
Inhalt: Die einzige Sache, die Colin Mulligans Leben Sinn gibt, ist das Auseinandernehmen und wieder Zusammensetzen von Autos. In der Werkstatt, in der er zusammen mit seinem Vater und seinen Brüdern arbeitet, versucht er ohne Panikattacke und Wutausbruch durch den Tag zu kommen. Trinken hilft. Ebenso wie Laufen und Gewichtheben, bis er sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Nichts davon kann jedoch die Tatsache, dass er schwul ist, ändern – ein Geheimnis, das er vor allen verheimlicht. Rafael Guerra hat einen Weg gefunden, mit seiner Vergangenheit, für die er sich schämt, zu leben. Sein Leben hat er der Sozialarbeit und der Hilfe von Jugendlichen, die wie er aus ärmlichen Verhältnissen stammen, gewidmet. Für Liebe hat er keine Zeit. Verflucht, er hat kaum Zeit für sich selbst. Irgendwie zieht ihn alles an dem unglücklichen, selbstzerstörerischen Colin an. Der Weg dorthin ist jedoch mit den Schwierigkeiten gepflastert, die Rafe mit so viel Anstrengung hinter sich gelassen hat. Als ihre Beziehung tiefer wird, sind Rafe und Colin gezwungen, Geheimnisse ans Licht zu bringen, die jeder von ihnen gerne weiterhin im Dunkeln gelassen hätte.
(Quelle: Dreamspinner Press)
Meine Meinung: Mitten im Irgendwo hat mich vor einigen Wochen komplett begeistert und tut es immer noch. In der Geschichte gab es mich genau einen Menschen, den ich "gehasst" habe. Und ausgerechnet diesen Menschen hat sich Roan Parrish für ihr 2. Buch der Reihe ausgesucht! Warum nicht Leo und Will? Warum nicht Daniels Kollegen - nein ausgerechnet mein Must Hate musste es sein. Vielleicht ist das auch der Grund, das ich dem Buch nur 4 Sternchen geben konnte. Denn so sehr sich die Autorin auch bemüht hat, ich konnte mit Colin nicht so warm werden, wie ich es vielleicht ohne das 1. Buch geworden wäre.
Zeitlich spielt Aus dem Nichts neben Mitten im Irgendwo. Auf diese Weise bekam man einen guten Einblick, wie Daniels und Colins Leben in Philly. Doch hat die Autorin den 2 Brüdern, eine gänzlich andere Richtung im Leben gegeben. Während einer irgendwann eingesehen hat, das seine Familie nicht zu Anerkennung neigt, ist ein anderer Bruder sein Leben lang auf der Suche nach genau dieser Anerkennung seiner Familie. Dabei verleugnet er sich, bis er sich selbst nicht mehr kennt. Doch wenn man immer nur auf dem eis balanciert, wird man irgendwann einbrechen.
Als das Eis für Colin bricht, wird er von Rafe gehalten. Doch ein Loch in der Eisfläche ist meist nur der Anfang und am Ende besteht das Risiko, das beide in der Dunkelheit ihrer Vergangenheit versinken. Natürlich lässt die Autorin, das nicht zu. Doch sie macht es Colin definitiv nicht leicht und sorry, aber das hat er verdient. Na ja vielleicht hat es die Autorin auch geschafft, das ich ein wenig Mitleid mit ihm habe, aber mein Lieblingscharakter wird er nie werden.
Zum Glück gibt es da noch Rafael. Er ist ein Engel - mit Vergangenheit. Doch er versucht die Dummheiten seiner Vergangenheit hinter sich zu lassen und andere davor zu beschützen. Er rettet Colin und das nicht nur einmal. Gerade als alle Zeichen auf Zukunft stehen, gerät alles durch seine Vergangenheit in Gefahr und Rafe gerät aus der Bahn.
Aus dem Nichts ist deutlich düsterer als sein Vorgänger Mitten im Irgendwo. Ihm fehlt auch fast gänzlich die humorvollen Auflockerungen, die seinen großen Bruder ausmachten. Gerade einmal die Nebenfiguren schaffen dem Leser das ein oder andere Schmunzeln zu entlocken. Allerdings schadet dieses dunkle Image der Geschichte nicht wirklich, wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat. Allerdings muss man Band 1 gelesen haben, da einem sonst, wohl die ein oder andere Szene nicht einleuchtet.
Fazit: Aus dem Nichts ist ein würdiger Nachfolger von Mitten im Irgendwo, auch wenn nicht wirklich vergleichbar. Colins Geschichte ist der Schatten zu Daniels Licht. Beides ist wichtig und braucht den anderen.