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review 2016-06-02 11:56
Sie Sturmfalken von Olbian
Die Sturmfalken von Olbian - Amber Leann Porter

Story:
Als Sidhe Metra (Zwitterwesen) ist Jaweds Leben auf Kronnor nicht leicht – als Mädchenjunge verspottet, mag er zwar der illegitime Sohn des Magoden sein, hat aber nur Kaylin, die zu ihm steht und ihn vor den Angriffen Gleichaltriger beschützt. Sein Leben nimmt eine rasante Wendung, als der Kämpfer Caron von Olbian ihn seinen Schwestern vorzieht und mit ihm eine eheähnliche Bindung eingeht. Jawed hat anschließend gar keine andere Wahl, als Caron nach Sanka zu begleiten – der Hauptstadt der Sidhe, wo die Sankanischen Spiele stattfinden, an denen sein Ehemann teilnehmen will. Auch Kaylin findet (als Junge verkleidet) ihren Weg in die Goldene Stadt, kommt dort jedoch bei dem Norrlänischen Kämpfer Thore unter, der sie als Knappen anstellt.

 

Während Jawed seinen Mann besser kennenlernt und sich recht schnell in den wortkargen Mann verliebt, entdeckt er, dass Sidhe Metra keine Seltenheit sind und nicht überall verfolgt werden. Allerdings werden die Tage vor den großen Wettkämpfen durch eine grausame Mordreihe getrübt, der fremdländische Teilnehmer der Sankanischen Spiele zum Opfer fallen und die schon bald Jawed, Kaylin und ihre neuen Gefährten in Atem halten …

 

Eigene Meinung:
„Die Sturmfalken von Olbian“ ist der erste Band einer längeren Fantasy-Reihe, die aus der Feder Leann Porters stammt. Bereits in ihrem Debüt „Die Rache des Sidhe“ entführt die Autorin in die Fantasywelt Danu, mit dem vorliegenden Buch wagt sie sich jedoch in ein anderes Land. Zudem wagt sie sich mit Jawed an einen intersexuellen Charakter, da er sowohl weibliche, als auch männliche Geschlechtsmerkmale hat.

 

Inhaltlich wartet Leann Porter mit einer sehr farbenprächtigen, gut durchdachten und sehr komplexen Fantasywelt auf, in die man schnell Eintauchen kann. Wer ihr Debüt bereits kennt, weiß um die Halbsidhe, die in den meisten Ländern aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten gejagt und versklavt werden. Auch Jawed, der heilen kann, und Kaylin, die auf Tiere einwirken kann, wachsen als unfreie Halbsidhe in Kronnor auf, wenngleich Jawed als Sohn des Magoden ein paar wenige Freiheiten genießt. Erst das Auftauchen der Olbianer markiert den Anfang größerer Abenteuer, da beide ihre Heimat verlassen, um in Sanka ihr Glück zu finden. Die Goldene Stadt ist ebenfalls sehr lebendig und gut nachvollziehbar gestaltet – die unterschiedlichen Viertel, die Bewohner und das politische System im Hintergrund. Leann Porter gelingt es, die Stadt greifbar zu machen und man hat mehr als einmal das Gefühl mit Kaylin durch die Straßen zu streifen.

 

Die Mordreihe, die ab der zweiten Hälfte zunehmen Raum einnimmt, sorgt für Spannung, kommt aber insgesamt ein wenig zu kurz. Gerade Gespräche und Überlegungen über die Vorfälle werden oftmals rückblickend oder zusammenfassend erzählt, was schade ist – es wäre schöner gewesen, wenn dieser Punkt stärker ausgearbeitet worden wäre. Stattdessen konzentriert sich die Autorin auf Jaweds Gefühle für Caron und deren Beziehung, die zu Beginn durch Missverständnisse geprägt ist. Dementsprechend lange dauert es, bis sich die beiden zusammenraufen. Wesentlich spannender und interessanter ist es jedoch Kaylin und Thore zu begleiten, die zunächst Freunde und später ein Paar werden. Es macht einfach Spaß die beiden Dickköpfe zu begleiten und an ihrer Seite die Stadt zu entdecken.

 

Ein großer Pluspunkt sind die toll ausgearbeiteten Charaktere – der sanfte, sehr schüchterne Jawed, der im Laufe der Geschichte Selbstvertrauen gewinnt und lernt seine Natur als Sidhe Metra zu akzeptieren. Seine Partner Caron ist ebenfalls sympathisch, wenngleich ruhiger und ernster, was an den Geheimnissen liegt, die er vor Jawed verbirgt. Die freche, selbstbewusste Kaylin kann ebenfalls durch ihre Stärke und ihr offenes Naturell überzeugen, ebenso der offenherzige, lockere Thore, der mit fast der ganzen Stadt befreundet ist und Wein, Weib und Gesang liebt.
Auch die Nebenfiguren sind sehr authentisch und bleiben dem Leser im Gedächtnis: Gared, der Lehrmeister von Jawed und Kaylin, Moran Al’Thane – Anführer der Wache und Hauptmann bei den Mordermittlungen, die übrigen Sidhe Metra, die Jawed im Laufe der Zeit kennenlernt. Sie geben den passenden Rahmen, wenngleich es fast zum Ende hin ein wenig zu viele Sidhe Metra gibt, die mit ihren Männern in Sanka sind. Da vermisst man fast ein wenig schwule, lesbische und heterosexuelle Pärchen, denn davon lernt man im Grunde keine kennen.

 

Stilistisch bewegt sich Leann Porter auf gewohnt hohem Niveau. Gerade die Beschreibungen der Goldenen Stadt und der einzelnen Stadtviertel ist wirklich toll – man kann sich Sanka beinah bildlich vorstellen. Auch die Figuren werden natürlich beschrieben und sind sehr gut nachvollziehbar. Das betrifft sowohl die Dialoge untereinander, als auch die einzelnen Aktionen und Reaktionen, und natürlich die erotischen Szenen. Letztere haben genau die richtige Länge – sind nicht zu lang, aber dennoch sehr gefühlvoll beschrieben. Zudem scheut sich die Autorin nicht auch Hetero-Erotik zu beschreiben, was in einem Gay Fantasy eher selten der Fall ist (wobei ich „Die Sturmfalken von Olbian“ nicht einmal als Gay Fantasy bezeichnen würde, da im Grunde kein wirklich schwules Paar vorkommt. Vielmehr handelt es sich bei dem Roman um einen queeren Fantasy, der mehr zu bieten hat als die üblichen stereotypen Geschlechterrollen).

 

Fazit:
„Die Sturmfalken von Olbian“ ist ein gelungener, gut geschriebener Fantasy, der mit ungewöhnlichen Charakteren und einer spannenden Handlung aufwartet. Ein wenig mehr hätte sich Leann Porter zwar auf den Kriminalfall konzentrieren können, anstatt auf die Beziehungsprobleme der Charaktere, doch das stört nicht, da man Jawed, Kaylin und ihre Freunde gerne begleitet und Spaß daran hat die Entwicklung der Helden zu erleben. Wer ungewöhnliche Fantasy mag und kein Problem mit queeren Figuren hat, sollte sich „Die Sturmfalken von Olbian“ nicht entgehen lassen. Zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-02-01 11:58
Fleckenteufel und Drachentöter
Fleckenteufel und Drachentöter - Amber Leann Porter

Story:
Der durch ein Feuermal im Gesicht gezeichnete Tristan ist seit einer Weile in den gutaussehenden und eloquenten Boxer Marco verliebt, traut sich jedoch nicht ihn anzusprechen. Stattdessen himmelt er den jungen Mann aus der Ferne an, wann immer dieser mit seinen Freunden das Bistro betritt, in dem Tristan arbeitet. Als Marcos geliebtes Auto „gestohlen“ wird, bietet sich Tristan eine einmalige Gelegenheit – bringt er Marco den Wagen zurück, verbringt dieser eine Woche mit ihm. Einziger Haken: das Auto befindet sich bei Lance, frisch aus dem Gefängnis entlassen und Mitglied eines rivalisierenden Boxclubs. Als sich Tristan trotzdem in die Höhle des Löwen wagt, macht ihm Lance ein unglaubliches Angebot – im Austausch für Sex erhält er Marcos Wagen zurück. In seiner Naivität steigt Tristan auf den Deal ein (den Lance glücklicherweise nicht sofort einlöst) und darf sich auf eine Woche mit Marco freuen, die jedoch nicht ganz so lauschig wird, wie Tristan sich das vorgestellt hat …

 

Eigene Meinung:
„Fleckenteufel und Drachentöter“ stammt von Leann Porter, die beim deadsoft Verlag und im Eigenverlag bereits mehrere (Kurz)-Romane veröffentlicht hat. Zudem schreibt sie unter ihrem richtigen Namen auch Bücher ohne schwulen Inhalt, die u.a. im Bookshouse Verlag erscheinen.

 

Die vorliegende Geschichte dreht sich um den unsicheren, schüchternen Tristan, der sich aufgrund seines auffälligen Feuermals im Gesicht zumeist bedeckt hält und sich selten unter Menschen wagt. Aufgrund dessen ist er sehr naiv und unsicher, so dass es ihm schwerfällt Fremde einzuschätzen und deren Motive infrage zu stellen. Auf dieser Unzulänglichkeit ist ein Großteil der Geschichte aufgebaut – Tristan braucht sehr viel Zeit, um die perfiden Spiele zu begreifen, die um ihn herum stattfinden. Noch länger braucht es, bis er erkennt, dass Marco bei weitem nicht der liebe, gutmütige Kerl ist (auch wenn er seine hin und wieder sensibler und ehrlicher daherkommt), und dass Lance gar nicht so verkehrt ist und durchaus seine Gründe hat. Doch bis es soweit ist und bei Tristan endlich der Groschen fällt, baut Leann Porter eine Dreiecksbeziehung auf, in der Tristan zum Spielball von Lance und Marco wird. Das mag auf den ersten Blick seltsam unwirklich klingen (insbesondere Tristans Naivität ist manchmal hart an der Grenze des erträglichen), doch man kann ihn und die Handlung dennoch gut nachvollziehen. Er brauchte lange, um herauszufinden, dass die Personen um ihn herum zumeist nicht das sein, was sie vorgeben zu sein. Dies macht einen weiteren Teil des Romans aus: neben Tristans Weiterentwicklung und seiner Suche nach Glück geht es um Vorurteile und falsche Idealbilder, die mühsam ausgemerzt und korrigiert werden müssen.


Sehr angenehm ist auch die Boxszene, in der „Fleckenteufel und Drachentöter“ angesiedelt ist. Es ist mal etwas anderes, da es ein wenig frischen Wind mit sich bringt.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet – allen voran Tristan, dessen langsamen Reifeprozess man hautnah miterlebt. Der Leser identifiziert sich schnell mit ihm, und auch wenn man ihm hin und wieder Vernunft einprügeln möchte, so ist er doch sehr sympathisch und in seinen Handlungen sehr gut nachvollziehbar. Auch die übrigen Charaktere sind gut ausgearbeitet, sind authentisch und handeln logisch nachvollziehbar. Selbst Marco, den man mit der Zeit immer weniger ausstehen kann, hat seine Gründe und ist nicht einfach nur ein Arschloch, weil es die Geschichte so vorgibt. Wie Tristan irgendwann bemerkt – er ist einfach so, ohne absichtlich verletzen zu wollen. Im Gegenzug dazu ist Lance das klassische Gegenteil: nach außen hin gewalttätig, grob und düster, im Grunde jedoch wesentlich liebenswerter, als anfangs gedacht.

 

Stilistisch überzeugt Leann Porter mit einem fesselnden, leicht düsteren Stil, der den Leser sofort in den Bann zieht. Die Geschichte wird aus Tristans Sicht erzählt, weswegen man ihn am besten kennenlernt und sich sehr schnell in ihn hineinversetzen kann. Aufgrund der schönen Sprache, der gelungenen Beschreibungen und der stimmungsvollen Dialoge fällt es schwer „Fleckenteufel und Drachentöter“ aus der Hand zu legen. Zudem macht es Lust auf weitere Werke der Autorin, die es glücklicherweise in Form der deadsoft Romane „Die Rache des Sidhe“ und „Das Auge des Fotografen“ vorliegen.

 

Fazit:
„Fleckenteufel und Drachentöter“ ist ein gelungener Gay Romance, der durch eine sehr spannende Dreiecksbeziehung und stimmigen Charakteren besticht. Tristan wirkt manchmal zwar arg naiv und steht wirklich lange auf dem Schlauch, doch das mindert nicht die authentische Darstellung und das fesselnde Lesevergnügen. Leann Porter ist ein wundervoller Roman gelungen, der angenehm aus der breiten Masse heraussticht, ohne gänzlich auf die typischen Elemente eines Gay Romance Romans zu verzichten: Liebe, Drama und Happy End.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-11-25 15:26
Cooler als Caipirinha
Cooler als Caipirinha - Leann Porter

Story:
Nach einem Unfall ist Bens Leben vollkommen aus den Fugen geraten – aus der Traum von einer Karriere als Tänzer, da sein Fuß zu sehr in Mitleidenschaft gezogen ist. Desillusioniert zieht er sich zurück, bis sein Freund Nicki auf die Idee kommt, dass Ben Urlaub und Abwechslung braucht. Gemeinsam beziehen sie ein Ferienhaus am Strand, doch Ben kann sich nicht so recht darüber freuen. Bis er den Nachbarn Damian kennenlernt, über den allerlei Gerüchte kursieren, u.a. dass er im Gefängnis gewesen sei. Nach einer alkoholreichen Party landet Ben in Damians Bett und die beiden kommen sich unweigerlich näher. Doch Damian ist kalt wie ein Fisch, lässt nur selten etwas von seinen Gefühlen nach außen und Ben ist verunsichert, da er sich allmählich in Damian verliebt.

Als auch noch dessen Schwester Charlie auftaucht und Nicki ein Auge auf sie wirft, lernt Ben Damian von einer ganz anderen Seite kennen – der ist nämlich nicht begeistert, dass sich Bens Freund für seine geliebte Schwester interessiert …

Eigene Meinung:
Die Novelle „Cooler als Caipirinha“ von Leann Porter erschien 2014 im Selbstverlag. Die Autorin ist dem ein oder anderen bereits durch ihr, im Deadsoft Verlag erschienenes, Fantasy-Debüt „Die Rache des Sidhe“ bekannt.

Die Geschichte ist stimmungsvoll und sehr einfühlsam in Szene gesetzt. Es geht vorwiegend um Ben und Damian, ihre Beziehung zueinander, die sich zunächst fast ausschließlich im Bett abspielt und erst später mehr Tiefgang entwickelt. Dementsprechend heiß und erotisch geht es mitunter zur Sache, wobei sich die Autorin um eine direkte Beschreibung bemüht und nicht kitschige romantisch daherkommt. Das merkt man auch dem Ende an, in dem sie auf allzu viel Kitsch und ein schwülstiges Happy End verzichtet, und es realistisch und nachvollziehbar ausklingen lässt.
Zudem bekommen Bens Unfall, seine geplatzten Träume und seine Verzweiflung einen Platz, die die Novelle ein wenig düsterer und tiefgründiger machen, als man zunächst denkt. Nichtsdestotrotz ist sie sehr auf die Figuren fixiert, sprich die Charaktere treiben die Handlung voran – nicht Ereignisse von außen.

Leann Porter hat sich Gedanken gemacht, wie ihre Figuren reagieren, insbesondere Ben, dessen Leben vollkommen aus dem Tritt geraten ist. Er ist nicht unbedingt sympathisch, doch man kann mit ihm mitfühlen und sich in ihn hineinversetzen. Auch der Grund für seinen Zorn und seine Ausbrüche werden dem Leser zum Ende hin klar – Leann Porter versucht zu erklären, warum Ben an einigen Punkten recht seltsam bzw. übertrieben reagiert.
Doch auch Damian bekommt einen gut durchdachten Hintergrund, der ihn plastischer und greifbarer macht. Er ist zu Beginn ein wenig schwer zu verstehen, doch mit der Zeit durchschaut man ihn und seine kühle Art.

Die meisten Sympathiepunkte heimsen jedoch die Nebenfiguren ein – sowohl Nicki als auch Damians Schwester Charlie sind ungemein sympathisch und man schließt gerade Bens chaotischen Freund schnell ins Herz. Er verdient im Grunde eine eigene Geschichte.

Stilistisch liefert Leann Porter solide, gut lesbare Kost. Sowohl die Beschreibungen, als auch die Dialoge sind gelungen, ebenso die Einblicke in Bens Gedankenwelt. Es macht Spaß den Charakter zu begleiten und sein. Hin und wieder ist es etwas umgangssprachlich geraten, doch das passt gut zur sommerlichen Geschichte. Trotzdem ist „Cooler als Caipirinha“ nicht einfach nur eine leichte Sommergeschichte für Zwischendurch, sondern aufgrund der Hintergründe ein wenig düsterer und dramatischer. Leann Porter schafft es jedoch die Balance zwischen Ernst und Comedy zu meistern, denn „Cooler als Caipirinha“ ist an einigen Stellen lustig, an anderen wieder ernst und traurig.

Fazit:
„Cooler als Caipirinha“ ist eine gelungene Novelle für Zwischendurch, die durch tolle Charaktere, einen guten Stil und einem etwas ernsteren Touch punkten kann. Es macht Spaß die Figuren zu begleiten und sie während der Ereignisse kennenzulernen. Hin und wieder wird es ein wenig zu umgangssprachlich, doch dafür meistert Leann Porter die Kombination aus Comedy und Drama und schafft eine glaubwürdige Atmosphäre zwischen den Charakteren. Wer auf der Suche nach ernsteren Stoffen innerhalb der Gay Romance ist, ist hier an der richtigen Adresse.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-04-17 17:26
Die Rache des Sidhe
Die Rache des Sidhe - Leann Porter

Story: 
Nachdem die Elfenaufstände blutig niedergeschlagen wurde, haben es Sidhe nicht leicht – zumeist zu einem Leben als Sklaven verdammt, werden sie von den meisten Menschen gehasst und ob ihrer Fähigkeiten verachtet. In einer solchen Welt wächst der junge Sidhe Silvo auf. Seine Familie wurde vor seinen Augen niedergemetzelt, er selbst fand bei einem fahrenden Händler Zuflucht, der ihn jedoch an ein Bordell verkaufte, als Silvo zwölf war. Seitdem hält nur noch sein Wunsch nach Rache den jungen Sidhe am Leben.

 

Als er sich endlich an das Gesicht des Mörders erinnert, setzt Silvo alles daran, den Weißen Reiter zu finden, der seine Familie abgeschlachtet hat. Er findet ihn in Joran, der jedoch weder brutal, noch kaltherzig ist und der keinerlei Interesse daran hat, den Sidhe zu töten, obwohl er dazu in der Lage wäre. Stattdessen nimmt er Silvo mit sich zur Waldfeste, und beschwört damit unabsichtlich einiges an Ärger heraus …

 

Eigene Meinung:


Mit „Die Rache des Sidhe“ legt Leann Porter ihren Debütroman vor und entführt den Leser in eine fantastische Welt, in der Elfen keinerlei Recht mehr besitzen und mit Hass und Verachtung konfrontiert werden.

 

Die Geschichte ist wesentlich verzweigter und komplexer, als es auf den ersten Blick scheint, was dem Buch eine eigene Spannung und Dynamik beschert. Die Autorin beschränkt sich nicht nur auf die Beziehung zwischen Joran und Silvo, sondern entspinnt auch einige zusätzliche Handlungsbögen. Leider verlieren sich einige Fäden und enden relativ offen, andere führt Leann Porter weiter und baut sie in die Handlung ein.


Leider gibt es trotzdem einige Logiklücken und Punkte, an denen der Leser dem Geschehen nur noch schwer folgen kann. Zumeist ist das durch die Figuren und ihre Aktionen bedingt, die oftmals nicht nachvollziehbar sind. Gerade Silvo tut Dinge, die er als Fehler einschätzt und bei denen er weiß, wie gefährlich sie für ihn sein könnten. Dadurch wirkt die Geschichte an einigen Stellen ein wenig konstruiert, einige Passagen künstlich aneinandergereiht, um die Handlung voranzutreiben. Das fällt ganz besonders bei der sich entwickelnden Beziehung zwischen Joran und Silvo aus – hier ist der junge Sidhe so sprunghaft dargestellt, dass man als Leser ab einem gewissen Punkt nicht mehr weiß, warum er sich überhaupt auf Joran einlässt.


Schade ist außerdem, dass die Welt als solche ein wenig blass bleibt. Es werde einige Orte erwähnt, die grobe Topographie ist ebenfalls klar, aber es fehlt einiges, um die Fantasywelt lebendig zu machen. Das mag unter anderem an der Länge des Buches liegen, das mit knapp 200 Seiten eher kurz ausgefallen ist. Ausführlichere Beschreibungen und weitere Details zu den Elfenaufständen hätten dem Buch insgesamt gut getan.

 

Nichtsdestotrotz sind die Charaktere sympathisch und liebenswert. Silvo ist ein echtes Schlitzohr, eine Mischung aus Spitzel, Dieb und Bordellsklave. Auch wenn man einige seiner Aktionen nur schwer nachvollziehen kann, schließt man ihn schnell ins Herz und fiebert mit ihm mit. Sein Konterpart Joran ist ebenfalls ein interessanter Charakter, wenngleich ein wenig blasser, als Silvo. In einigen Punkten ist er zu gutgläubig und geht zu leichtherzig durch die Welt, wenn man bedenkt, was er alles erlebt hat. Ihm fehlt ein wenig Tiefgang, um ihn besser zu verstehen.


Neben den beiden Hauptfiguren führt Leann Porter einige interessante Nebencharaktere ein, die Silvo und Joran fast schon den Rang ablaufen – allen voran der Anführer der fahrenden Händler Damian und Kapitän Drago, der in vielerlei Hinsicht für Spannung und einige interessante Wendungen sorgt. Es ist schade, dass man nicht mehr zu den beiden erfährt – sie bieten Potenzial für eigenständige Geschichten.

 

Stilistisch legt Leann Porter ein beeindruckendes Debüt vor. Sie hat einen sehr schönen, ausgereiften und detailverliebten Stil, der schon auf den ersten Seiten zu fesseln weiß. Egal ob es sich um Kampfszenen, Umgebungsbeschreibungen oder erotische Passagen handelt, die Autorin weiß mit Worten umzugehen. Teilweise hätte es ruhig mehr sein können, um die Welt plastischer zu gestalten, doch Leann Porter vermag auch mit wenigen Worten eine Menge auszudrücken. Es bleibt zu hoffen, dass sie für folgende Romanprojekte mehr Seiten aufwendet, insbesondere wenn es um einen Fantasy geht.

 

Fazit:
„Die Rache des Sidhe“ ist ein schöner, gut geschriebener Debütroman, der durch sympathische Charaktere und einen flüssigen Schreibstil punktet. Leider gibt es einige unschöne Logiklöcher, die das Lesevergnügen hemmen und dafür sorgen, dass die Handlung künstlich vorangetrieben wird. Nichtsdestotrotz macht es Spaß Silvo und Joran zu begleiten und ihren gemeinsamen Weg mitzuverfolgen. Wer homoerotische Fantasy mag, und über den ein oder anderen Schnitzen hinwegsehen kann, sollte einen Blick riskieren.

Source: www.like-a-dream.de
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