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review 2016-05-06 16:21
Rauhnacht
Rauhnacht: Ein Anabelle-Talleyrand-Roman - Tanja Meurer

Story:
Eine eisige Kältewelle hat das viktorianische London fest im Griff: die Themse ist komplett begehbar und unzählige Menschen erfrieren in der winterlichen Kälte. Als im Hyde Park die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, fordert Scotland Yard die ungewöhnlichen Ermittlerinnen der englischen Krone Annabelle Talleyrand und Madame Zaida als Unterstützung an. Schon bald zeigt sich, dass die Hilfe der beiden Frauen dringend erforderlich ist, denn ein seltsames Geschöpf aus Schnee und Eis attackiert die beiden, kann jedoch von der Magierin Madame Zaida vertrieben werden.

Mit diesem Angriff endet die Serie an seltsamen Ereignissen nicht, denn die totgeglaubte Frau erwacht in der Leichenhalle und richtet unter den Ärzten ein Blutbad an. Sie stellt sich später als russische Gräfin Jewa Petrowna vor. Schnell wird klar, dass sie der Wirt des winterlichen Geschöpfes war, das nun körperlos durch London streift und für die eisigen Temperaturen verantwortlich ist. Für Annabelle und Zaida steht fest, dass sie die Kreatur schnellstmöglich aufhalten müssen, bevor diese einen neuen Körper findet …

Eigene Meinung:
Mit dem Kurzroman „Rauhnacht“ begibt sich Tanja Meurer erstmals in lesbische Gefilde, denn Madame Zaida und Annabelle Talleyrand sind im Geheimen ein Liebespaar. Die Geschichte bildet den Auftakt einer längeren Reihe, in der die beiden Detektivinnen verschiedene, teils übernatürliche Phänomene für die englische Königin untersuchen. Die Bücher erscheinen im Weltenschmiede Verlag und liegen bisher nur als eBook vor.

Inhaltlich vermischt Tanja Meurer erneut mehrere Genre zu einem fast einzigartigen Genremix aus Steampunk, Mystery, Krimi und Horror. Was seltsam klingt funktioniert in seiner Gesamtheit sehr gut, denn die einzelnen Aspekte greifen logisch ineinander. Das wird besonders deutlich, wenn man ein wenig recherchiert und sich über das London im Jahr 1876 informiert, denn damals gab es wirklich eine extreme Kältewelle in London, die viele Menschen das Leben kostete. Auch sonst werden reale und historisch belegte Punkte eingewoben. Das können Kleinigkeiten sein, die in ihrer Gesamtheit dafür sorgen, dass „Rauhnacht“ trotz der fantastischen Elemente sehr realistisch und authentisch wirkt. Dafür sorgt auch der Kriminalfall, in dem Scotland Yard Inspector Arthur Hailey ermittelt. Der Leser lernt dabei nicht nur die damalige Polizei kennen, sondern erhält über die Beamten auch einen Einblick in die viktorianischen Ermittlungsmethoden. Es ist sehr spannend und faszinierend Annabelle und Zaida bei den Nachforschungen zu begleiten, insbesondere weil beide Damen stark aus dem Rahmen fallen. So leben sie unverheiratet zusammen – Zaida als schwarze Angolanerin und Annabelle als hosentragende Wissenschaftlerin. Dementsprechend stark bedient Tanja Meurer die zwischenmenschlichen Aspekte, denn die beiden Frauen dürfen sich neben ihrer detektivischen Arbeit auch mit alltäglichen Problemen herumschlagen. So hält die Autorin gekonnt die Waage zwischen der spannenden, actionreichen Krimihandlung und dem Einblick in die Beziehung der beiden Frauen, inklusive Eifersucht, Treue und Verlangen.

Die Charaktere sind trotz des geringen Umfangs sehr gut ausgearbeitet und fallen herrlich aus dem Rahmen: Annabelle wirkt wie ein unbezähmbarer Wildfang. Sie ordnet sich selten unter, hat ihren eigenen Kopf und vertraut vollkommen ihrer geheimnisvollen Partnerin. Da auch sie ein Geheimnis umgibt, das ihre Andersartigkeit erklärt, sind ihre Reaktionen in sich schlüssig. Madame Zaida ist das komplette Gegenteil ihrer Freundin: düster, mysteriös und sehr auf ein kultiviertes Auftreten bemüht. Lediglich ihre beiden Begleiter – zwei riesige Raben – zerstören das Bild etwas, denn die beiden Vögel können sprechen und sind nie um einen Kommentar verlegen.
Auch die Nebenfiguren können überzeugen – seien es der bärbeißige Hailey oder der schüchterne, sensible Constable Masters, der ebenfalls eng mit Zaida und Annabelle zusammen arbeitet. Jewa nimmt im Laufe der Handlung ebenfalls eine größere Rolle ein – in den Folgebänden wird sie wahrscheinlich häufiger auftauchen.

Stilistisch legt Tanja Meurer einen sehr spannenden und gut geschriebenen Kurzroman vor. Man taucht bereits nach wenigen Seiten in die winterliche Kälte Londons ein und erlebt das viktorianische Zeitalter hautnah. Sowohl die Figuren, als auch die historischen Begebenheiten und Hintergründe sind gut beschrieben, so dass kaum Langeweile aufkommt. Da die Geschichte komplett aus Annabelles Perspektive geschrieben ist, lernt man die junge Frau sehr gut kennen – ihre Gedanken und Gefühle begleiten den Leser durch „Rauhnacht“. Auch die lesbischen Aspekte werden gut eingewoben, denn durch Jewa kommt ein wenig Würze in die Beziehung von Annabelle und Zaida. Eifersucht, Treue und Verlangen spielen eine wichtige Rolle – man darf gespannt sein, wie sich die Dreierkonstellation in den kommenden Büchern weiterentwickelt. Auf jeden Fall präsentiert die Autorin eine lesbische Geschichte fernab der üblichen Romane, die sich vorwiegend ums Coming-Out, Beziehungen und alltägliche Probleme drehen.

Fazit:
„Rauhnacht“ ist ein wundervoller, lesbischer Kurzroman, der in vielen Punkten vom typischen Einheitsbrei abweicht und mit einer spannenden Geschichte und tollen, authentischen Charakteren punkten kann. Tanja Meurer versteht es unterschiedliche Genres zu vermischen und etwas vollkommen Eigenständiges zu kreieren. Wer lesbische Geschichten sucht, die aus dem Rahmen fallen, ist bei der „Annabelle Talleyrand“-Reihe ebenso gut aufgehoben wie Steampunk-Fans. Sehr zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2016-01-25 11:46
Blinder Zorn
Blinder Zorn - T. C. Jayden

Story:
Nachdem Riley und Kjell zueinander gefunden und sich mit ihrer BDSM-Beziehung arrangiert haben, könnte alles so einfach sein – lediglich Aleksey lauert wie ein bedrohlicher Schatten im Hintergrund. Dass der psychopathische Mann tatsächlich Rache für die erlittene Schmach und den Ehrverlust nehmen will, wird Riley klar, als er ihn und seinen Freund Liam nach einer Einkaufstour gefangen nimmt. Er verschleppt die beiden jungen Männer in eine Hütte im Wald, in der er seinen persönlichen Folterkeller eingerichtet hat. Für Riley und Liam bricht eine schwere Zeit an, die aus Schmerz und Qual besteht, bis Riley schließlich fliehen kann. Im Krankenhaus wird er von Kjell aufgebaut, erinnert sich jedoch kaum an die Dinge, die geschehen sind. Dies macht es für den Polizisten Charlie nicht leicht Liam zu finden und zu befreien.

 

Als er schließlich Erfolg hat und die Hütte über Umwege ausfindig macht, ist Liam mehr tot als lebendig. Zudem hat er an mehr zu knabbern, als an den Folterungen und dem psychischen Druck seitens Alekseys, denn seine Freundschaft zu Riley steht auf wackeligen Beinen …

 

Eigene Meinung:
T. C. Jaydens „Blinder Zorn“ ist die Fortsetzung des Gay-BDSM Romans „Kalte Ketten“, in dem die Beziehung zwischen Riley und Kjell beleuchtet wurden und man erstmals auf Aleksey trifft, der in der Fortsetzung eine wesentliche größere Rolle zugedacht bekommt. Beide Romane erschienen im Weltenschmiede Verlag – da „Blinder Zorn“ offen endet, kann man davon ausgehen, dass die Autorin der Geschichten um Kjell, Riley und Liam noch fortführt.

 

Im Gegensatz zu „Kalte Ketten“ bekommt man bei der Fortsetzung keine Gay-BDSM Romance serviert sondern einen waschechten Thriller. Es geht um eine Entführung, die Jagd nach einem Psychopathen, Gewalt und Traumaverarbeitung. Dementsprechend kommen BDSM-Fans nur am Anfang auf ihre Kosten, danach steht das Buch ganz im Zeichen von Alekseys Rache an Riley und Kjell. Das ist zu Beginn durchaus spannend, was daran liegt, dass die Figuren gut in Szene gesetzt sind und Alekseys Wahnsinn gut ausgearbeitet ist. Auch ist die Jagd durch die Mall und die anschließende Entführung sehr spannend, da man als Leser direkt beim Charakter ist. Allerdings verliert die Geschichte spätestens in der Hütte spürbar an Schwung. Sicherlich mag nicht jeder explizite Folterszenen lesen, doch ab diesem Zeitpunkt ergeht sich die Autorin zu sehr in Andeutungen. Viele Passagen werden nicht direkt ausgeschrieben, sondern (wenn überhaupt) in Rückblenden erwähnt oder fallen komplett durch das Raster. Schlagartig ist man nicht mehr beim Charakter, sondern erlebt die Ereignisse in einem seltsamen Chaos, das man nur schwer ordnen kann. Sicherlich entspricht dass Rileys Zustand, doch es ist schade, dass hier Potenzial verschenkt wird und Schlüsselszenen nur im Nachgang zusammengefasst werden.

 

Auch häufen sich spätestens ab der zweiten Hälfte die unlogischen Stellen, die das Lesen erschweren. Riley und sein bester Freund kommen zu schnell über das Trauma hinweg – gerade Liam, der wesentlich mehr zu verarbeiten hat, scheint binnen weniger Tage bereits wieder der Alte zu sein. Liams Eltern sind zwar da, aber sie scheinen sich nicht um ihren Sohn zu sorgen oder die Wahrheit wissen zu wollen, sondern machen Dinge, die einfach nicht nachvollziehbar sind (dessen Wohnung putzen, anstatt mit ihrem Sohn zu sprechen). Die Tatsache, dass der vermeintlich heterosexuelle Sonnenschein urplötzlich seinen Hang zu Männern entdeckt, wirkt zudem aufgesetzt, fast als müsse in einem Gay Roman jeder schwul sein. Mag sein, dass es Andeutungen gab, doch das geht dann doch ein wenig zu schnell – insbesondere wenn man bedenkt, was ihm Aleksey angetan hat. Es fehlt die wirkliche Traumaverarbeitung. Lediglich bei Riley nimmt sich die Autorin ein wenig Zeit, um ihn das Erlebte verarbeiten zu lassen und sich damit auseinanderzusetzen. Liam benötigt nur ein paar Gespräche mit Charlie und eine kurze Nacht zum Nachdenken, um diese schrecklichen Geschehnisse hinter sich zu lassen; etwas, das faktisch unmöglich ist.

 

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, allen voran Aleksey, der mit seiner Rolle als Psychopath alle anderen Figuren in den Schatten stellt. Er mag der Antagonist sein, dennoch ist er wirklich gut in Szene gesetzt und jagt dem Leser eine Gänsehaut über den Rücken. Leider wirken die übrigen Figuren, mit Ausnahme Liams, sehr blass: Kjell verhält sich vollkommen anders als in Band 1, Riley möchte man die meiste Zeit einfach nur Vernunft und Verstand einprügeln und über Charlie erfährt der Leser zu wenig, um ihn einschätzen zu können. Liam fällt als Einziger positiv ins Auge – leider gestattet ihm T. C. Jayden nur wenige Szenen, in denen seine Stärke und seine Natur zum Tragen kommen. Im Grunde ist er wesentlich sympathischer und aktiver als Riley, weswegen es schön gewesen wäre, mehr Passagen aus seiner Sicht zu lesen.

 

Stilistisch legt T. C. Jayden einen gewohnt guten und soliden Roman vor. Als Leser ist man nah an den Charakteren, kann sich gut in sie hineinversetzen und erlebt die Ereignisse hautnah mit. Auch die Gefühle du Gedanken sind gut in Szene gesetzt, allerdings ist es schade, dass zu viel in Traumfetzen und Rückblenden erzählt wird, anstatt es direkt zu schildern. Aleksey ist ein psychopathisches Monster – das hätte man auch direkt zeigen können. Wer explizite (BDSM)- Erotik erwartet wird ebenfalls enttäuscht, denn auch davon gibt es in „Blinder Zorn“ nur wenig.

 

Fazit:
„Blinder Zorn“ hinterlässt ein gespaltenes Gefühl. Zum einen schließt er sehr gut an „Kalte Ketten“ an und besticht durch einen sehr guten Schreibstil und thrillerhafte Spannung, zum anderen erschweren Logiklöcher und blasse Charaktere das Lesen. Es ist schade, dass T. C. Jayden in der zweiten Hälfte so viel Potenzial verschenkt und viele Szenen nur in der Retrospektive erzählt. Dadurch verliert „Blinder Zorn“ einiges an Schwung und Dynamik. BDSM-Fans sollten zudem vorab wissen, dass der Roman kaum noch als Vertreter des Genres gewertet werden kann – „Blinder Zorn“ ist ein Thriller, der durchaus Potenzial für mehr gehabt hätte.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2014-10-21 11:44
Riley Bacon: Feuer &Flamme
Riley Bacon: Feuer & Flamme - T. C. Jayden

Story:
Die Gefühlswelt des 16-jährigen Riley Bacon steht Kopf, seitdem er erkannt hat, dass er schwul ist und darüber hinaus auch noch Gefallen an seinem besten Freund Liam findet. Das macht den gemeinsamen, zweiwöchigen Camping-Ausflug nicht leichter, insbesondere da sich Riley ein Bett mit Liam teilen darf und die beiden normalerweise keinerlei Geheimnisse voreinander haben. Als die Situation schließlich eskaliert und Riley sein Outing gehörig in den Sand setzt, trifft er auf den Joel, der seine verwirrten Gefühlswelt endgültig durcheinander bringt. Und während Riley sich in sein erstes amouröses Abenteuer stürzt, wird die Kluft zwischen ihm und Liam immer größer …

Eigene Meinung:
Wer bei „Riley Bacon: Feuer &Flamme“ auf einen Roman hofft, ist an dieser Stelle falsch, handelt es sich doch lediglich um eine Kurzgeschichte von T. C. Jayden, die für die Fans des Romans „Kalte Ketten“ entstand. Dementsprechend trifft man in dieser Novelle auf alte Bekannte wieder, die auch in dem BDSM-Roman eine Rolle spielten. Im Zentrum steht einmal mehr Riley Bacon, dieses Mal wird jedoch dessen Vergangenheit und seine Freundschaft zu Liam beleuchtet.

Aus diesem Grund ist „Riley Bacon: Feuer & Flamme“ eher etwas für Fans von „Kalte Ketten“, wenngleich die Novelle auch für sich stehen und komplett ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. T. C. Jayden hat keine Fortsetzung geschrieben (wenngleich wohl eine in Arbeit ist), sondern ein Extra für Fans, das die Figuren Riley und Liam besser beleuchten soll. Dies gelingt dem Autor auch, denn es ist durchaus interessant die beiden als Jugendlichen zu begleiten, während sie erstmals mit einem etwas ernsteren Problem konfrontiert werden. Dadurch erhalten die altbekannten Charaktere mehr Tiefgang – gerade Liam rückt ein wenig stärker ins Zentrum und man kann seine Persönlichkeit besser greifen. Lediglich Riley kann man nach der Lektüre nur bedingt erfassen (insbesondere wenn man seine Persönlichkeit in „Kalte Ketten“ im Hinterkopf hat), da man sich fragt, warum er sich in „Kalte Ketten“ für Kjell entscheidet. Immerhin kommt er aus recht zerrütteten Verhältnissen und hat sichtlich unter seinem gewalttätigen Vater zu leiden.
Nichtsdestotrotz macht es Spaß die Novelle zu lesen, wenngleich man nichts bahnbrechend Neues erwarten darf. „Riley Bacon: Feuer &Flamme“ ist solide, gut geschriebene Kost, die von dem sommerlich-leichten Feeling und von Rileys chaotischer Gefühlswelt profitiert.

Wie erwähnt ist die Novelle gut geschrieben und bietet den Fans von Gay Romance eine schöne Geschichte, in der es durchaus auch ein wenig erotischer zur Sache geht. T. C. Jayden hat einen sehr angenehmen, flüssigen Stil, der den Leser schnell in den Bann zieht und dafür sorgt, dass man die Geschichte in einem Rutsch liest. Wer gut geschriebene Kurzgeschichten und Novellen sucht, ist hier an der richtigen Adresse.

Fazit:
Wer „Kalte Ketten“ mochte, dem wird garantiert auch „Riley Bacon: Feuer &Flamme“ gefallen. T. C. Jayden liefert eine schön geschriebene Novelle ab, die Lust auf mehr macht und die die Wartezeit zur Fortsetzung ihres Debüts überbrücken soll. Auch Leser, die „Kalte Ketten“ nicht kennen, können hier bedenkenlos zugreifen – die Novelle um Riley und Liam bietet lockerleichte, erotische Unterhaltung und eignet sich perfekt, um für eine kurze Zeit abzutauchen. Zu empfehlen.

Source: www.like-a-dream.de
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