Beängstigende Summgeräusche, eine verstorbene Wandergruppe, ein mysteriöser Flugzeugabsturz und eine Atombombe in China - man kann nicht daran zweifeln, dass sich hier etwas zusammenbraut.
Und dieses Etwas ist klein, schnell und tödlich.
„Die Brut“ ist ein weltumspannender Actionthriller mit wissenschaftlichem Unterton. Die Menschheit wird von grausigen, kleinen Biestern bedroht, die man im realen Leben mit einer zusammengerollten Zeitung verscheucht oder richtig brutal mit dem Staubsauger zu Leibe rückt: es geht um Spinnen und sie sind überall!
Das Phänomen der Killerspinnen beginnt harmlos mit einer Wandergruppe im Amazonasgebiet, es taucht in Indien auf, bis es sich auf Minneapolis stürzt. Ganz still und heimlich bricht eine Spinnenplage über die Welt herein.
Damit ist der Ekelfaktor natürlich hoch. Vielen Menschen graust vor Spinnen, sogar dann, wenn sie harmlos sind. Wenn sie auch noch in alles verschlingenden Schwärmen auftauchen und die Existenz der Menschheit bedrohen, ist Gruselstimmung gewiss.
Ich gebe zu, ich habe etliche Male kalte Schauer am Rücken gespürt, wenn sich dieses Getier durch Städte, Wälder oder Menschen gefressen haben. Hier hat Ezekiel Boone eindeutig einen Nerv getroffen, der für Gänsehaut sorgt.
Die Handlung und der Aufbau selbst entsprechen dem gängigen Actionthriller-Wissenschafts-Roman, der sich großteils in den USA zuträgt. Zwar werden immer wieder Nebenschauplätze wie Indien eingeblendet, doch das Hauptgeschehen spielt sich rund um’s Weiße Haus in den Vereinigten Staaten ab.
Dementsprechend werden auch die Figuren in die Geschichte eingeführt, die rund um’s Oval Office der Präsidentin angesiedelt sind. Politische Berater oder Wissenschafter - sie haben fast alle eine Verbindung zur ersten Reihe der Entscheidungsträger und sind damit in weltumspannende Entscheidungen involviert.
Die Erzählung wird von einer Blockbuster-Kino-Stimmung getragen, die mit viel Action, wechselnden Perspektiven und grauslichen Szenen spielt, damit man vielleicht nicht zu viel von der doch vorhersehbaren Handlung merkt.
Denn damit bin ich bei meiner Kritik angelangt. Es handelt sich eben um einen sehr typischen Ablauf, der zwar gut das Kopfkino anregt, aber nicht unbedingt mit neuen Perspektiven aufwarten kann.
Die Hörbuchumsetzung ist äußerst gelungen. Trotz der unterschiedlichen Perspektiven wusste ich immer genau, wo ich mich gerade befinde und die Anspannung der Situation wird ausgezeichnet transportiert.
Alles in allem habe ich mich durch „Die Brut. Sie sind da“ gut unterhalten gefühlt und der Spinnenfaktor hat für ordentliches Grauen im Kopf gesorgt. Für Leser und Hörer, die sich für Actionthriller in Blockbuster-Manier erwärmen, spreche ich eine Empfehlung aus, weil sie bestimmt ekelhaft-schöne Stunden mit diesem (Hör-) Buch verbringen werden.
Die Reihe:
2) Die Brut. Die Zeit läuft