Klapptext
»Und wer bist du wirklich?«
Der Weg durch den nächtlichen Park, der Überfall – all das weiß sie noch, als sie aus dem Koma erwacht. Ihre Erinnerung ist völlig klar: Sie heißt Sibylle Aurich, ist 34 Jahre alt, lebt mit Mann und Kind in Regensburg. Sie scheint fast unversehrt. Und doch beginnt mit ihrem Erwachen eine alptraumhafte Suche nach sich selbst. Zwar hat Sibylle ihr Gedächtnis behalten, die Welt aber hat offenbar die Erinnerung an Sibylle verloren: Ihr Mann kennt sie nicht, von ihrem eigenen Hochzeitsfoto starrt ihr das Gesicht einer Fremden entgegen, und niemand hat je von ihrem Sohn Lukas gehört! Wurde er entführt? Hat er nie existiert? Und wem kann sie überhaupt noch trauen?
Meinung
Das erste Buch von Arno Strobel hatte mich echt überzeugt, dass ich mir noch andere Bücher von diesem Autor zulegen wollte. Und so es geschah es auch. Auf www.tauschticket.de schaute ich mich um und wurde auch fündig. Als ich das Buch bekam, habe ich es mir gleich geschnappt und angefangen mit lesen. Ich habe mir jedoch das Buch nicht wahllos rausgesucht nur weil es von diesem Autor ist, sondern weil ich den Klapptext interessant fand. Die Klapptexte von Arno Strobel sind eigentlich immer sehr knapp gehalten und ich finde, dass macht das Ganze noch spannender. Was mich auch sehr anspricht, das sind immer die Cover. Nur ein Bild, der Rest schwarz. Somit ist das Cover nicht zugekleistert sondern eher schlicht, dennoch spricht es mich an und man erkennt eigentlich immer gleich, von wem das Buch ist, da man es auf Anhieb zuordnen kann.
Jetzt aber zum Buch. Die Story ist genial und absurd zu gleich und genau das ist es was mich so gefesselt hat. Man stelle sich einfach vor. Man wacht auf und liegt in einem Bett in einem Krankenhaus. Man hört nur das nervige Piepen irgendwelcher Maschinen und fragt sich, was um alles ist passiert dass ich im Krankenhaus bin? Ich kann mich an rein gar nichts erinnern. Genauso ergeht es Sybille in diesem Buch. Sie hat wirklich keine Ahnung, was mit ihr passiert ist. Endlich kommt der Arzt und sie bombardierte ihn gleich mit Fragen. Doch der Arzt antwortete nur sehr karg. Zumindest sagte er Sybille, dass sie zwei Monate im Koma lag. Sybille wurde leichenblass und fragte sich immer und immer wieder was passiert war, aber der Arzt sagte nichts.
Sybille wollte nicht länger in diesem Krankenhaus bleiben und ihr gelang die Flucht. Sie machte sich also auf den Weg zu ihrem Mann. Als sie endlich vor dem Haus stand war sie tierisch nervös, denn laut dem Arzt hatte sie Hannes 2 Monate nicht gesehen. Sie nahm allen Mut zusammen und klingelte. Sie hörte Schritte und da ging auch schon die Türe auf. Sie warf sich in Hannes Arme und freute sich ihn wieder zu sehen. Doch irgendwas stimmte mit ihrem Mann nicht. Er schob sie einfach weg und sagte "Ich kenne sie nicht, wer sind sie?"
So geht das in diesem Buch weiter. Sybille versteht die Welt nicht mehr. Sie geht zu den Leuten die sie kennt und liebt und keiner will angeblich wissen, dass sie Sybille ist. Wie muss es einem Menschen gehen, wenn sich alle gegen einen Stellen? Ich will es eigentlich nicht wissen. Arno Strobel hat die Sybille wahnsinnig gut dargestellt. Ihre Aufs und Abs kamen echt sehr gut rüber und man merkte beim Lesen richtig die Schwankungen der Gefühle. Sybille wusste nicht mehr wem sie trauen konnte, sie wusste nicht mal mehr, was sie eigentlich glauben konnte. Sybille schwirrt einiges durch den Kopf, wie Verschwörung, man will sich fertig machen etc. Das sie evtl. an jemanden geraten ist, der was ganz anderes im Sinn hat, darauf kommt sie erst nach und nach.
Bei ihrem Weg heraus zu finden, wer ihr das angetan hat, das sie auf einmal anders aussieht, dass sie niemand kennen will, lernt sie Rosi kenne. Eine ausgeflippte Dame um die 60. Sie wird vom Autor so gut beschrieben, dass ich sie mir richtig bildlich vorstellen konnte. Sie hat einen absolut liebenswerten Charakter, jedoch ist sie ein wenig abgedreht. Rennt mit knallroten Haaren rum, auffallen um jeden Preis und 60 Jahre sind für sie doch kein Alter. Wie heißt es so schön, man ist so alt, wie man sich fühlt. Der Charakter Rosi gibt diesem Buch wirklich das Tüpfelchen auf dem i, ich denke sonst wäre die Geschichte nicht so spannend und mitreißend gewesen.
Wie ihr merkt, schwärme ich doch von diesem Buch und der Story. Da taucht mit Sicherheit jetzt die Frage auf, warum ich diesem Buch nur 3 Sterne gebe. Das ist ganz einfach erklärt. Die Geschichte und Charaktere sind wieder gut dargestellt, jedoch zieht sich ein wenig die Geschichte bis richtig was passiert. Als Leser kann man leicht etwas ahnen, in welche Richtung es geht, doch das passiert erst Richtung Ende des Buches, was ja nicht schlimm ist, am Anfang wäre langweilig und keiner würde das Buch zu Ende lesen, doch je mehr sich das Buch dem Ende neigt, desto rasanter wird die Geschichte. Ich hatte da wirklich ein wenig das Gefühl, nun will der Autor aber fertig werden mit der Geschichte. Das Buch wäre mit Sicherheit um einiges dickes gewesen, wenn Arno Strobel das Tempo so gehalten hätte, wie das Buch angefangen hatte, aber wirklich schlimm wäre das doch nicht gewesen, denn dann wäre es Top in meinen Augen. Arno Strobel weiß wie man den Leser unterhält und ich denke wäre er durch das ganze Buch die gleiche Schiene vom Anfang gefahren, wäre er nicht Gefahr gelaufen, dass sich der Leser langweilt. So kam mir das Ende irgendwie nen wenig gehetzt vor. Das gefiel mir eben nicht so gut.
Im Großen und ganzen ist es wieder ein gelungenes Werk von Arno Strobel. Die Geschichte packt einen und man liest sie gerne. So was in der Art hatte ich bisher auch noch nicht gelesen, somit war die Story neu für mich.
Fazit
Auch wenn ich ein wenig Kritik zu diesem Buch habe und ich auch dafür gnadenlos 2 Sterne abziehe, ist die Geschichte spannend und auf jeden Fall lesenswert. Vielleicht bin ich in dem Fall auch etwas zu kritisch, aber so sehe ich das leider und es ist meine Meinung.
Es sind aber gute 3 Sterne und eine Kauf- bzw. Leseempfehlung spreche ich aus. Vielleicht sehen es andere Leser anders, Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich. Beim Kauf jedenfalls kann man nichts falsch machen.
