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review 2014-09-09 13:39
Jedem Ende von ein Anfang inne...
Dornenherz - Jutta Wilke

Seit dem Unfalltod ihrer Schwester vor einem Jahr ist Anna wie gelähmt und droht, sich ganz und gar darin zu verlieren, den Eltern die verstorbene Tochter ersetzen zu wollen. Bei einem Streifzug über den Friedhof wird sie von einer geheimnisvollen schwarzen Katze angelockt, die sie zu einer längst vergessenen Lichtung führt. Die Wege sind mit Moos bewachsen. Efeu rankt über die verwitterten alten Grabsteine. Und inmitten all dessen erblickt Anna mit einem Mal eine Engelsstatue umgeben von einem Meer aus weißen Rosen. Wie magisch angezogen, tritt sie näher an den Engel heran und berührt eine der weißen Blüten zu seinen Füßen. Nicht ahnend, dass sie damit eine schicksalhafte Wendung in Gang setzt … Quelle

Dieser Roman hat bich sehr berührt... wie sehr Anna unter dem frühen Tod ihrer Schwester leidet, sich selbst für schuldig hält und nicht in der Lage ist, wieder richtig zu leben. Sie wird also zum Schatten ihrer Schwester, ist mit deren freund zusammmen und verwsucht ihren Eltern Ruth zu ersetzten, ohne dabei zu bemerken, dass sie im Begriff ist, sich selbst zu verlieren. 

 
Parallel zu Annas Geschichte erfährt man die von Johanna, eine der Ertrunkenen der Cimbria. Ihre Lebensgeschichte ist der von Anna verblüffend ähnlich.
 
Ein kleines Minus ist das Ende... ja klar, es ist wirklich romantisch und offene Enden haben auch was, allerdings hätte ich es schön gefunden, wenn die Geschichten von Anna und Johanna etwas mehr zusammenlaufen würden!
 
Achtung SPOILER: Ich habe mich während des Buches - wie auch nicht- in phil verliebt, ein so süßer und intelligenter Junge. Und auch Johannas Geliebten habe ich ins Herz geschlossen. Berührend, dass er den Rosenengel für sie gefertigt hat und dieser Anna den Weg zurück ins Leben zeigte.
 
Zum Cover: Ein wirklich schönes und passendes Cover - es bringt die Trauer und "Friedhofs-Atmosphäre" gut rüber!
Source: marys-buecherwelten.blogspot.com/2014/09/dornenherz.html
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review 2013-08-15 12:02
Sehr spannend!
Schwarz wie Schnee - Jutta Wilke

Ein Unfall, der alles verändert. Ein Name, den du nicht kennst. Eine Frau, die sagt, sie wäre deine Mutter. Ein Leben, das dir fremd ist. Es war doch ein Unfall oder?

 

Nachdem mir “Wie ein Flügelschlag” von Jutta Wilke bereits gut gefallen hat, war ich auf “Schwarz wie Schnee” sehr gespannt. Vor allem, weil alles was ich im Vorfeld darüber gehört hatte, so absolut nach meinem Geschmack klang. Und genau das hat sich auch bestätigt.
Ich habe selten einen solch spannenden Jugendthriller gelesen!
Diese Spannugn rührt hauptsächlich daher, dass man in dem Moment in die Geschichte einsteigt, in dem Kira im Krankenhaus die Augen aufschlägt. Somit ist man ebenso unwissend wie sie durch ihren Gedächtnisverlust. Genau wie sie muss man alles so hinnehmen und glauben, wie es ihr erzählt wird.
Genau wie Kira gerät man fortan hier und da ins Zweifeln, aber da es auch für den Leser nicht mehr Anhaltspunkte gibt als für Kira, muss man die ganze Zeit mit diesen Zweifeln leben. So ist man Kira auch bei ihren Nachforschungen nie einen Schritt voraus, so sehr man auch knobelt.
Gleichzeitig ist man Kira damit immer sehr nahe und kann sich gut in sie hineinversetzen. Jutta Wilke ist es wirklich sehr gut gelungen, Kiras Gefühlswelt zu beschreiben. Ganz gleich ob Traurigkeit, Wut, Verzweiflung oder auch gelegentlich mal Freude und Hoffnung, ich habe immer mit ihr fühlen können. Dabei werden die Gefühle zwar sehr eindringlich, aber nie überdramatisiert beschrieben. Es ist stets nur logisch, dass Krira so empfindet.
So bleibt es auch glaubhaft, dass man über einen Teenager liest. Ein Erwachsener in ihrer Situation würde vielleicht doch anders und / oder mit kühlerem Kopf und mehr Vernunft reagieren. Kira ist aber nun mal noch nicht erwachsen und darf sich somit so manche sprunghafte Laune leisten. Wenn man sich ihre Situation genau vorstellt, kann man ihr das nicht übel nehmen.
Für ihren Mut habe ich sie manches Mal bewundert. Sie bringt sich mehr als einmal in Gefahr beim Versuch, in ihr Leben zurückzufinden, und später auch bei ihren Nachforschungen als ihr erste Zweifel an ihrem Leben kommen.
Es gab recht spät, aber schon noch ein gutes Stück vor dem Ende, allerdings eine Szene, bei der mir erstmals ein Verdacht kam, was hinter den seltsamen Vorkommnissen um Kira herum stecken könnte. Wieso sie es nicht schafft, sich in ihrem Leben zurechtzufinden.
Dieser Verdacht hat sich dann am Ende auch bestätigt. Normalerweise würde ich jetzt sagen, dass der Verlauf ab diesem Moment vorhersehbar war. Allerdings nur für den Leser. Er hat hier die Chance, eine erste konkrete Idee zu entwickeln. Kira selber kann in diesem Moment ganz unmählich einen Schluss in diese Richtung ziehen. So bleibt es doch bis zum Schluss spannend in der Hinsicht, wie Kira hinter das Geheimnis um die vielen sonderbaren Ereignisse kommt.
Außerdem sollte man sich bei einem Thriller ja auch nicht auf der ersten Vermutung ausruhen. Das geht allzu leicht mal schief ;)

 

Kiras Geschichte ist sehr rasant und genauso liest sie sich auch. Ehe man es sich versieht, hat man wieder ein Kapitel geschafft und das Ende rückt immer näher. Die angenehme Länged er Kapitel trägt ebenfalls dazu bei. Ich habe es regelrecht bedauert, dass es auf der linken Seite vom Buch immer weniger Seiten wurden.

 

Das Cover gefällt mir sehr. Es ist schön finster, was einem Thriller immer steht. Es gibt allerdings auch etwas, das mich an dem Motiv etwas stört. Dazu möchte ich aber weiter nichts sagen, sonst könnte ich spoilern. Und das möchte ich möglichst vermeiden.

 

Fazit: Ein wirklich super spannender Jugendthriller. Da man immer auf dem gleichen Stand ist wie Kira, will man genau wie sie wissen, was um sie herum und mit ihr vor sich geht. Ein sehr genauer und realistischer Blick in ihre Gefühlswelt und Gedanken lässt einen von Anfang bis Ende mitfiebern. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen bis ich wusste, was bei Kira Sache ist.

Source: leserattz.wordpress.com/2012/12/01/rezension-schwarz-wie-schnee
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review 2013-08-06 18:26
Sport ist Mord!
Wie ein Flügelschlag - Jutta Wilke

Ein Stipendium an einem der renommiertesten Sportinternate! Für die sechzehnjährige Jana geht damit ein großer Traum in Erfüllung. Bis sie eines Tages ihre Freundin Melanie leblos im Schwimmbecken findet und sich alles in einen Albtraum verwandelt. Jana will nicht glauben, dass Mel an plötzlichem Herzversagen gestorben ist. Aber egal, an wen sie sich wendet, überall stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. Schließlich versucht sie, auf eigene Faust herauszufinden, was hinter den Machenschaften im Internat steckt, und kommt zusammen mit Mels Bruder Mika der schrecklichen Wahrheit auf die Spur.

 

Ich schätze es sehr, wenn Bücher sich nicht erst mit langen Vorreden bzw Einführungen aufhalten, sondern gleich mit der Geschichte loslegen. Entsprechend hatte “Wie ein Flügelschlag” im Nu einen Stein bei mir im Brett. Und das, obwohl ich dem Buch einige Zeit (aus unbegründeter Sorge heraus) eher verhalten gegenüberstand.
Allerdings hat es mir dann keine Zeit gelassen, diese Skepsis noch länger zu pflegen. Denn kaum hat man das Ende des ersten Kapitels erreicht, hat man quasi auch bereits eine Leiche vor sich liegen. Nämlich Melanie, Janas beste Freundin am Sportinternat. Jana kann sich mit den fadenscheinigen Erklärungen diverser Leute nicht abfinden und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit um Melanies Tod.
Mir hat Jutta Wilkes Jugendthriller wirklich gut gefallen. Eine sehr spannende Geschichte, die sich nicht “nur” um den Mord an Mel dreht, sondern die auch verschiedene andere Themen aufgreift und authentisch darstellt. Wie beispielsweise den Konkurrenzkampf, das geradezu fanatische Verhalten einiger Eltern, wenn es um den sportlichen Erfolg des Nachwuchses geht, und natürlich auch ganz wesentlich: das Thema Doping, das im Sport wohl immer irgendwie eine gefährliche Rolle spielt. Es ist schon erschreckend, was man da so liest und so kommt es, dass ich “Wie ein Flügelschlag” auch bis zum Ende hin als spannend empfunden habe. Was den Mörder angeht, hatte ich ab einem bestimmten Punkt bereits eine Ahnung, die sich später als richtig herausstellte. Doch die Hintergründe und die Gründe für den Mord entschlüsseln sich nur langsam und erst am Ende in ganzer Tragweite. So hat es das Finale noch einmal richtig in sich.
Es ist aber nicht nur der Mord und das Thema Sport, das mich begeistert hat. Als ebenso reizvoll habe ich die Gegensätzlichkeit zwischen Jana und Melanie empfunden. Melanie, die Tochter eines reichen Arztes mit so manchen Allüren, und daneben Jana. Jana, die aus alles andere als reichen Verhältnissen kommt, deren Mutter sich einerseits so sehr an sie klammert, dass Jana das Gefühl hat, in ihrer Nähe kaum Luft zu bekommen, die andererseits aber auch völlig verkatert auf dem Sofa schläft, wenn die Tochter zum Wochenendbesuch kommt. Jana, die mit einem Stipendium an das Sportinternat kam, und die fest davon überzeugt ist, außer Schwimmen nichts wirklich gut zu können.
Dank dieser krassen Gegensätzlichkeit, weiß man nie genau, was man von Melanie halten soll. Und Janas innere Zerrissenheit kommt in diesem Zusammenhang ebenfalls sehr gut rüber und wird einfühlsam beschrieben, so dass man sich leicht in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen kann.
Es ist ein Jugendbuch und es hätte mich schwer gewundert, wenn die Liebe hier nicht auch eine Rolle spielen würde ;) Deshalb: Auftritt Mika, Melanies Bruder, zu dem sich Jana sofort hingezogen fühlt. Doch auch bei ihm stellen sich ihr zahlreiche Fragen in den Weg. Kann sie ihm vertrauen, wo er doch ebenfalls aus dieser äußerlich perfekten Familie stammt, in der alle unter Vaters Pantoffel stehen? Wird er ihr glauben, was sie über Melanies Tod denkt? Und nicht zuletzt auch: kann es überhaupt sein, dass sich ein Junge aus solch reichem Hause für Jana aus der Sozialbausiedlung interessiert? Groß Romantik und Kitsch trifft man in dieser Geschichte daher auch nicht an. Dafür aber eine sehr schöne, zarte Lovestory, die so manches Mal zum Mitleiden und Mithoffen einlädt. Eben einfach süß! Und das ist keineswegs negativ gemeint! Im Vordergrund steht die Story um den Mord an Melanie, und das ist gut so. Jana und Mika sind einfach eine feine zusätzliche Würze.

 

Ein aus so vielen Gründen spannendes und interessantes Buch liest sich leicht. Zudem erzählt Jana diese Geschichte, was für einen recht lockeren und jugendlichen Ton sorgt. Auch das macht einem das Lesen leicht. Und mit 283 Seiten ist das Buch ohnehin nicht gerade ein Wälzer, sondern hat genau das richtige Format für einen guten und knackigen Jugendthriller.

 

Ich finde ja, optisch sieht das Buch bzw der Schutzumschlag nicht unbedingt nach spannender Lektüre aus. Eher nach einem leichten und auch fröhlichen Buch für junge Leute. Da darf man sich also nicht täuschen lassen! Mir gefällt diese Gestaltung -speziell nach dem Lesen- jetzt aber gut. Denn so verbinde ich nun etwas mit der Farbgestaltung und den Schmetterlingen. Wer vorher also noch nie etwas von “Wie ein Flügelschlag” gehört hat und arglos nach dem Buch greift, wird schon beim Klappentext wortwörtlich sein blaues Wunder erleben ;)

 

Fazit:   Rundum gelungen. Ein sehr spannender Krimi bzw Thriller für Jugendliche, der nicht nur durch den Fall der ermordeten Melanie zu punkten weiß. Auch die Gegensätzlichkeit der beiden Hauptpersonen ist sehr reizvoll, und das Thema Sport, speziell der Schwimmsport, wird sehr glaubhaft beschrieben. Mit all seinen Sonnen-, aber auch Schattenseiten. Eine klare Empfehlung! Auch für die schon etwas älteren Fans spannender Geschichten!

Source: leserattz.wordpress.com/2012/02/18/rezension-wie-ein-flugelschlag-jutta-wilke
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text 2013-02-17 17:01
[Rezension] Schwarz wie Schnee - Jutta Wilke
Schwarz wie Schnee - Jutta Wilke

Mich konnte schon "Holundermond" und "Wie ein Flügelschlag" von Jutta Wilke sehr begeistern, und deswegen freute ich mich auch riesig auf ihr neuestes Jugendbuch. Ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht, denn Jutta Wilke versteht es bei ihren Büchern immer geschickte Rätsel einzubauen, bei dem der Leser erst am Ende des Buches auf die Lösung kommt.

In ihrem neuesten Werk "Schwarz wie Schnee" trifft der Leser auf die Protagonistin Kira. Sie liegt im Krankenhaus, wird wach und weiß nicht wie sie heißt oder wer die Menschen um sie herum sind. Aufgrund eines Unfalls leidet sie an einer Amnesie. Ihr schießen zwar immer Bilder des Unfalls durch den Kopf, aber anders wie sie ihr erzählt werden. Selbst die Polizei schließt ein Fremdverschulden aus, obwohl sie ganz sicher weiß, das sie verfolgt wurde. Als sie "nach Hause" entlassen wird, erkennt sie auch dort nichts wieder, und bekommt dann mysteriöse Mails und Anrufe. Ständig fragt sich Kira, in was sie verwickelt war, und ob der Unfall wirklich ein Unfall war. Dann begibt sie sich nach und nach auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.

Jutta Wilke hat Kira als Protagonistin wunderbar ausgearbeitet. Man fühlt und leidet als Leser mit Kira zusammen, und möchte genauso wie sie wissen, was und wer hinter den mysteriösen Nachrichten und Anrufen steckt. Gerade Kiras Angst und Verzweiflung bekommt der Leser immer wieder zu spüren, weil sie nicht weiß wer ihre Mutter ist, oder überhaupt in ihrem Leben nichts wiedererkennt. Auch die Gefühle der Mutter konnte ich größtenteils nachvollziehen, aber ich hätte mir auch gewünscht, das sie Kira mehr hilft. Sie hat sich mehr in ihre Arbeit gestürzt, sicherlich auch aus Verzweiflung, und ein paar kleine Aussagen ihrerseits haben mir auch nicht wirklich gefallen.

Die Geschichte fesselt den Leser von Anfang an und hierbei wurde sehr gut recherchiert. Besonders ihre Protagonisten sind sehr authentisch dargestellt. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Kapitel, die von jemand anderem stammen, bei dem man noch nicht weiß um wen es sich handelt.

Was mir bei der Autorin Jutta Wilke auch besonders gefällt, das sie genügend Hinweise in die Handlung einbaut, aber man nicht wirklich auf sie kommt bis zum Ende hin. Hier und da denkt man sich: "Das könnte es sein", aber dann kommt es doch wieder anders.

"Schwarz wie Schnee" ist ein spannender und emotionsgeladener Jugendthriller, der den Leser bis zum Ende hin ans Buch fesselt, und das nicht nur für Jugendliche sondern auch für erwachsene Leser.

Fazit
5 von 5 Sternen

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review 2012-06-25 02:08
Holundermond
Holundermond - Jutta Wilke *Worum geht's?* Neles Eltern trennen sich und sie selbst ist davon selbstverständlich alles andere als begeistert. All das passiert nur, weil ihr Vater Jan nichts anderes als seinen Job im Kopf hat! Nun soll auch noch ihr Besuch in seiner neuen Wohnung ausfallen, da er dringend nach Wien reisen muss. Nele möchte mitfahren, doch ihr Vater schlägt ihre Bitte ab und so schleicht sie sich in sein Auto. Erst als es viel zu spät zum Umkehren ist, bemerkt Jan den blinden Passagier. Notgedrungen reisen sie zusammen nach Österreich. Dort soll Jan einem Kunstdieb auf die Schliche kommen, der religiöse Artefakte aus Klostern und Kirchen stiehlt. Nele ahnt nichts Gutes und behält Recht: Während seiner Arbeit verschwindet Jan spurlos. Zusammen mit ihrem neuen Freund Flavio macht sie sich auf die Suche und muss dabei ein geheimnisvolles Rätsel lösen, das über die Gegenwart hinausgeht... *Kaufgrund:* Nachdem ich sehr viele positive Meinungen zu diesem Buch gelesen hatte, wurde ich neugierig und wollte mir mein eigenes Bild zu Jutta Wilkes Erstlingswerk machen. Der Klappentext, der ein spannendes Abenteuer für junge Leser versprach, und das tolle Cover haben meinen Geschmack zumindest getroffen! *Meinung:* Nach einem vielversprechenden Prolog, der die Neugierde des Lesers schürt, aber auch bereits einige Vorahnungen aufkommen lässt, beginnt die Geschichte mit einem großen Krach: Nele muss miterleben, wie ihr Vater die gemeinsame Wohnung und damit seine Familie verlässt. Es fällt ihr sehr schwer, mit dieser Situation zurecht zu kommen. Mit einem solchen turbulenten Einstieg gelingt es der Autorin, eine Kennenlern-Phase für ihre Charaktere und ihre Beziehungen zueinander zu schaffen, ohne dabei langatmig zu wirken. Die eigentliche Geschichte beginnt erst in Österreich, doch die Zeit in Deutschland ist wichtig, um Protagonistin Nele und ihr Handeln besser verstehen zu können. Zusätzlich wird dadurch bereits zu Beginn das Mitgefühl des Lesers geweckt. Besonders jüngere Leser, deren Eltern selbst geschieden sind, werden sich augenblicklich mit Nele identifizieren können. Glücklicherweise ist sie keine Alleskönnerin, in der sich nur selten Leser wiederfinden. Durch ihr Verhalten wirkt sie sehr authentisch, allerdings sehr reif für ihr Alter. Ich hätte sie ein wenig älter geschätzt, wenn nicht angegeben wäre, dass sie zwölf Jahre alt ist. "Holundermond" ist einer der wenigen Romane, der zeigt, wie wichtig Nebencharaktere sein können. Würde sich die Handlung anfänglich nicht auf Nele fixieren, hätte ich sie nicht als Protagonistin erkannt - zu präsent und aktiv sind die Nebenfiguren, besonders Flavio und Jan. Durch den allwissenden Erzähler der Geschichte, der die Handlung und damit verbundene Aufmerksamkeit des Lesers gerne mal auf andere Charaktere richtet, erfährt man von anderen Figuren beinahe genauso viel wie von Nele. Das Buch glänzt mit all seinen Facetten und bleibt stets interessant. Für mich war es ein großer Pluspunkt, dass man durch die verschiedenen Blickwinkel auch den Gegenspieler Holzer näher kennenlernen durfte. Innovative Ideen machen "Holundermond" zu einem wahren Lesevergnügen für Jung und Alt. Zwar ist der Roman deutlich an die jüngeren Leser gerichtet, aber auch Erwachsene, die tief in ihrem Inneren noch Kind sind, werden sich von dem spannenden Zeitreise-Abenteuer mitreißen lassen. Der Schreibstil der Autorin ist dabei keineswegs störend, obwohl er sehr einfach und leicht gehalten ist, wie es bei einem Kinderbuch sein sollte. Die Szenen werden von Wilke durchaus bildhaft, aber niemals zu ausschweifend beschrieben. Langeweile kommt hier nicht auf! Jutta Wilke nimmt sich während der ersten zwei Drittel ihres Romans viel Zeit für ihre Charaktere und vor allem für die Handlung. Dies ist auch gut so, denn jede Seite wurde sinnvoll genutzt. Zum Ende hin gewinnt die Geschichte jedoch so sehr an Fahrt, dass sich die Ereignisse überschlagen. Einerseits ist dies natürlich ein Pluspunkt, denn durch die Spannung gelingt es dem Leser kaum, das Buch aus der Hand zu legen. Andererseits kommen allerdings zu viele neue Fragen auf, die unbeantwortet bleiben. Insgesamt ist die Geschichte mit der letzten Seite gut abgerundet, es bleiben aber Fragen im Raum, die am Leser und seinem "wohligen Abschlussgefühl" nagen. Vielleicht wollte sich die Autorin an dieser Stelle die Möglichkeit einer Vorsetzung offen lassen. *Cover:* Das Cover könnte nicht passender sein! Mir gefällt es sehr gut, wie die Äste des Baumes und die Buchstaben des Titels miteinander verknüpft worden sind. Außerdem finde ich es klasse, dass man bloß Neles und Flavios Silhouetten sieht. So bleibt dem Leser genügend Freiraum, sich die Charaktere ohne fremde Einflüsse vorzustellen. *Fazit:* Ich kann Jutta Wilke an dieser Stelle nur ein großes Lob für ihr Romandebüt aussprechen. Ihr ist ein großartiges Abenteuer gelungen, dass Leser im Alter von 10-13 verschlingen werden! Aber auch junggebliebene Erwachsene werden ihre Freude an "Holundermond" haben. Für das sehr abrupte Ende, das mir leider nicht sonderlich zugesagt hat, ziehe ich 1 Stern ab und vergebe insgesamt 4 Sterne.
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