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review 2018-07-22 09:19
Toxischer Japanroman
Heimkehr nach Fukushima: Roman - Adolf Muschg

Ohje, dieser Roman des Schweizer Schriftstellers Adolf Muschg war für mich bedauerlicherweise ein sehr sprödes auf Gewalt getrimmtes intellektualisiertes mühsames Werk, in dem seichte Querverweise und Zitierungen quasi mit der Mistgabel hineingeschaufelt wurden. Selbstverständlich habe ich als Leserin die Reminiszenzen an Adalbert Stifters Œuvre auf Grund des Klappentexthinweises erwartet, da ja beide Protagonisten den Linzer Autor, die Pflichtschullektüre-Nemesis meiner Kindheit, verehren. Auch habe ich mir erhofft, endlich einen moderneren erwachseneren Zugang zu Stifter zu erhalten, gleichwohl blieb mir das verwehrt, denn die sehr inflationär in vielen Szenen zitierten Stifter-Passagen passen leider nur marginal zum Geschehen des Romans und dekonstruieren die ohnehin schon sehr zerfledderte Handlung noch zusätzlich.

 

Aber nicht nur bei Stifter wird sich voller intellektueller Eitelkeit bedient, um sich als braver Bildungsbürger darzustellen. Gleich einem Rundumschlag werden in einem recht präpotenten Zitate-Ratespiel sehr viele vage Anspielungen auf andere Werke bemüht, ohne in die Tiefe zu gehen: z.B. Tezukas Graphic Novel Adolf, sehr viele unterschiedliche Werke von Adalbert Stifter, Hiroshima Mon Amour, Hieronymus Bosch, einige wichtige Architekten … . Hätten solche Anspielungen wirklich punktgenau in die Handlung gepasst und wären sie inhaltlich etwas intensiver und tiefer in den Plot eingewoben worden, hätte es mir sogar sehr gut gefallen, aber fast immer war ich ob der Seichtheit der angewendeten Querverweise nur verführt auszurufen: „Jaja wir wissen es schon! Diesen Film hast Du auch gesehen, diesen Roman hast Du auch gelesen, diese Graphic Novel steht auch in Deinem Bücherregal herum und dieses Gebäude und Bild kennst Du.“ Selbst die Sexszenen waren keine uniquen Ideen, sondern eine Reminiszenz an Murakami. Da ich mich ja selbst in so einer Community bewege und um solche Auswüchse in Privatunterhaltungen zu verhindern, wurde bei mir zu Hause ein Phrasenschwein aufgestellt, in das jeder einzahlen muss, der solche unsäglichen Charaktereigenschaften außerhalb des beruflichen Unigeländes an den Tag legt (Zitate in toten Sprachen wie Latein und Altgriechisch zählen übrigens doppelt). Der Autor hat, wenn ich alle Strafbeträge zusammenzählen würde, ungefähr für 1000 Franken Phrasen für mein hungriges Schweinderl gedroschen.

 

Dass ich erst im dritten Absatz zur Kritik an der Handlung des Romans komme, sagt eigentlich schon sehr viel aus. Der Plot ist nach Weglassung des intellektuellen Füllmaterials eigentlich gar nicht schlecht, wenn auch sehr dürftig. Im Prinzip war es diese Geschichte, die mich dazu veranlasste, das Buch als Rezensionsexemplar zu wählen. Der Architekt Paul Neuhaus wird nach Japan eingeladen, um als Gallionsfigur einer Künstlerkolonie nach dem Vorbild Worpswedes die verseuchte Landschaft Fukushimas wiederzubesiedeln. Mit der verheirateten Mitsuko und einem Geigerzähler reist er in einer Fact Finding Mission durch das von den Menschen teilweise aufgegebene und jetzt allmählich wieder kultivierte Land, in dem man die Strahlenbedrohung nicht sehen und auch nicht riechen kann, nur der Geigerzähler manifestiert durch sein Piepen diese unsichtbare, vage Gefahr.

 

Diesen Aspekt des Romans möchte ich auch sehr loben, er ist innovativ, spannend, einerseits mysteriös und andererseits auch für manche in unseren Breiten sehr realistisch. Nämlich die Ambivalenz der Japaner zur Strahlenbelastung durch die Atombomben, die permanente sehr intensive Nutzung der Kernkraft zur Stromerzeugung und durch den Reaktorunfall in Fukushima. Hier wird alles verdrängt, was es zu verdrängen gibt, beschönigt und unter den Teppich gekehrt. Zuerst wundert man sich noch über dieses Verhalten und dann wird man plötzlich an der eigenen Nase gepackt, speziell jene Personen, die im deutschen Schwarzwald, in Bayern und im Salzkammergut in Österreich wohnen.

Da sieht man sich selbst plötzlich vom Autor in die Rolle der Japaner versetzt, weil speziell diese Gegenden durch den Regen 1987 stark von Tschernobyl betroffen waren, was der Situation in Fukushima gleichkommt und merkt, dass wir genauso den Kopf in den Sand stecken, weil wir die Bedrohung nicht sehen und riechen können. Ab wann haben wir vergessen, darauf zu achten, keine Pilze aus diesen Regionen zu essen, kein Wildschwein von dort zu konsumieren? Ja, das macht nachdenklich!

 

Wie schon erwähnt, zerfällt ansonsten der Plot gegen Ende des Werkes bedauerlicherweise ein bisschen, er wirkt degeneriert und dekonstruiert, die unmögliche Liebesgeschichte bzw. Liason ist tragisch, hat aber dennoch irgendwie ein Happy End. Aber wie bereits gesagt, die Geschichte ist das beste an diesem Roman.

 

Einen weiteren massiven Ärgerfaktor muss ich leider auch noch erwähnen und meinen Unmut darüber kundtun. Der Roman strotzt nur so von systematischen orthografischen Fehlern, die ich überhaupt nicht tolerieren kann. Es wurde die alte ß-ss-Schreibung verwendet. Zuerst habe ich selbstverständlich gegoogelt, ob die neue Rechtschreibung in der Schweiz nicht angekommen ist, und erfahren, dass es dort überhaupt kein scharfes ß gibt. Also wieso verwendet ein schweizer Autor in einem deutschen Verlag 2018 publizierten Werk die alte Rechtschreibung, die nicht mal die heute gültigen Schweizer Orthofgrafieregeln implementiert? Das muss mir mal jemand erklären! Wie sollen junge lesende Leute richtig schreiben lernen, wenn nicht mal Autoren und Verlage inklusive Lektorat die neuen Regeln anwenden? Ist das altersstarrsinnige Eitelkeit? Oder was! Leute so geht das nicht! Und übrigens – ich will ja nicht klugscheissern, aber Olympiade ist der Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen! Was soll das für ein Lektorat sein, das so etwas verwechselt und nicht weiß. Vor allem doppelt peinlich, wenn so etwas in einem derart intellektuell aufgemascherlten Roman passiert.

 

Fazit: Lediglich die Handlung und die Figuren des Romans haben einen gewissen Charme. Die Ausführung derselben ist bedauerlicherweise grottenschlecht und aus diesem Grund gibts aus meiner Sicht auf keinen Fall eine Leseempfehlung.

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review 2017-02-21 17:24
Brings the past to life ,
Lost at sea, found at Fukushima - Andy Millar

What is about:
On a calm, tropical afternoon in the South Atlantic Ocean in April 1942, a British tramp steamer, the SS Willesden, was shelled, torpedoed and sunk by a German raider, the KMS Thor. The Willesden was carrying 47 officers and crew, and a cargo of vital war supplies destined for Britain’s 8th Army in North Africa. Five of Willesden’s crew were killed in the attack. Among the survivors was Second Mate David Millar, who – along with his crewmen – was rescued by the Germans and interned on a succession of prison ships, before being handed over to the Japanese. Badly wounded, David spent the rest of the war as a POW in a camp at Fukushima, north of Tokyo. The Thor was also responsible for sinking two other steamers, the SS Kirkpool and SS Nankin. Their survivors, who included 38 women and children, were dispatched to the same POW camp. What is remarkable about this story, apart from its inherent drama, is that these civilian POWs – numbering more than 130 in all – were officially listed as ‘Missing at Sea’: their presence in the camp remained a closely guarded secret. This meant that it was many months – in some cases, years – before the fog of mystery surrounding their disappearance lifted, and family and friends knew whether their loved ones were dead or alive. Lost at Sea tells the little-known story of these survivors. It is a tale of honour between enemy naval commanders; of suffering, courage and endurance, as months of imprisonment turned to years; and of the powerful relationships that form when people are forced together in life-threatening circumstances. Greatly enhancing the poignancy of this story is the fact that David Millar was the author’s father.

My rating: five stars
My thoughts:
This book is an emotional read , because it shows you what the families of the ones that was in the POW camp went through not know if their love ones was a live or dead, and what the POWs themselves went through not know if they would ever see their love ones again, it brings to life the stories and history that we never learn about when we read about what happened in WW2, so if you love to read books about War WW2 then you must pick this up, becouse it's a must read, it shows you how strong this people and their families was doing this time. With this said I would love to say thinks to Netgalley for giving me a chance at reading and reviewing this story in a change for my honest opinion,which this is, this story brings the past and history to life .
 
 

 

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video 2014-07-13 14:37
Earth Sentinels - Shaman Elizabeth Herrera

Visionary Fiction: Earth Sentinels sheds light on global issues with brilliant message of hope!

 

 

The newly released novel, Earth Sentinels: The Storm Creators by Shaman Elizabeth Herrera is a “no-holds-barred piece of literary realism that is destined to become a classic model of wisdom for living harmoniously on earth,” according to Mark Champion of OurHealingMatters.com, “On occasion, we all read a book that we know will mark the time of our age. Earth Sentinels’ message is every bit as telling and accurate as Animal Farm and Fahrenheit 451. It is a succulent portion of cold, hard truth played out with characters you share affinity with, understand and love.”

 

"This compelling adventure shows that our struggles around the world are connected and that ordinary people have the power to change the world for the better." -- Dr. Margaret Flowers, Popular Resistance

 

Earth Sentinels begins with the fallen angel Bechard somberly observing the world being destroyed by mankind’s greed, corruption and indifference. Realizing drastic measures are needed; Bechard begins searching the globe for people who might join his quest to save the planet. 

 

It doesn’t take long for the fallen angel to find 17-year-old Zachary, whose family’s organic farm is being ruined by fracking; Haruto, living in Fukushima, Japan, where the nuclear meltdown is raging out of control; Mahakanta, a cotton farmer in India, who used GMO seeds with devastating results; the Amazonian tribe members, Conchita and her father, Pahtia, fighting against intruders illegally tearing down their rainforest; and the Bear Claw First Nation Tribe who are dealing with an unstoppable oil spill that is ruining their traditional hunting grounds.

 

Intriguing blue doors and ethereal mists beckon the characters to the spirit realm where they finally meet the mastermind Bechard to form an alliance. Excitement builds when the world’s Governments are faced with the Earth Sentinels’ demands, sent on behalf of Mother Earth who cannot speak for herself. As events unfurl and countries retaliate, the readers ride a roller coaster through the supernatural!

 

“Simply riveting! This book is a page turner to the end. Herrera has woven a cautionary tale with threads of history, revelation and hope. Bravo!” exclaimed reviewer Richard O’Shields, channel and media professional, Everyday Connection.

 

Laine Cunningham, award-winning author stated, “This is one of those books that's going to stand alongside classics. Drawing from Native American wisdom and the beliefs of a world filled with respect for nature and its spiritual elements, Herrera has created a global book of wisdom for a global world.”

Source: www.ShamanElizabethHerrera.com
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review 2014-05-24 00:00
Reverberations from Fukushima: 50 Japanese Poets Speak Out
Reverberations from Fukushima: 50 Japanese Poets Speak Out - Leah Stenson,Asao Sarukawa Aroldi Let me start by saying that I'm not on board with the anti-nuclear movement. That is, I believe there is a responsible way to do nuclear power.

But all those concerned with this debate, no matter what side they're on, should read this collection of poems (or something like it, but this is a great place to start). The human suffering and damage to nature caused by the Fukushima disaster do not get enough press. One of the introductory essays asks why the entire conversation is about politics and technicalities. It's true that politics and technology were important in the disaster. But the voices of the Japanese people affected by this disaster and the people who speak for the powerless victims of all bad environmental and health policies should always be heard.

So I would not say that you have to agree with the the anti-nuclear movement to get something out of this collection. Read it. It's an amazing collection of poetry. It's important and beautiful and rageful. We pre-select what we read too much, choosing to only read authors we already agree with. Anyone who ever discusses nuclear power should read this book and hold these voices in their hearts, so they are never left out of the conversation. Yes, the numbers are important. There are many considerations. But these are Important. Of Utmost Importance.

And there are historical considerations, too. The poems are full of Hiroshima and Nagasaki. Other nations may have forgotten these events, but they are ever-present to the Japanese. When a line like "a power plant is the same as a bomb" go by, and the scientist in me wants to say, "uh, no, it isn't", there's also a truth in that line that I need to listen to. And consider. Every time this topic comes up.

There are too many introductory essays. If I had it to do again, I'd read the poetry before the essays. But then I would go back and read the essays, too. They carry an important message as well.
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