logo
Wrong email address or username
Wrong email address or username
Incorrect verification code
back to top
Search tags: franny
Load new posts () and activity
Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2019-04-03 09:29
Kein Zirkusspektakel
The Troupe - Robert Jackson Bennett

Hände hoch: wer hat schon einmal „Dinner for One“ gesehen? Ich stelle mir ein Meer erhobener Hände vor. Aber wusstet ihr, dass der Silvestersketch aus der US-amerikanischen Bühnenunterhaltungsform Vaudeville hervorging? Das Vaudeville war eine Vorstufe des Varietés im 19. Jahrhundert. Die Vorführungen bestanden aus mehreren in sich abgeschlossenen Nummern, die von Schauspiel, Gesang, Tierdressur, Bauchrednern bis zu Akrobatik und Tanz reichten. Die Theater, die eher an Schaubuden erinnerten, gehörten weitgehend zu großen Ketten, weshalb die Künstler_innen häufig durch das ganze Land tourten. Viele spätere Berühmtheiten wie zum Beispiel die Drei Stooges begannen ihre Karriere im Vaudeville. In seinem Roman „The Troupe“ entführt der Autor Robert Jackson Bennett seine Leser_innen in diese bunte, exotische Welt.

 

Der 16-jährige George Carole ist ein musikalisches Wunderkind. Sein Pianospiel ist beinahe magisch. Niemand versteht, warum er sich ausgerechnet im Vaudeville eine Anstellung suchte. Sein Talent könnte ihm die Türen der großen Konzerthäuser öffnen und seine Taschen füllen. Aber George interessiert sich nicht für Reichtum und Ruhm. Er hat nur einen Wunsch: er möchte seinen Vater kennenlernen. Dieser ist niemand geringeres als der berühmt-berüchtigte Heironomo Silenus. Die Shows seiner Truppe sind in Vaudeville-Kreisen legendär; sie gelten als einzigartig, mystisch, lebensverändernd. Als es George tatsächlich gelingt, Silenus auf sich aufmerksam zu machen und Teil seines Ensembles zu werden, steht ihm jedoch eine entsetzliche Offenbarung bevor. Die skurrile Künstlergruppe führt ein Leben auf der Flucht, im ewigen Krieg gegen die Dunkelheit, die droht, die Welt zu verschlingen. Sie sind die einzigen, die das göttliche Geheimnis kennen und sich dem abgrundtief Bösen entgegenstellen. George wird in einen uralten Kampf hineingezogen, der ihm mehr abverlangt, als er vielleicht zu geben bereit ist…

 

Robert Jackson Bennett veröffentlichte „The Troupe“ 2012. Damit erschien der Urban Fantasy – Roman zwei Jahre vor „City of Stairs“, dem ersten Band der „Divine Cities“-Trilogie, die ich begeistert feierte. Es ist immer ein bisschen ungünstig, sich rückwärts durch das Werk eines Autors oder einer Autorin zu lesen. Zwei Jahre erscheinen wenig, können in der Entwicklung eines schriftstellerischen Stils aber durchaus einen Unterschied machen. „The Troupe“ wirkte auf mich, als hätte Bennett seine individuelle Stimme damals noch nicht so ganz gefunden. Sein formidabler Schreibstil war noch nicht ausgereift, blitzt jedoch schon manchmal auf. Besonders das Ende des Einzelbands, das ein weiteres Mal beweist, was für ein Händchen der Autor für berührende, poetische Abschlüsse hat, zeichnet seinen zukünftigen Werdegang bereits vor. Zuvor las sich das Buch für mich hingegen etwas zäh und träge. Ich konnte lange nicht erkennen, worauf Bennett hinauswollte und war ein bisschen enttäuscht, dass „The Troupe“ meine Erwartungen nicht erfüllte. Als ich erfuhr, dass die Handlung im Rahmen des Vaudevilles spielen sollte (und den Begriff gegoogelt hatte), rechnete ich mit einer Art fahrender Freakshow voller bizarrer Figuren, die reihenweise groteske Auftritte absolvieren. Tatsächlich ist die Truppe, der der Protagonist George beitritt, wesentlich kleiner und unspektakulärer, als ich mir vorgestellt hatte. Sie besteht aus Heironomo Silenus, einer orientalischen Tänzerin namens Colette, dem Bauchredner Kingsley, der Starken Frau Franny und dem Cellisten Stanley. Die fünf sind zweifellos skurril, doch meinem Empfinden nach wurde ihre Ausstrahlung von der Tragik ihrer Biografien dominiert. Sie wirkten schnell nicht mehr faszinierend oder kapriziös auf mich, sondern wie ein ziemlich jämmerlicher Haufen, dem das Vaudeville kaum etwas bedeutet. Das Setting dient ihnen lediglich als Tarnung. Ihre Exzentrik und jeweilige Verbindung mit dem Übernatürlichen stehen nicht im Mittelpunkt der Geschichte, sondern ihre Mission: der Krieg gegen die abstrakte Bedrohung der Dunkelheit, den Bennett in den Kontext eines kreativen Schöpfungsmythos integriert, dessen schlichte, bezaubernde Schönheit eher an ein Märchen als an christliche Narrative erinnert. Die Truppe war anders, als ich angenommen hatte, sie überraschten mich dadurch allerdings sehr oft und verhielten sich unvorhersehbar, wodurch „The Troupe“ eine charismatische, charakterzentrierte Form der Spannung aufrechterhielt. Niemand ist in diesem Buch wirklich heldenhaft, nicht einmal George, den Bennett unverfälscht, ehrlich und erfrischend fehlbar portraitiert. Daher war ich fähig, meine Erwartungshaltung zu korrigieren und der hässlichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen: der Kampf gegen das Böse ist nicht glorreich, sondern produziert kaputte Persönlichkeiten, die zu traumatisiert sind, um als Held_innen betrachtet zu werden und dennoch Hoffnung vermitteln.

 

Als ich „The Troupe“ ausgelesen hatte und das Buch zuschlug, dachte ich zuerst, wie unsagbar traurig diese Geschichte ist. Das ist sie definitiv. Wer auf einen bunten, schrillen, fröhlichen Roman hofft, wird enttäuscht werden. Robert Jackson Bennett ist kein Autor für seichte, oberflächliche Unterhaltung. Er skizziert in diesem Einzelband ein Bild exquisiter, ästhetischer Tragik, kein Zirkusspektakel. Ich war von dessen bedeutungsschwerer Tiefe selbst überrascht und versuche immer noch, das Gefühl der Trauer abzuschütteln, das mich überfällt, wenn ich über das Buch nachdenke. Daher fiel mir die Bewertung ziemlich schwer. Einerseits negierte „The Troupe“ beinahe alle Erwartungen, die ich vor der Lektüre entwickelt hatte. Andererseits habe ich viel mehr bekommen, als ich jemals vermutet hätte, nur auf eine andere Art und Weise. Deshalb vergebe ich vier Sterne. Euch rate ich, euch für eine emotional fordernde Erfahrung zu wappnen, solltet ihr „The Troupe“ lesen wollen. Dieses Buch sticht mitten ins Herz.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/04/03/robert-jackson-bennett-the-troupe
Like Reblog Comment
review 2016-01-01 21:13
Franny and Zooey
Franny and Zooey - J.D. Salinger

I went into this book with exceedingly high expectations, having been told by someone whose opinion I trust immensely that it is potentially better than Salinger's Catcher in the Rye (one of my all-time favorites). I wasn't sure if I would agree, but I went into Franny and Zooey expecting great things and with very high hopes for an enjoyable, and perhaps even remarkable, read.

I was not disappointed.

Given my particular love for Catcher, I'm not going to weigh in on whether or not this book is actually superior to that one. What I will say is the writing is absolutely breathtaking, the story is phenomenal, and I was captivated the whole way through. The short story of "Franny" is brief but insightful, and provides enough detail and foreshadowing that it works as a kind of opening chapter to the novella that follows. The Glass family quickly became some of my favorite literary characters, and I was instantly and seamlessly drawn into the story and the world Salinger created.

For me, Franny and Zooey is, without doubt, a triumph of fantastic writing. Salinger's talent, though something I have never doubted, shines through in this book in an entirely new way, and, after reading, my opinion of him could not be higher. I urge anyone and everyone to read this book, and I am so so happy to have experienced it for myself.

Rating: 5 Stars

Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2015-04-17 15:41
Franny and Zooey - J.D. Salinger

Magnificent.

 

That one word can be used to describe my feelings about this book. Nothing happens in this book, yet at the same time everything happens. The book takes place over the course of a single weekend during which Franny Glass has breakdown. Returning home after passing out at a planned outing with her boyfriend, she sinks into a malaise from which her brother Zooey attempts to talk her down. 

 

As I said it doesn't sound like much, but from the very beginning I knew it was something special. The book is composed of two short stories, or more accurately one short story and one novella, named, one apiece, for each of the title characters, but there really is a lot packed into a few pages making it quite dense and not something you are likely to push through in one afternoon. Salinger relied heavily on dialogue for these two stories and I think going into it as if you are reading a play will help the reader. The conversations between first Franny and her boyfriend Lane, Zooey and his mother, and finally Zooey and Franny, are far ranging and often existential in nature. They discuss everything from the higher education system to the arts, religion, and psychology. I don't think this is a book for everyone, but for me it was perfection.

Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2015-04-08 01:56
Salinger's Franny and Zooey
Franny and Zooey - J.D. Salinger

I don't get Salinger.  I don't get why he is both critically and popularly acclaimed.  This book is supposed to be on the relation between art and religion and explores various ideas in various ways.

My major problem with Salinger is that he writes about elitist douche-bags, which is fine, but he not only doesn't realize that they are douche-bags, but he treats them as heroic characters, which they are not.  The characters here are damaged, but they are all raving narcissists and that is very close to my least favorite form of psychological damage.

The writing is fine and the characterization adequate, but Salinger's values and insights hold zero appeal for me.

Shouldn't be considered a classic.

Like Reblog Comment
text 2015-02-11 13:01
Reading progress update: I've read 10 out of 201 pages.
Franny and Zooey - J.D. Salinger

Is this going to be about a bunch of phonies?

More posts
Your Dashboard view:
Need help?