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review 2015-10-12 21:57
Dörte Hansen: Altes Land (Hörbuch)
Altes Land - Dörte Hansen,Hannelore Hoger,Deutschland Random House Audio

Eigentlich bin ich kein Hörbuch-Mensch. Zwar finde ich es unglaublich toll, wenn mir vorgelesen wird, vor allem dann, wenn ich einschlafen möchte, denn irgendwie gibt es nichts Beruhigenderes, oder? Mit einer Ausnahme. Autofahrten. Wenn man konzentriert am Steuer sitzt und alle Radiosender nur Müll spielen, dann sind Hörbücher das Beste.

 

Die letzten Wochen musste ich sehr viel Autofahren. Und das in bester Begleitung...

 

Knorrig. Das ist das erste Wort, das mir einfiel, als Hannelore Hoger anfing zu lesen. Knorrig ist auch ein sehr gutes Wort, um die Bewohner des kleinen Dorfes im Alten Land bei Hamburg zu beschreiben, in dem der Roman "Altes Land" von Dörte Hansen hauptsächlich spielt.

 Auch das alte Haus, das als wichtigster Schauplatz selbst lebendig zu werden scheint, knarzt und knurrt: "Dit Huus is mien und doch niet mien", weiß bereits die alte Bäuerin (Ida Eckhoff), als sie erst den vom Krieg traumatisierten Sohn und dann auch das Haus der geflohenen Hildegard von Kahmke überlassen muss. Doch auch diese strenge Ostpreussin zieht weiter. Zurück bleibt Tochter Vera Eckhoff mit ihrem Adoptivvater, während Hildegard von Kahmke eine neue Familie gründet. Jahre später landet Veras Nichte Anne mit ihrem Fünfjährigen wieder im Alten Land bei Vera und ein Kreis schließt sich. Dazwischen liegen witzige, prägnante und berührende Momente, meist ohne Kitsch (dazu ist die Zunge von Dörte Hansen zu scharf und Hannelore Hoger viel zu gut - kann ich nicht anders beschreiben).

Es ist ein Familienroman und eine Geschichte kleiner und größerer Fluchten. Eine wunderbar unterhaltsame Geschichte, die aufs kitschige Happy End verzichtet und einige dunkle Momente einschließt. Hinterrücks werden diese Momente vorbereitet und bevor man sich versieht ists auch schon passiert und weiter gehts in flottem Schritt.

 

Für ein Hörbuch sind es - gerade anfangs und noch dazu für eine ungeübte Hörerin wie mich - sehr viele Personen, aber das trübt das Vergnügen höchstens kurz - man hört Hannelore Hoger auch gern ein zweites Mal zu, wie sie "Altes Land" liest.

 

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review 2015-08-19 17:01
[Rezension] Hatune Dogan - Ich glaube an die Tat "Im Einsatz für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak"
Ich glaube an die Tat: Im Einsatz für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak - Hatune Dogan,Tonia Riedl

Titel: Ich glaube an die Tat
Autorin: Hatune Dogan
Verlag: Brunnen Verlag
Erschienen: 13.02.2015
Genre: Sachbuch
Seitenzahl: 192 Seiten
Ausgabe: Taschenbuch

ISBN: 978-3-7655-4258-9
EAN: 9783765542589
Preis: 9,99 Euro [Taschenbuch]
          8,99 Euro [E-Book]

 

 

Ich möchte mich beim Brunnen Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. 
Klappentext: 

Schwester Hatune Dogan erlebte als Kind in der Türkei selbst Verfolgung. Als ihr Vater wegen seines christlichen Glaubens eine Todesdrohung erhielt, flohen sie nach Deutschland. Im Nahen Osten steht Schwester Hatune aktuell mit ihrem Hilfswerk vielen Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak bei. Sie macht das Schicksal von vergewaltigten und entführten christlichen und jesidischen Mädchen im Westen bekannt. Oft ist sie die Erste, die ihnen zuhört. Die das Leid aushält, von dem Christen und Muslime erzählen. Ein fesselnder, aufrüttelnder Bericht, der auch unbequeme Fragen zum Islam stellt. SPIEGEL online schrieb, wenn man Hatune Dogan mit ihrer Plastiktüte sehe, ahne man nicht, dass sie "eine humanitäre Großmacht ist".

Meine Meinung: 

Hatune Dogan erzählt auf erschütternde Art und Weise, wie sie aus der Türkei geflohen ist und wie sie jetzt im Irak und Syrien den Flüchtlingen hilft.
Es war herzzerreißend zu lesen, wie junge Frauen entführt, vergewaltigt und getötet werden.

>>>Eines Tages hatte Ramans Familie an ihrer Haustür einen Stoffbeutel gefunden. Darin ein Stück Seife und ein Leintuch - eine Schreckensbotschaft, mit der die IS-Milizen in Syrien Menschen terrorisieren ... Die Botschaft ist makaber und deutlich: "Morgen seid ihr dran. Morgen wäscht man eure Leichen, Morgen hüllt man euch in ein Leichentuch. <<<

Solche Texte findet man in diesem Buch und sie sind grausam und entsprechen auch noch der Realität.
Hatune Dogan ist zusammen mit der Journalistin Tonia Riedl unterwegs, um Menschen in dieser Lage zu helfen.
Teilweise ist sie kraftlos und müde. Ihre Hilfe wird überall benötigt. Junge Frauen warten auf sie. Doch auch Hatune ist nur ein Mensch.

>>>Als einer der letzten Redner betrat ein Journalist aus Schweden das Rednerpult und zeigte über Laptop und Beamer das Foto eines alten, gebrochenen Mann. Seine Augen schauten resigniert in die Leere, an seiner Nasenspitze hing eine Träne. Das Bild berührte mich sofort. Der Journalist erzählte uns die Geschichte, die dahinterstand. 
Farouk ist Ostsyrer, 66 Jahre alt und musste kürzlich im Hof eines Krankenhauses in Mossul den Leichnam seines Sohnes identifizieren. Ein Berg von Leichen lag dort - Tote, die man auf der Straße aufgelesen und bis zur entgültigen Identifizierung und endgültigen Beseitigung im Hof des Hospitals zwischengelagert werden. Unter ihnen suchte Farouk seinen Sohn, seinen einzigen Sohn. Simon. Und fand ihn: Nur an der Kleidung konnte er den Körper des Jungen erkennen, denn dem Leichnam fehlte der Kopf. Der Vater drückte den Leib des geliebten Sohnes an sich, schrie und weinte. Dann betete er. Er betete dafür, den Körper seines Sohnes nicht ohne Kopf beerdigen zu müssen. Als er sich erhob, so hatte Farouk es dem Journalisten erzählt, geriet der Berg dadurch ein wenig in Bewegung, und etwas rollte ihm vor die Füße. Es war der Kopf seines Sohnes. Behutsam hob er ihn hoch, küsste die Stirn und die geschlossenen Augenlider. "Gott sei Dank", rief er mit Tränen in den Augen. Jetzt kann ich meinen Sohn wenigstens beerdigen. <<<

Diese Textpassage hat mich sehr zerrüttet. Welch ein schreckliches Leben und Zustände dort herrschen.
Denkt man als Europäer überhaupt an so etwas? Im Grunde verdrängen wir es.
Das Buch rüttelt einen wach. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Hatune Dogan ist eine bewundernswerte Frau, die sich mit so viel Elend und Leid befasst. Sie hat meine allergrößte Hochachtung.

Mein Fazit: 

Lest dieses Buch und ihr versteht was ich meine. Es ist in der Ich-Form geschrieben, so dass man es wirklich bildlich miterlebt.
Schaut mal unter www.hatune.de vorbei. Dort seht ihr wie sie in verschiedenen Fernsehsendern schon zu Gast war und über ihr erlebtes erzählt.
Diesem Buch kann man nur die volle 5 Sterne Bewertung geben. Ein Buch, dass ich nicht so schnell vergessen werde.

Meine Bewertung: 5/5
Source: beatelovelybooks.blogspot.de/2015/08/rezension-hatune-dogan-ich-glaube-die.html
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review 2013-08-07 07:31
Es geht wieder aufwärts!
Svea Andersson Krimi 04 Schutzlos - Ritta Jacobsson

Eine Hitzewelle beschert Schweden einen ungewöhnlich heißen Sommer und Svea hat sich nach all den aufregenden Ereignissen ein paar Tage Erholung verdient. Sie fährt mit ihrem neuen Freund Alexander zu dessen Großmutter in eine kleine Stadt am Meer. Doch die Idylle trügt: Die Vorgänge im benachbarten Gutshof werden immer verdächtiger und selbst der Pfarrer scheint in dunkle Machenschaften verwickelt zu sein. Svea kann nicht anders und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit – doch die ist entsetzlicher, als sie sich jemals vorstellen konnte.

 

“Schutzlos” ist bereits der vierte Fall für die junge Detektivin Svea Andersson. Nachdem mir “Eiskalte Drohung” nicht ganz so gut gefallen hatte, war ich gespannt, ob es mit Band 4 wieder aufwärts geht. Zu meiner Freude tut es das tatsächlich. Zwar stellt auch hier wieder ein heikles und gesellschaftskritisches Thema (Menschenschmuggel, Schwarzarbeit etc.) die Grundlage, doch wird dieses Mal nicht alle paar Seiten mit dem moralischen Zeigefinger gewunken. Stattdessen erlebt man in dem Teil der Geschichte, der sich mit der nach Schweden entführten jungen Russin Nadja befasst mit, wie es Schwarzarbeitern  aus fremden Ländern auf der Arbeit oft ergeht. Ich finde, das schreckt viel mehr als wenn immer wieder nur erwähnt wird, wie schlimm das ist. Man fühlt so automatisch mit Nadja mit, die zahlreiche Schrecken erleben muss.
Das Buch teilt sich also in zwei Handlungsstränge auf, die parallel laufen: Nadjas Grauen und der Urlaub von Svea und ihrem Freund Alexander bei dessen Oma. Der Schauplatz wechselt regelmäßig zwischen dem Gutshaus, in dem man Nadja gefangen hält und dem Häuschen, in dem Svea und Alexander wohnen. Beide Schauplätze liegen nahe bei einander. Gelegentlich berühren sich die Handlungsstränge, denn Svea ahnt bald, das auf dem nachbarschaftlichen Bau etwas nicht stimmt, und Nadja will entkommen. Das sorgt für Spannung. Wobei ich die Frage, ob Nadja sich befreien kann und was ihr noch alles widerfahren wird, als spannender empfunden habe. Bei Svea läuft halt noch mehr nebenher: ihre Lovestory mit Alexander und natürlich die Missetaten von Dalmatinerin Wuff.
Das ist unterhaltsam, witzig und gehört unbestritten zu einem Svea Andersson-Krimi dazu. Ich lese speziell über die freche Wuff immer wieder mit größtem Vergnügen. Aber es lenkt auch ein wenig von Sveas Ermittlungen ab, so dass sie nicht so stringent wirken wie die Handlung um Nadja.

 

Die Handlung erstreckt sich nur über fünf Tage, wobei jeder Tag ein Kapitel stellt. Entsprechend lang sind sie auch. Sie lesen sich aber dennoch flugs, da es sehr viele Dialoge gibt. Das gefällt mir immer sehr, weil es eine Geschichte für mein Empfinden lebendiger gestaltet. Ein paar Grundkenntnisse in Englisch sind für diesen Band von Vorteil.

 

Optisch reiht sich “Schutzlos” nahtlos in die Serie ein. Schwarz mit einem kräftig gelben Ausschnitt und einer schattenartigen Gestalt. So kennt man die Cover der Reihe. Dieses Mal lässt der Ausschnitt den Leser in eine Zelle blicken, was gut zur Geschichte passt.

 

Fazit:  An meinen Favoriten “Todeswald” reicht “Schutzlos” nicht heran. Es hat mir aber besser gefallen als der Vorgänger, da die Geschichte nicht die ganze Zeit nur “predigt” wie unmenschlich der Umgang mit Flüchtlingen in Not und Schwarzarbeitern ist, sondern den Leser stattdessen genau dieses Elend quasi miterleben lässt. Das bringt es einem deutlich näher und hinterlässt auch eher Eindruck. Ein gutes neues Abenteuer also für die junge Detektivin.

Source: leserattz.wordpress.com/2012/04/17/rezension-schutzlos-ein-svea-andersson-krimi-04-ritta-jacobsson
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