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review 2018-02-06 07:57
Zauberzunge oder Eichelhäher?
Tintentod (Tintenwelt, #3) - Cornelia Funke

Cornelia Funkes liebevoll gestaltete Website ist eine wahre Schatzkiste. Eine Stunde habe ich mich durch ihren Internetauftritt gelesen und weiß nun, dass sie ein Islandpony namens Jarpur besaß, gern eine gruselig anmutende Mischung aus Eistee und Limonade trinkt und sich seit 2015 in den USA selbst verlegt, weil die Differenzen mit ihrem Verlag unüberwindbar waren. Dort fand ich auch den Blogpost, der belegt, dass Frau Funke an einer Fortsetzung ihrer „Tintenwelt“-Trilogie arbeitet. Leider ist dieser Post vom Dezember 2016 und seitdem… Gerüchte, aber nichts Konkretes. Auf meiner persönlichen Prioritätenliste steht dieser potentielle neue Band nicht besonders weit oben. Ich bin erst einmal froh, die originale Trilogie mit „Tintentod“ endlich abgeschlossen zu haben.

 

Das Leere Buch brachte furchtbares Unglück über die Tintenwelt. Obwohl Mortimer den Natternkopf hereinlegte und seine Künste als Buchbinder einsetzte, um die weißen Seiten langsam verfaulen zu lassen, ist der Tyrann weiterhin am Leben. Geschwächt von seiner Verbindung zu dem Buch, dahinsiechend und verrottend, lässt er seinen Zorn an der unschuldigen Bevölkerung aus. Die Rebellen des Schwarzen Prinzen können nicht überall zugleich sein, nicht einmal der legendäre Eichelhäher. Mo hadert mit seiner Verantwortung für das Leid der magischen Buchwelt. Von Gewissensbissen gequält begibt er sich wieder und wieder in Gefahr. Währenddessen wünscht sich Resa nichts sehnlicher, als heimzukehren. Sie will die Tintenwelt verlassen und auch Meggie wird von Heimweh geplagt. Nur Mo will nicht gehen, bevor er das Unrecht, das er anrichtete, wieder gut machen kann. Als ihm Violante die Hässliche einen Pakt vorschlägt, um ihren Vater endgültig zu beseitigen, zögert Mo nicht lange, ihr Angebot anzunehmen. Doch Violante ist noch immer die Tochter des Natternkopfes. Verdient sie sein Vertrauen?

 

Herrje, was für ein Auf und Ab. Meine Erfahrungen mit der „Tintenwelt“-Trilogie sind die reinste Achterbahnfahrt. Erst das Desaster mit „Tintenherz“; dann das zwei Jahre andauernde, mühsame Überwinden meiner Enttäuschung, um dem zweiten Band eine Chance einzuräumen; die Erleichterung, in „Tintenblut“ eine spannende, mitreißende Geschichte vorzufinden und nun das (vorläufige) Finale „Tintentod“, welches das Niveau des Vorgängers leider nicht aufrechtzuerhalten vermag. Hoch, runter, rechts, links, Schraube und Überschlag – es war alles dabei. Man kann über die „Tintenwelt“ sagen, was man mag, aber ich kann zumindest nicht behaupten, dass sie meine Emotionen nicht in Aufruhr versetzt hätte. Nichtsdestotrotz hätte ich mir natürlich einen anderen Ausgang meiner Reise mit Mo und Meggie gewünscht. Ich fand „Tintentod“ durchschnittlich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass Cornelia Funke bis ins Detail wusste, welche Geschichte sie im letzten Band erzählen wollte. Vielmehr wirkte es, als habe sie sich mit einem groben Plan zum Schreiben hingesetzt, begonnen und sich treiben lassen. Dadurch weist das Buch Längen auf, in denen die Handlung kaum Fortschritte verzeichnet. Es enthält inhaltliche Schleifen, die lediglich dazu dienten, der Autorin Zeit zu verschaffen, auf die nächste zündende Idee zu warten. Bestimmte Nebenhandlungsstränge hätten drastisch gekürzt oder zielgerichteter gestaltet werden können. Auch hatte ich den Eindruck, dass den Figuren unnötig viele Steine in den Weg gelegt werden. Nichts will ihnen reibungslos gelingen, Erfolgserlebnisse sind rar gesät. Daher gestaltete sich die Lektüre oft frustrierend. Ich glaube, die Ursache für diese Ziellosigkeit liegt in der Verschiebung des Fokus. In den ersten beiden Bänden folgten die Leser_innen primär Meggie – nun steht Mortimer im Mittelpunkt, wovon die Geschichte nicht profitierte. Obwohl sein innerer Konflikt zwischen seiner Identität als Zauberzunge und seiner Rolle als Eichelhäher durchaus nachvollziehbar ist, reitet Frau Funke für meinen Geschmack zu sehr darauf herum und schickt Mo in eine Richtung, die ich nicht länger gutheißen konnte. Sein selbstloses Verantwortungsbewusstsein für die Tintenwelt in allen Ehren, doch er geht zu weit. Er riskiert nicht nur sein Leben, sondern auch das Leben seiner Frau und seiner Tochter. Wäre ich mit Mo verheiratet, ich hätte ihm gebührend den Kopf gewaschen und ihn ermutigt, andere Lösungen zu finden. Doch natürlich kann man diese Initiative von der zurückhaltenden Resa nicht erwarten und Meggie vergöttert ihren Vater zu sehr, um sein Handeln ernsthaft zu kritisieren. Ich finde Meggies Verhältnis zu ihren Eltern merkwürdig. Die beinahe lächerlich tiefe Liebe zu Mo steht in krassem Kontrast zu der Respektlosigkeit, mit der sie ihre Mutter behandelt. Manchmal beschlich mich sogar das Gefühl, Meggie sei eifersüchtig auf Resa. Sie erkennt Resas Autorität überhaupt nicht an. Der Fairness halber muss ich erwähnen, dass Resa diese allerdings auch nicht einfordert. Sie lässt sich von ihrer Tochter abwatschen, herunterputzen, ohne auf die natürliche Rollenverteilung zwischen Mutter und Kind zu bestehen. Sie ist ein zerbrechliches, zartes kleines Vögelchen. Wie passend, dass sie sich im Verlauf der Geschichte in eine Schwalbe verwandelt.

 

„Tintentod“ war nicht das Finale der „Tintenwelt“-Trilogie, das ich mir erhofft hatte. Mal davon abgesehen, dass sich Cornelia Funke mit der Verschiebung des Fokus meiner Meinung nach keinen Gefallen tat und ich das ganze Werk als unstrukturiert empfand, war ich auch mit dem Ende nicht glücklich. Es entsprach überhaupt nicht meinen Erwartungen. Trotz dessen bin ich nicht abgeneigt, es mit der ominösen Fortsetzung, so sie denn irgendwann erscheinen sollte, zu versuchen und kann mir ebenfalls vorstellen, meine Fühler in Richtung „Herr der Diebe“ und „Reckless“ auszustrecken. Meine Geschichte mit Cornelia Funke wird weitere Kapitel haben. Es muss möglich sein, mich mit der gefeierten Bestsellerautorin zusammen zu bringen. Ich gebe nicht auf. Noch nicht.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/02/06/cornelia-funke-tintentod
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review 2015-01-04 20:25
Ein letztes spannendes Abenteuer in der Tintenwelt
Tintentod - Cornelia Funke

Weil er so passend und schön ist, gibt es diesemal den Original-Klappentext. Der ist nämlich ein Zitat, das ich sowieso in die Rezension einbauen wollte.

 

„‚Meggie‘, sagte Fengolio leise, ‚wir beide wissen, dass dein Vater nicht wegen meiner Lieder der Eichelhäher ist. Dein Vater ist wie der Schwarze Prinz – er fühlt mit den Schwachen. Das habe nicht ich ihm ins Herz geschrieben, das war schon immer dort. Vielleicht hast du recht. Vielleicht verändert diese Geschichte ihn, aber er verändert auch die Geschichte.“

 

Kurzrezension

 

Nachdem ich ja bereits Band eins und Band zwei rezensiert habe, gibt es zu Band drei heute nur eine Kurzrezension. Denn alles, was ich zum Schreibstil, zur Idee an sich und zu den Charakteren sagen konnte, habe ich ja schon gesagt.

 

Der Schreibstil hatte mich auch hier wieder von Beginn an eingenommen. Ich bin fast etwas traurig, dass die Reihe nun ein Ende hat und kann mir gut vorstellen, dass ich sie irgendwann noch einmal lesen werden. Es hat riesigen Spaß gemacht, in die Tintenwelt einzutauchen. Es war spannend, lustig, abenteuerlich und emotional.

 

In der Tintenwelt habe ich so viele tolle, individuelle Charaktere kennengelernt. Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass keiner durch und durch gut oder böse war, sonder alle Charaktere sehr vielschichtig mit Stärken, Schwächen, guten und schlechten Seiten ausgestattet waren. Das hat sie richtig greifbar und authentisch gemacht. Auch in Tintentod war Staubfinger einer meiner Favoriten und dass, obwohl ich ihn in Band eins noch nicht so wirklich mochte. Aber insgesamt konnte ich jedem etwas abgewinnen, denn jeder war auf seine Art und Weise faszinierend. Selbst die bösen wie den Natternkopf oder Orpheus mochte ich. Nicht die Personen an sich, aber die Art, wie sie alle dargestellte wurden. Besonders gefallen hat mir die Art und Weise, wie sich Jacobo weiterentwickelt hat. Und so einen Glasmann hätte ich ja selber gerne.

 

Der dritte Band der Tintenwelt lässt uns nochmals eine langes und packendes Abenteuer bestreiten. Gemeinsam mit Resa, Meggie, den Räubern rund um den schwarzen Prinzen, Violante und Jacobo und all den anderen Bewohnern der Tintenwelt. Allerdings waren auch hier, wie bereits in Band zwei, ein paar lange Stellen dabei. Deshalb gebe ich vier von fünf Sternen für diesen tollen Abschluss einer einzigartigen und wunderbaren Trilogie.

 

„Woraus sind wir gemacht? Resa, ich Mo und das Kind, das kommen wird. Sie wusste die Antwort nicht mehr. Hatte sie sie je gewusst.?“ (S. 52)

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review 2014-02-12 08:00
Inkdeath
Inkdeath - Cornelia Funke

Original Title: Tintentod

 

The conclusion to the Inkworld trilogy, I'd been looking forward to this book for a long time, after I really liked the first to books.

 

Luckily, this book didn't disappoint! It was still very nice to read, I still like the idea and especially the characters (although I really missed my favourite one). It felt like a good ending to the series, although I liked the first two books best...

 

Overall, I think this is a very nice series probably best for ages around 12. It's one of those series where you can just feel how much the author loves books.

 

Note: I read a Dutch translation of this book

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