Ist der gefährlichste Serienmörder Europas wirklich tot? Walter Jurek wurde erschossen, seine Leiche ist dabei in einen Fluss gestürzt und wurde nicht gefunden. Jetzt - Jahre Später - wird der Schädel von Joona Linnas verstorbener Frau bei einem Grabschänder gefunden. Gleichzeitig geht eine brutale Mordserie in Europa um. Ermittler Joona Linna wird klar, dass das wahre Entsetzen erst begonnen hat.
"Lazarus" ist der siebente Band um den schwedischen Kommissar Joona Linna. Obwohl ich die vorherigen Bände nicht kenne, muss ich gleich vorneweg zugeben, dass mir dieser Teil gut gefallen hat.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Joona Linna und Walter Jurek. Joona Linna hat im Serienmörder Walter Jurek seinen Erzfeind gefunden. Der perfide Killer hat jahrelang Linna und seinen Angehörigen zugesetzt, unzählige Opfer gefordert und Familien entzweit. Allerdings ist Jurek kein Mörder im herkömmlichen Sinn, weil ihm das Töten keine Freude macht. Ihm liegt es eher, seine Opfer lebendig unter der Erde zu verscharren. Und er quält sie, indem er ihnen den Tod versagt.
Vor Jahren haben Linna und sein Team Jurek gestellt. Allerdings zweifeln sie daran, dass der Killer wirklich getötet worden ist. Denn ein Serienmörder geht in Europa um, der Jureks Handschrift trägt.
"Lazarus" ist einer der spannendsten und temporeichsten Polizei-Thriller, die ich je gelesen habe. Ich bin durch die Seiten geprescht, hatte aufgrund der Geschwindigkeit mit dem Atmen Probleme und wurde von brutalen Szenen erschreckt.
In Punkto Brutalität ist das Autoren-Duo Lars Kepler einfallsreich und erschreckend realistisch. Etliche Vorfälle ließen mich abrupt bremsen und ich musste die Seite ein weiteres Mal lesen, weil ich es kaum fassen konnte.
Vom Gefühl her war der ganze Thriller wie ein umfassender Showdown angelegt. Von Kapitel zu Kapitel bleibt es spannend, die Situationen sind brenzlig, und man muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Die Handlung an sich ist nicht neu. Sie zählt zu meinen wenigen und winzig-kleinen Kritikpunkten. Den siebenten Teil einer Reihe überzeugend zu kreieren ist bestimmt eine Herausforderung. Mich hat der Hergang nicht ganz überzeugt, weil er an eine Seifenoper erinnert. Außerdem stört es mich, wenn die ermittelnden Beamten persönlich im jeweiligen Fall hängen - was bei dieser Reihe allerdings der Aufhänger ist.
Dafür sind sämtliche Figuren - erscheinen sie auch nur am Rand - präzise ausgearbeitet. Alle Charaktere sind mit einer Geschichte, Ängsten und deutliche Wesenszüge versehen, was aus diesem Thriller ein schockierend-glaubwürdiges Gesamtwerk macht. Zudem bin ich beeindruckt, dass das Autorenpaar kein Pardon kennt, und sie sogar lieb gewonnene Figuren durch die Hölle schicken.
Vom Ende bin ich beeindruckt. Mir hat es beim Showdown des Showdowns erneut die Schuhe ausgezogen, und ich war traurig, weil es nicht für alle gut ausgegangen ist.
In diesem Sinn kann ich „Lazarus“ an interessierte Leser uneingeschränkt weiterempfehlen. Egal, ob man die Reihe kennt, oder wie ich ein Späteinsteiger ist, wer Polizei-Thriller mit persönlicher Note und brutalen Morden mag, trifft damit eine exzellente Wahl.
2) Paganinis Fluch
3) Flammenkinder
4) Der Sandmann
5) Ich jage dich
6) Hasenjagd
7) Lazarus