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review 2016-05-05 10:55
Das Untotenproblem des Devil's Graveyard: Zombies, Killer und eine Castingshow
Das Buch ohne Gnade - Michael Kubiak,Anonymous

Seit ich im Juni 2014 „Das Buch ohne Namen“ und „Das Buch ohne Staben“ gelesen habe, bin ich ein Fan des Bourbon Kid. Ich kann nicht genau erklären, warum ich diesen durchgeknallten Serienmörder sympathisch finde und vielleicht sollte mir das zu denken geben, aber ich weiß zumindest, warum ich die ersten beiden Bände der gleichnamigen Reihe liebe. Sie sind Trash. Sie sind Punk. Sie sind hart, dreckig und auf absurde Weise komisch. Die unbarmherzige Einstellung des Autors gegenüber seinen Figuren imponiert mir. Trotzdem mussten knapp zwei Jahre vergehen, bis ich mir endlich den dritten Band „Das Buch ohne Gnade“ vornahm. Wieso ich die Fortsetzung so lange verschleppt habe, kann ich ebenfalls nicht erklären. Vielleicht sind zwei Abenteuer mit dem Bourbon Kid genug für zwei Jahre?

 

Einmal im Jahr erfreut sich das Hotel Pasadena eines großen Auflaufs von Gästen. Jedes Jahr an Halloween veranstaltet der Inhaber des Hotels, Nigel Powell, ein Festival unter dem Motto „Back from the Dead“. Mitten in der Wüste, auf Devil’s Graveyard, treffen halbwegs talentierte Möchtegernmusiker, Kneipensternchen und abgebrannte Verzweifelte aufeinander, um sich in einem Gesangswettbewerb zu messen. Sie alle begehren das Preisgeld: einen Vertrag über 1 Million Dollar mit Nigel Powell. Kaum jemand weiß, dass Devil’s Graveyard ein gewaltiges Untotenproblem hat. Dieses Jahr sind die auferstandenen Toten jedoch die geringste Sorge der Teilnehmer. Dieses Jahr hat sich der Bourbon Kid selbst zur Party eingeladen und all die Lokalberühmtheiten müssen sich fragen, welches das schlimmere Übel ist: die Zombies oder der schlecht gelaunte Serienkiller aus Santa Mondega?

 

Ich gebe zu, ich habe mir mein Wiedersehen mit dem Bourbon Kid etwas anders vorgestellt. Besser. Meiner Meinung nach kommt „Das Buch ohne Gnade“ nicht an die beiden Vorgänger heran. Obwohl mein Liebling Bourbon Kid in diesem dritten Band weitaus präsenter ist, hatte ich das Gefühl, dass die Handlung weniger dicht und konsequent konstruiert ist. Sie führt die Geschichte der Reihe eigentlich nicht weiter, sondern wirkte wie eine losgelöste Episode, was mich etwas enttäuschte. Ich hatte erwartet, dass die Komplikationen, die sich am Ende von „Das Buch ohne Staben“ abzeichneten, nun auch thematisiert würden. Leider war das nicht der Fall, trotz des Auftretens mehrerer alter Bekannter. Es war zwar interessant und unterhaltsam, den Barkeeper Sanchez, den Auftragskiller Elvis und die Wahrsagerin Annabel de Frugyen in einer anderen Umgebung als Santa Mondega zu beobachten, doch unglücklicherweise empfand ich die räumliche Begrenzung des Hotels Pasadena eher als Fluch denn als Segen. Diese ist meiner Ansicht nach dafür verantwortlich, dass die Verbindung der Szenen nicht mehr so zufällig-absurd geriet, wie ich es aus den Vorgängern gewohnt war. Ich wusste diese surrealen Verstrickungen sehr zu schätzen und fand es schade, dass Anonymus diese spezielle Eleganz entglitt. Häufige Perspektivwechsel trugen darüber hinaus dazu bei, dass ich viele Szenen mehrfach aus verschiedenen Blickwinkeln erlebte, was die Handlung künstlich steckte und sie bisweilen langatmig erscheinen ließ. Deswegen war „Das Buch ohne Gnade“ nicht weniger rasant oder witzig, mich beschlich jedoch der Eindruck, dass es kaum genug inhaltliche Substanz enthielt, um die knapp 430 Seiten zu füllen. Nichtsdestotrotz bot das neue Setting auch einen gewaltigen Vorteil: haufenweise neue Figuren, die Anonymus das Zeitliche segnen lassen konnte. Die Todesrate ist im dritten Band der „Bourbon Kid“ – Reihe ungebrochen hoch, allerdings ließ der Autor dieses Mal meist Statisten über die Klinge springen, zu denen ich keine tiefere Beziehung aufgebaut hatte. Angesichts dessen, dass ich darauf eingestellt war, mich erneut von zahllosen liebgewonnenen Charakteren verabschieden zu müssen, empfand ich es als angenehme Abwechslung, mir einmal keine kaum Sorgen um meine Favorit_innen machen zu müssen, obwohl Anonymus sie mit einer neuen Bedrohung konfrontierte: Zombies. Was ist von einem Ort, der Devil’s Graveyard heißt, auch anderes zu erwarten? Da bekommt die Redewendung „Die Wüste lebt“ gleich mal eine ganz neue Bedeutung. Ein wenig überrascht war ich trotzdem, denn ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass es sich bei den lebenden Toten abermals um Vampire handeln würde. Letztendlich passt es aber zu Anonymus, sich kommentarlos einer weiteren übernatürlichen Spezies zuzuwenden. Ich glaube, er hatte eben einfach Bock, über Zombies zu schreiben.

 

Je länger ich über „Das Buch ohne Gnade“ nachdenke, desto mehr wächst in mir die Hoffnung, dass dieser dritte Band eine Verbindung zur übergeordneten Handlung der Reihe hat, die ich einfach noch nicht abschätzen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Anonymus die ursprüngliche Geschichte so sträflich vernachlässigt und links liegen lässt, obwohl sie noch nicht abgeschlossen ist. Bisher zeichneten sich die Bände immer durch eine beeindruckend runde Konstruktion aus. Vielleicht braucht er dieses Mal lediglich mehr Anlauf, um den Kreis zu schließen. Ich vermute, dass die Fortsetzung „Das Buch des Todes“ das Finale der Reihe darstellt – es wäre möglich, dass die verbindenden Fäden erst dort zu Tage treten. Das sähe Anonymus ähnlich. Dementsprechend werde ich „Das Buch des Todes“ auf jeden Fall lesen. Ich will wissen, wie „Das Buch ohne Gnade“ in die Reihe hineinpasst.
Ich weiß nicht genau, wie ich „Das Buch ohne Gnade“ empfehlen soll, denn welchen Wert es für die Reihe hat, ob man es lesen muss oder getrost auslassen kann, kann ich noch nicht sagen. Für sich genommen ist ein solider Urban Fantasy – Roman, der den Leser_innen nichts abverlangt, außer einer gewissen Unempfindlichkeit gegenüber Blut und Tod. Anonymus will nicht fordern. Er will unterhalten, schockieren. Und das ist ihm durchaus gelungen.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/05/05/anonymus-das-buch-ohne-gnade
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review 2014-06-03 22:26
Ein Buch Ohne Namen - eine Rezension, die keine ist
Das Buch ohne Namen - Anonymous,Axel Merz

Wie rezensiert man ein Buch, das weder Titel noch AutorIn hat? Diese Frage beschäftigte mich ein Weilchen, nachdem ich „Das Buch Ohne Namen“ ausgelesen hatte. Würde denn nicht alles, was ich über das Buch zu sagen hätte, viel zu viel vorweg nehmen? Man mag es kaum glauben, aber ich gebe mir in meinen Rezensionen wirklich Mühe, nicht zu viel vom Inhalt zu verraten. Der Fall von „Das Buch Ohne Namen“ ist jedoch sehr speziell. Als ich das Buch kaufte, wusste ich nichts darüber. Als ich begann, es zu lesen, hatte ich keine einzige Rezension, ja, nicht mal den Klappentext gelesen. Ich wollte es so, denn ein Buch, das willentlich keinen Titel hat, verdient meines Erachtens nach vollständige, allumfassende Unvoreingenommenheit. Ich wollte nicht wissen, was mich erwartet; ich wollte mich einfach blindlings in dieses Buch hinein stürzen. Gut, mir war bewusst, dass es eine Figur geben muss, die Bourbon Kid heißt, da die Reihe seinen Namen trägt, aber ich bilde mir ein, dass mich diese winzige Information nicht beeinflusst hat.
Es war wunderbar. Unwissend zu lesen kann ein Segen sein. Mein Geist war weit offen für alle Eindrücke, die der namenlose Autor für mich bereithielt. Ich konnte wirklich jeden Satz, jede Szene genießen, ohne auf etwas zu warten.
Meine lieben LeserInnen, ich möchte euch ein ähnliches Erlebnis wie das meinige nicht verwehren. Daher ist dies keine herkömmliche Rezension. Ich möchte hier lediglich ein paar Gedanken niederschreiben, die euch meine Leseerfahrung mit „Das Buch Ohne Namen“ näher bringen und euch eventuell verstehen lassen, warum es von mir vier Sterne erhielt.

 

Ich habe mich dazu entschieden, euch einen winzigen Brocken harter Fakten über „Das Buch Ohne Namen“ zu geben: das Genre. Obwohl mir dieses vor dem Lesen auch nicht bekannt war, halte ich es doch für wichtig, dass ihr die Lektüre einigermaßen einordnen könnt. Denn wer keine Urban Fantasy mag, ist möglicherweise gelangweilt oder enttäuscht. Die Akzeptanz der Existenz übernatürlicher Lebensformen ist meines Erachtens nach eine Voraussetzung, um dieses Buch genießen zu können.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Anonymus ein männlicher Autor ist. Der Stil, die Ausdrucksweise, all das ließ mich an einen männlichen Vertreter der schreibenden Zunft denken. Diese Einschätzung wird im Übrigen von meiner Mutter geteilt. Ich fand es sehr interessant, was sie ansonsten zu dem Buch zu sagen hatte: das gesamte Werk erinnere sie an die Groschenromane, die sie in früheren Jahren gelesen und geliebt hat. Alles sei gradlinig, unkompliziert und liefe auf ein fulminantes Finale hinaus. Ich selbst habe noch nie einen Groschenroman gelesen, ich kann mit dieser Einschätzung also nur wenig anfangen.
Ich denke allerdings, dass meine eigene Auffassung des Buches ihrer recht nahe kommt. Würde man mich bitten, zu definieren, um was für ein Buch es sich bei „Das Buch Ohne Namen“ handelt, ich würde sagen, dass es einfach Trash ist. Abgefahren, verrückt, überraschend, ein wenig unrealistisch. Irgendwie Punk. Nichts für schwache Nerven oder Mägen. Damit traf es meinen Geschmack zu einhundert Prozent. Die ganze Story gab mir das Gefühl, als hätte Anonymus Richard Kadreys Sandman Slim, Charlie Hustons Joe Pitt und Jim Butchers Harry Dresden in einen großen Topf geworfen, kräftig umgerührt, vielleicht ein bisschen geschüttelt und heraus kam „Das Buch Ohne Namen“.
Das Entstehen vieler Szenen wirkt absurd zufällig, was auf einen feinsinnigen, ironischen Humor des Autors schließen lässt. Die zahlreichen Figuren bewegen sich in einem Geflecht, dass sie nur minimal beeinflussen können; sie sind Marionetten und bedingen sich doch gegenseitig. Obwohl ich so vielen verschiedenen Charakteren begegnete, hatte ich niemals Probleme, sie auseinander zu halten oder ihren Erzählsträngen zu folgen. Alle sind eigenständige Persönlichkeiten mit einer eigenen Vergangenheit und Zukunft, mit individuellen Wünschen und Zielen.

 

Ich habe hin und her überlegt, was ich noch über dieses Buch sagen könnte, ohne zu viel zu verraten. Mir ist nichts eingefallen, das nicht zu sehr in die Tiefe ginge. Also belasse ich es nun bei diesem kurzen Eindruck, den ich euch beschrieben habe.
Ich bin zu einem Fan der Bourbon Kid – Serie geworden und habe bereits mit dem zweiten Band, „Das Buch ohne Staben“, begonnen. Zu diesem wird es dann wieder eine geregelte Rezension geben, denn ich gehe davon aus, dass diese hauptsächlich von LeserInnen gelesen wird, die bereits „Das Buch Ohne Namen“ verschlungen haben. Natürlich werde ich trotzdem darauf achten, nicht übermäßig viel Inhaltliches preiszugeben.
Ich hoffe, dieses kleine Experiment hat euch gefallen, obwohl es vermutlich weniger Informationen liefert, als ihr es von mir gewohnt seid. :)

 

P.S.: Solltet ihr ebenso unvoreingenommen wie ich an dieses Buch heran gehen wollen, rate ich euch, auf das Klicken der Links zu verzichten.

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review 2010-12-26 00:00
Das Buch ohne Namen - Anonymous,Axel Merz Thematisch hätte mir das Buch durchaus gut gefallen können; leider verfällt jedoch der Autor in repetitive Gewaltergüsse von zum Teil niedrig(st)em Niveau, gepaart mit einer immer weiter abflachenden Handlung. Schlechte Stilmittel, wie beispielsweise Wörter GROSS zu schreiben, um Schockeffekte (?!) krampfhaft zu erzeugen, tun ihr Übriges, um die mangelnde Kreativität des Autoren zu bestätigen. Meiner Meinung nach ist das Buch sein Geld leider nicht Wert.
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