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review 2017-10-31 10:42
Krisentango in Lichtgeschwindigkeit
Trapped - Kevin Hearne

Kevin Hearnes „Iron Druid Chronicles“ ist eine der wenigen Reihen, die mit Buch-Merchandise veredelt wurde, obwohl es (noch?) keine Verfilmung gibt. Der Onlineshop The Tinker’s Packs bietet neben Hearnes Büchern Klamotten und allerlei Kinkerlitzchen an, die von der Geschichte des Eisernen Druiden inspiriert wurden und das Fan-Herz höherschlagen lassen. Ich werde mir zum Abschluss der Reihe ein T-Shirt gönnen, weil ich verrückt nach Buch-Merchandise bin und The Tinker’s Packs mit jedem gekauften Artikel ein Wohltätigkeitsprojekt unterstützt. Nerd sein für den guten Zweck! Bis ich mir diese Belohnung gestatte, wird allerdings noch einige Zeit vergehen, denn ich habe mich erst bis zum fünften Band „Trapped“ vorangelesen.

 

Atticus O’Sullivan wusste, dass er sich eines Tages den Schäden, die er in Asgard anrichtete und die alle Welten beeinflussen, stellen muss. Die Inszenierung seines eigenen Todes war niemals als langfristige Lösung gedacht. Sie sollte ihm lediglich Zeit kaufen. Zeit, die Lehre seiner Auszubildenden Granuaile abzuschließen, die nun, 12 Jahre später, beinahe eine vollwertige Druidin ist. Er hätte den Zeitpunkt seiner wundersamen Wiederauferstehung allerdings gern selbst gewählt, statt kurz vor dem letzten und wichtigsten Schritt in Granuailes Ausbildung, ihrer Bindung an Gaia, von seiner Vergangenheit überrumpelt zu werden. Leider kann man sich nicht aussuchen, wann das Ende des Universums droht. Ragnarök naht und Atticus hat keine andere Wahl, als die Götter wissen zu lassen, dass er noch lebt. Dummerweise liegen „Vergessen und Vergeben“ nicht in der Natur der Götter. Bacchus, die dunklen Elfen, ein uralter Meistervampir – die Liste seiner Feinde ist lang und hochkarätig und sie alle wollen ihn tot sehen. Vielleicht sollte er anfangen, Buch zu führen.

 

Das ist er also, der fünfte Band der „Iron Druid Chronicles“, der eine neue Ära für Atticus, Granuaile und Oberon einläuten sollte. Ich muss gestehen, ich bin ein bisschen enttäuscht. Ein Zeitsprung von 12 Jahren ist keine Kleinigkeit und ich habe angenommen, dass die Handlung durch die Jahre, die verstrichenen sind, eine neue Richtung und neuen Schwung erhält. Leider war das nicht der Fall. Der einzige Unterschied zu den vorangegangenen Bänden besteht darin, dass Granuailes Ausbildung erfreulicherweise nun so gut wie beendet ist. Ansonsten setzt „Trapped“ genau an der Stelle an, an der wir das Trio Infernale im vierten Band „Tricked“ verließen. Es ist im Grunde nicht erkennbar, dass mehr als ein Jahrzehnt vergangen ist. Natürlich weiß ich Kevin Hearnes inhaltliche Konsequenz zu schätzen, doch ich finde, dass ein Zeitsprung dieser Größenordnung spürbar sein sollte. Sowohl die Figuren als auch das Universum sollten sich weiterentwickelt haben. Diesen Anspruch erfüllt „Trapped“ nicht; Atticus ist noch immer derselbe und plagt sich mit denselben Konflikten, die ihn bereits seit Beginn der Reihe begleiten. In 12 Jahren machte er emotional überhaupt keine Fortschritte, was ihn einige Sympathiepunkte kostete, weil ich erwartet hatte, dass er sich zumindest mit seiner Schuld an der drohenden Apokalypse auseinandergesetzt hätte. Er verursachte unfassbares Leid und kümmert sich scheinbar nicht die Bohne darum. Das ist schockierend ignorant. Ich habe ihm mehr zugetraut. Meine Beziehung zu ihm hat sich dadurch definitiv verändert, da ich mich mittlerweile frage, ob seine guten Absichten all den Schaden, den er anrichtet, rechtfertigen. Wann immer er versucht, seine Verfehlungen in Ordnung zu bringen, macht er es nur noch schlimmer, was meiner Ansicht nach der Grund dafür ist, dass sich die Liste seiner Feinde ständig erweitert, wodurch „Trapped“ chaotisch und unübersichtlich wirkt. Es ist ein unruhiges Buch, das mit zahllosen Schauplatzwechseln ein mörderisches Tempo diktiert, mit dem ich mich trotz des hohen Actionlevels nicht mehr so recht anfreunden konnte. Kämpfe hier, Kämpfe dort, überall sind sie hinter Atticus her, zwischendurch werden neue Komponenten des Universums vorgestellt und nebenbei erhalten die Leser_innen auch noch Einblicke in die druidische Lebensweise. All das auf nicht einmal 300 Seiten. Obwohl mir Kevin Hearnes Freigiebigkeit mit Informationen per se gut gefiel, konfrontierte er mich innerhalb kürzester Zeit mit extrem viel Input und ich hatte Schwierigkeiten, Schritt zu halten. Ich fühlte mich gehetzt, getrieben und am Ende des Buches völlig außer Atem. „The Iron Druid Chronicles“ war von Anfang an eine äußerst temporeiche Reihe, aber „Trapped“ erreicht beinahe Lichtgeschwindigkeit. Muss es denn immer so sein? Ich würde Atticus, Granuaile und Oberon gern einmal unter entspannteren Bedingungen treffen, weitere Facetten ihrer Persönlichkeiten kennenlernen und sie nicht permanent beim Krisentango beobachten. Vielleicht war der immense Zeitsprung nicht die beste Idee, weil die Vergangenheit auf die drei einstürzt wie eine Lawine. Ein sanfterer Übergang wäre vielleicht besser gewesen.

 

Mit „Trapped“ wagt Kevin Hearne keinerlei Experimente. Obwohl der fünfte Band einen neuen Handlungsbogen einleitet, bleibt er seinem Stil treu und hält sich an Altbewährtes, um die „Iron Druid Chronicles“ fortzuführen. Grundsätzlich ist sein Hausrezept für die Reihe natürlich nicht schlecht – ich hatte durchaus Spaß an der Lektüre – doch ein wenig Abwechslung täte der übergreifenden Geschichte meiner Meinung nach wirklich gut. Von mir aus könnte Hearne auf die Bremse treten und den verschiedenen Komponenten mehr Raum zugestehen, um sich zu entfalten. Ich habe das Gefühl, dadurch, dass alles rasant und gleichzeitig geschieht, nimmt er sich selbst die Möglichkeit, bestimmte Entwicklungen eingehend zu erforschen und deren Implikationen abzuwägen. Deshalb bleibt „Trapped“ trotz der mythologischen Vielfältigkeit oberflächlich. Für mich war es der bisher schwächste Band der Reihe und ich kann nur hoffen, dass mich die Folgebände mehr überzeugen.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/10/31/kevin-hearne-trapped
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review 2010-01-01 00:00
Die Druidin - Birgit Jaeckel Die junge Talia lebt bei ihrer Ziehmutter Vebromara, die bereits alt ist und das junge Mädchen drängt, ihren noch lebenden Vater ausfindig zu machen oder wenigstens die Familie ihrer Mutter, damit sie nach Vebromaras Tod nicht als Sippenlose leben muss. Doch Talia hasst ihren Vater, da dieser kurz nach ihrer Geburt befahl, sie zu töten. Das ist alles, was sie weiß.
Doch das ist nicht das einzige Besondere an Talia; sie besitzt sie Fähigkeit, die Seelen anderer zu sehen, wenn sie sie berührt – eine mächtige Gabe, die besonders der Druide Ientus für sich gewinnen will.
Zu eben jener Zeit befindet sich auch eine Gruppe von Söldnern in Talias Dorf, mit ihnen ihr Anführer Atharic, den Talia nicht zum letzten Mal gesehen haben wird.
Ihre Wege führen sie nach Alte-Stadt und letztlich wird sie doch im Haushalt ihres Vaters angestellt.
die ist nur der Beginn einer Serie einschneidender Ereignisse, die das Leben aller gehörig auf den Kopf stellt. Ich möchte sie auch gar nicht weiter benennen, um nicht zu viel zu verraten. Denn leider ist einiges davon sehr schnell vorauszusehen; man überlebt wenige Überraschungen innerhalb der Geschichte, wenngleich sie nicht komplett fehlen.
Die Geschichte beschränkt sich nicht auf die Sicht einer einzigen Person; sie wechselt von Talia zu Atharic oder Caran, obgleich Talia nach wie vor die Hauptperson ist und der Fokus somit auf ihr liegt. Dies ermöglicht ein schnelles Wechseln, das manchmal nötig ist – einige unvorhersehbare Wendungen sind nicht zuletzt der interessanten Erzählweise der Autorin zu verdanken. Oft „springt“ die Geschichte weiter. Die Erzählung stoppt an einem Punkt in der Handlung und setzt dann einige Stunden, Tage und manchmal sogar Jahre später wieder ein. Im Nachhinein erfährt der Leser, was dann noch geschehen ist. Diese Art des Erzählens gibt dem Buch einen außerordentlichen Reiz, doch leider verliert sich das zum Ende hin wieder ein wenig. Dummerweise wird dabei auch genau die Zeit übersprungen, in der Talia ihre Gabe zu beherrschen lernt, sodass sich diese ein wenig verliert.
Ohnehin wirkt der Schluss weniger gelungen als der Anfang. Einige Charaktere wirken teilweise etwas erzwungen, handeln unlogisch oder seltsam. Das Ende wirkt ein wenig lasch, wenn man den Ernst der Lage betrachtet – Alte-Stadt ist von Feinden umzingelt, das Heer jedoch hat sich einige Tagesritte weiter weg stationiert und kämpft dort gegen andere Eindringlinge. Eigentlich erwartet man etwas Spektakuläres – das geschieht zwar auch, aber es ist eben etwas Klein-Spektakuläres und dass danach alles fallen gelassen wird, ist schade. Scheinbar wollte die Autorin dem Leser ein zufriedenstellendes Ende schaffen, doch mich hat es leider enttäuscht, auch wenn ich mich für die Protagonisten freue. Es passt leider nicht ganz zu dem, was zuvor geschehen ist.
Dennoch muss man dem Geschehen zugute halten, dass das Drumherum äußerst realistisch und nachvollziehbar kreiert wurde, was dem Ende doch noch einige Plupunkte bringt.
Der Schreibstil der Autorin ist in Ordnung, nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Zufriedenstellend trifft es wohl am besten.
Leider mangelt es dem Buch ein wenig an Extras. Zwar gibt es ein Personenregister und auch eine Übersicht der Orte und Stämme jener Zeit, und auch eine Karte befindet sich im Buch. Leider wurde diese so ungünstig gedruckt, dass der Mittelteil einfach fehlt; außerdem hätte ich mir Kennzeichnungen für die Routen verschiedener Stämme, die in dem Buch eine Rolle spielen, gewünscht, um eine genauere Vorstellung davon zu bekommen. Und für die Sprachfüchse unter uns, wären sicherlich ein paar Hinweise zum Wort „Kimbern“ nett gewesen – denn es wird innerhalb des Buches immer irgendwie anders dekliniert, was heillos verwirrt. Mal ist es „der Kimbern“, dann „der Kimber“ …
Das sind kleine Makel, die nicht hätten sein müssen, ebenso wie die unschönen „Versorgungs Wagen“ auf Seite 512 oder Atharics mathematischer Fauxpas, als ein Bote von vierhundert Verrätern spricht, Atharic plötzlich aber von fünfzig spricht.
Dennoch weiß „Die Druidin“ stellenweise sehr zu fesseln – auch wenn mir der Titel nach wie vor schleierhaft ist, das Talia nun einmal keine Druidin ist – und stellt deswegen ein ordentliches Debüt dar. Deswegen gebe ich dem Buch für meinen Teil drei von fünf Sternen, man kann es durchaus lesen, aber ein wirkliches Muss ist es nicht. Dennoch freue ich mich auf den zweiten Teil.
Was vielleicht noch zu erwähnen ist, ist das schöne Cover. Auch wenn man es auf dem Bild nicht sehen kann, der Hintergrund ist wundershön mit blau-grün-schwarz-gelben Strukturen gescmückt – dafür ein großes Lob!
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review 2010-01-01 00:00
Der Fluch der Druidin: Roman - Birgit Jaeckel „Der Fluch der Druidin“ ist definitiv anders als „Die Druidin“. Diesmal ist Sumelis, Talias Tochter, die Hauptperson. Sie ist gerade zu Besuch in Alte-Stadt, da wird sie von einem Fremden entführt. Später stellt sich heraus, dass es Nando ist, der Sumelis zu seinem König – Boiorix, ein alter Bekannter aus dem ersten Roman – bringen will, damit diese ihn von einem Fluch befreien kann, der seine Seele plagt. Sumelis hat mehrmals die Chance zu fliehen, nutzt diese jedoch nicht – nicht, weil sie die bisherigen Versuche niedergeschlagen haben, sondern weil sie von Nando fasziniert ist und scheinbar lieber mit ihm geht.
Und da wären wir auch schon beim ersten Kritikpunkt: Ich fand dieses Verhalten auf gut deutsch gesagt bescheuert. Ich kann Sumelis’ Faszination nachvollziehen, ist Nandos Seele doch mit Schatten belegt, die jede Regung zu verstecken scheinen. Dennoch – wo ist da der Selbsterhaltungstrieb? Natürlich hat Nando sie bis dahin im Grunde gut behandelt, doch das und auch das Versprechen, sie würde zu ihren Eltern zurückkehren, sind nicht wirklich Gründe, dem vollauf zu vertrauen. Immerhin hat der König das letzte Wort, das sollte ja wohl auch Sumelis klar sein. Außerdem – denkt sie auch an ihre Eltern, die sie just in diesem Moment suchen und nicht wissen, dass sie wieder zurückkommen soll?
Diese sind nämlich auch mit von der Partie; Talia und Atharic lassen ihre beiden gemeinsamen Kinder Hari und Vebromara zurük, um Sumelis zu suchen und zu retten.
Nebenher ranken sich vereinzelt kleinere Handlungsstränge: Atharic weiß nach wie vor nichts von Talias Vergewaltigung durch Dago, was genau steckt eigentlich hinter Sago, welche Spielchen treibt die Hohepriesterin der Kimbern …?
Ja, „Der Fluch der Druidin“ ist anders als sein Vorgänger, auch etwas chronologischer, der Erzählstil ist weniger sprunghaft. Aber es ist leider nicht unbedingt besser. Nach wie vor kommt nur stellenweise richtig Spannung auf, an anderer Stelle ist das Buch zwar schön zu lesen, aber es haut einen nicht vom Hocker; was es auch insgesamt gesehen nicht macht.
Das Ende empfand ich persönlich als etwas unbefriedigend. Einerseits natürlich, weil ich ein verdammter Happy-End-Suchtie bin (und das gibt es dies mal nicht, soviel sei verraten), zum anderen weil etwas zu fehlen scheint. Es ist aber auch ein wenig überraschendes, dafür um „schüttelnderes“ Ende, bei dem man schlichtweg das Gefühl hat, da müsse einfach noch was kommen! Außerdem wurde mir Sumelis auf den letzten Seiten etwas unsympathisch, was nie gut ist bei einem Hauptcharakter. Ich kann ihre Gründe gut nachvollziehen, aber dennoch handelt sie ein bisschen zu egoistisch – immerhin hätte sie sich wenigstens melden, Rücksicht auch auf ihre Eltern nehmen können – zumindest nach einem Jahr.
Und ehe ich weiter in Rätseln spreche, die letzten Punkte im Schnelldurchlauf: Der Schreibstil ich nach wie vor sehr angenehm und die Autorin schafft ein gutes Bild der damaligen Zeit. Über die historische Korrektheit vermag ich nicht zu urteilen, aber das präsentierte Bild wirkt schlüssig, auch wenn die Sprechweise der Römer ab und an befremdlich scheint.
Weiterhin dümpelte „Der Fluch der Druidin“ nicht auf der gleichen Schiene weiter, sondern entwickelte etwas Neues, brachte interessante, neue Charaktere vor und band die ehemaligen gut in die Geschichte ein.
Es ist eine runde Sache, aber leider wieder nichts Herausragendes, auch wenn ich das Buch für zwischendurch durchaus empfehlen kann. Daher würde ich dem Buch erneut drei von fünf Sternen geben.
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