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review 2019-06-10 10:31
[Rezension] Malin Persson Giolito - Quicksand: Im Traum kannst du nicht lügen
Im Traum kannst du nicht lügen: Roman - Malin Persson Giolito,Thorsten Alms
Beschreibung:
Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die achtzehnjährige Maja vor Gericht. Sie hat geschossen, und unter den Toten sind ihre beste Freundin Amanda, ihr Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses einstmals so beliebte Mädchen zur meistgehassten Person Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt eine Mörderin?
 
Details:
Format: Kindle Ausgabe / Taschenbuch
Dateigröße: 1904 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 465 Seiten
Verlag: Bastei Entertainment; Auflage: 1. Aufl. 2017 (26. Oktober 2017)
Sprache: Deutsch
ASIN: B0725FY14L
 
Eigene Meinung:
Das Cover hat schon etwas, man sieht die Darsteller von Maja und Sebastian aus der Netflix-Serie zum Buch und das zerbrochene Glas zeigt schon, wie schwierig das Buch in vielen Fragen sein wird. 
Zu Beginn der Geschichte sind wir in einem Klassenraum, die 18-jährige Maja Norberg ist die Einzig, die das Massaker, was in dem Klassenraum passiert ist, überlebt hat, der Leser erlebt auch ihre Perspektive, was sie sieht und was sie erlebt. Überall ist Blut, sie sieht ihre Freunde um sich herum tot und die Polizei stürmt in den Raum, alles passiert wie in Zeitlupe. Ihrer besten Freundin Amanda, ihres Lehrers Christer und ihrer Mitschüler Samir und Dennis und ihr Freundes Sebastian sind tot, Maja begreift das erst nach und nach, was wirklich passiert ist, wirklich bewusst wird es ihr aber erst, wenn der Prozess beginnt, weil man erst nicht wirklich weiss, was passiert ist.
Zudem gibt es immer wieder Rückblenden und durch diese Rückblenden versteht man immer besser, was Maja in ihrem Leben bewegt hat und wie die Lage immer schwieriger für sie wurden.
Maja ist eigentlich eine liebe Person, die sich um ihre Schwester und die Schule kümmert, aber dann begegnet sie Sebastian und das Leben ändert sich komplett, teilweise kann man auch die Handlungen von Maja nicht nachvollziehen. Maja verstrickt sich immer wieder in die Geschichte rund um Sebastian und ignoriert auch die Warnsignale, die es immer wieder gibt. Auch als Leser merkt man immer wieder, dass man verschiedene Reaktionen nachvollziehen kann, weil die Eltern teilweise auch sehr fragwürdig agieren.
Den Untertitel kann man aber leider nicht nachvollziehen, weil natürlich erlebt Maja Erinnerungselemente in ihren Träumen, aber das erklärt das Lügen nicht wirklich. Weil das Unterbewusstsein baut ja auch Gebilde, die trotzdem Lügen sein können.
Der Stil von Malin Persson Giolito ist etwas knapp gehalten, er schreibt etwas kühl, aber das kann natürlich auch an der Übersetzung liegen, trotzdem kommen die Gefühle, die Maja bewegen sehr gut rüber und auch die Spannung fängt im Klassenzimmer an und hört erst mit dem Urteilsspruch auf, ist aber zu keinem Zeitpunkt langweilig oder überzogen, ein gewisser Realismus ist immer gegenwärtig. Malin Persson Giolito zeichnet wirklich realistische Bilder von verzweifelten Jugendlichen, die immer wieder gekränkt werden, erwachsen werden wollen, aber auf der anderen Seite eben in ihre Reaktionen noch wirklich Jugendliche sind.
Ein sehr spannender Thriller rum um Schuld und Unschuld, Erwachsen werden und erste Liebe, Fehler von Eltern und Verschweigen von Tatsachen, der aber den Leser nie zu sehr in den Verlauf der Geschichte sehen lässt und so einen sehr konstanten Spannungsbogen hat, ohne langweilig zu sein. 
 
Fazit:
Sehr spannender Thriller, der schon die Frage aufwirft, wie weit geht Schuld, wann beginnt sie und wann endet sie? Man merkt über das ganze Buch hindurch, dass eine gewisse Spannung in der Luft liegt und man wird in den Sog aus Ereignissen gezogen, die weder Maja noch ihr Umfeld aufhalten kann. Der Höhepunkt wird mit dem Massaker im Klassenraum erreicht, aber danach wird die Spannung weiter oben gehalten und baut sich erst kurz vor Ende des Buches ab, so wie es in einem Thriller sein sollte. 

 

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review 2019-01-05 11:55
Ein Moment, eine Entscheidung und zwei Lebenswege
Traum des Lebens: Roman - Jeffrey Archer,Ann M. Martin

Inhaltsangabe

1968: Am Hafen von Leningrad müssen der junge Alexander Karpenko und seine Mutter auf der Flucht vor dem KGB entscheiden, auf welches Schiff sie sich als blinde Passagiere schleichen. Eines fährt nach Großbritannien, eines in die USA. Der Wurf einer Münze soll das Schicksal von Alexander und Elena besiegeln...

Über eine Zeitspanne von dreißig Jahren und auf zwei Kontinenten entfaltet sich in Jeffrey Archers neuem Roman eine Geschichte von einmaliger Spannung und Dramatik - eine Geschichte, die man nicht wieder vergisst. 

 

Meine Meinung 

Von Jeffrey Archer kenne ich bisher die 7-teilige Reihe um Harry Clifton.

Und zusammenfassend kann man sagen, dass ich diese Reihe sehr gern gelesen habe und einem vor allem die Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind und einem im Kopf bleiben. Mit „Traum des Lebens“ habe ich nun ein alleinstehendes Werk des Autors gelesen und war sehr gespannt, ob er mich auch hier ans die Geschichte fesseln kann.

 

Wer die Clifton-Saga gelesen hat, der wird gleich auf den ersten Seiten ein paar Ähnlichkeiten mit eben genannter Reihe feststellen. Wieder finden wir uns kurz an den Docks ein und auch die Namen Barrington und Clifton fallen.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass auch dem Protagonisten hier, ein Elternteil genommen wird. Nun müssen Alexander und seine Mutter Elena vor dem KGB fliehen. Der Aspekt um die Machenschaften des KGB‘s fand ich super spannend, so dass ich einen sehr guten Start in Leningrad hatte.

 

Und dann stehen Alexander und seine Mutter vor der Entscheidung ihres Lebens.

Zwei Schiffe, zwei Holzkisten und der Münzwurf, welcher entscheidet, in welche Kiste sie steigen und auf welches Schiff sie gebracht werden.

Großbritannien oder die USA.

 

Auf einmal kam ich ganz kurz ins Stocken beim Lesen, als ich folgende Überschrift las. SASCHA – Unterwegs nach Southampton.

Wer ist Sascha habe ich mich gefragt.

Und als dieser dann mit Elena sprach und sie aus der Kiste stiegen, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Jeffrey Archer wagt es, uns Lesern die Geschichte auf zweierlei Art zu erzählen. Mit Sascha und Elena erfahren wir, wie das Leben aussieht, wenn der Münzwurf sich für Großbritannien entschieden hätte.

Ein weiterer Erzählstrang beschreibt die Geschichte von Alexander und Elena, die das Schiff in die USA bestiegen haben.

 

Bei dem Buch hatte ich ganz kurz überlegt, ob ich zum Hörbuch greife.

Und bin letztendlich froh, es nicht getan zu haben. Die zwei Erzählstränge, welche stetig wechseln, brauchen doch eine gewisse Aufmerksamkeitsspanne.

Beim Hören stelle ich es mir sehr schwer vor, darauf zu achten, ob es gerade um Sascha und England oder um Alex und Amerika geht.

Also habe ich die richtige Wahl getroffen und kam so gut zu recht mit den zwei Lebensgeschichten.

 

Allerdings habe ich sehr schnell einen Unterschied zur Clifton-Saga feststellen können. Harry Clifton war ein totaler Sympathieträger und zählte bereits nach dem ersten Band zu meinen Lieblingsfiguren. In diesem Buch fiel es mir fast durchgängig recht schwer einen richtigen Bezug sowohl zu Sascha, als auch zu Alexander aufzubauen.

 

Da wir beide Männer über eine Zeitspanne von 30 Jahren begleiten, baut Jeffrey Archer natürlich auch einiges an geschichtlichen Ereignissen ein, was mir in Büchern immer sehr gut gefällt.

Zu den unterschiedlichen Lebenswegen möchte ich in meiner Rezension nicht viel mehr verraten. Jeffrey Archer schafft es auf jeden Fall wieder, den Leser an das Buch zu binden.

 

Absolut umgehauen hat mich der Autor übrigens mit den letzten drei Wörtern des Buches. Ich war baff, hatte ich beim Lesen der 700 Seiten doch nicht mal annähernd einen Gedanken daran verschwendet.

_________________________________________________________

 

Im Buch nimmt das Thema Politik wieder einen sehr großen Part ein.

Bereits aus der Clifton-Reihe kennt man die Thematik, so dass ich hier fast etwas gelangweilt war, wieder von Torris und Labour zu lesen und bei verschiedenen Wahlveranstaltungen, dass „Hört hört“ in den Ohren zu haben. Es ist wie ein Klingeln, welches nicht mehr weichen will. Auch nach diesem Buch steht fest, dass ich gerne weitere Werke des Autors lesen möchte, aber insgeheim hoffe ich, dass nicht alle seine Werke diese Thematik behandeln.

 

Mein Fazit

Jeffrey Archer erschafft wieder eine gewaltige Geschichte.

Mit seiner Art der Erzählung und seinem Schreibstil entpuppt er sich weiterhin als ein Autor, dessen Bücher man einfach in die Hand nehmen sollte.

Enttäuscht wird man nicht. Zu dem bin ich total verliebt in dieses Cover.

Es spiegelt die Geschichten einfach perfekt wieder.

Man kann es schon als Talent bezeichnen, um solch ein Buch, welches zwei Geschichten erzählt, aus einer identischen Grundidee zu erschaffen.

Für alle Fans eine Leseempfehlung.

Leser, die Archer noch nicht kennen, empfehle ich dennoch den Autor mit seiner Clifton-Saga kennen zu lernen.

 

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review 2018-09-25 15:14
Mercier had a dream
Jahr 2440. Ein Traum aller Träume - Louis-Sébastien Mercier,Herbert Jaumann,Christian Felix Weiße

Oh dear. Sticking with the dream metaphor, I have to say that this book was a nightmare in more than one regard! After the very rough start it gives you thanks to the overly antiquated language, you’d think it would get better once you’re used to that, but this is not the case whatsoever, because all of L’an 2440 remains an exhausting, yet not really rewarding read.

 

First of all, Mercier must have had a severe footnote fetish. I am not exaggerating when I tell you that almost every page contains at least two of them, sometimes the footnotes even take up more space on the page than the actual text. And as if this wouldn’t have been enough distraction, there are hundreds of additional annotations and comments by the translator as well as editor of this book, so focusing on the already not electrifying plot is a serious challenge.

 

Secondly, instead of describing his utopian vision of Paris in 2440, Mercier is almost exclusively complaining about his 18th century present and – if you think about it – even this happens in a weird way. In his dream he talks to a bunch of 25th century people and it seems that every one of them must be a historian specialised in 18th century France, because they are very well informed about various details of everyday life during that time. And I mean very well informed indeed.

 

For a utopian novel there are hardly any innovations to be found, Merciers idea of improving the shitty present doesn’t go any further than having a "good" monarch ascend the throne and enact a bunch of morally improved laws. All in all, this is way too preachy, exhausting and too far off from the good old liberté, égalité and fraternité to enjoy reading it.

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text 2018-08-08 13:50
Reading progress update: I've read 116 out of 354 pages.
Jahr 2440. Ein Traum aller Träume - Louis-Sébastien Mercier,Herbert Jaumann,Christian Felix Weiße

So. Many. Footnotes!

 

Seriously, half of almost every page is filled with footnotes by the author, I can hardly focus on the text.

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text 2017-12-06 20:11
Zwei Geister, eine Hochzeit und ein Todesfall
The Ghost Bride: A Novel - Yangsze Choo

Yangsze Choo ist in meinem Bücherregal eine Exotin, weil sie aus Malaysia stammt. Ich besitze nicht viele Bücher asiatischer Autor_innen und als Abkömmling einer malaysischen Familie chinesischer Vorfahren in vierter Generation ist sie ein echtes Unikat. Choo lebte als Kind in vielen Ländern, graduierte in Harvard und ließ sich mit ihrem Mann und ihren Kindern in Kalifornien nieder. „The Ghost Bride“ ist ihr erster und bisher einziger Roman, den ich kaufte, weil mich neben dem Klappentext auch die Aussicht auf einen Einblick in die Kultur des kolonialen Malaysia lockte.

 

Der Glaube an das Jenseits ist in der malaysischen Kultur des späten 19. Jahrhunderts fest verankert. Die 17-jährige Li Lan ehrte die Vorfahren stets angemessen. Sie verbrannte Bestattungsopfer. Doch einen Geist zu heiraten – das geht zu weit. Obwohl das ungewöhnliche Angebot der wohlhabenden Familie Lim die gravierenden Geldsorgen ihres Vaters beenden würde, möchte Li Lan keinesfalls die Ehefrau ihres überraschend verstorbenen Sohnes Tian Ching werden. Leider akzeptieren die Lims ein Nein nicht. Li Lan wird von seltsamen Träumen heimgesucht, die die Grenzen zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten verwischen. Nacht für Nacht erscheint ihr Tian Ching. Sein Werben wird jedes Mal nachdrücklicher, bis sie eines Morgens nicht mehr aufwacht. Plötzlich selbst ein Geist muss Li Lan im Jenseits einen Weg finden, die zerrissenen Bande zwischen ihrer Seele und ihrem Körper wiederherzustellen. Ihre einzige Chance besteht darin, die rätselhaften Umstände von Tian Chings Tod und die Geheimnisse der Familie Lim aufzudecken, bevor es zu spät ist und sie auf ewig in der Geisterwelt gefangen bleibt.

 

Stellte sich euch während des Lesens der Inhaltsangabe zufällig die Frage, inwiefern Li Lans Zustand als Geist mit der Familie Lim verknüpft ist? Dummerweise kann ich euch den Zusammenhang nicht erklären, weil es meiner Meinung nach keinen Zusammenhang gibt. „The Ghost Bride“ erzählt gefühlt zwei Geschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Yangsze Choo bemühte sich, Verbindungen vorzugaukeln, die nicht existieren. Bildlich gesprochen ist dieses Buch ein Weg, der sich vor einem dichten Waldstück gabelt. Ein Trampelpfad führt links am Wald vorbei, zu Li Lans unfreiwilliger Abspaltung ihrer Seele von ihrem Körper, der andere rechts, zu den Geheimnissen der Familie Lim und Tian Chings mysteriösem Tod. Statt sich für einen Pfad zu entscheiden, beschritt Choo beide. Sie wollte sowohl eine Geister- als auch eine Kriminalgeschichte schreiben, stellte sich dabei allerdings bedauernswert ungeschickt an. Es ergibt keinen Sinn, dass Li Lan im Jenseits in der schmutzigen Wäsche der Lims wühlt, weil ihr ihre schmalen Erkenntnisse überhaupt nicht helfen, sich wieder mit ihrem Körper zu verbinden. Tragischerweise hätte Choo diesen Stolperstein durch eine simple Verschiebung von Li Lans Motivation beseitigen können. Hätte Li Lan die Geisterwelt freiwillig aufgesucht, um den übergriffigen Tian Ching loszuwerden, hätte Choo beide Trampelpfade problemlos logisch miteinander verbinden und dem einen oder anderen Stirnrunzeln vorbeugen können. Leider fehlt ihr offenbar grundsätzlich das Gespür für inhaltliche Kohärenz, denn „The Ghost Bride“ fällt wiederholt durch kleinere wie größere Inkonsistenzen auf, die sich in meinem Fall negativ auf den Lesefluss auswirkten. Ich stutze immer wieder über Passagen, die nicht mit meinem bisherigen Wissensstand vereinbar waren. Beispielsweise sorgt sich Li Lan ständig um die finanzielle Situation ihres Vaters, beschließt aber später, ihn zu bitten, ihr ein Pferd zu kaufen. Entweder ist die Lage weniger prekär, als Choo darstellte oder Li Lan ist weit egoistischer, als ich sie eingeschätzt hatte. Die 17-Jährige ist keine unsympathische Protagonistin. Sie ist unscheinbar. Obwohl der kulturelle Mehrwert dieses Romans marginal ist und ich weder viel über Malaysia im 19. Jahrhundert, noch über die komplizierten lokalen Totenbräuche lernte, ist es im historischen Kontext sicherlich korrekt, dass Li Lan eine gewisse Zurückhaltung an den Tag legt. Trotz dessen hätte mir ein wenig mehr Persönlichkeit geholfen, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Ich behalte sie als den größten Tollpatsch der Literaturgeschichte in Erinnerung. Betritt Li Lan eine Szene, geht alles schief, was nur schiefgehen kann. Versteckt sie sich hinter einem Paravent, kann man sicher sein, dass sie diesen versehentlich mit viel Getöse umschubst. Sie ist das Gegenteil von Anmut, was mir auf Dauer ziemlich auf die Nerven ging. Ebenso anstrengend fand ich das erzwungene, wenig überzeugende Liebesdreieck und ihre zwanghafte Fixierung auf eine mögliche Hochzeit. Mir ist klar, dass malaysische Mädchen zu dieser Zeit selten höhere Ambitionen verfolgten, aber meiner Ansicht nach hat Li Lan weit drängendere Probleme als die Auswahl eines Ehemannes. Reicht es nicht, dass sie verhindern muss, die Gattin eines toten Widerlings zu werden?

 

„The Ghost Bride“ ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass ein einziges unmotiviertes Detail ein ganzes Buch ad absurdum führen kann. Die Kausalkette der Geschichte ist instabil. Diese Instabilität wirkt sich auf alle folgenden Ereignisse aus, sodass das gesamte Konstrukt krängt und schlingert. Ich möchte nicht behaupten, dass „The Ghost Bride“ ein guter Roman geworden wäre, hätte Yangsze Choo ihre Protagonistin die Geisterwelt freiwillig besuchen lassen, aber alle weiteren Mängel wären definitiv weniger ins Gewicht gefallen. Außerdem ist es einfach schade, dass sie die Chance versäumte, ihren Leser_innen die faszinierende Kultur ihrer malaysischen Vorfahren näherzubringen. Ich fand die Lektüre enttäuschend und meist stinklangweilig, weil das Buch neben Li Lans Drama kaum Substanz aufweist, trotz des erkennbaren Potentials. Man kann nur hoffen, dass sie nie auf die Idee kommt, eine unnötige Fortsetzung zu schreiben.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/12/06/yangsze-choo-the-ghost-bride
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