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review 2019-04-04 11:36
640 Seiten purer Showdown
Lazarus: Schweden-Krimi (Joona Linna) - Adrien Meisch,Lars Kepler,Thorsten Alms,Susanne Dahmann

Ist der gefährlichste Serienmörder Europas wirklich tot? Walter Jurek wurde erschossen, seine Leiche ist dabei in einen Fluss gestürzt und wurde nicht gefunden. Jetzt - Jahre Später - wird der Schädel von Joona Linnas verstorbener Frau bei einem Grabschänder gefunden. Gleichzeitig geht eine brutale Mordserie in Europa um. Ermittler Joona Linna wird klar, dass das wahre Entsetzen erst begonnen hat.

"Lazarus" ist der siebente Band um den schwedischen Kommissar Joona Linna. Obwohl ich die vorherigen Bände nicht kenne, muss ich gleich vorneweg zugeben, dass mir dieser Teil gut gefallen hat.

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Joona Linna und Walter Jurek. Joona Linna hat im Serienmörder Walter Jurek seinen Erzfeind gefunden. Der perfide Killer hat jahrelang Linna und seinen Angehörigen zugesetzt, unzählige Opfer gefordert und Familien entzweit. Allerdings ist Jurek kein Mörder im herkömmlichen Sinn, weil ihm das Töten keine Freude macht. Ihm liegt es eher, seine Opfer lebendig unter der Erde zu verscharren. Und er quält sie, indem er ihnen den Tod versagt.

Vor Jahren haben Linna und sein Team Jurek gestellt. Allerdings zweifeln sie daran, dass der Killer wirklich getötet worden ist. Denn ein Serienmörder geht in Europa um, der Jureks Handschrift trägt.

"Lazarus" ist einer der spannendsten und temporeichsten Polizei-Thriller, die ich je gelesen habe. Ich bin durch die Seiten geprescht, hatte aufgrund der Geschwindigkeit mit dem Atmen Probleme und wurde von brutalen Szenen erschreckt.

In Punkto Brutalität ist das Autoren-Duo Lars Kepler einfallsreich und erschreckend realistisch. Etliche Vorfälle ließen mich abrupt bremsen und ich musste die Seite ein weiteres Mal lesen, weil ich es kaum fassen konnte. 

Vom Gefühl her war der ganze Thriller wie ein umfassender Showdown angelegt. Von Kapitel zu Kapitel bleibt es spannend, die Situationen sind brenzlig, und man muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Die Handlung an sich ist nicht neu. Sie zählt zu meinen wenigen und winzig-kleinen Kritikpunkten. Den siebenten Teil einer Reihe überzeugend zu kreieren ist bestimmt eine Herausforderung. Mich hat der Hergang nicht ganz überzeugt, weil er an eine Seifenoper erinnert. Außerdem stört es mich, wenn die ermittelnden Beamten persönlich im jeweiligen Fall hängen - was bei dieser Reihe allerdings der Aufhänger ist. 

Dafür sind sämtliche Figuren - erscheinen sie auch nur am Rand - präzise ausgearbeitet. Alle Charaktere sind mit einer Geschichte, Ängsten und deutliche Wesenszüge versehen, was aus diesem Thriller ein schockierend-glaubwürdiges Gesamtwerk macht.  Zudem bin ich beeindruckt, dass das Autorenpaar kein Pardon kennt, und sie sogar lieb gewonnene Figuren durch die Hölle schicken.

Vom Ende bin ich beeindruckt. Mir hat es beim Showdown des Showdowns erneut die Schuhe ausgezogen, und ich war traurig, weil es nicht für alle gut ausgegangen ist.

In diesem Sinn kann ich „Lazarus“ an interessierte Leser uneingeschränkt weiterempfehlen. Egal, ob man die Reihe kennt, oder wie ich ein Späteinsteiger ist, wer Polizei-Thriller mit persönlicher Note und brutalen Morden mag, trifft damit eine exzellente Wahl.

 
 
Die Joona-Linna-Reihe:
1) Der Hypnotiseur
2) Paganinis Fluch
3) Flammenkinder
4) Der Sandmann
5) Ich jage dich
6) Hasenjagd
7) Lazarus
Source: zeit-fuer-neue-genres.blogspot.com
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review 2019-03-03 16:59
Geballte Ladung Action. Wenn du nur noch weiterlesen willst!
Lazarus: Schweden-Krimi (Joona Linna) - Adrien Meisch,Lars Kepler,Thorsten Alms,Susanne Dahmann

Inhaltsangabe

Hat Jurek Walter überlebt? Der gefährlichste Serienmörder Schwedens wurde vor Jahren für tot erklärt. Er war bei einem dramatischen Polizeieinsatz von mehreren Kugeln getroffen in den Fluss gestürzt. Seine Leiche wurde jedoch niemals gefunden. Als nun der Schädel von Joonna Linnas toter Ehefrau in der Wohnung eines Grabschänders entdeckt und eine perfide Mordserie aus ganz Europa gemeldet wird, ahnt Joona Linna das Unvorstellbare: Der Albtraum ist nicht zu Ende, und der grausame Serienmörder droht, alle lebendig zu begraben, die Joona lieb sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt… 

 

Meine Meinung 

Und gleich zu Beginn der Schock!

Ich hätte mir dieses Buch wohl aus zwei Gründen niemals gekauft.

Zum einen ist es Band 7 einer Reihe und zum anderen habe ich genug angefangene Ermittlerreihen im Regal stehen, welche unbedingt weitergelesen werden wollen.

 

Und dann befindet sich dieses wunderhübsche Buch eines Abends in meinem Postkasten. Die Entscheidung, die Cover nach und nach in blau-schwarz neu aufzulegen, ist eine super Entscheidung. Als ich das Überraschungsbuch umgedreht habe und den Klappentext gelesen habe, dachte ich: das klingt gut.

 

Als ich angefangen habe zu lesen, beschlich mich die Angst, vom Kontext hinterher zuhängen, weil ich die sechs vorhergehenden Teile nicht kenne, aber weit gefehlt. Ich kam super in die Story und nach spätestens 100 Seiten wusste ich, dass dieses Buch nicht nur gut ist, sondern mich vollkommen für sich einnimmt.

 

Jurek Walter, allein dieser Name. Er zerschmilzt förmlich auf der Zunge.

Allen Lesern, die die Reihe bereits kennen, wird der Name etwas sagen.

Für mich Neuland, aber ein unheimlich gruseliger, ernst zu nehmender und spannender Charakter. Und in „Lazarus“ stellt sich für den Protagonisten Joona Linna nun die Frage, ob der Serienmörder Jurek Walter noch lebt.

 

Das Autorenduo charakterisiert nicht nur Jurek Walter unheimlich gut, nein, auch das Ermittlerteam um Joona Linna und seine Kollegin Saga Bauer.

Beide sind mir unbekannt und dennoch hat es sich beim Lesen angefühlt, als ob ich die beiden schon ewig kenne.

Beide Figuren haben ihr ganz eigenes Päckchen mit sich herumzutragen und ich hinke hinsichtlich ihrer persönlichen Geschichte zwar hinterher, das hat mich an dieser Stelle aber überhaupt nicht gestört. Die Autoren vermitteln beim Lesen fast ein Gefühl, dass die der Beginn einer Reihe ist.

 

Womit kann dieses Buch noch punkten?

Einem grandiosen, detaillierten und flüssigem Schreibstil. Ich konnte wirklich kaum aufhören zu lesen. Die Charaktere werden einzeln beleuchtet und dennoch dreht sich alles um Jurek Walter. Dieser bleibt mir vor allem aufgrund seiner Beschreibung im Kopf. Jurek Walter hat niemals sinnlos getötet, sondern mit Bedacht. Allein durch die Erzählungen von ihm, fühlte ich mich als Leser unheimlich klein, aber es macht die Story auch so mega spannend. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Mörder überhaupt nicht einzuschätzen ist.

 

„Er wollte die Opfer der ersten Kategorie, die primären Opfer, so weit brechen, dass sie lieber den Tod als das Leben wählten.“ (S. 87)

Und hat er nun überlebt oder bleibt diese Frage auch in diesem Band noch ungeklärt? Das verrate ich euch an dieser Stelle nicht.

 

Mein Fazit

Lazarus ist mein Lesehighlight im Februar.

Ich bin hin und weg. Vom schwedischen Setting, vom dem Ermittlerduo und deren persönlicher Geschichte. Und natürlich hat es mir das Mysterium um Jurek Walter, dem ehemaligen Kindersoldaten, sowas von angetan.

Vielen Dank an den Verlag, dass ihr mich auf dieses Buch bzw. diese Reihe aufmerksam gemacht habt.

Ganz klar steht fest, dass ich diese Reihe nun von vorn beginne.

Band 1 „Der Hypnotiseur“ ist bereits in neuer blau-schwarzer Ausgabe bei mir angekommen.

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review 2018-11-27 13:10
Skurrilität mit ausgefahrenen Krallen
Weave a Circle Round - Kari Maaren

Kari Maaren ist ein kreatives Allround-Talent. Die Kanadierin schreibt Geschichten, zeichnet den Webcomic „It Never Rains” und komponiert Musik. Ihr musikalisches Schaffen ist leider nur wenigen bekannt, denn ihre Songs gehören zum Genre Filk. Filk ist an Folk angelehnt und behandelt Themen aus der Science-Fiction und Fantasy. Echte, unverfälschte Nerd-Musik. Yeah! Ich habe mir drei ihrer Stücke auf der Ukulele angehört: „Dear George R.R. Martin”, „Voldemort, I Wanna Be Like You” und „Everybody Hates Elves”. Die Lieder sind großartig. Ich habe mich köstlich amüsiert. Wirklich, hört mal rein. „Weave a Circle Round” ist Maarens schriftstellerisches Debüt. Es ist ein YA-Zeitreise-Roman ohne Liebesgeschichte, weil sie Liebesgeschichten als 14-Jährige schrecklich langweilig fand. Ich erhielt ein Rezensionsexemplar via Netgalley.

 

Eines Tages reißt ein lautes Krachen die 14-jährige Freddy mitten aus einem Streit mit ihrer cleveren kleinen Schwester Mel und ihrem tauben Stiefbruder Roland. Vor dem leerstehenden Nachbarhaus ist ein Umzugswagen gegen einen Baum gebrettert. Aus dem Unfallwagen klettern ein Junge in Freddys Alter und eine ältere Frau. Sie stellen sich als Josiah und Cuerva Lachance vor. Sofort spürt Freddy, dass ihre neuen Nachbarn speziell sind. Sie sind… exzentrisch. In ihrer Gegenwart scheinen die Gesetze der Physik und der Logik keine Gültigkeit zu haben. Nach einigen äußerst seltsamen Begegnungen ist Freddy fast entschlossen, ihr verrücktes Haus nie wieder zu betreten. Doch dann folgt sie Josiah durch eine Tür – und landet plötzlich im mittelalterlichen Schweden. Will sie wieder nach Hause, hat sie keine andere Wahl, als Josiah zu vertrauen. Ausgerechnet! Langsam dämmert ihr, dass Josiah und Cuerva Lachance nicht zufällig nebenan eingezogen sind. Wer sind die beiden wirklich? Was wollen sie von ihr und ihrer Familie? Und wieso steht die Realität Kopf, sobald sie in der Nähe sind?

 

Als ich den Klappentext von „Weave a Cirlce Round“ las, nahm ich aus irgendeinem nicht nachzuvollziehenden Grund an, bei den neuen Nachbarn der Protagonistin Freddy handele es sich um ein altes, kauziges Ehepaar. Ich war ziemlich überrascht, als sich mein Irrtum offenbarte. Was ihre Kauzigkeit betrifft, lag ich hingegen goldrichtig. Josiah und Cuerva Lachance sind nahezu aggressiv seltsam. Ihre Merkwürdigkeit ist aufdringlich; sie springt Leser_innen und Figuren gleichermaßen mit ausgefahrenen Krallen ins Gesicht, was die Autorin Kari Maaren wohl beabsichtigte. Niemand kann leugnen, dass mit diesen beiden etwas nicht stimmt. Cuerva Lachance, eine nominell erwachsene Frau, die darauf besteht, mit vollem Namen angesprochen zu werden, verfügt über die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege, gibt mitten in der Nacht dröhnende Orgelkonzerte und taucht ständig völlig unvermittelt auf. Sie ist immer irgendwie drüber und daneben. In ihrer Gegenwart scheint sich die Realität selbst zu winden. Josiah hingegen mag offiziell erst das Teenageralter erreicht haben, benimmt sich jedoch, als wäre er mit 45 auf die Welt gekommen. Er wirkt manchmal regelrecht suizidal, weil er in seiner drolligen, gespreizten Ausdrucksweise alles und jede_n beleidigt und provoziert – inklusive Lehrpersonal und Schulhofschläger. Dennoch mochte ich die beiden. Ich traute ihnen nicht, aber mich amüsierte es, dass sie ihre Skurrilität nicht zu kontrollieren vermochten, egal, wie sehr sie sich anstrengten. Sie können einfach nicht anders. Für die arme Freddy sind Josiah und Cuerva Lachance allerdings eine echte Herausforderung. Sie belagern ihre Familie: sie selbst, ihre kleine Schwester Mel und ihren Stiefbruder Roland. Tragischerweise sind ihre Eltern sowohl physisch als auch emotional in „Weave a Circle Round“ kaum präsent, was einige von Freddys ungesunden Verhaltensweisen erklärt. Es gefiel mir, dass Maaren diese gestörte Familiendynamik anspricht, ohne sie die Geschichte dominieren zu lassen. Es geht in diesem Buch nicht um Freddys Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater. Es geht um sie und ihre Geschwister. Durch den mysteriösen Zeitreiseunfall verbringt Freddy mit Abstand am meisten Zeit mit Josiah und Cuerva Lachance. Obwohl sie während dieser Phase eine interessante charakterliche Entwicklung durchlebt, fand ich ihre Reise durch die Zeit leider recht langatmig. Für die schmalen Erkenntnisse, die sie gewinnt, ist dieser Part definitiv zu lang. Sie sammelt Hinweise auf die wahre Identität von Josiah und Cuerva Lachance, erhält jedoch kaum konkrete Antworten. Ich fühlte mich von Kari Maaren hingehalten und tolerierte die Verzögerung nur, weil ich ihre Herangehensweise an drohende Zeitreiseparadoxa herrlich mutig fand. Sie ignoriert sie schlicht. Sie leugnet, dass es Paradoxa geben könnte, weil die gesamte Situation ohnehin so unmöglich ist, dass Logik keine Rolle mehr spielt. Dieser erfrischende Ansatz passt vortrefflich zum Tenor von „Weave a Circle Round“, da das Buch das sensible Verhältnis von Ordnung, Chaos und Schöpferkraft diskutiert – auf verrückte, nerdige Art und Weise.

 

Ich mochte „Weave a Circle Round”. Es ist eine hübsche, geekige Geschichte mit nettem philosophischem Einschlag, die mich insgesamt gut unterhielt. Am Ende habe ich durchaus überlegt, was wohl aus den Figuren werden könnte. Das ist immer ein gutes Zeichen, weil diese Gedanken beweisen, dass sie mir nicht gleichgültig waren. Trotzdem hoffe ich, dass Kari Maaren der Versuchung einer Fortsetzung widersteht, denn meiner Meinung nach besteht der Reiz darin, es eben nicht zu wissen und die eigene Fantasie anzukurbeln, was ich als Intention der Autorin verstehe. Stattdessen drücke ich die Daumen, dass Maaren ihre schriftstellerischen Ambitionen weiterverfolgt, weil ich glaube, dass sie die kleineren Mängel, die ihr Debüt speziell in der Taktung aufweist, überwinden kann. Übung macht den Meister – wer könnte das besser wissen als eine Musikerin wie Kari Maaren?

 

Vielen Dank an den Verlag Tor Books und Netgalley für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/11/27/kari-maaren-weave-a-circle-round
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review 2018-02-16 20:25
Die Eishexe - Ein Falck-Hädström-Krimi (10) | Camilla Läckberg
180216 Eishexe1
Autorin: Camilla LäckbergTitel: Die EishexeReihe: Falck / Hedström (10)Übersetzerin: Katrin FreyVerlag: Ullstein eBooks, [02.01.2018]
Genre: Schweden-Krimi, ThrillerKindle-Edition: 768 Seiten, ASIN: B071NRVJZRauch in den Formaten HC und HB erschienenhier: Leseexemplar via NetGalley.de vom VerlagVIELEN DANK !!!gelesen auf dem Kindle Paperwhite und der Kindle-Appklick zu Amazon.de

Inhaltsangabe (Amazon):

Als die kleine Linnea Berg vermisst gemeldet wird, starten die Bewohner von Fjällbacka eine Suchaktion in den umliegenden Wäldern. Schon einmal wurde ein Mädchen dort getötet. Dreißig Jahre ist das nun her. Damals fand man Stella Strand an dem einsam gelegenen Waldsee. Zwei 13-Jährige bekannten sich zur Tat – um wenig später ihr Geständnis zu widerrufen. Der Fall wurde nie geklärt. Kurz darauf beging der Chef der Polizeistation Tanum Selbstmord.

Meine Meinung:

 

Da ich in der letzten Zeit eigentlich kaum zum Lesen gekommen bin, hat es ein Weilchen gedauert, eh ich in die Geschichte hineingefunden habe. Aber als sie mich dann gepackt hat, ließ sie mich nicht mehr los und entlockte mir sogar ein paar Emotionstränchen.

 

Dies ist bereits der 10. Band einer Reihe, die ich bislang nicht kenne. Dass ich die Vorgeschichte der Ermittler nicht kannte, war nicht weiter schlimm, man kann dieses Buch auch völlig losgelöst von der Reihe lesen und sich gut unterhalten fühlen.

Zum einen ist dieses Buch hochaktuell und brisant, da Flüchtlinge aus Syrien eine Rolle spielen und es immer Menschen gibt, die verallgemeinern und allen Flüchtlingen nur Schlechtes nachsagen. Zum anderen ist es ein Kriminalfall, der durch Geheimnisse, später zurückgezogene Geständnisse und zwei tote Mädchen, die 30 Jahre trennen, aber durch den Ort, an dem sie gefunden wurden, vereint sind, äußerst spannend diverse Vermutungen zulässt.  Und dann ist da noch ein Fall aus dem 17. Jahrhundert, der als zweiter Erzählstrang von einer jungen Frau berichtet, die ein schweres Los zu tragen hat…

 

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass ich nicht nur Fjällbacka vor mir sah, sondern auch die Menschen, die dort leben. Jeder Mensch ist anders, jeder hat seine Geheimnisse, Gedanken und Sehnsüchte, und auch an den Jugendlichen gehen diese nicht vorbei. Ich war mittendrin und habe mit den Ermittlern nach einer Spur gesucht und gehofft, diesmal den Mörder zu überführen. Einige Wendungen führen den Leser auf eine falsche Fährte, die Spannung steigt, und als sich dann die Situation zum Ende hin zuspitzt, ist es fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

 

Ich gebe 09/10 Punkte und freue mich, wieder eine Reihe für mich entdeckt zu haben.

 

Zitat:

“In Fjällbacka ist es ja schon schlimm, wenn einer aus Strömstad kommt, der bleibt immer ein Zugezogener. Kein Wunder, wenn die Syrer nicht mit offenen Armen empfangen werden.”
bei 3 %, Pos. 263 von 10413

180216 Eishexe1a

 

Bücher der Reihe:

 

- Die Eisprinzessin schläft
- Der Prediger von Fjällbacka
- Die Töchter der Kälte
- Die Totgesagten
- Engel aus Eis
- Meerjungfrau
- Der Leuchtturmwärter
- Die Engelmacherin
- Die Schneelöwin
- Die Eishexe – beendet 16.02.2018 – 09/10 Punkte

 

Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10) - Camilla Läckberg,Katrin Frey 

Source: sunsys-blog.blogspot.de/2018/02/gelesen-die-eishexe-camilla-lackberg.html
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review 2017-10-26 10:01
Schuldig oder unschuldig?
Im Traum kannst du nicht lügen: Roman - Malin Persson Giolito,Thorsten Alms

Auf „Im Traum kannst du nicht lügen“ von Malin Persson Giolito wurde ich durch den Newsletter der Lesejury von Bastei Lübbe aufmerksam. Die Mail pries den Thriller, der als bester Kriminalroman Schwedens 2016 ausgezeichnet wurde, für eine Leserunde an. Meine Erfahrungen mit Leserunden waren bisher eher negativ, doch der Klappentext weckte meine Neugier. Ich gab der umfangreichen Leseprobe eine Chance. Die ersten 60 Seiten nahmen mich gefangen. Ich wollte überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen und schoss all meine Zweifel spontan in den Wind. Für dieses Buch würde ich die Leserunde in Kauf nehmen. Ich bewarb mich und erhielt etwa 2 Wochen später die Zusage. Was machte ich für Augen, als ich in meinem Briefkasten kein Buch, sondern ein echtes Manuskript vorfand, das extra für mich gedruckt worden war! Mühsam geduldete ich mich bis zum vorgegebenen Termin, um die Lektüre gemeinsam mit allen anderen zu beginnen.

 

Als die Polizei das Klassenzimmer in Stockholm stürmte, saß die 18-jährige Maja Norberg in der Mitte des Raumes. Überall war Blut. Um sie herum lagen die regungslosen Körper ihrer besten Freundin Amanda, ihres Lehrers Christer und ihrer Mitschüler Samir und Dennis. Auf ihren Schoß hatte sie den Kopf ihres Freundes Sebastian gebettet. Sebastian, der Sohn des reichen Unternehmers Claes Fagermann. Sebastian, der langsam kalt wurde. In der Luft hing der Geruch nach faulen Eiern und Pulverrauch. In ihrer Hand hielt Maja eine Waffe. Sie war unverletzt.
Jetzt, Wochen später, muss sich Maja vor Gericht verteidigen, während ganz Schweden von ihrer Schuld überzeugt ist. Doch was ist wirklich in dem Klassenzimmer geschehen? Wie kam es zu dem Massaker, das mehrere Menschen das Leben kostete? Ist Maja eine Mörderin?

 

Was ist das wichtigste Element eines guten Thrillers? Wenn ihr mich fragt, ist es der Spannungsbogen. Ein Thriller darf weder langweilig, noch zu vorhersehbar sein, er sollte den Leser_innen aber trotz dessen die Möglichkeit bieten, mitzurätseln. „Im Traum kannst du nicht lügen“ stellt meiner Meinung nach die geschickteste Konstruktion eines Spannungsbogens dar, die mir in diesem Genre jemals untergekommen ist. Das Buch ist überwältigend. Es lebt von der Frage, was geschehen ist, ob Maja, die eigentlich Maria heißt, tatsächlich in der Lage war, ein Blutbad anzurichten. Die Spannung wird die ganze Zeit aufrechterhalten, flaut niemals ab und riss mich mit. Ich ahnte bereits nach der Leseprobe, dass dieser Thriller außergewöhnlich sein könnte und ich behielt Recht. Malin Persson Giolito lässt ihre Leser_innen grübeln, mitfiebern, abwägen, zweifeln, mutmaßen und hoffen. Die nichtlineare, bruchstückhafte Erzählweise der Protagonistin Maja, der die Autorin erlaubt, ihre Geschichte selbst in Ich-Perspektive zu schildern, wirkt ungemein realistisch und erzeugt eine enorme Nähe, die sich stetig steigert, bis sie im letzten Viertel des Romans sogar die vierte Wand durchbricht und die Leser_innen direkt anspricht. Wir treffen Maja zu Beginn ihres Prozesses und das erste, was mir an ihr auffiel, war die unbändige Wut ihrer kalten, harschen Worte. Sie erschien distanziert, genervt, nahezu desinteressiert am Verlauf ihrer eigenen Verhandlung. Obwohl sie sich dadurch nicht gerade als Sympathieträgerin qualifizierte, hatte mich Malin Persson Giolito auf diese Weise sofort am Haken. Ich wollte wissen, warum Maja so zornig ist und begriff bald, dass sich unter ihrem Zorn ein Meer der Resignation, Schuld und Verzweiflung verbirgt, das mir beinahe das Herz brach. Ihr Charakter, ebenso wie die Chronologie der Ereignisse, die zu dem Massaker im Klassenzimmer führten, schälen sich absichtlich sehr langsam heraus. Ich lernte sie in ihrem eigenen Tempo kennen und entwickelte Stück für Stück Sympathie und Mitgefühl für sie, wodurch sich der emotionale Sog ihrer Erzählung graduell verstärkte. Maja stammt zwar aus einem gut situierten Elternhaus, wofür sie in der sensationslüsternen schwedischen Presse wiederholt angegriffen wird, doch Geld schützt eben nicht vor Schmerz und Kummer. In den Monaten und Wochen vor der Bluttat war sie verloren, überfordert, einsam. Ich sehe euch jetzt bereits wissend mit dem Kopf nicken. Vermutlich ergeht es euch ähnlich wie mir: ihr neigt dazu, zur naheliegenden Schlussfolgerung zu springen und Maja vorzuverurteilen. Haltet ein. So einfach ist es nicht. Diese Geschichte ist viel komplizierter, als sie anfangs erscheint und ich musste tatsächlich den Schlussakt abwarten, um endlich herauszufinden, ob Maja eine Mörderin ist. Für mich steht fest, dass „Im Traum kannst du nicht lügen“ eine Tragödie ist; nicht nur aufgrund des grauenvollen Massakers, sondern auch, weil sie eigentlich nicht ihre Tragödie ist. Schuldig oder nicht – Maja ist ein Opfer.

 

Mein Leseerlebnis mit „Im Traum kannst du nicht lügen“ war fantastisch. Einerseits ist das Buch ein hervorragender Thriller, in dem Malin Persson Giolito munter und unberechenbar mit der Erwartungshaltung der Leser_innen spielt und das brillante, glaubhafte und einfühlsame Bild einer verzweifelten Jugendlichen zeichnet, andererseits gefiel mir auch die Leserunde der Lesejury erstaunlich gut. Ich empfand den Austausch mit anderen Leser_innen als wertvoll, da ich früh einsehen musste, dass ich viele meiner Überlegungen und Theorien in dieser Rezension nicht würde verwenden können, ohne heftig zu spoilern. Die Ungewissheit während des Lesens hält Spannung und Geschichte am Leben; sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Romans, der Neugier schürt und zu eigenen Hypothesen einlädt. Diese Erfahrung möchte ich niemandem nehmen, weshalb ich versucht habe, so vage wie möglich von „Im Traum kannst du nicht lügen“ zu berichten. Meiner Ansicht nach steht der Autorin eine schillernde Karriere bevor und ich bin froh, dass mir Bastei Lübbe die Möglichkeit einräumte, an ihrem Anfang dabei zu sein. Malin Persson Giolito ist ein Name, den man sich unbedingt merken sollte.

 

Vielen Dank an die Lesejury und Bastei Lübbe für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/10/26/malin-persson-giolito-im-traum-kannst-du-nicht-luegen
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