Drei Jahre ist es her, seit Erin Connolly ihre beste Freundin Bonnie verloren hat. Ihre Trauer hat sie noch immer im Griff. Doch sie beschließt nun, ihr Leben zu ändern, kündigt ihren verhassten Job und mistet aus. Eine Ausgabe von „Wer die Nachtigall stört“ stellt sie aus Versehen in den Bücherschrank, wo sie ein junger Mann findet. So entsteht eine ungewöhnliche Brieffreundschaft in den Randspalten von Klassikern. Dabei ahnt Erin nicht, dass ihr unbekannter Brieffreund kein Fremder ist. Ihr Mystery Man ist nämlich Edward James Parr, genannt JJ…
„Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ ist der Debütroman von Tessa Bickers.
Der Aufbau des Romans ist unkompliziert und sinnvoll: Er besteht aus 34 kurzen Kapiteln. Erzählt wird im Präsens und abwechselnd aus der Sicht von Erin und der von James, jeweils in der Ich-Perspektive.
Der Schreibstil ist schnörkellos und unauffällig, aber anschaulich und lebhaft. Die Dialoge wirken authentisch.
Erin und James stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Zwei Charaktere, die aufgrund ihrer Schwächen einen lebensnahen Eindruck erwecken.
Erwartet hatte ich eine romantische Komödie, also eine heitere Lektüre. Auf den mehr als 300 Seiten ist die Liebesgeschichte zwar unterhaltsam und abwechslungsreich. Tatsächlich ist der Inhalt jedoch oft traurig und nicht ganz so leicht verdaulich. Es geht um den Tod, schwere Krankheiten, Mobbing, Traumata und weitere Probleme. Das macht die Geschichte zwar weniger amüsant, stattdessen aber emotional bewegend und überraschend tiefgründig.
Besonders gut haben mir die literarischen Verweise gefallen. Verschiedene Klassiker der Weltliteratur tauchen auf. Neben dem genannten Werk von Harper Lee sind es unter anderem „Wuthering Heights“, „Middlemarch“ und „Mansfield Park“.
Das deutsche Cover passt inhaltlich gut. Der deutsche Titel ist weit weg vom englischsprachigen Original („The Book Swap“) und weniger einprägsam, aber ebenfalls passend.
Mein Fazit:
Mit „Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ hat Tessa Bickers einen kurzweiligen und vielschichtigen Liebesroman geschrieben, der mir schöne Lesestunden bereitet hat. Vor allem für bibliophile Romantiker empfehlenswert.