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text 2016-05-31 10:33
Ein Abschluss, endlich ein Abschluss!
Godspeed - Die Ankunft (Across The Universe, #3) - Beth Revis

Die „Godspeed“ – Trilogie von Beth Revis ist eine Altlast meines Bücherregals. Als ich den ersten Band „Die Reise beginnt“ 2011 gebraucht ersteigerte, beging ich den folgenschweren Fehler, die Hardcover-Ausgabe zu erwerben. Dadurch war ich gezwungen, die Folgebände ebenfalls gebunden zu kaufen. Ich hatte nicht bedacht, dass diese neu jeweils knapp 20€ kosten, was meiner geizigen Ader gar nicht passte. Immer wieder verschob ich es, die Trilogie weiterzuverfolgen, obwohl mir der Auftakt gut gefiel. Wann der zweite Band „Die Suche“ bei mir einzog, weiß ich nicht mehr, doch das Finale „Die Ankunft“ schaffte es erst dieses Jahr, 2016, in meine Privatbibliothek. Ich brauchte geschlagene 5 Jahre, um die Trilogie abzuschließen. Zwischenzeitlich glaubte ich selbst nicht mehr daran, dass ich „Godspeed“ irgendwann einmal zu Ende lesen würde, weshalb ich jetzt wirklich stolz bin, es endlich hinter mich gebracht zu haben.

 

Nachdem die Godspeed über Generationen hinweg in der Umlaufbahn der Zentauri-Erde kreiste, treffen Junior und Amy die Entscheidung, den Gefahren auf der Oberfläche zu trotzen und das Raumschiff zu landen. Eine neue Ära soll anbrechen. Doch auf dem Planeten angekommen, läuft nichts so, wie Amy und Junior es sich vorgestellt hatten. Die Zusammenarbeit der Schiffsbewohner_innen mit den Eingefrorenen von der Erde gestaltet sich als schwierig; zu groß scheinen die Unterschiede, die sie trennen. Nicht einmal Amys Vater ist in der Lage, die Gräben zwischen ihnen zu überwinden. Dabei ist Zusammenhalt ihre einzige Hoffnung, wollen sie überleben, denn der Planet ist ihnen nicht freundlich gesinnt. Nicht nur bevölkern riesige Monster ihre neue Heimat – ein Geheimnis umgibt Zentauri, das ihr aller Leben bedroht. Werden Amy und Junior das Mysterium aufdecken und die Zukunft ermöglichen, die sie sich mehr als alles andere wünschen?

 

5 Jahre sind eine lange Zeit. Hätte ich die „Godspeed“ – Trilogie heute begonnen, ich bezweifle, dass ich sie weiterverfolgt hätte. Nicht, weil ich die Geschichte nicht mögen würde, sondern weil sie sehr simpel gestrickt ist. Für mich hat die Trilogie deutlich an Reiz verloren, da mich das Finale nicht forderte und es selbst für das Young Adult – Genre recht anspruchslos ist. Beth Revis zielte meiner Ansicht nach darauf ab, ihren Abschluss möglichst dramatisch zu gestalten, worunter die Überzeugungskraft der Geschichte etwas litt. Zwar mochte ich die inhaltliche Auflösung der Trilogie, doch einige Komponenten erschienen mir allzu künstlich und erzwungen, wie zum Beispiel der Konflikt zwischen Erd- und Schiffsgeborenen. Auf den ersten Blick wirkt die Spannung zwischen den beiden Gruppen naheliegend; schließlich wuchsen sie unter sehr unterschiedlichen Bedingungen auf und den Menschen der Godspeed wurde seit Generationen eingetrichtert, dass eine Führung des Militärs zu ihrem Nachteil wäre. Denkt man jedoch länger darüber nach, ergibt diese Feindseligkeit keinen Sinn, zumindest nicht seitens der Eingefrorenen. Das Ziel der Mission lautet, Zentauri zu kolonisieren. Durch die Entfernung zur Erde sind die Ressourcen stark begrenzt – das schließt die Ressource „Mensch“ ein. Auf dem neuen Planeten ist jedes menschliche Leben unersetzlich und kostbar, allein schon, weil der Genpool für eine erfolgreiche Bevölkerung so divers wie möglich sein muss. Es ist nicht logisch, dass die Erdgeborenen Schiffsgeborene als verzichtbar einschätzen. Sie brauchen einander. Ich habe nicht verstanden, warum niemand bestrebt ist, die Wogen zwischen den beiden Lagern zu glätten. Ich hatte erwartet, dass diese Rolle Amys Vater zufallen würde, doch dieser enttäuschte mich auf ganzer Linie. Beth Revis charakterisierte ihn als herrisch, stur und trotzig, wodurch er auf mich wie ein unvernünftiger Teenager im Körper eines unsympathischen Erwachsenen wirkte. Dieser Eindruck vertiefte sich, je länger ich die Beziehung zu seiner Tochter beobachtete. Meiner Meinung nach arbeitete Revis das natürliche Eltern-Kind-Machtgefüge nur ungenügend heraus. Sie lässt Amy ebenbürtig und gleichberechtigt erscheinen, was weder realistisch noch glaubhaft ist. Sie ist klüger, toleranter und verständnisvoller, kurz, besser als ihre Eltern. Ich fand ihr Verhältnis zueinander unausgewogen, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass Amy Kraft und Sicherheit daraus schöpft. Sie verlässt sich mehr auf Junior als auf ihre Eltern. Junior selbst… Kann ich euch ein Geheimnis verraten? Ich konnte Junior nie besonders gut leiden. Ich war nie in der Lage, ihm voll zu vertrauen. Obwohl er der Held der Trilogie ist und auch im Finale heldenhaft agiert, habe ich ihn bis zum Ende argwöhnisch beäugt. Ich konnte mein Misstrauen einfach nicht überwinden.

 

„Die Ankunft“ ist der Abschluss einer Trilogie, die mich jahrelang begleitet hat. Es ist wohl nur natürlich, dass sich meine Einschätzung und Wahrnehmung der Geschichte in dieser Zeit verändert hat. Auf gewisse Weise habe ich vermutlich bereits damit gerechnet, dass „Godspeed“ heutzutage nicht mehr dieselbe Resonanz ihn mir provoziert, denn enttäuscht hat mich das Finale trotz diverser Mängel nicht. Rückblickend finde ich, dass es die Geschichte angemessen ausklingen lässt, nur passt diese nicht mehr völlig zu meinem Lesegeschmack. Daran hat niemand Schuld und ich werfe es Beth Revis nicht vor. Sicher hätte sie meines Erachtens nach einige Punkte überzeugender konzipieren können, doch da ich offensichtlich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, bin ich bereit, es einfach dabei zu belassen. Ich bin zufrieden, die „Godspeed“ – Trilogie nun endlich ad acta legen zu können und habe dementsprechend genau das erhalten, was ich mir von der Lektüre von „Die Ankunft“ versprochen hatte.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/05/31/beth-revis-die-ankunft
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review SPOILER ALERT! 2013-09-27 14:29
Die Ankunft
Godspeed - Die Ankunft (Across The Universe, #3) - Beth Revis

Amy und Junior sind zusammen mit der Besatzung der Godspeed sowie den aufgetauten Erdbewohnern auf der Zentauri-Erde gelandet. Doch schon gleich bei der Landung tauchen Probleme auf, die die Frage aufkommen lassen, ob es wirklich sicher auf dem neuen Heimat-Planeten ist. Denn sie sind nicht allein. Fliegende dinosaurierähnliche Tiere und giftige Blumen machen ihnen das Leben schwer. Und dann finden sie auch noch Häuser aus Stein, die für Menschen gemacht sind. Und dann ist da noch Chris, ein aufgetauter Erdbewohner, der sich für Amy interessiert. Junior muss nicht nur gegen die Natur und wahrscheinliche Aliens kämpfen, sondern auch um Amys Liebe.

Der dritte Band endet genau dort, wo der zweite aufhört und so ist man gleich wieder mitten in der Geschichte. Das Shuttle der Godspeed landet auf der Zentauri-Erde. An Board sind 2/3 der Godspeed-Besatzung sowie die eingefrorenen Bewohner der Erde. Und als diese aufgetaut werden, fangen die Probleme an.
Es ist rasant, man kommt kaum zum Atmen, Problem um Problem stellt sich und es finden sich keine Lösungen.

Wie nimmt man einen Planeten in Besitz, der anscheinend schon in Besitz genommen wurde? Und vor allem, wie baut man sich dort ein eigenes Leben auf?

Diese zwei Fragen haben mich von Anfang an begleitet. Zu der ersten Frage habe ich nur befriedigend Antwort erhalten. Auf meine zweite Frage keine. Weil die Geschichte dies gar nicht behandelt, sondern am Ende Freiraum für die eigene Fantasie lässt.

Trotzdem ist das Buch durchweg spannend. Amy und Junior sind sehr erwachsen geworden. Ihr Denken und ihr Handeln dient vor allem zum Wohl der Leute, die auf der Zentauri-Erde angekommen sind und gerade Amy, die eigentlich immer als Freak bezeichnet wurde, weil sie ja nicht zur Schiffsbesatzung der Godspeed gehört, sondern von der Erde kommt, wurde anstandslos akzeptiert und ihren Anweisungen Folge geleistet.

Die Entwicklung Amys hat mir sehr gut gefallen, auch die von Juniors. Er wird zu einem richtigen Anführer. Er leistet Hilfe, wo er kann, versucht Rätsel zu lösen und Probleme zu bewältigen. Und er kämpft um Amy.

Das Ende fliegt nur so dahin, man spürt die Spannung, die alle befällt, versucht, selbst mitzuhelfen, in dem man nachdenkt, was denn helfen würde. Und doch bin ich mit dem letzten Kapitel aus Amys Sicht geschildert nicht so zufrieden. Dies spiegelt jedoch meine persönliche Meinung wider und tut dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch.

Beth Revis konnte mich mit ihrer Godspeed-Reihe vollends überzeugen. Die durchdachte Geschichte bekommt bei mir einen Favoritenstatus. Und insgeheim hoffe ich, dass vielleicht noch ein oder zwei weitere Teile der Geschichte erscheinen, da es mich sehr interessiert, wie es mit Amy, Junior und dem Leben auf der Zentauri-Erde weitergeht.

Fazit:
Spannend, rätselhaft und science-fiction-geladen. Eine Trilogie, die zum Nachdenken anregt.

Source: kleeblatts-buecherblog.blogspot.de/2013/09/beth-revis-godspeed-die-ankunft-03-von.html
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review 2013-09-17 20:29
Ein gelungener Abschluss!
Godspeed - Die Ankunft (Across The Universe, #3) - Beth Revis

*Worum geht's?*
Endlich ist es soweit: Amy und Junior verlassen die Godspeed und landen auf der Zentauri-Erde. Gemeinsam mit zwei Drittel der Godspeed-Bewohner und den Menschen der Sol-Erde, die endlich aus ihrem Kryo-Schlaf aufgeweckt wurden, stellen sie sich der Herausforderung, diesen neuen fremden, und doch so faszinierenden Planeten für sich zu gewinnen. Doch Orion hatte mit seiner schlimmen Befürchtung recht: Die Zentauri-Erde ist längst nicht das Paradies, von dem alle geträumt haben. Grausame Monster und noch viel tödlichere Gefahren lauern zwischen den dichten Wäldern und warten nur darauf, die Neuankömmlinge aus ihrem Territorium zu vertreiben. Als wäre das nicht schon schlimm genug, kommt es zwischen den ehemaligen Bewohnern der Godspeed und den Sol-Menschen zu heftigen Konflikten. Amy und Junior haben alle Hände voll zu tun, ihre Leute zu beruhigen, da entdecken sie, dass die Zentauri-Erde dunkle Geheimnisse birgt. Plötzlich erweist sich alles, woran sie geglaubt haben, als falsch - und ihre Zukunft liegt in den Sternen...

*Meine Meinung:*
Nach begonnener Reise und langer Suche endlich die Ankunft: Die Godspeed schickt ihr Shuttle zur Zentauri-Erde und setzt genau dort an, wo der zweite Band geendet hat. Damit kommt es im letzten Band der Trilogie zu einem extremen Ortswechsel, denn statt der beengenden Metallwände des Raumschiffs kommen die Charaktere das erste Mal in den Genuss von einem festen Boden unter ihren Füßen, dem freien Himmel über ihren Köpfen und echten Pflanzen um sie herum. Die Zentauri-Erde ist ein blühender Ort, der geradezu danach schreit, erforscht zu werden! Beth Revis hat sich mit der Gestaltung des fremden Planeten viel Mühe gegeben und deshalb macht es gleich doppelt so viel Spaß, Amy, Junior und den Rest der Mannschaft auf Erkundungstour zu begleiten. Doch zwischen den dichten Wäldern und den tiefen Gewässern stecken große Gefahren, die nur darauf warten, den Neuankömmlingen die ersten Opfer zu entreißen...

Was für ein Nervenkitzel! In "Godspeed - Die Ankunft" gibt Beth Revis noch einmal alles und liefert ein Pageturner-Spektakel vom Feinsten. Vor Spannung kann man sich gar nicht von den Seiten lösen, schließlich könnte sich hinter jedem neuen Kapitel die Antwort auf eine der vielen Fragen finden, die die Zentauri-Erde mitsamt ihren Bewohnern bereithält. Für schwache Nerven ist der Abschlussband allerdings keine leichte Kost! Viele neue und altbekannte Charaktere sterben auf brutale Weise, was die ohnehin düstere Atmosphäre des Romans in ein blutiges Licht rückt, und nicht jedes Opfer bringt die Geschichte entscheidend voran. Beth Revis hat im Abschlussband viele komplexe Geheimnisse zu einer grandiosen Handlung verknüpft, die einen oftmals auf eine völlig falsche Richtung lenkt und einen schlussendlich mit einer großen Überraschung begeistern kann. "Godspeed - Die Ankunft" bietet eine wahnsinnig gute Geschichte, die definitiv für schlaflose Nächte sorgen kann.

Amy und Junior teilen sich auch im letzten Band ihre Rollen als Protagonisten und wechseln sich kapitelweise damit ab, die Geschichte aus ihrem persönlichen Blickwinkel zu erzählen. Im Verlauf der ersten beiden Bücher haben sie eine enorme Entwicklung vollzogen, die sowohl Junior als auch Amy zu jungen, aber verantwortungsvollen und robusten Anführern heranwachsen ließen. In "Godspeed - Die Ankunft" ist davon leider nur teilweise etwas zu spüren. Während Amy besonders zu Beginn vor allem durch ihren Egoismus glänzt, verstrickt sich Junior immer tiefer in sein eigenes kleines Eifersuchtsdrama. In Anbetracht der Tatsachen, dass die Zentauri-Erde viele Überraschungen für sie bereit hält, sind ihre Handlungen und Gefühle zwar nachvollziehbar, aber nach "Godspeed - Die Suche" hätte ich schlichtweg mehr von ihnen erwartet. Amy und Junior haben aber auch viele gute Momente, die sie spätestens im letzten Drittel wieder zu alter Stärke zurückfinden lassen.

Die Beziehung zwischen Amy und Junior wird im letzten Teil der Trilogie noch einmal vor eine schwierige Herausforderung gestellt. Neben Amys Eltern, die nun ebenfalls im Geschehen mitwirken und von Junior alles andere als begeistert sind, taucht plötzlich ein junger Mann auf, der ebenfalls an Amy gefallen findet. Dass Beth Revis ausgerechnet im Abschlussband noch eine Dreiecksbeziehung ins Spiel bringen musste, ließ mich zwar eher genervt aufseufzen, aber der Konflikt zwischen den aufgetauten Erdenmenschen und den Bewohnern der Godspeed ist der Autorin sehr gut gelungen. Amy und Junior stehen zwischen den verhassten Fronten und sind zugleich ein Bild für den Zusammenhalt. Eine belastende Aufgabe, die an beider Nerven zerrt und sie doch enger zusammenschweißt.

Obwohl das Hin und Her zwischen Auseinandersetzung und Zusammenspiel zwischen den Gruppen realistisch und nachvollziehbar inszeniert ist, hat mich Beth Revis hinsichtlich ihrer Nebencharaktere ein wenig enttäuscht. Es gelingt ihr zwar, sowohl die Menschen, die vom Raumschiff stammen, als auch die der Sol-Erde mitsamt ihren Ängsten und Befürchtungen, ihren Hoffnungen und ihrem Kampfgeist authentisch darzustellen, aber die einzelnen Personen gehen dabei leider unter. Während man von Amys Eltern und ein paar weiteren Aufgetauten durch ihre Wichtigkeit für das Geschehen noch einiges mitbekommt, sind die Bewohner der Godspeed nicht mehr als ein blasses Anhängsel. In "Godspeed - Die Ankunft" geht es alles andere als zimperlich vor. Die Geschichte fordert viele Opfer, doch statt sie als einzelne Charaktere zu betrauern, leidet man viel mehr mit Amy und Junior, die Angehörige und Freunde verlieren, zu denen man keinen eigenen Draht aufbauen konnte.

*Cover:*
Amy und Junior in dunklen Tönen - Ja, das Cover strahlt definitiv eine Atmosphäre aus, die zum Roman passt. Von den drei Covern der Reihe ist es auch mein Liebling, aber das die Originalcover kommen sie meiner Meinung nach nicht heran.

*Fazit:*
Mit "Godspeed - Die Ankunft" liefert Beth Revis einen großartigen letzten Band ihrer Trilogie. Der neue Handlungsort, die Zentauri-Erde, bringt viele spannende Neuerungen mit sich. Mit viel Action, reichlich Nervenkitzel und aufregenden Überraschungen führt die Autorin ihre Geschichte zu einem gelungenen Abschluss, der einen gierig an den Seiten kleben lässt. Für eine volle Punktzahl reicht es jedoch nicht. Amy und Junior schwächeln in ihren Protagonistenrollen und die Nebencharaktere kommen viel kurz. Nichtsdestotrotz ist "Die Ankunft" ein mehr als empfehlenswerter Trilogie-Abschluss, der Fans der Reihe nach der letzten Seite glücklich zurücklassen wird. Für "Godspeed - Die Ankunft" vergebe ich 4 Sterne.

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review SPOILER ALERT! 2013-08-30 21:18
[Rezension] "Godspeed - Die Ankunft" von Beth Revis
Godspeed - Die Ankunft (Across The Universe, #3) - Beth Revis

 

Titel: Die Ankunft
Reihe: Godspeed, Band 3 / 3
Autorin: Beth Revis
Genre: Jugendbuch, Science Fiction
Verlag: Dressler (1. August 2013)
ISBN: 978-3791516783
Seiten: 480
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
 
 
 
 
 
Godspeed hat sich für mich je länger je mehr zu einem Lesehighlight entwickelt und so war der finale dritte Band ein Must-read für mich.
 
 
Endlich können Amy und Junior die Godspeed verlassen. Ein neues Leben auf dem Zielplaneten Zentauri wartet auf sie. Aber diese neue Erde entpuppt sich nicht als das Paradies, das Amy und Junior erhofft hatten. Wer oder was lebt noch auf diesem Planeten? Können Amy und Junior die eigene Kolonie retten? Und was wird aus ihrer gemeinsamen Zukunft?(Bild- und Textquelle: Dressler)

 
Einstieg ins Buch:
"Warte", sage ich, und mir schlägt das Herz bis zum Hals.
Juniors Finger schwebt über dem Startknopf.

Lange habe ich auf das grosse Finale dieser Trilogie gewartet, denn schon bei Band 1 ist mir klar geworden, dass Beth Revis hier etwas ganz anderes, ganz Tolles geschaffen hat. So bin ich etwas wehmütig das letzte Mal an Bord der Godspeed gegangen.

Wie gewohnt, fackelt die Autorin nicht lange, sondern legt sich gleich ordentlich ins Zeug. Wir steigen genau da ein, wo Band 2 "Die Suche" geendet hat: Amy und Junior sitzen mit einem Teil der Godspeedbewohner und allen eingefrorenen Erdgeborenen im Shuttle und starten den Landevorgang auf die Zentauri-Erde. Schon hier geht einiges schief und die Spannung steigt an. Nach der Landung müssen die beiden dann feststellen, dass Orion mit seiner Warnung wohl doch nicht fantasiert hat, denn schon bald werden sie von Pteros, saurierartigen Riesenvögel, angegriffen. Science Fiction meets Jurassic Park ....

Was meine Leute wohl jetzt von mir denken, nachdem ich ihnen alles genommen habe, sogar die Schwerkraft?     (Junior, Seite 13)

Doch es zeigt sich, dass sich wohl noch eine Vorahnung von Orion bewahrheiten wird. Die Erdgeborenen werden aufgetaut und Amy freut sich riesig, ihre Eltern endlich wieder zu haben. Doch sie wird von ihrem Vater, Colonel Martin, vor den Kopf gestossen, denn dieser ist nun der Ranghöchste und übernimmt so die Führung der Mission. Das ist eine ausserordentlich schwierige Aufgabe, denn die beiden Gruppen (Schiffs- und Erdengeborene) misstrauen sich gegenseitig. Colonel Martin kann ein 'Kind' als Anführer des Schiffes - und vor allem auch als Freund seiner Tochter - nicht akzeptieren und geht weder auf Ratschläge Seitens seiner Tochter noch auf Erfahrungen der Schiffgeborenen ein.

Wie schon in den beiden vorangegangenen Bänden ist die Geschichte in kurze Kapitel eingeteilt, die abwechselnd aus Amys und Juniors Sicht erzählt werden. Es ist äusserst interessant in die Köpfe der beiden Protagonisten zu schauen, denn beide haben eine andere Herkunft, ein anderes Denken und das bekommen wir so hautnah mit. Das beherrscht Beth Revis wirklich meisterhaft und sie krönt beinahe jedes Kapitel mit seinem eigenen kleinen Cliffhanger, so dass man beim Lesen ständig denkt: "Ach, nur noch ein Kapitel ...".

Zu Amy und Junior muss ich gar nicht mehr viel sagen. Sie sind einfach überaus sympathische Protagonisten, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Obwohl sie sehr schön miteinander harmonieren, wird ihre Beziehung auch in  "Die Ankunft" auf eine harte Probe gestellt. Die beiden Gruppierungen misstrauen sich, Amys Eltern sind gegen Junior, denn wie konnte sich ihre Tochter überhaupt auf so einen Schiffsgeborenen einlassen ... und es taucht Konkurrenz für Junior auf: Chris, die rechte Hand von Colonel Martin, scheint interessiert an Amy zu sein. Neben all diesen äusserst emotionalen Konfliktherden, scheint auch ihre neue Heimat nicht das erhoffte Paradies zu sein, denn überall lauern lebensbedrohliche Gefahren und die Liste der Toten wächst.

Unsere Lippen berührten sich. Er schmeckte wie Dinge, die eigentlich gar keinen Geschmack haben: Wärme und Leben und Wahrheit und Güte und Liebe.     (Amy, Seite 297)

Colonel Martin ist bestimmt ein sehr interessanter Charakter, aber er konnte mich nicht für sich gewinnen. Er agiert mir zu überhastet, zu unüberlegt und schaut nicht über seinen eigenen Tellerrand hinaus. Kaum aufgetaut stellt er fest, dass er der ranghöchste Anwesende ist und hat eine riesige Verantwortung aufgebürdet bekommen. Trotz allem ist ihm aber seine Familie das Wichtigste.

Als wir am Waffenarsenal vorbeikommen, überlege ich kurz, ob ich mir ebenfalls eine Waffen nehmen sollte, gehe dann aber doch weiter. Antworten sind mir lieber als Waffen.     (Junior, Seite 272)

Von Band zu Band hat sich Beth Revis gesteigert. Als die Reise begann, hat sie alles vorbereitet, bei der Suche Fährten gelegt und eine Schnitzeljagd veranstaltet und nach der Ankunft alles hochgeschaukelt ... bis zur Eskalation ....
Das Buch weist eine enorm dichte Atmosphäre auf, so dass ich kaum zum Durchatmen kam, meine Nerven   oft blank lagen und der Adrenalinspiegel während der gesamten Lektüre erhöht war. Nach dem Beizettel "Zu Risiken und Nebenwirkungen ..." habe ich jedoch vergebens gesucht.



Beth Revis zieht bei "Godspeed - Die Ankunft" alle Register der Schreibkunst. Sie entwirft eine sehr exotische, bildhaft geschilderte neue Welt, kreiert diverse Gefahrenquellen, baut einen enormen Spannungsbogen auf, lässt uns durch romantische, gefühlvolle Szenen kurz durchatmen, um danach noch einen Gang höher zu schalten. Sie gibt uns Rätsel auf, spielt mit unseren Gefühlen, lässt uns im Dunkeln tappen, erwischt uns mehrfach auf dem falschen Fuss und lässt und schockiert und mit offenem Mund zurück.
"Godspeed - Die Ankunft" ist definitiv ein würdiges Finale. Zwar schaut man nun etwas wehmütig zurück, doch bekanntlich soll man dann aufhören, wenn es am besten ist ...


 
Source: www.favolas-lesestoff.ch/2013/08/rezension-godspeed-die-ankunft-von-beth.html
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review SPOILER ALERT! 2013-08-28 18:59
Ein spektakuläres, perfektes Finale!
Godspeed - Die Ankunft (Across The Universe, #3) - Beth Revis

 

 

Godspeed – Die Ankunft

Autorin: Beth Revis

Übersetzung: Simone Wiemken

Seiten: ca. 480 (Hardcover)

Verlag: Dressler/Verlagsgruppe Oetinger

Preis: 19,95 EUR (D.land)

ISBN: 978-3791516783

 

 

 

 

 

 

Die Autorin...

Beth Revis, geboren und aufgewachsen in den Ausläufern der Appalachen in North Carolina/USA, schrieb schon während der Schule lieber Kurzgeschichten, statt dem Unterricht zu folgen. Diese Gewohnheit behielt sie auch an der Universität bei – aus ihren Kurzgeschichten waren mittlerweile halbe Romane geworden. Nach ihrem Abschluss an der NC State University in Englischer Literatur wurde Beth Revis Lehrerin. Da sie es auch weiterhin nicht lassen konnte, Geschichten zu schreiben, statt Essays zu korrigieren und Unterrichtspläne zu erstellen, hat sie sich inzwischen ganz dem Schreiben gewidmet. Beth Revis lebt mit ihrem Ehemann und einem Hund im ländlichen North Carolina/USA. “Godspeed – Die Ankunft” ist in Deutschland im Dressler Verlag erscheinen und ist Dritte, und somit letzte Teil der erfolgreichen Across the Universe- Trilogie.

 

 

 

Der Plot...

Es ist das eingetroffen, was Amy und Junior sowohl gehofft als auch gefürchtet haben: ein neues Leben auf dem Zielplaneten Zentauri wartet auf sie. Aber diese neue Erde entpuppt sich schon sehr früh nicht als das was sich die beiden und die restliche Besatzung erhofft hatten. Gefahren lauern hinter jedem Baum und in den schönsten Blumen. Die Gefahr zeigt ihr Gesicht nicht und genau das trübt lang herbeigesehnte Wiedersehensfreuden. Wer oder was lebt noch auf diesem Planeten? Was will das lauernde Unbekannte von ihnen? Kann es eine gemeinsame Zukunft für Amy und Junior auf Zentauri, oder irgendwo sonst überhaupt geben?

 

 

 

 

Meiner Ansicht nach...

Bei dieser Buchbesprechung werde ich es so halten wie die Autorin der Godspeed-Trilogie; nicht um den heißen Brei herum reden und gleich zur Sache kommen. Selten habe ich das Finale einer Trilogie so sehr herbeigesehnt und gleichzeitig nicht gewollt, wie das der >GodspeedAnkunft< der Protagonisten Amy und Junior, sowie diversen Charakteren – Alten und Neuen – geht eine Reise durch die Weiten des Universum zuende. Eine Reise so unglaublich spannend, nervenzerfetzend und emotionsgeladen, dass man aus seiner Haut fahren möchte. Wer glaubt mit dem Ende der Trilogie ruht sich Autorin Beth Revis auf ihren Lorbeeren aus, wird während der gesamten Buchlänge eines besseren belehrt. Revis knüpft schonungslos bei ihrem Trilogie-Finale dort an, wo sie im zweiten Band aufhörte.

Bevor man also anfängt die ersten Sätze zu lesen, sollte man sich besser ein sicheres Plätzchen zum lesen suchen, denn man wird in jeder nur erdenklichen Art genauso durchgeschüttelt wie Amy und Junior auf der Brücke ihres Shuttles. Es ist der Start des Showdowns, das keine Wünsche offen lässt. Es ist das Ende einer beispiellosen, galaktischen Reise. Ein Trip, den ich solange wie nur irgendwie möglich hinausgezögert habe.

Autorin Beth Revis schreibt mit einer Intensität, Hingabe und Dichte, wie ich es selten erlebe bei einer Trilogie oder Reihe. Sie mag ihre Buchcharaktere, lässt sie aber auch liebend gern durch die Hölle gehen. Luft holen kennt sie nicht, denn es gibt eine Menge zutun. Der neue Planet Zentauri bietet ungeahnte Möglichkeiten für die bisher eingepferchte Besatzung der Godspeed, sowie Erdenkind Amy. Doch die Möglichkeiten werden durch noch viel größere Gefahren und das große Unbekannte überschattet. Und ehe sich jeder einen Schlachtplan überlegen kann, fallen die Seelen wie Fliegen. Es ist blutig und unbarmherzig. Ich litt, ich weinte und kochte – wie Amy – über vor Verzweiflung und Wut. Kurz: die Nerven lagen blank. Und wie sehr habe ich es geliebt.

Ich beobachtete die Protagonisten Junior und Amy über die letzten Jahre, wie sie sich kennenlernten und gegen viele Gefahren auf der Godspeed kämpften. Es hat mir Spaß gemacht ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich entwickelten und einmal mehr auf der Zentauri-Erde um ihre Liebe und vor allem ihr Leben kämpfen mussten. Junior und Amys Beziehung zueinander ist enger als jemals zuvor. Es gibt plötzlich jemand, der dieser Chemie etwas abspenstig machen will. War meiner Meinung nach vollkommen überflüssig von Beth Revis auf diesen Zug aufzuspringen. Die Autorin benötigt das nicht. Sie riss mich auch so durch einen Strudel voller Action und Gefühle. Auch der neue Planet Zentauri ist so farbenreich, gefährlich und fantasievoll beschrieben worden, dass man ihn gerne noch länger entdeckt hätte.

Mit viel Drama und Tamtam endet alles. Ich blieb mit einem dicken Kloß im Hals und schwerem Herzen zurück. So wünsch ich mir das. So will ich unterhalten werden.

Meiner Ansicht nach sollte jeder der diese Trilogie noch nicht kennt, schleunigst in den Buchladen und alle 3 Teile sofort kaufen und lesen!!

 

 

 

Fazit...

>Die Ankunft< und noch einmal fliegen die Fetzen. Die Änderung des Settings von Raumschiff auf Planet tut der Handlung keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Es geht intergalaktisch zu. Die Godspeed-Trilogie ist nicht von dieser Welt und das Finale nicht nur ebenbürtig zu den ersten beiden Teilen, es ist ein phänomenales Spektakel bis zum letzten Wort. Ich werde die Protagonisten vermissen und freue mich riesig auf Beth Revis nächsten literarischen Streich.

 

 

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