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review 2017-06-16 09:53
Mäßig schlauer und spannungsbefreiter ›Psychothriller‹
Blauer Montag - Nicci French,Birgit Moosmüller

Ich weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll. Blauer Montag war leider eine herbe Enttäuschung. Es fing ganz gut an, die Hauptfigur versprach interessant zu werden und der Plot, rund um entführte Kinder über Jahrzehnte hinweg, hätte spannend werden können. Stattdessen zog sich die Handlung zunächst nur ewig in die Länge. Man ahnt natürlich, dass die vielen wechselnden Perspektiven am Ende irgendwie miteinander verbunden sein müssen, aber es gab auch etliche Figuren, die einfach überflüssig waren und der Story nichts beisteuern konnten.

 

Frieda fand ich als Hauptfigur nicht direkt unsympathisch, aber völlig unzugänglich. Man erfährt über sie praktisch nichts persönliches. Sie ist kalt und emotionslos. Da gibt es einfach nichts, woran ich als Leserin anknüpfen konnte.
Dann gibt es da noch Inspector Karlsson, der die Ermittlungen in Matthews Fall leitet, und dessen Charakter man wohl nur als inkonsequent bezeichnen kann, wenn es um Frieda geht. Beide arbeiten letztlich gemeinsam an dem Vermisstenfall, aber die Dynamik zwischen ihnen ist irgendwie unstet. Im einen Moment schätzt Karlsson Friedas Expertise, im nächsten bringt er zum Ausdruck, wie lächerlich ihre Annahmen sind. Er bittet Frieda um Hilfe, nur um dann festzustellen, wie nutzlos sie für seine Ermittlungen ist und wird regelrecht feindselig, wo er zwei Minuten zuvor noch charmant gelächelt hat. Mehrfach. Von Zusammenarbeit kann da eigentlich nicht gesprochen werden. Auf mich wirkten die beiden gestelzt und inkompetent.

 

Schlimmer als die Ausarbeitung der Charaktere war der Plott selbst. Oben schrieb ich ja schon, dass er sich sehr langsam entwickelt, leider aber auch ohne Spannung und Überraschungen. Schon mit Auftauchen der letzten Figuren war mir sofort klar was wie abgelaufen ist, wer wer ist und was mir am Ende noch als gewitzter Twist verkauft werden würde. Und es kam alles ganz exakt so, wie ich es erwartet hatte. Das ließ mich nicht nur an dem Buch an sich zweifeln, ich fand es auch fast frech, einen so vorhersehbaren Mist noch als Twist vorgesetzt zu bekommen. Darüberhinaus ließ das Ende, also die letzten 40 Seiten etwa, Frieda und Karlsson noch einmal so richtig unfähig erscheinen. Ich kann es jetzt nicht im Detail erklären, falls doch noch jemand Blauer Montag lesen möchte, aber wer bei der Entwicklung nicht wenigstens einen leisen Zweifel bekommt, der gehört zurück auf die Schulbank geschickt. Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, dass solche leichtgläubigen »Experten« unsere Therapiezimmer und Polizeistationen besiedeln und dann nicht mal auf die einfachsten Ideen kommen.

 

Und zum Schluss: Warum ›Blauer Montag‹? Was hatte der Wochentag mit der ganzen Sache zu tun, außer dass es sich als guter Titel für eine neue, 7-teilige Reihe machte? Genau: nichts.

 

Also, Thriller? Fehlanzeige. Psychothriller? Schon gar nicht. Macht das Buch hungrig auf den nächsten Teil der Reihe? Eher nicht. Es hatte gute Ansätze, mehr aber auch nicht. Das hat schon Mord ist ihr Hobby besser hinbekommen – und das will was heißen.

Source: moyasbuchgewimmel.de/rezensionen/titel/b/blauer-montag
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review 2017-05-05 13:06
Genialer Weltraumkrimi!
Six Wakes - Mur Lafferty

Holla die Waldfee! – was hat mich Six Wakes von Mur Lafferty gepackt! So eine geniale Mischung aus spannendem Weltraumabenteuer und Mord-Mystery! Das war wie ein besseres Cluedo im Weltall, bei dem sich die Ereignisse rasch entwickeln. Ich sage es gleich: dieses Buch habe ich in zwei Tagen durch gesuchtet und falls es bis hierher noch nicht klar war: ich bin richtig begeistert!

 

Ich weiß gar nicht worüber ich mich als erstes freuen soll. Das Buch beginnt mittendrin im Geschehen. Man steht, wie die Besatzung der Dormire, unerwartet im verstörenden Chaos aus Blut und Mord. Zusammen mit den Figuren gräbt sich der Leser durch temporeiche Szenen, durch die Probleme, die so ein Erinnerungsverlust mit sich bringt, Intrigen und natürlich einen Haufen Fragen. Dadurch macht die Geschichte schon vom ersten Moment an neugierig und entfaltet sich mit jedem Kapitel und jedem neuen Einblick mehr. Manchmal sind es Szenen der gegenwärtigen Ereignisse, manchmal sehr alte Erinnerungen der Besatzungsmitglieder, die uns die Autorin da präsentiert. Alles ist geschickt miteinander verworben und vielschichtig wie die Lagen einer Zwiebel. Besonders spannend fand ich die ganzen Verknüpfungen, die sich nach und nach ergeben, und die Hinweise, die man nachträglich erkennt.

 

Das Buch wechselt dabei zwischen den verschiedenen Perspektiven der sechs Klone und deckt schrittweise Teile ihrer Vergangenheit auf. Aber auch die gesamte politische Situation zwischen Menschen, Klonen und Splittergruppen innerhalb beider Parteien, bei denen man manchmal bewusst im Unklaren gelassen wird wer nun gegen wen arbeitet, wird auf diese Weise zum großen Ganzen gemacht. Es ist ein durchweg spannend bleibendes Puzzle, das die Autorin hier abliefert. Zu keiner Zeit hatte ich dabei das Gefühl den Faden zu verlieren, da jede Figur eine ihr ganz eigene Erzählstimme hat. Bei wechselnden Perspektiven gleich doppelt gut und wichtig. Ich muss außerdem gestehen, so unliebsam sich auch mancher der Protagonisten verhält, ich habe sie jeden für sich lieben gelernt. Alle verbergen sie etwas voreinander, aber auch vor dem Leser, und mit jedem Stück das ich mehr über sie erfahren habe, sind sie mir weiter ans Herz gewachsen. Besonders Hiro, der Pilot, und IAN, die KI des Schiffes, haben es mir angetan. Denn obwohl die Figuren in einer wirklich miesen Lage sind, versäumen es Hiro und IAN nicht ab und an für eine Prise Humor zu sorgen.

 

Während normale Krimis oft etwas simpel gehalten sind, fährt Six Wakes fast schon schwere Kaliber auf und flicht nebenbei ethische und philosophische Fragen ein. Was macht die Seele eines Menschen aus? Was seine Persönlichkeit? Wie viel Mensch ist man als Klon noch, wenn die eigene Persönlichkeit zu einem lesbaren und veränderbaren Code geworden ist? Wenn es nicht einmal mehr den Tod zu fürchten gibt? Die Problematik eine Antwort darauf zu finden, wurde geschickt in Erlebnisse verpackt und ich habe mich mehrfach dabei ertappt mir all die höchst komplizierten Fragen selbst zu stellen. Es ist erstaunlich wie verzwickt die Dinge werden können, und wie erschreckend, wenn bestimmte Möglichkeiten und Fähigkeiten in den falschen Händen landen.

 

Was mir gleich zu Beginn positiv aufgefallen ist, ist die Vielfalt der Figuren. Die Crew der Dormire setzt sich aus allerlei Nationalitäten und auch körperlich deformierten Personen zusammen, die ganz selbstverständlich zurechtkommen. Es war erfrischend auch mal eine körperlich behinderte Figur zu haben, die sich zudem völlig natürlich in die Gruppe einfügt. Das Klon-Konzept in Six Wakes ist überhaupt ganz anders ausgebaut als man es üblicherweise aus solchen Szenarien kennt und lohnt sich wirklich zu erkunden.

 

Kurz gesagt: Ein absoluter Spaß für alle Mystery-Fans, der gleichzeitig nichts von Seiten der SciFi vermissen lässt. Dieser Roman bekommt eine deutliche Leseempfehlung und gehört zu den Büchern von denen ich mir dringend wünsche, dass sie auch ins Deutsche übersetzt werden. Leider dürfte die Geschichte wieder so ungewöhnlich und vielschichtig sein, dass sich kaum ein deutscher Verlag herantrauen wird. Wer das Glück hat englischsprachige Bücher lesen zu können, der darf sich Six Wakes nicht entgehen lassen.

Source: moyasbuchgewimmel.de/rezensionen/titel/s/six-wakes
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review 2017-05-01 13:43
Flavia de Luce 8 - Mord ist nicht das letzte Wort von Alan Bradley
Flavia de Luce 8 - Mord ist nicht das letzte Wort: Roman - Alan Bradley,Gerald Jung

Wie, was und wer?

 

Ach, wie lange musste ich auf einen weiteren Flavia de Luce - Band warten? Lange, viel zu lange nach meinem Geschmack und noch schlimmer, ich muss jetzt wieder ewig warten!!! 

Denn der neue Band ist schwupdiwups schon ausgelesen und eigentlich möchte ich sofort wissen, wie geht es weiter mit meinen Freunden auf Buckshaw!

 

Aber der Reihe nach...

Ander als viele andere Autoren gelingt es Alan Bradley, dass seine Reihe um die 12-jährige, zugegeben neunmalkluge und nerdige Flavia im ländlichen England der 50er Jahre immer spannender und nicht langweiliger wird. Da können sich andere mal ein paar Scheibchen abschneiden. 

Im neuen Band ist Flavia wieder zurück aus dem "Exil" des kanadischen Internets und erwartet eigentlich ein großes Begrüßungskomitee, aber nix da... keiner scheint sie so recht vermisst zu haben von der de Luce-Sippe, denn Colonel de Luce ist schwer krank und die Sorge um ihn, treibt alle um. Da braucht es schon eine Leiche, um die Spürnase Flavia abzulenken und auf andere Gedanken zu bringen. 

 

Der Fall war ganz schön verzwickt, aber letztlich passend und es machte Spaß, gemeinsam in Wohnungen herumzuschnüffeln, Aufflüge nach London zu machen oder Leute auszufragen. Flavia hat es echt drauf! 

Das Ende, also das Buchende, ist hingegen nicht so erbaulich und lässt den geneigten Leser nach einer Fortsetzung gieren.

 

Es gibt 5 von 5 Sternen für eine tolle, unterhaltsame und Chemikalien reiche Lektüre!!!

 

 

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quote 2017-05-01 13:29
Dabei sind die traumlosen Nächte manchmal die schlimmsten, weil man aus ihnen zurückkehrt, ohne zu ahnen, wo man war und was man getan hat.
Flavia de Luce 8 - Mord ist nicht das letzte Wort: Roman - Alan Bradley,Gerald Jung

Flavia de Luce 8 - Mord ist nicht das letzte Wort von Alan Bradley, Seite 330.

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quote 2017-04-28 07:20
Erstaunlich, was für ein Hochgefühl so ein Leichenfund auslösen kann!
Flavia de Luce 8 - Mord ist nicht das letzte Wort: Roman - Alan Bradley,Gerald Jung

Flavia de Luce 8 - Mord ist nicht das letzte Wort von Alan Bradley, Seite 45

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