig auf die Geschichte. Andernfalls hätte ich mich wohl auch nicht beworben, denn meine Erfahrungen mit Leserunden waren bisher nicht sehr positiv. Da mich das Buch jedoch wirklich interessierte, beschloss ich, dem Prinzip der Leserunde noch einmal eine Chance zu geben.

 

Ein Reich, zerrissen vom Krieg. Die Legende eines Schwertes, das den Frieden bringen soll. Und ein junger Bibliothekar, auf dessen Schultern das Schicksal des gesamten Landes liegt.
Es ist mitten in der Nacht, als Jaarn unerwartet zu seinem Vater gerufen wird und sein Leben sich für immer verändert. Der alte Fürst Eonh von Stahl überreicht ihm Das Eherne Buch, die sagenumwobene Geschichtenklinge, geschmiedet aus den Geschichten und Mythen des Landes. Mit dessen Hilfe soll Jaarn dem Reich den Frieden bringen, denn der Legende nach versprach der Kriegbringer Dhur’Kharr, den Krieg zu beenden, legte man ihm das Schwert zu Füßen. Ein weiter Weg voller Gefahren und Abenteuer liegt vor Jaarn. Mächtige Feinde trachten danach, ihm die Klinge zu entreißen. Kann er das Reich vor sich selbst retten und Hoffnung in die Herzen der Menschen tragen?

 

Ich glaube, „Das Eherne Buch“ war nicht die richtige Lektüre für mich. Ich weiß, dass es auf vielen Blogs hoch gelobt wurde und ich verstehe auch wieso. Doch mich hat die Geschichte einfach nicht abgeholt. Sie erschien mir wie ein Kunstmärchen, dessen Symbolgehalt fast schon aufdringlich vermittelt wurde. Es war, als würde mir Christian von Aster sein Buch um die Ohren schlagen und dabei laut kreischen „Los, denk über Krieg und Frieden und Hoffnung nach!“. Ich bin sicher, dass das nicht seine Absicht war, aber auf mich wirkte es so, weil mir Subtilität in philosophischen Erzählungen sehr wichtig ist. Ich mag es feiner, leiser und habe gern mehr Gedankenspielraum. „Das Eherne Buch“ erschien mir belehrend, ja fast schon bevormundend, wodurch das gesamte Konzept für mich nicht funktionierte. Der 15-jährige Protagonist Jaarn zieht aus, um dem Kriegbringer die legendäre Geschichtenklinge zu Füßen zu legen und auf diese Weise den Krieg im Reich zu beenden. So sehr ich die Idee des aus Sagen und Mythen geschmiedeten Schwertes mochte, war mir dessen Bedeutung einfach zu offensichtlich: das Wort ist mächtiger als jedes Kriegsgerät und birgt Hoffnung, die längst verloren scheint. Mit dem Ehernen Buch dürfen keine Hiebe ausgeführt werden, da sonst Geschichten herausgerissen werden. Wir sprechen hier also über ein pazifistisches Schwert, ein hübsches Paradoxon. Mit Jaarn selbst konnte ich hingegen nur wenig anfangen. Er hat kaum Persönlichkeit, ist mehr Bote als wahrer Akteur. Er transportiert die Geschichte und wird von ihr vorangetrieben, ohne sie tatsächlich zu lenken. „Das Eherne Buch“ ist nicht seine Geschichte, es ist eine Geschichte. Sein Anteil daran wirkte auf mich zufällig. Natürlich reist Jaarn nicht allein, sondern wird von dem schroffen, mysteriösen Rugk begleitet. Rugk hat viele Namen und viele Geheimnisse, die er eifersüchtig hütet. Ich empfand ihn als den interessantesten Charakter des Buches, doch leider geriet die Aufklärung seiner Vergangenheit etwas unspektakulär. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ihm diese gerecht wird. Insgesamt fand ich, dass Christian von Aster zu wenig aus seinen Figuren herausgeholt hat. Das imposanteste Beispiel ist die Eisenmutter, die Söldnerin und Hebamme zugleich ist. Sie vereint Leben und Tod, Anfang und Ende – wieder so eine Metapher, deren Bedeutung auf den ersten Blick erkennbar ist. Ich wünschte, sie wäre mehr als nur ein wandelndes Sinnbild gewesen. Zwar überraschte sie mich in der einen oder anderen Szene, doch unterm Strich hatte ihre Persönlichkeit zu wenig Tiefe, um wahrhaft überzeugend und glaubhaft zu sein.

 

„Das Eherne Buch“ ist eine Parabel. Unglücklicherweise konnte ich schon während meiner Schulzeit nichts mit Parabeln anfangen und habe nie richtig verstanden, warum Autor_innen diese besondere Form der Literatur nutzen. Obwohl ich erkennen konnte, was Christian von Aster erreichen und vermitteln wollte, hat mir seine Geschichte schlicht zu wenig Spaß bereitet. Es gab ein paar lichte Momente, doch im Großen und Ganzen fand ich sie nicht spannend und zu bedeutungsschwer. Die Symbolik des Buches überlagerte meiner Meinung nach Handlung, Charaktere und Atmosphäre, wodurch seine Botschaft dominanter als alle anderen Elemente auf mich wirkte. Ich hätte mir mehr Ausgeglichenheit gewünscht, sodass sich meine Gedanken freier hätten entfalten können und weniger in eine bestimmte Richtung gezwängt worden wären.
Ob „Das Eherne Buch“ etwas für euch ist, hängt meiner Ansicht nach stark davon ab, inwieweit ihr euch mit Christian von Asters Umsetzung seiner philosophischen Überlegungen anfreunden könnt. Leider müsst ihr das selbst herausfinden.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich nicht mehr an Leserunden auf LovelyBooks teilnehmen werde. Ein Buch nach Abschnitten zu lesen und zu bewerten entspricht nicht meinem Wesen als Leserin. Die Entwicklung meiner Gedanken und meiner Meinung zu einem Buch ist ein Prozess, der erst abgeschlossen ist, wenn das Buch beendet ist – daher kann ich an den vorgegebenen Punkten häufig kein Urteil abgeben. Auch empfinde ich den Zwang, nach einer bestimmten Seitenzahl etwas schreiben zu müssen, als störend. Das setzt mich unter Druck und beschneidet mein Lesevergnügen. Für mich ist das Experiment „LB-Leserunde“ somit abgeschlossen.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/10/30/christian-von-aster-das-eherne-buch
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review 2012-09-22 07:43
Christian von Aster - Der letzte Schattenschnitzer
Der letzte Schattenschnitzer - Christian von Aster

Dieses Buch hat mich zunächst neugierig gemacht. Der Klappentext hörte sich gut an und der Einstieg war auch mehr als interessant. In mehereren Erzählperspektiven wird die Geschichte mit und um Jonas Mandelbrodt erzählt. Da ist zum Einen Jonas Mandelbrodt, dessen Familiengeschichte und erste Lebensjahre erzählt werden. Dann kommt sein Schatten selbst zu Wort und erzählt in der Ich-Perspektive, wie er Jonas Mandelbrodt in die hohe Kunst der Schatten einweiht. Er bringt ihm kleine Spielereien bei, z.B. wie Jonas die Schatten seiner Stofftiere vertauscht oder die Schatten der Halme, des Querkraut, dass immer Richtung Sonne zeigt, verdreht. Damit will er Jonas auf seine bevorstehende Aufgabe vorbereiten.

 

Der Rat der Schatten, der sich stets in einer alten, dunklen Höhle trifft,  ist damit nicht einverstanden und verfolgt mit Argusaugen das weitere Geschehen.

 

Es erfolgen weitere ungewöhnliche Vorkommnisse, die nur den Schattenweltlern bekannt sind. Der Leser erhält nach jeder weiteren Einführung eine Erklärung, einen Auszug aus dem “Alchimia Umbrarium” von John Dee aus dem Jahre 1604, sozusagen der wissenschaftliche Hintergrundzum Geschehen.

 

Dann wird plötzlich Carmen Maria Dolores Hidalgo, das Mädchen ohne Schatten geboren und die ganze Schattenwelt steht Kopf. Auch auf dieses Mädchen hat der Rat der Schatten ein Auge.

 

Damit das Gleichgewicht wieder hergestellt wird, beschliesst der Rat, dass sowohl Jonas als auch Carmen getötet werden müssen. Carmen wird entführt und gefangen gehalten. Zeitgleich wird auf Jonas ein Angriff verübt. Jonas begreift, dass er zu Hause nicht bleiben kann. Er macht sich auf den Weg , um sich dem Kampf zwischen Mensch und Schatten zu stellen. Denn nur Jonas kann alles zu einem guten Ende bringen.

Ihr merkt schon, das Buch hat mich nicht überzeugt. Die Idee der Schattenwelt hat mir sehr gut gefallen, auch die verschiedenen Erzählpersektiven belebten das Buch und trieben die Handlung voran. Es waren gerade die kleinen Dinge, die mich begeisterten, z.B. das Querkraut oder der Schattenreiter, bei denen die Schatten des Männchens und des Weibchens vertauscht werden.

 

Die Sprache in diesem Buch, vor allem, die des Schattens von Jonas Mandelbrodt passte genau zu meiner Vorstellung. Alt und ehrwürdig und schon viele Jahre auf der Erde unterwegs, hat er bereits vieles gesehen und kann dem Jungen sein Wissen vermitteln.

 

Tja, und damit habe ich alle für mich positiven Aspekte aufgezählt. Weder die Handlung noch der Verlauf der Geschichte haben mich überzeugt. Es wird zuviel zwischen den einzelnen Erzählperpektiven hin- und hergesprungen. Manchmal gab es nur noch einen kurzen Abschnitt, der dem Schatten von Jonas zugesprochen wurde. Außerdem hatte ich Probleme, den Schatten Leben einzuhauchen. Sie sind nicht lebendig und missbrauchen die menschliche Hülle oftmals nur für ihre eigenen Zwecke.

 

Alles in Allem hat mich das Buch nicht überzeugt. Die Idee war gut, aber es haperte an der Umsetzung. Leider.

 

Ich vergebe daher nur 3 von 5 Punkten.

LG sanja

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review 2011-09-14 00:00
Der letzte Schattenschnitzer - Christian von Aster Soviel vorweg: Ich habe es nicht geschafft dieses Buch komplett zu lesen. Ich bin kein großer Fan von Fantasy, aber ich mag es wenn alltäglichen Dingen Magie eingehaucht wird. In diesem Roman sind unsere Schatten mehr als nur das vom Licht erschaffene Abbild unserer selbst. Sie können Denken und beinhalten das Wissen tausender Jahre. Außerdem gibt es Menschen, die die Schatten beherrschen und kontrollieren können. Doch dieses Talent ist in unserer Zeit äußerst selten geworden. Jonas Mandelbrodt ist seit Hunderten von Jahren der erste Mensch, der die Gabe der Schattenmagie hat und von seinem eigenen Schatten in ihr unterrichtet wird. Soweit, so gut.

Leider kommt die Geschichte nicht richtig ins Rollen. Wer ist hier eigentlich der Protagonist? Jonas? Sein Schatten? Die Mitglieder des ominösen Rates? Keine der Figuren hat genug Tiefe um diese Rolle einnehmen zu können. Nach der Hälfte der knapp 300 Seiten war mir keine einzige der Figuren auch nur annähernd sympathisch und dass so spät in der Entwicklung der Geschichte immer noch neue und vermeintlich wichtige Charaktere eingeführt wurden machte das ganze nicht einfacher.
Nach 200 Seiten hab ich aufgegeben. Hundert Seiten vor Schluss sollte doch zumindest ein Spannungsbogen erkennbar sein. Zu viele Charaktere, zu viele Mysterien und nicht zuletzt zu viele Rechtschreib- bzw. Druckfehler. Autor und Lektor hätten gut daran getan sich noch ein paar Mal zusammen zu setzen um an Story und Rechtschreibung zu tüfteln.

Schade, denn die Idee hat mir, wie gesagt, gefallen. Und der Anfang war vielversprechend. Gut gelungen sind auch die Passagen aus dem fiktiven Alchima Umbarum John Dees. Leider ist die eigentliche Handlung dann doch etwas zu konfus ausgefallen und wenn dann auch noch ein Engel auftaucht, dann ist mir persönlich das alles etwas zu durcheinander.

Trotz allem handelt es sich bei diesem Roman sicherlich nicht im Schrott. Der Autor hat Talent zum Schreiben. Er hätte sich nur etwas mehr Gedanken um die Struktur seiner Geschichte machen sollen und seinen Figuren könnten ein wenig lebendiger sein.
Fazit: Leichte Unterhaltung für Fantasy-Fans.
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