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review 2020-10-01 15:52
Im Dienste der Wissenschaft
Madame Curie und die Kraft zu träumen - Susanna Leonard

Marie Skłodowska, die Tochter eines Lehrerehepaars, ist schon als Kind von den Naturwissenschaften fasziniert. Doch erst als junger Frau gelingt es „Mania“, die von den Russen besetzte polnische Heimat zu verlassen, um sich in Paris den Traum eines Studiums zu erfüllen. Als Frau ist sie in der Welt der Wissenschaft nicht gern gesehen. Doch trotz aller Widrigkeiten stürzt sie sich in die Forschung. In dem Physiker Pierre Curie findet sie einen Gleichgesinnten in Bezug auf ihre Arbeit und einen Partner fürs Leben. Doch für Madame Curie hält das Schicksal nicht nur Erfolge, sondern auch eine Menge Tragik bereit…

 

„Madame Curie und die Kraft zu träumen“ von Susanna Leonard ist der erste Band der „Ikonen ihrer Zeit“-Reihe des Ullstein-Verlages.

 

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen, die wiederum in 29 Kapitel mit einer angenehmen Länge untergliedert sind. Er endet mit einem Epilog. Die Handlung umfasst die Jahre 1875 und 1932. Trotz einiger Zeitsprünge fällt die Orientierung nicht schwer, was auch an den einheitlichen Orts- und Zeitangaben zu Beginn der Kapitel liegt. Erzählt wird aus der Perspektive von Marie.

 

Der Schreibstil ist schnörkellos, aber anschaulich und bildhaft. Viel wörtliche Rede lässt das Geschehen lebendig vor dem inneren Auge erscheinen.

 

Der Roman basiert auf einer Reihe von tatsächlich existierenden Persönlichkeiten. Sowohl diese als auch fiktive Charaktere werden in einer Personenübersicht aufgelistet und erklärt, was die Lektüre erleichtert. Die Figuren werden lebensnah und interessant dargestellt.

 

Vor allem die Protagonistin hat mich an dem Roman gereizt. Ich habe es genossen, mehr über die bekannte Nobelpreisträgerin zu erfahren, die mit Fug und Recht ein großes Vorbild für viele Frauen in der Wissenschaft geworden ist. Inhaltlich umfasst der Roman drei Abschnitte ihrer Vita: die Jahre als Kind und Jugendliche, ihre Zeit als Privatlehrerin auf dem Land und ihr Weg in die Forschung und Wissenschaft. Das macht die Lektüre gleichzeitig abwechslungsreich und lehrreich. Bedauerlicherweise geht das Buch nicht auf ihr gesamtes Leben ein. Es lässt einen Großteil ihres späteren Wirkens aus beziehungsweise streift dieses nur kurz. Eine Biografie kann der Roman somit nicht ersetzen.

 

Das interessante Nachwort gibt weitere Details aus dem Leben der bekannten Wissenschaftlerin preis und weist auf hilfreiche Quellen und weiterführende Lektüre zum Thema hin. Es belegt die fundierte Recherche der Autorin. Leider gibt das Nachwort keinen Aufschluss darüber, an welchen Stellen sie sich künstlerische Freiheiten erlaubt hat und wo der Roman sehr nahe an den realen Ereignissen ist.

 

Das nostalgisch anmutende, stimmungsvolle Cover passt nicht nur zum Genre, sondern auch zum Inhalt des Romans. Auch der Titel gefällt mir gut.

 

Mein Fazit:
Mit „Madame Curie und die Kraft zu träumen“ ist Susanna Leonard eine unterhaltsame Lektüre gelungen, die nicht nur eingefleischten Fans historischer Romane schöne Lesestunden bereitet.

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review 2019-02-26 12:06
Wenn eine Reise plötzlich alles in Frage stellt
Deine Stimme in meinen Träumen - Joanna Martin

Das Buch:

„Die Stimme in meinen Träumen“ ist ein Liebesroman von Joanna Martin, welcher am 27. November 2018 als Taschenbuch und E-Book im FeuerWerke Verlag erschienen ist.

 

Der Inhalt:

Als Christine in ihre alte Heimat Schutzingen zurückzieht, scheint sie endlich angekommen zu sein. Mit ihrem Freund Stefan muss sie endlich keine Wochenendbeziehung mehr führen und sie kann regelmäßig ihre geliebte Großmutter Elisabeth besuchen, auf deren Hof sie einen Großteil ihrer Kindheit verbracht hat. Doch als bereits am zweiten Tag ihre Großmutter stirbt, wird Christines Welt komplett auf den Kopf gestellt. Elisabeth hinterlässt ihr einen Stapel alter Liebesbriefe, etwas Reisegeld und ihren größten Wunsch, die Briefe nach Kanada zu ihrer großen Liebe Wilhelm zu bringen. Nach kurzem Zögern beschließt Christine ihrer Großmutter ihren größten und letzten Traum zu erfüllen. Auf der Reise lernt sie Robert, Wilhelms Enkel, kennen und begibt sich kurzerhand mit ihm auf einen Roadtrip nach Vancouver. Christine erfährt jede Menge Dinge über Elisabeth, die sie niemals gedacht hätte und muss sich auch mit ihren eigenen Zukunftsplänen auseinandersetzen. Und dann ist da auch noch ihr Freund Stefan, der von der ganzen Reise scheinbar gar nichts hält.

 

Meine Meinung:

Das Cover gefällt mir zwar gut, würde aber auch zu zig anderen Büchern passen. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und flüssig zu lesen. Die Idee der Geschichte fand ich gut und spannend, auch die Umsetzung mit den Briefen zwischen den normalen Kapiteln fand ich toll. Die Briefe waren für mich immer an den richtigen Stellen gesetzt. Die Charaktere fand ich anfangs teilweise unsympathisch, aber das hat sich im Laufe des Buches gelegt. Wenn man es bis dahin betrachtet, wäre es ein gutes, solides Buch. Leider bleibt es aber nicht dabei, denn für mich gab es zu viele Ungereimtheiten und „Zufälle“. Zum einen hätte das Buch an manchen Stellen gern etwas detaillierter sein können, denn teilweise hatte ich das Gefühl, dass die Autorin viel mehr wusste, als sie dann tatsächlich niedergeschrieben hat und man musste sich den Rest als Leser selbst vorstellen. Natürlich kann man ein Auge zudrücken und sagen, ja bestimmt ist dann noch dies und jenes passiert, wäre zumindest an der Stelle logisch, aber ich finde, dass sollte der Autor auch beschreiben. Für mich war auch die Zeiteinteilung im Buch nicht immer gut zu erkennen. Manchmal hatte man das Gefühl es wären schon Tage vergangen und da sie nur 2 Wochen bleiben wollte und gefühlt noch 10 mal so viel vorhatte, war es schwierig das nachzuvollziehen, an welchem Punkt man gerade ist. Was mich allerdings am meisten gestört hat, waren die viel zu vorhersehbaren und aufgesetzten Situationen und Zufälle. Vieles wirkte für mich schlichtweg aus der Luft gegriffen und in die Geschichte gequetscht und auch wenn es theoretisch so passiert sein könnte, war es mir einfach an manchen Stellen zu viel. Vielleicht wäre mir das nicht so aufgefallen, wenn das Buch von Grund auf detaillierter gewesen wäre. Aber wenn das Buch schon so dahinrast und sich die Zufälle so krass häufen ist es schwierig das Ganze dauerhaft ernst zu nehmen. Die Beschreibungen zu Kanada wiederum haben mir sehr gut gefallen.

 

Fazit:

Im Grunde ist es eine sehr vorhersehbare romantische, aber auch dramatische Liebesgeschichte über Generationen hinweg, die jede Menge Potenzial hatte, was sie leider nicht ausgeschöpft hat. Es ist kein schlechtes Buch, wenn man auf Kitsch steht, nicht jede Situation in Frage stellt und sich vielleicht einfach von der Stimmung durch das Buch tragen lässt. Wenn man wiederum sehr auf nachvollziehbare Situationen wertlegt, dann würde ich nicht zu diesem Buch raten.

 

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review 2019-01-16 21:08
Tragik, Liebe & die Erfüllung eines Traumes vor malerischer Kulisse
Deine Stimme in meinen Träumen - Joanna Martin

Informationen zum Buch: 
Das Buch „Deine Stimme in meinen Träumen“ aus dem FeuerWerke Verlag umfasst 200 Seiten und ist seit dem 27. November 2018 als Taschenbuch und E-Book erhältlich. 

Worum geht es: 
Christine zieht wieder zurück nach Schutzingen. Das „Kaff“, in dem sie aufgewachsen ist und wohin sie eigentlich nie wieder zurück wollte. Ihr Freund Stefan ist der verlässliche Anker mit dem sie nun endlich sesshaft werden möchte. Sie freut sich auf den nahen Kontakt zu ihrer Großmutter, den sie dann wieder haben wird, doch diese stirbt kurz nach dem Umzug und hinterlässt Christine einen Stapel geheimer Liebesbriefe, mit dem letzten Wunsch, sie zu ihrer großen Liebe Wilhelm in Kanada zu bringen. Mit dem Ziel, so schnell wie möglich wieder zurück zu Stefan zu kommen und ein tolles Jobangebot in Schutzingen anzunehmen, reist sie nach Kanada. Doch Wilhelm ist inzwischen leider ebenfalls verstorben. Zum Glück trifft sie auf seinen freiheitsliebenden Enkel Robert, der sie beim Lesen der Briefe unterstützt und ihr spontan ein paar Orte zeigen möchte, an denen Wilhelm sich gern aufgehalten hat. Eine Reise, bei der sie auch ihr eigenes Leben in Frage stellt. 

Meine Meinung: 
Einen Großteil des Buches machen die Liebesbriefe der Großmutter aus. Ein sehr tragischer und detailliert geschriebener Teil, der mit viel Emotionen gespickt ist und teilweise sogar zu Tränen rührt. Aber das Buch lebt auch von Christines eigener Geschichte, die sich den Ängsten ihrer Vergangenheit stellt und einen lang gehegten Traum wieder zum Leben erweckt. Der Roman motiviert auch dazu, selbst über seine Träume nachzudenken, die man vielleicht viel zu früh als „ist ja doch nicht realisierbar“ abgestempelt hat. Die Figuren sind eigentlich sehr gut ausgearbeitet und agieren stimmig, jedoch sind mir Stefan und seine Eltern ein wenig zu klischeehaft. Die Landschaft von Kanada ist sehr schön beschrieben und durch das tolle Gesamtpaket hätte es sogar eines meiner Lieblingsbücher werden können. Mittendrin war ich total begeistert. Doch gegen Ende des Romans rast die Geschichte förmlich dahin. Leider geht deshalb viel von der Atmosphäre und Emotion verloren, die gerade dort eigentlich ihren Höhepunkt erreicht. Es wirkt ein wenig, als hätte man die Geschichte unbedingt in die 200 Seiten „quetschen“ wollen. Ansonsten ist es aber ein toller Liebesroman in einem angenehm zu lesenden Schreibstil, den ich trotz des rasanten Endes gern weiterempfehle.

Fazit: 
Ein teils tragischer und warmherziger Roman mit einer tollen Message

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review 2017-06-30 04:30
Rezension | Der Brief von Carolin Hagebölling
Der Brief: Roman - Carolin Hagebölling

Beschreibung

 

Die Journalistin Marie ist Anfang dreißig und lebt zusammen mit ihrer Lebenspartnerin Johanna in Hamburg. Das Leben läuft gerade ganz gut, doch dann erhält Marie einen Brief der alles auf den Kopf stellt. Der Brief stammt allem Anschein nach von Maries Jugendfreundin Christine, ist jedoch an eine Anschrift in Paris adressiert und enthält einen verstörenden Text, der die Realität unterschiedlicher Leben ineinander verschwimmen lässt.

 

In dieser Realität lebt Marie mit ihrem Freund Victor in Paris, arbeitet in einer Kunstgalerie und leidet an einer schweren Krankheit. Um heraus zu finden was hinter den mysteriösen Briefen steckt reist Marie nach Paris…

Meine Meinung

 

Carolin Hageböllings Debütroman „Der Brief“ hat mich auf den ersten Blick angesprochen und die Kurzbeschreibung hat ihr Übriges getan um meine Neugierde vollends zu entfachen. Die Covergestaltung des broschierten Werkes gefällt mir sehr gut, da sie sogleich ein Gefühl von Fernweh und schönen Reiseerinnerungen wach werden lässt. Auch die weitere Aufmachung ist äußerst gelungen, die etwas stärker gehaltenen Seiten fühlen sich schön griffig an und durch die etwas größere Schrift fliegt man geradezu durch die Seiten und ein hübsches Anker-Eiffelturm-Symbol kündigt das jeweilige Kapitel an.

 

»Die Realität ist eine Frage der Wahrnehmung, nicht der Wahrheit.« (Seite 51)

Im Mittelpunkt steht das beschauliche Leben der Journalistin Marie, die mit ihrer großen Liebe Johanna in Hamburg lebt und arbeitet. Als Marie einen mysteriösen Brief von ihrer ehemaligen Schulfreundin erhält, der an eine Anschrift in Paris adressiert ist und dessen Inhalt keinerlei Sinn ergibt, nimmt die Story zu einem frühen Zeitpunkt bereits an Fahrt auf.

 

Ich möchte euch gar nicht zuviel von dem Inhalt verraten, so dass euch die Spannung erhalten bleibt. Deshalb nur soviel: Marie lebt nicht in Paris, sondern in Hamburg, weiß nichts über ein Aneurysma und kennt keinen Victor. Um die Herkunft sowie den rätselhaften Inhalt des Briefes auf den Zahn zu fühlen nimmt Marie wieder Kontakt zu ihrer damaligen Schulfreundin auf und reist nach Paris.

 

"Mit jedem Atemzug, jedem Augenaufschlag und jeder kleinen Bewegung geriet ich stärker in den Bann dieses pulsierenden Kosmos, der meine Einsamkeit umarmte und meine Sehnsucht verschlang. Paris hatte mich verzaubert." (Seite 79)

 

 Im Laufe des Plots verschwimmen die Linien zwischen der Realität in Hamburg und der „fiktiven“ Realität in Paris immer mehr. Die Atmosphäre wirkt gerade während Maries Zeit in Paris regelrecht aufgeladen an, und sorgte bei mir für Gänsehaut! Die grundlegende Frage die Carolin Hageböllings Roman „Der Brief“ aufwirft, »Was wäre, wenn man an bestimmten Punkten des Lebens andere Entscheidungen getroffen hätte, und wie sähe das Leben dann jetzt aus?«

 

Die Protagonisten rücken bei diesem Gedankenexperiment eher in den Hintergrund. Marie, Johanna und Co. wirken wie Statisten die ihren Zweck erfüllen, austauschbar und konturlos. Leider ist es dadurch schwer, sich mit den Charakteren zu identifizieren um eine emotionale, tiefer gehende Bindung aufzubauen.

 

Das Ende der Geschichte wurde offen gelassen und bietet somit genügend Spielraum für eigene Gedanken, Wünsche und Phantasien. Mir persönlich hat diese Lösung sehr gut gefallen, da ich sie einfach sehr passend zu diesem spielerisch, experimentellen Roman fand.

 

»…wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder dazu malen.« (Seite 88)

 

Die Kehrseite der Medaille ist, dass Fragen aufgeworfen und nicht beantwortet werden. Leser die einen logischen und runden Abschluss bevorzugen, könnten bei dieser Art von Roman den Buchdeckel unbefriedigt schließen.

 

Fazit

 

Ein Debütroman der die Gedanken fliegen lässt.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-der-brief-von-carolin-hageboelling
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text 2015-06-09 12:51
Reading progress update: I've read 65%.
Was ich dich träumen lasse - Franziska Moll
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