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review 2020-02-26 19:13
Review: Geist (Book of the Order #1) by Philippa Ballantine
Geist - Philippa Ballantine
Geist
Book of the Order #1
Philippa Ballantine
High Fantasy - Urban Fantasy - Science Fiction - Steampunk
August 28th 2018
eBook
283
Bought

 

The undead are here and only the Deacons stand in their way.

 

The Order of the Deacons, stand as protectors of the Empire, guardians against ghost possession, sentinels warding off the malevolent haunting of the geists.

 

Sorcha Faris, the most powerful deacon of the Order, finds herself thrust into an unwanted partnership with a total novice, Merrick Chambers. That’s bad enough, but when they are dispatched to an isolated village to counter a surge of violent geist activity, they find their fate bound with Raed Rossin. Shapeshifter and Pretender to the Imperial throne he bears a terrible curse which endangers them all.

 

As they investigate, the strange settlement is reveled to be haunted by a undead creature more predatory and horrifying than any encountered before. Together they quest to uncover the mystery of twisted rituals passed down through the dark reaches of history intent on striking at the heart of the Empire.

 

Can three powerful and troubled people discover a way to work together to save the citizens and themselves?

 

Goodreads

Amazon

Barnes & Noble

Kobo

 

 

Geist is book one in the Book of the Order by Philippa Ballantine. 

 

This book is appealing and also a bit hard to understand and get into. The world is a cross of old world, steampunk, and fantasy. Not much steampunk, but their are mentions of airships that run on geist, spirits and ghosts magic and time clocks, but for the most part it’s like mid-evil time period. 

 

Ms. Ballantine jumps right in with introducing us to words we don’t full understand, yet, and a historical type society structure. She has created an elaborate world, rich in details with its own unique mythology. Due to this, the book is not quick nor easy to read. I had trouble with the story and staying interested at the start, the “get to know you” phase, but eventually things pick up and we are pulled into a web of deceit and mortal danger. 

 

Our three leads; Sorcha, Merrick, and Raed are all battling inner demons and personal issues. They all end up in an isolated village together where they find something more dangerous and powerful than expected. The trio each see things in their own unique way, which brings a full range of views to the situation’s. The lies and manipulation force them to see that they have all been played and what happens in the end will have you feeling for them. Life is not easy and the choices we make are not always easy. 

 

I’m not sure if I’ll read on, but I am intrigued and curious about what might happen next. Even though they fight back the big bad, it’s clear that it’s not over. 

 

Rated: 3.5 Stars

 

Was this review helpful? If so, please consider liking it on Goodreads (Angela)!

 

Challenge(s):

 

 

 



 

 

 

 

 

I was born and raised in Northern Indiana. I’m an outdoor sun loving reader living near San Fransisco. I’m a mother, wife, dog owner, animal, and book lover. I’m the owner, reviewer, and mind behind Angel’s Guilty Pleasures. My favorite animals are horses & dogs. As for reading I love all things paranormal & urban fantasy. My favorite shifters are dragons!

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Source: angelsguiltypleasures.com/2020/02/review-geist-book-of-the-order-1-by-philippa-ballantine
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review 2020-02-11 12:12
Aggressiv tragisches Trauerspiel
Miramont's Ghost - Elizabeth Hall

Das Anwesen Miramont Castle, das eine wichtige Rolle in „Miramont’s Ghost“ von Elizabeth Hall spielt, existiert tatsächlich. Es befindet sich in Manitou Springs, Colorado und wurde 1897 von dem französischen Priester Jean Baptiste Francolon für sich selbst und seine Mutter Marie Francolon erbaut. Die Francolons lebten dort allerdings nur drei Jahre. Sie verließen das Haus 1900 aus unbekannten Gründen fluchtartig und kehrten nie zurück, was bis heute zu Spekulationen einlädt. Man munkelt sogar, in dem alten Gebäude würden Geister ihr Unwesen treiben…

 

Es heißt, in Miramont Castle spukt es. Die Leute behaupten, manchmal könne man in dem Anwesen in Manitou Springs, Colorado eine junge Frau in einem altmodischen Kleid am Fenster stehen sehen. Sie berichten von Gegenständen, die sich wie von Geisterhand bewegen. Niemand ahnt, dass die junge Frau eine Gefangene ihrer eigenen Vergangenheit ist. Adrienne Beauvier wurde 1880 als Enkeltochter des Grafen von Challembelles in Frankreich geboren. Früh zeigte sich, dass sie anders war. Sie wusste Dinge, die sie nicht wissen sollte. Sie sah Dinge, die sie nicht sehen sollte. Als ihre Visionen begonnen, ihr die dunklen Geheimnisse ihrer Familie zu offenbaren, zog sie den Hass ihrer Tante Marie auf sich. Marie schreckte vor nichts zurück, um Adrienne zum Schweigen zu bringen. Sie entriss sie ihrem Heim und brachte sie ins ferne Amerika, nach Manitou Springs, in das Haus, das ihr Sohn Julien erbaut hatte. Sie zwang Adrienne, ihre aristokratische Herkunft zu verleugnen und ihr als Hausmädchen zu dienen. Doch die Geheimnisse, die Marie zu vertuschen versuchte, folgten ihnen. Sie holten sie ein. Heute sind Marie und Julien lange tot. Nur Adrienne ist noch immer dort…

 

„Miramont’s Ghost“ ist möglicherweise das tragischste Buch, das ich je gelesen habe. Es ist aggressiv tragisch, ein offensiver Angriff auf die Herzen der Leser_innen. Nach der Lektüre möchte man sich theatralisch schluchzend in eine Ecke werfen und nie mehr aufstehen, weil ernsthaft zu bezweifeln ist, dass die Sonne je wieder scheint. Dieser historische Schauerroman ist schwer zu ertragen, denn die gesamte Geschichte ist vom Mitleid der Leser_innen für die Protagonistin Adrienne abhängig und Elizabeth Hall zieht jedes Register, um sicherzustellen, dass sich auch ja alle vor Bedauern krümmen. Mir war das zu viel. Ich fühlte mich mit dem emotionalen Druck äußerst unwohl. Es war zu viel Leid; Hall überhäuft Adrienne mit Elend, sodass ich mich fragte, womit das arme Mädchen diese harte Bestrafung verdiente. Sie erlaubt Adrienne nicht, Einfluss auf die Handlung von „Miramont’s Ghost“ zu nehmen und verankert sie von Anfang an in einer starren Opferrolle, sodass meine Leseerfahrung ausschließlich daraus bestand, einen gramvollen Schicksalsschlag nach dem anderen zu beobachten. Adrienne darf sich nicht wehren, sie darf nicht reagieren, Hall zwingt sie, all das Unrecht, das ihr angetan wird, stoisch und tatenlos auszuhalten. Ich fand diesen passiven Fokus äußerst schwierig. Es ist bedrückend, eine Protagonistin zu begleiten, der es verboten ist, die Initiative zu ergreifen und für sich selbst einzustehen, besonders, wenn dieser Protagonistin durchaus Mittel zur Verfügung stünden, um sich selbst zu schützen. Adrienne besitzt hellseherisches Talent, bemüht sich jedoch niemals, Kontrolle über ihre Fähigkeiten zu erlangen. Sie lehnt ihre Visionen ab, wird von ihnen überwältigt und provoziert dadurch die Feindseligkeit ihrer Tante Marie, der sie hilflos ausgeliefert ist. Das Schlimmste daran ist, dass ihre Hellsichtigkeit noch nicht einmal einen Unterschied macht. Adrienne ist keine echte Bedrohung für Marie und Julien Francolon, sie ist lediglich eine diffuse Ergänzung ihrer ohnehin existierenden Konflikte, weil ihre Visionen ihr nicht verraten, welches Geheimnis die beiden verbergen. Maries Bosheit erschien mir deshalb übertrieben und ihre drastische Entscheidung, Adrienne nach Manitou Springs zu verschleppen, wirkte aus der Luft gegriffen, denn es gibt keine Vorgeschichte geringerer Grausamkeiten. Vor Adriennes Entführung äußert sich ihre angespannte Beziehung maximal in zornigen Blicken und schneidenden Kommentaren. Wieso Marie plötzlich beschließt, Adrienne endgültig kaltzustellen, konnte ich nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um eine künstliche Eskalation, die Elizabeth Hall vornahm, um zwei Geschichten zu verbinden, die eigentlich nicht zusammenpassen. Sie wollte eine Erklärung für die mysteriöse, überstürzte Abreise von Mutter und Sohn aus Miramont Castle anbieten und dafür die Gerüchte über Geister in dem Anwesen nutzen, konnte mich allerdings nicht davon überzeugen, dass ein Zusammenhang bestehen könnte, weil Adrienne frappierend wenig mit den Motivationen der Francolons zu tun hat. In ihrer eigenen Biografie ist sie kaum mehr als eine Randfigur – wenn das mal nicht traurig ist.

 

Ich finde nicht, dass Elizabeth Hall die Verbindung von Fakten und Fiktion in „Miramont’s Ghost“ gelungen ist. Ihr mystisch angehauchtes Szenario, das das plötzliche Verschwinden der Francolons aus Miramont Castle erklären soll, empfinde ich als unglaubwürdig, weil sie nicht konsequent vorging. Um Adriennes Schicksal plausibel mit dem Duo zu verknüpfen, hätte sie ihrer Protagonistin Raum und Mut zum Handeln zugestehen müssen. Da sie Adrienne als paralysiertes Opfer charakterisiert, hat diese als Figur zu wenig Gewicht, um Einfluss auf die Geschichte zu nehmen. Sie ist irrelevant. Ihre hilflose Untätigkeit zieht sich leider durch das gesamte Buch, weshalb beim Lesen keine Spannung aufkam und ich mich nur über die Seiten hievte, weil ich darauf hoffte, dass dem bemitleidenswerten Häufchen Elend etwas Gutes widerfährt. Wenn ihr Lust habt, mal so richtig mit einer Figur zu leiden, ist „Miramont’s Ghost“ daher die passende Lektüre für euch – andernfalls muss ich abraten. Dieses Trauerspiel müsst ihr euch nicht antun.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2020/02/11/elizabeth-hall-miramonts-ghost
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review 2019-03-13 08:44
Die Toten, die Untoten und der Zauberer
Grave Peril - Jim Butcher

Jim Butcher schrieb den ersten Band der „Dresden Files“ für einen Schreibkurs. Seine Dozentin Debbie Chester beeinflusste seine Karriere daher maßgeblich. Soweit ich es verstanden habe, verdanken wir ihr sogar Bob, Harrys sprechenden Schädel. Als Butcher seine Lehrerin fragte, ob er Harry einen Assistenzcharakter schreiben könnte, ermahnte sie ihn, daraus keinen „Talking Head“ zu machen. In der englischen Fachsprache ist ein „Talking Head“ eine Figur, die ausschließlich für Informationen integriert wird, ohne eine echte Persönlichkeit zu besitzen. Tja. Butcher ist eine Nervensäge. Deshalb wurde Bob buchstäblich ein „Talking Head“. Als Geist in einem Schädel passt er gut zum Thema des dritten Bandes „Grave Peril“ – in diesem geht es nämlich um rachsüchtige Geister.

 

Die Geisterwelt ist verrückt geworden. Das Nevernever war zwar noch nie ein Ort, der die mentale Gesundheit fördert, aber was in letzter Zeit drüben los ist, setzt wirklich neue Maßstäbe. Die Barrieren zur Welt der Lebenden weichen auf. Zornige, blutrünstige Geister schießen wie Pilze aus dem Boden und terrorisieren die Bewohner_innen Chicagos. Harry Dresden – Berufszauberer und Privatdetektiv – hat alle Hände voll zu tun, sie zurück ins Jenseits zu schicken. Ohne Michael, ein Krieger Gottes, mit dem er im letzten Jahr einige übernatürliche Fälle löste, wäre er aufgeschmissen. Ihre wilde Geisterjagd quer durch die Stadt bekämpft allerdings nur das Symptom, nicht die Ursache. Irgendjemand muss für das Ungleichgewicht im Nevernever verantwortlich sein. Alle Hinweise deuten auf Bianca, die lokale Vampirkönigin. Harry würde ihr gern aus dem Weg gehen, denn sie hegt noch immer einen Groll auf ihn. Doch ihm bleibt keine andere Wahl und eines interessiert ihn sowieso brennend: was hat eine Untote mit den Toten am Hut?

 

Hm. Ich muss feststellen, dass die „Dresden Files“ in meinem Gedächtnis schnell verblassen. Bei allen drei Bänden, die ich bisher gelesen habe, musste ich sehr tief in meinen Erinnerungen graben, um eine Inhaltsangabe schreiben zu können. Das liegt vermutlich daran, dass sie völlig actionüberladen sind, was auch für den dritten Band „Grave Peril“ gilt. Die rasante Abfolge der Ereignisse geriet erneut äußerst dramatisch. Es geschieht so unglaublich viel in so unglaublich kurzer Zeit, dass ich Schwierigkeiten hatte, alle Details auf dem Schirm zu behalten. Im Nachhinein fühlte ich mich komplett übersättigt und außer Puste. Ich glaube, ich kann all den Input gar nicht so schnell verarbeiten, wie Jim Butcher ihn mir präsentiert und erinnere mich deshalb später nicht mehr ähnlich zuverlässig wie bei anderen Büchern. Bezüglich „Grave Peril“ kommt erschwerend hinzu, dass ich recht lange dachte, ich hätte etwas verpasst. Das Buch beginnt ansatzlos mit einer Geisterjagd. Harry muss eine zornige Seele daran hindern, unschuldige Babys zu töten. Begleitet wird er dabei von Michael. Michael? Wer bitteschön ist Michael? Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich den Gotteskrieger kennen sollte, denn zwischen ihm und Harry herrschte eindeutig eine gewisse Vertrautheit, die Butcher allerdings unkommentiert ließ. Ich zweifelte an mir selbst und recherchierte, ob zwischen „Grave Peril“ und dem vorangegangenen Band „Fool Moon“ eine Kurzgeschichte erschien, die Michaels Auftauchen erklärte. Fehlanzeige. Stattdessen stieß ich auf die Rezension einer anderen Leserin, die genau denselben Punkt bemängelte. Michael wird nie richtig in die Geschichte eingeführt. Er ist einfach da. Es stellte sich heraus, dass ich blind in eine Zeitsprungfalle getappt war. Seit „Fool Moon“ war etwa ein Jahr vergangen, doch Butcher setzte mir neue Figuren und Umstände vor, als sei dieser Zeitsprung nie passiert. Das war irritierend, verunsichernd und für die weitere Entwicklung der Handlung ungünstig, denn der Ursprung des Geisterchaos‘ liegt in einem Fall, den Harry und Michael innerhalb dieses Jahres bearbeiteten. Schon blöd, wenn man den Bösewicht nie kennenlernen durfte. Irgendwann konnte ich mich glücklicherweise damit abfinden – ich ignorierte einfach alles, was ich nicht verstand oder sich komisch anfühlte. Dadurch war ich für die weiteren Überraschungen in „Grave Peril“ einigermaßen gewappnet. Ein bisschen verdattert war ich trotzdem, als sich offenbarte, dass es in diesem Band eigentlich gar nicht um Geister geht. Tatsächlich geht es um Vampire. Nachdem Butcher in „Fool Moon“ die Spezies der Werwölfe vorstellte, widmet er sich nun den Blutsaugern und erläutert, dass sich die Vampirpopulation in drei Höfe teilt (Schwarz, Rot und Weiß), deren Mitglieder unterschiedliche Fähigkeiten und Charakteristiken besitzen. Ich fand seine Strategie, von Geistern auf Vampire zu kommen, ungelenk und unnötig kompliziert. Er rennt mit der Kirche ums Dorf. Ich weiß, dass Butcher die ersten Bände der „Dresden Files“ detailliert plottete, doch man merkt eben, dass er unerfahren war. Vieles wirkte arg zufällig.

 

Meiner Meinung nach ist „Grave Peril“ der tapsige Versuch eines damals noch ziemlich grünen Autors, einen neuen Handlungsabschnitt in seiner Reihe zu beginnen. Vermutlich war Jim Butcher ein Plan für die weiteren Bände der „Dresden Files“ eingefallen; um diesen umzusetzen musste er „Storm Front“ und „Fool Moon“ fix hinter sich lassen. Seine Leser_innen vor vollendete Tatsachen in Form eines Zeitsprungs und neuer Figuren zu stellen, war dafür sicherlich nicht die beste Taktik, aber wahrscheinlich wusste Butcher es einfach nicht besser. Deshalb ist dieser dritte Band nicht so recht schlüssig. Dennoch ist er unterhaltsam; eine zügige Lektüre für Zwischendurch, die es verzeiht, wenn man nicht hundertprozentig aufmerksam ist. Brain candy per Definition. Für mich geht die Reise mit Harry Dresden weiter, denn ich glaube, dass sich meine Geduld und Nachsicht mit Protagonist und Autor irgendwann auszahlen werden. Irgendwann wird Jim Butcher aus den Kinderschuhen herausgewachsen sein. Ich kann warten.

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review 2018-08-14 09:19
Munteres Geschichten-Stapeln
Girl of Nightmares - Kendare Blake

Im Frühling 2016 wurde bekannt, dass Kendare Blake die Filmrechte von „Anna Dressed in Blood“ an Stephenie Meyer verkaufte. Die Produktionsfirma der „Twilight“-Autorin legte sofort los, benannte Regisseurin, Drehbuchautorin und einen Teil des Casts. Seitdem wurde es still um das Projekt. Vielleicht wurde „Anna Dressed in Blood“ einfach nur hinter Meyers Serien-Realisierung ihres Romans „The Chemist“ zurückgestellt – vielleicht wurde die Verfilmung aber auch gecancelt. Wir haben ja schon oft erlebt, dass solche Projekte im Sande verlaufen. Für mich hat der Film allerdings ohnehin keine Priorität, obwohl ich mir vorstellen könnte, ihn mir anzusehen. Die Fortsetzung „Girl of Nightmares“ war definitiv wichtiger.

 

Cas, Carmel und Thomas verdanken ihre Leben einem Geist: Anna Korlov, besser bekannt als Anna Dressed in Blood. Sie opferte sich, um die drei zu schützen und zog den schrecklichen Obeahman hinab in die Hölle. Cas weiß, dass Carmel und Thomas die beängstigenden Ereignisse dieser Nacht hinter sich lassen möchten, doch er kann nicht vergessen, was Anna für sie getan hat. Er kann nicht aufhören, an sie zu denken. Er träumt oft von ihr – blutige, unheimliche Albträume. Als er beginnt, Anna auch tagsüber zu sehen, zweifelt er an seinem Verstand. Die Visionen sind verstörend; sie wirkt gequält, gehetzt und verzweifelt. Ist es möglich, dass es sich gar nicht um Halluzinationen handelt? Versucht Anna, um Hilfe zu rufen? Sofort ist Cas fest entschlossen, Anna zu retten. Die einzigen, die ihm einen Weg in die Hölle weisen können, sind die Mitglieder des mysteriösen Ordens, der sein Athame erschuf. Diese verfolgen allerdings ganz eigene Pläne, für die Cas nicht unbedingt überleben muss. Und in der Hölle wartet schon der Obeahman auf ihn…

 

Überflüssig. Hätte man auch sein lassen können. Ich hatte keine hohen Erwartungen an „Girl of Nightmares“, weil mich bereits der erste Band „Anna Dressed in Blood“ nicht vom Hocker riss. Aber ich habe schon angenommen, dass sich einige Fragen, die der Vorgänger offengelassen hatte, klären würden. Beispielsweise, welch merkwürdige Beziehung Cas‘ Familie zu dem Athame hat und ob sie die einzigen Jäger auf der Welt sind. Gibt es nur Geister und Hexen, oder auch Monster? Vampire, Werwölfe, Banshees? Und wie kann es eigentlich sein, dass Cas‘ Mutter einverstanden ist, ihren minderjährigen Sohn auf Geisterjagd zu schicken und ihn ihr Leben bestimmen zu lassen? „Girl of Nightmares“ beantwortet keine dieser Fragen zufriedenstellend. Es fügt der Geschichte nichts hinzu, was ich hätte wissen müssen, beleuchtet keine Hintergründe und fühlte sich irritierend losgelöst vom ersten Band an. Obwohl die Handlung an „Anna Dressed in Blood“ anknüpft, hatte ich den Eindruck, Kendare Blake hätte einfach nur eine weitere Geschichte auf die erste gestapelt, statt erläuternde Verbindungen zwischen den Bänden herzustellen, die das Verständnis erweitern. Vielleicht wollte sie das gar nicht, vielleicht wollte sie zwei weitgehend eigenständige Geschichten erzählen, doch ich hatte mit unter der Fortsetzung eben etwas anderes vorgestellt. Unsere Prioritäten liegen offenbar recht weit auseinander. Während ich Hintergrundwissen als deutlich wichtiger als Action einstufe, scheint Blake handfeste Szenen zu lieben und schreibt lieber übernatürliche Prügeleien, anstatt Details in einen Kontext zu setzen. Trotz dessen bemühte sie sich, die Horroraspekte der Fortsetzung eher aus der psychischen, als aus der physischen Perspektive anzugehen. Es gelang ihr, eine ansatzweise gruselige Atmosphäre heraufzubeschwören, die meine Vorstellungkraft allerdings nicht auf eine Achterbahnfahrt des Grauens schickte. Für meinen Geschmack ging sie definitiv zu zaghaft vor. Als Cas beginnt, Visionen von Anna zu haben, besucht sie ihn eines Nachts. Ein gequälter, gefolterter Geist steht plötzlich an seinem Bett. Doch statt das unheimliche Potential der Situation voll auszuspielen, lässt Kendare Blake die beiden reden. Sie reden! Schnarch. Ich fand „Girl of Nightmares“ aufgrund solcher Szenen ziemlich langweilig und war enttäuscht, dass sich meine Schwierigkeiten mit Cas, die ich im ersten Band kritisiert hatte, leider nicht legten. Ich halte ihn noch immer für einen arroganten Kotzbrocken. Es ist ja ganz toll, dass er mittlerweile erkannte, dass Freunde eine praktische Sache sind, aber sein Mangel an Demut stieß mir weiterhin sauer auf. Er interessiert sich nur für Anna, die Schicksale anderer Geister sind ihm so gut wie gleichgültig. Außerdem verstehe ich einfach nicht, was an ihm so besonders ist. Er hat keine speziellen Kräfte, sein einziges Ass im Ärmel ist das Athame, das jeder andere Mensch ebenfalls führen könnte. Was qualifiziert ausgerechnet ihn als Geisterjäger? Kendare Blake schaffte es nicht, mich von seinem Sonderstatus zu überzeugen, weshalb ich das gesamte Buch in Frage stellte. Nicht einmal der finale Showdown, für den die Autorin wieder den Obeahman als Endgegner hervorzerrte, vermochte die Lektüre für mich zu retten. Das offene Ende war schlicht unbefriedigend, weil es die Geschichte nicht wirklich abschließt. Wir erfahren nicht, was aus Cas und seinem Familienauftrag wird. Kendare Blake dreht sich einfach um und geht.

 

Wenn ihr „Girl of Nightmares“ mit der Erwartungshaltung lest, lediglich ein weiteres Abenteuer mit dem Geisterjäger Cas zu erleben zu wollen, kann euch diese Fortsetzung sicher glücklich stimmen. Erwartet ihr hingegen Erklärungen, wie es bei mir der Fall war, wird euch das Buch enttäuschen. Die Handlung bietet zwar durchaus neue Informationen, aber ein Erkenntniszuwachs blieb aus. Es fühlte sich an, als hätte Kendare Blake Neues begonnen, bevor das Alte abgearbeitet war, was dadurch unter den Tisch fallen musste. Ich mochte diese Herangehensweise nicht. Daher verabschiede ich mich jetzt kurz, schmerzlos und unzeremoniell von der „Anna“-Dilogie und widme mich wieder dem Original. Supernatural, ich komme.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/08/14/kendare-blake-girl-of-nightmares
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text 2017-12-06 20:11
Zwei Geister, eine Hochzeit und ein Todesfall
The Ghost Bride: A Novel - Yangsze Choo

Yangsze Choo ist in meinem Bücherregal eine Exotin, weil sie aus Malaysia stammt. Ich besitze nicht viele Bücher asiatischer Autor_innen und als Abkömmling einer malaysischen Familie chinesischer Vorfahren in vierter Generation ist sie ein echtes Unikat. Choo lebte als Kind in vielen Ländern, graduierte in Harvard und ließ sich mit ihrem Mann und ihren Kindern in Kalifornien nieder. „The Ghost Bride“ ist ihr erster und bisher einziger Roman, den ich kaufte, weil mich neben dem Klappentext auch die Aussicht auf einen Einblick in die Kultur des kolonialen Malaysia lockte.

 

Der Glaube an das Jenseits ist in der malaysischen Kultur des späten 19. Jahrhunderts fest verankert. Die 17-jährige Li Lan ehrte die Vorfahren stets angemessen. Sie verbrannte Bestattungsopfer. Doch einen Geist zu heiraten – das geht zu weit. Obwohl das ungewöhnliche Angebot der wohlhabenden Familie Lim die gravierenden Geldsorgen ihres Vaters beenden würde, möchte Li Lan keinesfalls die Ehefrau ihres überraschend verstorbenen Sohnes Tian Ching werden. Leider akzeptieren die Lims ein Nein nicht. Li Lan wird von seltsamen Träumen heimgesucht, die die Grenzen zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten verwischen. Nacht für Nacht erscheint ihr Tian Ching. Sein Werben wird jedes Mal nachdrücklicher, bis sie eines Morgens nicht mehr aufwacht. Plötzlich selbst ein Geist muss Li Lan im Jenseits einen Weg finden, die zerrissenen Bande zwischen ihrer Seele und ihrem Körper wiederherzustellen. Ihre einzige Chance besteht darin, die rätselhaften Umstände von Tian Chings Tod und die Geheimnisse der Familie Lim aufzudecken, bevor es zu spät ist und sie auf ewig in der Geisterwelt gefangen bleibt.

 

Stellte sich euch während des Lesens der Inhaltsangabe zufällig die Frage, inwiefern Li Lans Zustand als Geist mit der Familie Lim verknüpft ist? Dummerweise kann ich euch den Zusammenhang nicht erklären, weil es meiner Meinung nach keinen Zusammenhang gibt. „The Ghost Bride“ erzählt gefühlt zwei Geschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Yangsze Choo bemühte sich, Verbindungen vorzugaukeln, die nicht existieren. Bildlich gesprochen ist dieses Buch ein Weg, der sich vor einem dichten Waldstück gabelt. Ein Trampelpfad führt links am Wald vorbei, zu Li Lans unfreiwilliger Abspaltung ihrer Seele von ihrem Körper, der andere rechts, zu den Geheimnissen der Familie Lim und Tian Chings mysteriösem Tod. Statt sich für einen Pfad zu entscheiden, beschritt Choo beide. Sie wollte sowohl eine Geister- als auch eine Kriminalgeschichte schreiben, stellte sich dabei allerdings bedauernswert ungeschickt an. Es ergibt keinen Sinn, dass Li Lan im Jenseits in der schmutzigen Wäsche der Lims wühlt, weil ihr ihre schmalen Erkenntnisse überhaupt nicht helfen, sich wieder mit ihrem Körper zu verbinden. Tragischerweise hätte Choo diesen Stolperstein durch eine simple Verschiebung von Li Lans Motivation beseitigen können. Hätte Li Lan die Geisterwelt freiwillig aufgesucht, um den übergriffigen Tian Ching loszuwerden, hätte Choo beide Trampelpfade problemlos logisch miteinander verbinden und dem einen oder anderen Stirnrunzeln vorbeugen können. Leider fehlt ihr offenbar grundsätzlich das Gespür für inhaltliche Kohärenz, denn „The Ghost Bride“ fällt wiederholt durch kleinere wie größere Inkonsistenzen auf, die sich in meinem Fall negativ auf den Lesefluss auswirkten. Ich stutze immer wieder über Passagen, die nicht mit meinem bisherigen Wissensstand vereinbar waren. Beispielsweise sorgt sich Li Lan ständig um die finanzielle Situation ihres Vaters, beschließt aber später, ihn zu bitten, ihr ein Pferd zu kaufen. Entweder ist die Lage weniger prekär, als Choo darstellte oder Li Lan ist weit egoistischer, als ich sie eingeschätzt hatte. Die 17-Jährige ist keine unsympathische Protagonistin. Sie ist unscheinbar. Obwohl der kulturelle Mehrwert dieses Romans marginal ist und ich weder viel über Malaysia im 19. Jahrhundert, noch über die komplizierten lokalen Totenbräuche lernte, ist es im historischen Kontext sicherlich korrekt, dass Li Lan eine gewisse Zurückhaltung an den Tag legt. Trotz dessen hätte mir ein wenig mehr Persönlichkeit geholfen, eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Ich behalte sie als den größten Tollpatsch der Literaturgeschichte in Erinnerung. Betritt Li Lan eine Szene, geht alles schief, was nur schiefgehen kann. Versteckt sie sich hinter einem Paravent, kann man sicher sein, dass sie diesen versehentlich mit viel Getöse umschubst. Sie ist das Gegenteil von Anmut, was mir auf Dauer ziemlich auf die Nerven ging. Ebenso anstrengend fand ich das erzwungene, wenig überzeugende Liebesdreieck und ihre zwanghafte Fixierung auf eine mögliche Hochzeit. Mir ist klar, dass malaysische Mädchen zu dieser Zeit selten höhere Ambitionen verfolgten, aber meiner Ansicht nach hat Li Lan weit drängendere Probleme als die Auswahl eines Ehemannes. Reicht es nicht, dass sie verhindern muss, die Gattin eines toten Widerlings zu werden?

 

„The Ghost Bride“ ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass ein einziges unmotiviertes Detail ein ganzes Buch ad absurdum führen kann. Die Kausalkette der Geschichte ist instabil. Diese Instabilität wirkt sich auf alle folgenden Ereignisse aus, sodass das gesamte Konstrukt krängt und schlingert. Ich möchte nicht behaupten, dass „The Ghost Bride“ ein guter Roman geworden wäre, hätte Yangsze Choo ihre Protagonistin die Geisterwelt freiwillig besuchen lassen, aber alle weiteren Mängel wären definitiv weniger ins Gewicht gefallen. Außerdem ist es einfach schade, dass sie die Chance versäumte, ihren Leser_innen die faszinierende Kultur ihrer malaysischen Vorfahren näherzubringen. Ich fand die Lektüre enttäuschend und meist stinklangweilig, weil das Buch neben Li Lans Drama kaum Substanz aufweist, trotz des erkennbaren Potentials. Man kann nur hoffen, dass sie nie auf die Idee kommt, eine unnötige Fortsetzung zu schreiben.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/12/06/yangsze-choo-the-ghost-bride
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