Story:
Nachdem sich Commander Kunuk entschließt den auf einem Einsatz gefangen genommenen Devon McMattock zu suchen und deswegen mit seinen zwei besten Freunden aus der Armee aussteigt, tritt der Soldat Miles Hollings dessen Nachfolge an. Für Miles eine positive Überraschung, wäre ihm nicht ausgerechnet Cayden Pride als Lieutenant Commander zugewiesen worden. Die beiden können sich nicht ausstehen, geraten sie doch in regelmäßigen Abständen aneinander, denn wo Miles meist einen kühlen Kopf bewahrt, ist Cayden impulsiv und tut sich schwer damit, sich unterzuordnen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie bereits am selben Abend eine Prügelei in einer Kneipe anzetteln und aus diesem Grund von ihrem Admiral auf eine geheime Mission geschickt werden: Operation Alpha. Sie sollen die verschwundenen Hintergrundmänner Shirkou Sorans ausfindig machen, die nach dem Anschlag auf den Frankfurter Flughafen untergetaucht sind.
Erstmals müssen Miles und Cayden zusammenarbeiten und kommen sich während ihrer Mission in Tschechien unweigerlich näher. Dabei entdecken sie, dass sie sich nicht nur perfekt ergänzen, sondern auch, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen …
Eigene Meinung:
Mit dem Kurzroman „Operation Alpha: Navy Seals – Wild Forces“ erfüllt die Autorin Bianca Nias den Wunsch ihrer Fans nach weiteren Geschichten rund um ihre Gestaltwandler. Dieses Mal ist sie jedoch ohne den Deadsoft Verlag unterwegs – „Bruns_LLC“ Teil 5 erschien im Eigenverlag. Da es sich um ein Werk für ihre Fans handelt, sollte man die Handlung aus Teil 1-4 zumindest in den Grundzügen kennen, da die Mission der beiden Männer auf den Geschehnissen der anderen Teilen aufbaut, insbesondere auf dem vierten Band der Reihe: „Devon@Bruns_LLC“. Es wird hier und da zwar erklärt oder rückblickend zusammengefasst, doch insgesamt sollte man die Hintergründe kennen.
Inhaltlich setzt die Autorin grob am Ende des dritten Bandes an und erzählt einen Handlungsbogen der parallel zu den Ereignissen aus „Devon@Bruns_LLC“ läuft. Dabei greift sie die Sache mit Irina Petrova und Mohammed Al’Bektas auf, die im dritten Band untertauchten und bis zum Ende der Reihe nicht noch einmal auftauchten. Leser, die sich gefragt haben, was aus den beiden Handlangern Sorans wird, erhalten hier endlich eine Antwort, ebenso wird ein neuen Pärchen eingeführt, das bis dato noch nicht in Aktion getreten ist: Miles Hollings und Cayden Pride. Auch die Navy Seals – Wild Forces, die bisher nur am Rande beleuchtet wurden, werden nun genauer erklärt.
Die Geschichte an sich ist spannend, Bianca Nias gelingt es die Waage zwischen Handlung und Liebesgeschichte zu halten, denn „Operation Alpha“ wartet mit einer gelungenen Mischung aus Action, Spannung und Erotik auf. Letztere ist nicht so exzessiv vorhanden, wie in ihren anderen Werken, doch vielleicht liegt das auch an dem geringen Umfang des Romans – „Operation Alpha“ ist lediglich knapp 120 Seiten stark, lockt aber mit einer Fortsetzung, sprich Fans der Reihe können auf weitere Kurzromane rund um die Navy Seals – Wild Forces hoffen.
Die Charaktere sind ein wenig stereotyp, da sie grob den Figuren entsprechen, die man aus Bianca Nias‘ anderen Romanen kennt: Miles Hollings ist ein Löwe, sehr geradlinig, loyal und pflichtbewusst; der Wolf Cayden Pride ist so ziemlich das genaue Gegenteil seines neuen Vorgesetzten: aggressiv, herausfordernd und recht unsozial. Dafür ist er ein guter Taktiker und äußerst belastbar. Dass die beiden entsprechend heftig aneinandergeraten ist nicht verwunderlich, macht jedoch auch den Reiz des Kurzromans aus und es macht Spaß die beiden Streithähne dabei zu begleiten. Von Anfang an ist klar, dass es der Autorin darum geht, die beiden Figuren zusammenzubringen.
Neben den Hauptcharakteren können auch einige Nebenfiguren punkten: seien es die anderen Navy Seals (allen voran Woody) oder der Admiral: sie geben Miles und Cayden einen passenden Rahmen, um zu agieren. Ein wenig mehr hätte man die anderen Seals noch involvieren können, doch aufgrund des geringen Umfangs der Geschichte, war das wahrscheinlich nicht realisierbar. Bleibt zu hoffen, dass sie in der Fortsetzung mehr Beachtung finden.
Stilistisch lässt Bianca Nias keine Wünsche offen – sie hat einen soliden, abwechslungsreichen Schreibstil und versteht es sowohl Action- und Kampfszenen, als auch Erotikszenen und Dialoge passend umzusetzen. Gewohnt fesselnd bringt sie die Geschichte um Miles und Cayden zu Papier und weckt Lust auf mehr. Einzig die Tatsache, dass das Lesevergnügen fast zu schnell vorüber ist, kann man negativ werten, wenn man unbedingt will.
Fazit:
Der Kurzroman „Operation Alpha: Navy Seals – Wild Forces“ ist eine gelungene Fortführung der beliebten “Bruns_LLC”-Reihe von Bianca Nias. Die Geschichte ist spannend und abwechslungsreich, die Charaktere zwar etwas stereotyp, aber sympathisch und liebenswert, und der Schreibstil bewegt sich auf gewohnt hohem Level. Wer die im Deadsoft Verlag erschienene Gestaltenwandlerserie der Autorin liebt, wird um „Operation Alpha“ nicht herumkommen. Zu empfehlen.