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review 2016-01-29 14:02
Sunford - Verführung eines Gentleman
Sunford - Verführung eines Gentleman - Celia Jansson

Story:
Der gutsituierte Unternehmer Leonard Knightly setzt alles daran, um dem kleinen Städtchen Sunford eine direkte Eisenbahnanbindung nach London zu verschaffen – etwas, dass von den alteingesessenen Bürgern eher skeptisch beäugt, teilweise sogar blockiert wird. Genau zu dieser Zeit lernt er den gutaussehenden Lord Vincent Fanbury kennen, der über den Sommer bei seinen Verwandten zu Besuch ist. Das kleine Örtchen steht ob seiner Berühmtheit Kopf – gerade die weiblichen Bewohner hoffen auf eine gute Partie. Auch Leonard ist von dem jungen Lord fasziniert und freundet sich bei gemeinsamen Reitausflügen mit ihm an. Schnell wird ihre Beziehung tiefer, denn auch Vincent zeigt sich an Leonard interessiert. Dass Vincent ein düsteres Geheimnis mit sich herumträgt und bei weitem nicht so unschuldig ist, wie Leonard denkt, wird schnell klar. Antworten findet er jedoch erst, als Vincent nach London zurückkehrt, aus dem er wegen eines gewaltigen Skandals geflohen ist ...

Eigene Meinung:
Mit „Sunford – Verführung eines Gentleman“ legt die Autorin Celia Jansson ihr Debüt vor. Der Roman erschien im Sieben Verlag, bei dem u.a. auch Romane von Corinna Bach („Bodyguard – Specialauftrag: Liebe“, „Vancouver Dreams“) und Sylvia Pranga („Männerbande“) erschienen sind.

Die Geschichte spielt im beginnenden 20. Jahrhundert und entführt den Leser ins verschlafende Sunford in England. Dort lernt man Leonard kennen, der mit seiner Schwester im Haus der verstorbenen Eltern lebt und das Familienvermögen verwaltet. Seine eigene Homosexualität versteckt er gründlich, um seinen Ruf nicht zu gefährden. Dies gerät jedoch ins Wanken, als er Vincent begegnet, einen Lord aus London, der ins Haus seiner entfernten Verwandten geflohen ist, um einem Skandal zu entkommen. Zwischen den beiden ungleichen Männern entspinnt sich eine tiefe Liebe, die jedoch aufgrund der Umstände unter einem schlechten Stern steht.

Celia Jansson bemüht sich darum, die Liebe der beiden Männer langsam reifen zu lassen – so dauert es etliche Wochen, wenn nicht Monate, bis Leonard und Vincent einen Versuch miteinander wagen und sich wirklich tiefergehende Gefühle zwischen ihnen entwickeln. Einige mögen das langweilig oder langatmig finden – in meinen Augen ist es realistisch und authentisch, dass sie nicht nach zwanzig Seiten miteinander im Bett landen. In jener Zeit war homosexuelle Liebe nun einmal nahezu unmöglich – gerade in England, wo der Skandal um Oscar Wilde noch nicht einmal zehn Jahre her war. Dementsprechend logisch und authentisch wurde die Beziehung aufgebaut, ebenso die historischen Hintergründe und Begebenheiten eingearbeitet. Celia Jansson hat sehr genau und intensiv recherchiert, was man an den örtlichen Beschreibungen, der gängigen Mode und den kleinere politischen Details merkt, die sie geschickt in den Roman einfließen lässt. Auch die Dialoge sind entsprechend aufgebaut – man merkt, dass sich die Autorin sehr eingängig mit der wilhelminischen Zeit auseinandergesetzt hat, um den historischen Roman glaubhaft und authentisch in Szene zu setzen. Einzig einige kleinere Logiklücken fallen dem Leser ins Auge – so z.B. die Tatsache, dass Leonard zur Zeit von Vincents Skandal in London war und nichts davon mitbekommen hat, oder auch die Tatsache, dass es in Sunford keine Londoner Zeitungen zu geben scheint.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist für einige der Sprung zum Vincents Perspektive ab der Hälfte des Romans. So sind die ersten Kapitel aus Leonards Sicht geschrieben; als Vincent nach London zurückkehrt erfährt der Leser die Ereignisse des Sommers in Sunford noch einmal aus Sicht des Lords. Das ist zu Beginn ungewohnt, doch es erlaubt dem Leser einen Blick in Vincents Gedanken und Gefühle. Man lernt ihn kennen und verstehen, was auch einige Szenen vollkommen neu beleuchtet. Zudem konzentriert sich Celia Jansson auf einige neue Ereignisse und Erlebnisse, so dass es auch für den Leser einige neue Dinge zu entdecken gibt.

Neben der soliden Handlung und den stimmungsvollen Beschreibungen können auch die Charaktere überzeugen. Seien es die beiden Hauptcharaktere, die sehr greifbar und authentisch daher kommen, oder die vielen Nebenfiguren wie Leonards Schwester, Vincents Cousinen oder dessen bester Freund. Man kann jeden einzelnen gut nachvollziehen und verstehen. Einzig die Tatsache, dass sie dem Leser trotz allem ein wenig fremd bleiben und man nicht wirklich zu ihnen durchzudringen vermag, trübt den Eindruck ein wenig.

Stilistisch legt Celia Jansson ein solides, gut geschriebenes Debüt vor. Sowohl ihre Beschreibungen, als auch der ruhige, fast sanfte Stil passen gut zu den Charakteren und der Geschichte.Sie hat ein Händchen für historische Details und authentische Geschehnisse. Angenehm sind auch die vielen kleinen Hinweise auf polistische und gesellschaftliche Ereignisse in Dialogen und Gesprächen, die sowohl die Figuren, als auch die Geschichte so glaubwürdig und authentisch machen.

Fazit:
„Sunford – Verführung eines Gentleman“ ist ein gelungener historischer Gay Roman, der durch eine gut recherchierte Hintergrundgeschichte und authentische Charaktere besticht. Leider baut der Leser zu den Hauptfiguren keine solch intensive Nähe auf, wie es vielleicht möglich gewesen wäre, doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit. Wer gut geschriebene, historische Romane sucht, kann mit Celia Janssons Debüt wenig falsch machen. Im Zweifelsfall einen Blick in die Leseprobe werfen – es lohnt sich.

 

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-07-07 19:56
Wiedersehen mit Mark
Wiedersehen mit Mark - Celia Jansson

Story:
Der Tod des Lehrers „Mücke“ führt Daniel in sein Heimatdorf zurück und zu einem Treffen mit seinen ehemaligen Klassenkameraden, mit denen er eher schlechte Erinnerungen verbindet. Unter ihnen befindet sich auch Mark, den er vor Beginn des letzten Schuljahres während der Sommerferien kennengelernt hat, als dieser mit seiner Familie in dieselbe Straße zieht. Für Daniel, der einen zweiwöchigen Hausarrest abzusitzen hat und nur morgens das Haus verlassen darf, ist die zarte Freundschaft zu Mark etwas Besonderes. Leider wird aus seien Gefühlen bald mehr und schließlich begeht er einen unbeholfenen Annäherungsversuch, der für lange Zeit etwas Wichtiges zwischen ihnen zerstört …

 

Eigene Meinung:
Die Novelle „Wiedersehen mit Mark“ stammt aus der Feder von Celia Jansson und erschien im Eigenverlag als eBook. Mit einem Umfang von 64 Seiten ist die Geschichte überschaubar und bietet gut geschriebene und leicht nachvollziehbare Unterhaltung.

 

Der Inhalt ist nicht unbedingt neu, allerdings ist die Herangehensweise der Autorin sehr schön und gut umgesetzt. Die Charaktere sind realistisch, gut nachvollziehbar und handeln logisch. Als Leser kann man sich gut in Daniel hineinversetzen, aus dessen Sicht die Novelle erzählt wird. Aufgrund des geringen Umfangs darf man nicht von einer ausgefeilten, tiefgründigen Handlung ausgehen, doch das stört überhaupt nicht. „Wiedersehen mit Mark“ ist von der Länge her optimal, da es sich um eine leichte Sommerliebe handelt, die dem Leser einen kurzen Einblick in Daniels Leben und seine Freundschaft zu Mark gewährt.

Mehr wäre in diesem Zusammenhang zu viel gewesen und hätte vom eigentlichen Inhalt, der Grundidee und Daniels Gefühlswelt abgelenkt. Auch die Tatsache, dass Celia Jansson ihre Geschichte offen enden lässt, bietet nicht nur Platz die eigene Fantasie spielen zu lassen, sondern auch die Möglichkeit einer Fortsetzung.

 

Auch stilistisch gibt es wenig zu bemängeln. Celia Jansson hat einen sehr schönen, feinen Schreibstil, der ein wenig an die Bücher von Jana Walther und Paul Senftenberg erinnert. Das mag auch an der Thematik erste Liebe und Sommergefühle liegen, doch wer Bücher der oben genannten Autoren kennt, dem werden weitere Gemeinsamkeiten „Wiedersehen mit Mark“ auffallen.

Celia Jansson hat „Wiedersehen mit Mark“ in zwei zeitliche Abschnitte unterteilt: die Gegenwart, in der sich Mark und Daniel auf der Beerdigung von Herrn Mücke wiedersehen, und die Rückblende, in der der Leser erfährt, was zwischen den beiden vorgefallen ist. Die Geschichte ist hierbei komplett aus Daniels Sicht erzählt, weswegen man Mark nur bedingt kennenlernt. Er bleibt leider ein wenig blass, was auch daran liegt, dass zwischen den beiden jungen Männern viele unausgesprochene Worte bleiben und man nur mit Daniels Gedanken konfrontiert wird.

 

Nichtsdestotrotz lohnt es sich die Novelle zu lesen. „Wiedersehen mit Mark“ ist eine schöne Geschichte, die sich mehr auf die Darstellung von Gefühlen und dem Inenleben von Daniel auseinandersetzt. Einige weitere Themen (Coming-Out, Religion, Mobbing) werden gestreift, jedoch nicht vertieft. Vielleicht widmet sich die Autorin noch einmal den beiden Figuren und erzählt eine längere Geschichte, in der sie mehr auf die Umwelt von Daniel und Mark eingehen kann.

 

Fazit:
„Wiedersehen mit Mark“ ist eine schöne, in sich stimmige Novelle für Liebhaber ruhiger, stiller Geschichten, die ohne Schnörkel, Erotik und ausufernde Beschreibungen daherkommt. Celia Jansson hat einen schönen, stimmungsvollen Schreibstil, der zu der kurzen Erzählung passt und Daniel sehr gut in Szene setzt. Obwohl die Novelle eine optimale Länge hat und an keiner Stelle zu kurz oder zu gehetzt daherkommt, wäre es dennoch schön, zu erfahren, wie es mit Daniel und Mark weitergeht. Egal wie – es lohnt sich die Autorin im Blick zu haben, vielleicht gibt es ja bald Umfangreicheres von ihr zu lesen.

Source: www.like-a-dream.de
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