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review 2016-07-07 11:36
Unmögliche Mission auf Planet Hubba Bubble: Die Goldene Pille
Unmögliche Mission auf Planet Hubba Bubble: Die Goldene Pille - Andromeda Spice

Story:
Ludovic lebt mit seinen Eltern und seiner treuen Hündin Mösie am Rande der Galaxis auf dem Zwergplaneten XLD-32b. Sein Leben ist überschaubar und einfach, denn nur selten verirren sich Reisende in diesen abgeschiedenen Teil des Universums. Der Absturz des Raumschiffes Millenium Mopsum in der Nähe seines Wohnhauses bietet Ludovic urplötzlich die Möglichkeit dem tristen Alltag zu entkommen, denn die sechs Möpse – Wilma, Ovo und Misty – wollen die Galaxis vor dem dritten interstellaren Zickenkrieg retten und benötigen dringend Unterstützung. Für Ludo ist klar, dass er sich dem chaotischen Transen-Trio anschließt, um endlich das Universum kennenzulernen. Der Weg der Truppe führt sie nach Epítomo, wo ihnen eine kostbare goldene Pille überreicht wird, die alles Böse und Schlechte der Galaxis verschwinden lassen kann. Dafür müssen sie allerdings rechtzeitig zur nächsten Superlola auf dem organischen Planeten Hubba Bubble sein, was nicht leicht fällt, denn ihre Gegnerin Franka Vaginatra ist Ludo und den sechs Möpsen bereits auf den Fersen …

 

Eigene Meinung:
Die durchgeknallte Sci-Fi-Parodie „Unmögliche Mission auf Planet Hubba Bubble: Die Goldene Pille“ erschien 2015 im Selbstverlag und stammt aus der Feder Andromeda Spices. Der Roman markiert den ersten Band einer Reihe und endet dementsprechend offen. Eine Fortsetzung ist bisher noch nicht in Sicht, so dass man sich wahrscheinlich länger gedulden muss, wenn man wissen will, wie die Geschichte der chaotischen Gruppe weitergeht.

 

Inhaltlich braucht man eine Weile um sich auf die Geschichte einzulassen. Gerade wenn man im Sci-Fi-Genre nur selten unterwegs ist, hat man zu Beginn seine Schwierigkeiten. Auch Fans klassischer Sci-Fi-Romane dürfte der Einstieg schwerfallen, denn Andromeda Spice zieht nahezu alles durch den Kakao. Das beginnt bei der recht stereotypen Handlung, die ein wenig an „Star Wars“ erinnert – nur mit einem schwulen Helden – geht über die sechs Möpse, die alles daran setzen ihr supergeheime Mission zu erfüllen und endet bei den beiden Gegnern, die den dritten interstellaren Zickenkrieg herbeiführen wollen. Dazwischen gibt es etliche absurde und komische Szenen, die die Handlung mitunter in die Länge ziehen, etliche Informationen und Begriffserklärungen, die mit eingeschobenen Textpassagen kenntlich gemacht wurden, und eine Fülle an skurrilen Nebencharakteren. Das alles macht „Unmögliche Mission auf Planet Hubba Bubble: Die Goldene Pille“ zum einen unglaublich witzig, zum anderen aber auch recht langatmig (es hätte der Geschichte gut getan, einige Passagen zu streichen oder zu kürzen). Gerade im letzten Drittel des Buches gerät die Mission ein wenig in Vergessenheit, da Ludovic und die sechs Möpse plötzlich andere Dinge zu tun haben. Auch häufen sich ein wenig die Logiklücken, was schade ist.

 

Die Charaktere wiederum sprühen vor Lebendigkeit – Ludovic ist ein sehr sympathischer Held, den man einfach gernhaben muss. Er ist intelligent, bescheiden und schafft es zumeist problemfrei gegen die schrillen Möpse zu bestehen, die sich zumeist gegenseitig den Rang ablaufen: Misty ist die Anführerin, sehr reizbar und zumeist auf Krawall gebürstet. Ovo ist wesentlich ruhiger. Sie fällt eher durch ihre Worte (und ihre immense Oberweite) auf. Die dritte im Bunde, Wilma, wirkt eher schwächlich, ist leicht aus dem Konzept zu bringen und bringt ihre Freunde immer wieder in Schwierigkeiten. Ein wenig nervend ist jedoch Mösie, die einen recht großen Teil der Handlung mit für sich beansprucht. Sie hätte man bei etlichen Szenen streichen oder weglassen können, da sie nur selten wirklich handlungsrelevant ist.
Ansonsten sind auch die Nebenfiguren und Gegner so chaotisch und obskur wie die sechs Möpse (Ludo kommt dem Leser manchmal wie der einzig normal denkende Mensch in der Galaxis vor). Interessant ist auch, dass der Autor weitestgehend auf nichtmenschliche Lebensformen verzichtet. Es gibt zwar einige, aber sie finden nur am Rande Erwähnung.

 

Stilistisch legt Andromeda Spice ein durchaus gut geschriebenes Werk vor. Hin und wieder schleichen sich zwar kleiner Fehlerchen ein, doch der Autor hat einen feinen Sinn für Humor, doppelbödige Dialoge und spannende Hintergrundinformationen. Letztere machen die Welten von „Unmögliche Mission auf Planet Hubba Bubble: Die Goldene Pille“ sehr plastisch, sind jedoch an einigen Stellen zu viel des Guten. Getreu dem Motto „Weniger ist manchmal mehr“, hätte man auf die ein oder andere Worterfindung (nebst ausführlicher Erklärung) durchaus verzichten können, denn es zieht den Roman ungemein in die Länge. Ansonsten macht es wirklich Spaß dem chaotischen Trio und Ludovic auf ihrer Mission zu begleiten und sich den absurden Problemen zu stellen, die ihre Reise mit sich bringt.

 

Fazit:
Insgesamt ist „Unmögliche Mission auf Planet Hubba Bubble: Die Goldene Pille“ eine amüsante Sci-Fi-Parodie, die durch skurrile, lebendige Charaktere und einen soliden Schreibstil besticht. Die Geschichte sollte man nicht zu ernst nehmen und gerade wenn sich Andromeda Spice in endlosen Begriffserklärungen verliert, sollte man vereinzelt Passagen überspringen. Dennoch macht die Geschichte Spaß – insbesondere Fans skurriler Parodien und von Sci-Fi-Werken, in denen es um die Rettung des Universums geht, werden an „Unmögliche Mission auf Planet Hubba Bubble: Die Goldene Pille“ ihre Freude haben. Wer unsicher ist, sollte einen Blick in die Leseprobe werfen und dann entscheiden.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-06-27 12:00
Nachbarschaftshilfe
Nachbarschaftshilfe: Ein Vampir- und Werwolfkrimi (German Edition) - Susanne Eisele

Story:
Eine grausame Mordserie erschüttert die durch einen Fluss getrennten Werwolf- und Vampirclans. Während bei den Vampiren schnell ein Werwolf als Übeltäter ausgemacht wird, scheint bei für die Morde unter den Werwölfen ein Vampir verantwortlich zu sein. Um die Vorfälle endlich zu klären werden Charles, Prinz und Sheriff der Vampire und Alexa, Sheriff der Werwölfe, gemeinsam mit einigen ihrer Leute auf den Fall angesetzt. Zeitgleich beschließt Charles Vater einen Brücke zu den Werwölfen zu schlagen, um zukünftig in Freundschaft miteinander zu leben. Dazu hat er der Hochzeit zwischen dem Nachkommen der Werwölfe, Thomas, und seinem Sohn eingewilligt. Charles ist davon weniger begeistert, zumal er definitiv nur an Frauen interessiert ist – im Gegensatz zu seinem Zwilling Matthew, der jedoch seit seiner Geburt vor den Vampiren versteckt gehalten wird. Zu allem Überfluss findet Charles mit der Zeit mehr Gefallen an Alexa, die dem charismatischen Vampir ebenfalls zu schätzen lernt. Und auch zwischen Thomas und Matthew, der einmal Charles Platz einnimmt, funkt es gewaltig …

 

Eigene Meinung:
„Nachbarschaftshilfe“ ist ein Kurzroman von Susanne Eisele und erschien 2014 im Eigenverlag. Die Geschichte der Vampire und Werwölfe wurde 2015 mit „Kinderspiel“ fortgesetzt, der ebenfalls im Selbstverlag herausgekommen ist.

 

Inhaltlich entführt die Autorin die Leser in eine Welt, in der Vampire und Werwölfe in einer kleinen Stadt fernab der Menschen leben. Beide Clans verhalten sich friedlich – auch untereinander, da sie einst gemeinsam herrschten und erst im Laufe der Zeit eine Trennung der Werwölfe und Vampire zustande kam. Das friedliche Miteinander wird erst gebrochen, als es zu den Morden kommt, die auf beiden Seiten des Flusses gleichermaßen für Unruhen sorgen. Die gemeinsamen Ermittlungen sind in diesem Zusammenhang nur logisch, da sich die Vorfälle nicht nur auf Vampire oder Werwölfe beschränken. Susanne Eisele beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Ermittlungen der beiden Teams, sondern baut mit der geplanten Hochzeit zwischen dem Erben des Vampirclans und dem Nachkommen der Werwölfe einen weiteren Spannungspunkt mit ein, der noch für einigen Trubel sorgt. Ein wenig vorhersehbar ist in diesem Punkt die Handlung allerdings schon, denn dass Matthew und Thomas sich so gut verstehen, und Charles und Alexa ebenfalls nur schwer voneinander lassen können, wirkt ein wenig arg schablonenmäßig. In diesem Punkt kann die Autorin leider kaum überraschen, denn man weiß relativ schnell, welcher Charakter mit wem zusammenkommt.
Etwas aufwendiger und komplexer ist da schon der Kriminalfall, wenngleich auch hier die Figuren relativ wenig Eigeninitiative leisten – klar, sie ermitteln, aber letztendlich kommt ihnen doch der Zufall zu Hilfe, um die Hintergründe zu den Vorfällen aufzuklären.

 

Die Charaktere sind im Grunde sympathisch, aber auch recht stereotyp geraten. Hin und wieder fallen sie ein wenig aus dem Rahmen, aber alles in allem bleiben sie sich selbst treu, was sie leider ein wenig blass erscheinen lässt. Charles ist dabei manchmal ein wenig zu forsch und selbstverliebt, doch das gibt sich im Laufe der Zeit. Matthew ist der liebe, nette, junge Mann, bei dem man sich doch ein wenig wundert, warum er nicht revoltiert, immerhin muss er versteckt im Schloss leben, da Zwillinge unter den Vampiren als Unglücksboten gelten. Bei ihm hätte man es verstanden, wenn er sich gegen die Regeln auflehnt. Alexa und Thomas sind zwar durchaus sympathisch, doch auch sie bleiben dem Leser kaum in Erinnerung. Vielleicht liegt das aber auch am geringen Umfang des Buches – zwar reichen die knapp 150 Seiten um die Geschichte zu einem Ende zu bringen und die meisten Hintergründe zu klären, doch ein wenig mehr Charakterentwicklung wäre nicht schlecht gewesen.

 

Stilistisch bewegt sich „Nachbarschaftshilfe“ auf solidem Niveau. Susanne Eisele hat ein gutes Gefühl für Sprache und Dialoge, allerdings kommen recht viele Wortwiederholungen vor, was das Lesen ein wenig erschwert. Auch die Perspektivsprünge zwischen den Figuren sind nicht jedermanns Geschmack, da man sich auf diesem Weg nur schwer auf einen Charakter einschießen kann. Dennoch ist „Nachbarschaftshilfe“ lesenswert und bietet kurzweilige Unterhaltung, die Lust auf die bereits erschienene Fortsetzung macht.

 

Fazit:
„Nachbarschaftshilfe“ ist ein solider Kurzroman, der mit einem spannenden Konzept, interessanten Charakteren und einem gut durchdachten Kriminalfall aufwarten kann. Hin und wieder wirkt die Geschichte zwar zu stereotyp, sowohl was die Charaktere anbelangt, als auch, was die Auflösung des Falls betrifft. Dennoch lohnt sich Susanne Eiseles Debüt, wenn man Vampire und Werwölfe mag und ein Fall von (teils blutigen) Kriminalfällen ist. Im Zweifelsfall reinlesen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-06-20 11:15
Anna & Eva
Anna & Eva: Nur eine Frage der Liebe - J. Walther

Story:
Bereits bei ihrem ersten Treffen ist die Künstlerin Anna von Eva fasziniert, fühlt sich von der leicht maskulinen Art angezogen. Sie setzt alles daran, die introvertierte Frau kennenzulernen, was ihr leichter gelingt als gedacht. Doch schon bald wird offensichtlich, dass Eva ein Geheimnis umgibt, das ihrer wachsenden Liebe zueinander im Weg steht – und das Anna auf die Probe stellt, als Eva sich ihr offenbart …

 

Eigene Meinung:
„Anna & Eva“ ist ein Kurzroman von Jana Walther, der inhaltlich zu „Nur eine Frage der Liebe“ gehört. Beide Bücher behandeln denselben Zeitabschnitt, jedoch wird in dem schwulen Drama die Geschichte von Phillip und Christoph erzählt, die in „Anna & Eva“ nur am Rande vorkommen. Es empfiehlt sich daher auch den Ursprungsroman zu lesen, da dort einige Ereignisse ausführlicher und umfassender beschrieben werden und sich „Anna & Eva“ ergänzend vorzunehmen. Auf jeden Fall ist es schön, dass die Autorin dem Wunsch der Fans nachgekommen ist und Anna und Eva einen eigenen Roman gegönnt hat.

 

Inhaltlich bietet Jana Walther eine interessante Geschichte, in der es nicht nur um die wachsenden Gefühle zwischen Anna und Eva dreht, sondern auch die Thematik Transsexualität bzw. Transfrau angesprochen wird. Leider kratzt die Autorin gerade bei diesem spannenden Thema nur an der Oberfläche, da „Anna  Eva“ zu kurz gehalten ist, um wirklich in die Tiefe zu gehen. Auch bleiben einige erklärende Szenen auf der Strecke, da vieles bereits in „Nur eine rage er Liebe“ beschrieben wurde. Zwar sind alle relevanten Szenen ausführlich und gut umgesetzt, doch die verbundenen Teile dazwischen werden übersprungen, so dass man das Gefühl hat einiges zu verpassen. „Anna  Eva“ ist nicht kontinuierlich erzählt, sondern ein wenig sprunghaft, was es ein wenig erschwert, sich richtig auf die Figuren einzulassen.
Dennoch ist es schön, Anna (die man bereits seit Jana Walthers Debüt „Benjamins Gärten“ kennt) endlich in der Hauptrolle zu sehen und ihre Gedanken und Gefühle kennenzulernen. In gewisser Weise schließt sich mit „Anna & Eva“ ein Kreis, der seit mehreren Büchern offen war. Umso schöner, dass die Autorin ihre Geschichte parallel zu „Nur eine Frage der Liebe“ ansetzt, wodurch beide Romane eine gewissen Dreidimensionalität erhalten.

 

Die Charaktere sind sehr interessant und authentisch gehalten – Anna ist eine sympathische Protagonisten, die man schnell ins Herz schließt. Eva ist wesentlich spröder, doch das stört wenig, da sie einen sehr schönen Kontrast zu Annas lockerer, fröhlicher Art bildet. Dennoch wäre es schön gewesen, mehr über Eva, ihr Leben und ihre Anpassung zu erfahren, da ihr Charakter eine Menge Potenzial bildet. Trotzdem ist es spannend, Evas Weg zu verfolgen, immerhin fällt es ihr um ein vielfaches schwerer, sich auf eine Beziehung mit einer Frau einzulassen. Diesen Konflikt hat Jana Walther sehr gut dargestellt – man begreift, warum es dauert, bis sie Annas Avancen nachgibt.

 

Stilistisch bewegt sich „Anna & Eva“ auf gewohnt hohem Niveau – Jana Walther hat einen sehr sicheren, erwachsenen Schreibstil, der gut zu den Charakteren und der tiefgängigen Geschichte passt. „Anna & Eva“ ist ein wenig nüchterner und direkter als „Nur eine Frage der Liebe“, was (dank Phillip) ein wenig leichter daher kam. Sehr schön ist auch, dass Jana Walther kein Blatt vor den Mund nimmt – die Erotikszenen sind stimmig, weder kitschig verbrämt noch unglaubwürdig. Das macht „Anna und Eva“ zu einem gelungenen, realistischen Kurzroman.

 

Fazit:
„Anna & Eva“ ist eine gelungene Ergänzung zu „Nur eine Frage der Liebe“, die sich am ehesten den Lesern zu empfehlen ist, die die beiden Künstlerinnen bereits aus dem schwulen Drama kennen. So schön der Kurzroman ist, so stilistisch solide umgesetzt, geht doch vieles verloren, wenn man die Ursprungsgeschichte nicht kennt. Daher empfehle ich allen Interessenten beide Romane, am besten hintereinander zu lesen. Jana Walther legt einmal mehr ein schönes Werk vor, das ruhig ein wenig länger und hinsichtlich des transsexuellen Themas tiefgründiger hätte ausfallen können. Zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-05-31 11:19
Elfenprinz - Verrat
Elfenprinz: Verrat - Fantasy Romance (Elfenprinz-Reihe 2) - Ray van Black

Story:
Der Elf Elyon hat nahezu sein ganzes Leben in einem Turm verbracht und von der Welt außerhalb seines Zimmers geträumt. Als eines Nachts ein Fremder auftaucht und ihn kurz darauf mit einigen Männern aus der Einsamkeit befreit, kann Elyon sein Glück kaum fassen. Delavar schenkt ihm nicht nur die Freiheit und zeigt ihm die Stadt, er lässt sich auf den naiven Elyon ein, beantwortet dessen Fragen und beschützt ihn vor den Gefahren, die überall lauern. Schon bald empfindet der junge Elf mehr für seinen Retter, ohne zu ahnen, das Delavar seine eigenen Pläne verfolgt …

 

Eigene Meinung:

„Verrat“ ist der zweite Band der „Elfenprinz“-Reihe von Ray van Black. Die Bücher erscheinen im Eigenverlag und können unabhängig voneinander gelesen werden, da in jedem Buch ein anderer Prinz im Mittelpunkt steht. Lediglich als Nebenfiguren können die Charaktere anderer Romane in Erscheinung treten.

 

Aus diesem Grund fällt der Einstieg ein wenig schwer, denn wer darauf gehofft hat, dass die Geschichte von Telyrs und Nathraen fortgeführt wird, wird enttäuscht – Ray van Black konzentriert sich auf ein gänzlich anderes Pärchen. Leider kommt man als Leser wesentlich schlechter in die Handlung, als es in „Verführung“ der Fall war. Das liegt zum einen an der recht seltsamen Grundidee, zum anderen an den vielen Logiklücken, die sich von Anfang bis Ende durch die Geschichte ziehen. Da kann Elyon plötzlich ohne Probleme den Schutzschild des Zimmers durchdringen (obwohl das davor nur zu einer bestimmten Zeit möglich war) und der Fliehende wird von den Wachen sofort als Prinz identifiziert, obwohl er doch vor Jahrzehnten als tot erklärt wurde. Auch sonst war die Geschichte dieses Mal sehr inkonsistent, die Intrigen nur schwer nachvollziehbar und die Charaktere unheimlich kindisch und naiv. Gerade Elyons Naivität war mit der Zeit wirklich nervend, zumal er Dinge tut, die absolut idiotisch sind. Mal will er unbedingt auf ein Schiff, weil er noch nie dort war und Delavar fast schon bedrängt, dann setzt er absichtlich die Bibliothek in Brand, weil er seine Kräfte ausprobieren will und hofft sogar auf ein Lob von Delevar! Spätestens da konnte man den Helden nicht mehr ernst nehmen – Naivität schön und gut, aber Elyon wurde extrem kindisch und nervend dargestellt. Dementsprechend befremdlich waren die Erotikszenen, da man Elyon nicht als Erwachsenen sieht, sondern als 10 bis 12-jährigen Jungen.

 

Auch Delevar war in sich völlig unlogisch aufgebaut. Einerseits Weiberheld und durch und durch heterosexuell, dennoch schläft er mit Elyon, weil … warum wird leider nicht so ganz klar. Auch sonst hat einen extrem sprunghaften Charakter – man weiß nicht auf welcher Seite er steht, allerdings ist dieser Punkt nicht mysteriös oder spannend, sondern mitunter recht enervierend. Das liegt auch daran, das er extrem schnell seine Meinung ändert und man seinen Stimmungsumschwung fast nicht mehr nachvollziehen kann.

 

Auch sonst gibt es unheimlich viele Füllszenen, die nichts mit der Geschichte zu tun haben – unsinnige Aktionen in der Stadt, unglaubwürdige Reaktionen seitens Delevar und eine Menge Szenen, in denen sich die Figuren näherkommen sollen, obwohl sie eigentlich nicht zueinander passen. Es wird mehrfach deutlich, dass Delevar keinerlei Interesse an Männern hat, Elyon dementsprechend harsch zurückweist und versucht sich von ihm fernzuhalten. Elyon klammert sich jedoch wie ein verzogenes Kind an seinen Retter, was mit der Zeit immer schwerer nachzuvollziehen ist. Leider trifft das auf die meisten Szenen des Buches zu.

 

Stilistisch ist „Elfenprinz – Verrat“ in Ordnung – Ray van Black hat einen flüssigen Stil, der durch schöne Beschreibungen besticht. Leider fehlen trotz allem die wirklich bildhafte Darstellung der Stadt, das Miterleben der Abenteuer, in die Elyon stolpert und das flirrende Leben der Elfen. Einzig die Beschreibungen rund um den Palast der Sonnenelfen waren sehr stimmungsvoll, auch wenn sich hier mitunter die meisten Logiklücken tummelten.
Auch die Dialoge konnten dieses Mal nicht überzeugen – zu kindisch war Elyon dargestellt, zu wechselhaft Delevar. Die Gespräche zwischen ihnen waren nur schwer nachvollziehbar, was dafür gesorgt hat, dass sich das Buch ungemein in die Länge zog.

 

Fazit:
Leider markiert „Verrat“ einen Tiefpunkt der „Elfenprinz“-Reihe. Ray van Black kann leider nicht an die solide Geschichte des ersten Bandes anknüpfen, was an den unglaubwürdigen Charakteren, den vielen Logiklücken und dem unrealistischen Handlungsbogen liegt. Schade – es wäre besser gewesen, den ersten band fortzusetzen, anstatt mit Elyon und Delevar ein neues Pärchen einzuführen. Leider nicht zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-03-31 11:59
Frostbiss
Frostbiss - Julia Mayer

Story:
Auf die meisten Schüler wirkt Philippa, Neuzugang der Klasse, unnahbar, kalt und eigenbrötlerisch. Auch Dörte kann nur wenig mit dem scheuen Mädchen anfangen und hat im Grunde kein Interesse daran ihre neue Mitschülerin näher kennenzulernen. Das ändert sich jedoch, als sie mit Philippa in ein gemeinsames Kunstprojekt gesteckt wird und ihre Partnerin näher kennenlernt. Aus der anfänglichen Faszination wird zunächst Freundschaft, schließlich sogar mehr. Dörte muss sich selbst eingestehen, lesbisch zu sein, eine Sache, die sie zutiefst verstört. Dennoch entschließt sie sich es mit Philippa zu versuchen und die beiden werden ein Paar. Damit müssen sie sich jedoch auch einem Haufen neuer Probleme stellen: Coming-Out, Anfeindungen, Beziehungskrisen und die Unsicherheit, wie es mit ihnen nach ihrem Abitur weitergehen soll …

 

Eigene Meinung:
„Frostbiss“ ist der erste lesbische Liebesroman der Autorin Julia Mayer, die vorwiegend fantastische Jugendbücher und düstere Dystopien veröffentlicht hat. Mit dem vorliegenden Roman wagt sie sich an eine realistische Geschichte mit lesbischen Charakteren.

 

Alles in allem legt die Autorin eine sehr authentische, nachvollziehbare Geschichte vor, die sich jedoch hin und wieder etwas schleppend liest. Man lernt Dörte in ihrem letzten Schuljahr vor dem Abschluss kennen und begleitet sie bei ihren ersten Schritten hinsichtlich Liebe und Beziehung. In diesem Zusammenhang erfährt man mehr von ihrer Familie, ihren Freunden und ihrem Leben, ebenso von Philippa, die sich stark von Dörte unterscheidet. Insgesamt umfasst die Geschichte gut zwei Jahre, so dass es immer wieder Sprünge in der Handlung gibt, da man die Entwicklung der Figuren über eine längere Zeit mitverfolgt. Das hat den Nachteil, dass man sich nur teilweise mit den Charakteren identifizieren kann. Man fühlt sich immer ein wenig außen vorgelassen, denn es fällt schwer eine Bindung zu Dörte aufzubauen.


Nichtsdestotrotz ist es angenehm, dass Julia Mayer die Beziehung zwischen Dörte und Philippa in sehr ruhigen, ernsten Tönen beschreibt und auf kitschige Elemente verzichtet. So sind die beiden zwar ineinander verliebt, doch es wird nichts überdramatisiert oder verkitscht. Stattdessen bringt die Autorin ernste Themen zur Sprache, wie das Coming-Out, das Mobbing der Mitschüler und das Unverständnis von Freunden und Familie hinsichtlich der Liebe zwischen zwei jungen Frauen. Ein wenig mehr Tiefgang gerade bei den angesprochenen Problemthemen hätte der Geschichte allerdings gut getan. So plätschert „Frostbiss“ leider einen Teil der Zeit ereignislos vor sich hin. Es passiert wenig Fesselndes, denn auch wenn es sich bei dem Roman um ein Jugendbuch handelt, so hätte man es deutlich spannender und dramatischer umsetzen können, um den Leser die knapp 400 Seiten bei der Stange zu halten. Das fällt ganz besonders am Ende auf, wo Dörtes Auslandsaufenthalt in Kanada nur in Mailform zusammengefasst wird. Hier hat der Leser keinerlei Bindung mehr zu ihr, da man nichts davon miterlebt, sondern nur zusammengefasst erzählt bekommt.

 

Ein Manko sind auch die Charaktere – das Buch mag zwar aus Dörtes‘ Perspektive geschrieben sein, doch man kann sich nur schwer mit ihr identifizieren. Sie wirkt zumeist unnahbar, aber nicht ganz so kalt und emotionslos wie Philippa. Mit ihr hat man im Laufe der Zeit noch größere Probleme, denn sie scheint fast keine Gefühle zu haben und Dörtes Liebe nur halbherzig zu erwidern. Im Gegenzug zu den beiden Protagonisten kann sich Leser mit den meisten Nebenfiguren anfreunden – gerade die Familien der beiden Mädchen sind sympathisch, ebenso Dörtes Freunde, die sie nach ihrem unfreiwilligen Outing findet. Sie sind einem näher als die eigentlichen Heldinnen der Geschichte, was das Buch ein wenig unausgewogen macht.

 

Julia Mayer hat einen soliden, etwas unspektakulären Stil, was leider dafür sorgt, das es ihr nicht immer gelingt zu fesseln oder ihre Charaktere den Lesern näher zu bringen. Dennoch ist „Frostbiss“ flüssig geschrieben und lässt sich gut lesen. Insbesondere Fans ruhiger und realistischer Lektüre, werden Julia Mayers Stil angenehm und stimmungsvoll finden.

 

Fazit:
Julia Mayers „Frostbiss“ ist ein ruhiges, realistisches, mitunter aber auch langatmiges Buch über eine lesbische Liebe, die damit verbundenen Probleme und das Erwachsenwerden einer jungen Frau. Die Charaktere erreichen den Leser leider nicht, ebenso wenig gelingt es der Autorin mit der Geschichte zu fesseln. Zu unnahbar sind die beiden Heldinnen, zu wenig kann man sich mit Dörte und Philippa identifizieren. Auch Probleme werden nur oberflächlich abgehandelt, so dass das Buch sowohl zu lang (da über einen langen Zeitraum berichtet wird), als auch zu kurz (da nicht tiefgängig genug) wirkt. Schade, da hätte man mehr herausholen können.

Source: www.like-a-dream.de
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