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review 2019-05-15 10:06
Irgendwie doch nicht das, was ich erwartet hatte
The Twelve (Book Two of The Passage Trilogy): A Novel - Justin Cronin

Justin Cronin glaubte anfangs nicht, dass „The Passage“ ein ernstzunehmendes Projekt werden könnte. Der Auslöser war seine damals 8-jährige Tochter Iris, die ihn aufforderte, endlich mal ein spannendes Buch zu schreiben. Sie wünschte sich Vampire, eine rothaarige Figur und ein Mädchen, das die Welt retten sollte. Sie begannen, spielerisch Ideen auszutauschen, als Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen. Erst später wurde Cronin klar, dass ihre Geschichte tatsächlich Potential haben könnte. Er schrieb den ersten Band „The Passage“ und feierte einen Bestseller. Inwieweit Iris am zweiten Band „The Twelve“ beteiligt war, weiß ich leider nicht, aber eines ist sicher: Cronin verdankt ihr seinen kometenhaften Erfolg.

 

Babcock und seine Nachkommen sind tot. Fünf Jahre sind vergangen, seit Peter und seine Freunde die Kolonie verließen. Ihre Gruppe ist versprengt; ihr einstiger Zusammenhalt nur noch Erinnerung. Doch schon bald müssen sie sich darauf besinnen, was sie verbindet. Es heißt, in Iowa existiere eine Stadt namens Homeland, die von einem skrupellosen Tyrannen regiert wird. Dorthin verschleppte Menschen schuften als Sklav_innen, um den wahnsinnigen Plan des Direktors zu realisieren: er will ein dauerhaftes Heim für die Zwölf errichten. Als Peter Gerüchte erreichen, dass Sara noch leben könnte und in Homeland gefangen gehalten wird, reist er mit alten und neuen Freunden nach Iowa, um sie zu befreien. Vor Ort bietet sich ihnen jedoch eine einmalige Chance. Der Plan des Direktors steht kurz vor der Vollendung. Die verbliebenen elf der ursprünglichen zwölf Virals werden sich in Homeland versammeln, um ihr neues Domizil zu beziehen. Können Peter und seine Gefährten die Gunst der Stunde nutzen und die Bedrohung der Virals ein für alle Mal ausschalten?

 

Es fällt mir schwer, mein Verhältnis zu „The Twelve“ auf eine Weise zu formulieren, die ihr nachvollziehen könnt. Meine Empfindungen sind widersprüchlich und ich verstehe selbst kaum, warum das so ist. Ich dachte vor der Lektüre, dass ich keine konkreten Erwartungen an den zweiten Band der „The Passage“-Trilogie hätte und lediglich begeistert werden wollte, mehr nicht. Mittlerweile glaube ich, dass das nicht stimmt. Ich scheine durchaus gewisse Erwartungen gehegt zu haben, die Justin Cronin nicht vollständig erfüllte, weshalb ich mich jetzt in dieser blöden emotionalen Zwickmühle befinde. Zu Beginn erschien mir das Buch sehr vielversprechend. Es gefiel mir, dass Cronin noch einmal einen Sprung zurück in das Jahr Null, das Jahr des Ausbruchs der Virals, wagt und die Apokalypse aus einer anderen Perspektive zeigt. Bisher hatte ich diese ja nur aus der Distanz mit Amy und Wolgast erfahren. Der neue Blickwinkel ist direkter und näher dran, weil er sich aus Figuren zusammensetzt, die leibhaftig und unmittelbar erleben, wie die USA von den Virals überrannt werden. Sie befinden sich mitten im Chaos und vermitteln aus ganz unterschiedlichen Positionen ihre Eindrücke. Ich fand diesen Part, der den gesellschaftlichen Zusammenbruch aus der Abstraktheit in die greifbare Realität hebt, spannend und verfolgte aufgeregt, wie die Schicksale einiger Persönlichkeiten Wellen bis in die Zukunft schlugen. Danach geht es wieder in die Gegenwart, in der fünf Jahre seit den Ereignissen des ersten Bandes „The Passage“ vergingen. Viel hat sich gewandelt; die heldenhafte Truppe, mit der ich von Kalifornien bis nach Colorado reiste, existiert nicht mehr. Sie brachen auseinander, was der erste Hinweis auf meine zunehmenden Schwierigkeiten mit der Handlung war. Es gefiel mir nicht, dass ihre Freundschaft den Umzug nach Kerrville in Texas nicht unbeschadet überstand. Das ist kindisch und kleinlich, aber ich sperrte mich dagegen, ihre veränderten Beziehungen zu akzeptieren, obwohl sie im Verlauf von „The Twelve“ wieder zusammenfinden. Ihre Rettungsmission führt sie nach Homeland, ein Setting, das ich mir lebhaft ausmalen konnte. Eine Sklavenstadt ist durch und durch vorstellbar. Ihr Direktor ist genau der Typ Mensch, der unter widrigen Umständen aufblüht, weil er sich wie ein Parasit am Leid anderer labt und dabei die Selbsttäuschung aufrechterhält, er wüsste, was für alle das Beste ist. Sein geistesgestörter Plan, die verbliebenen elf Meister-Virals zu beherbergen, offenbart neue Facetten des Virus, dessen Spielarten erstaunlich eindeutig an das Dracula-Narrativ erinnern. Ich habe die Abstufungen der Infektion nicht durchschaut. Das Virus wirkt sich divergierend aus und ich verstehe nicht, wieso. Vielleicht hätte ich es begriffen, hätte ich endlich alle Meister-Virals persönlich kennenlernen dürfen. Leider beschränkt sich Cronin auf Babcock, Carter und ein einziges Kapitel aus Martínez‘ Sicht, weshalb ich mich fragte, warum es überhaupt zwölf sein mussten. Wieso nicht drei? Dem Autor unterliefen mehrere dieser nicht ausreichend erläuterten Inkonsistenzen, die die Lektüre für mich überschatteten und sich bis in den finalen Showdown ziehen, der ohnehin enttäuschend unspektakulär daherkam. Es endet viel zu einfach. Ich fühlte mich unbefriedigt.

 

Ich bin nicht überzeugt von der Entwicklung, die „The Twelve“ für die „The Passage“-Trilogie bedeutet, weder inhaltlich noch hinsichtlich der schriftstellerischen Qualität. Natürlich ist es ein gutes Buch, das mitreißende Abschnitte enthält, aber von der gewaltigen Dimension, die mir der erste Band „The Passage“ versprach, war kaum noch etwas zu spüren und es störte mich massiv, dass mir Justin Cronin einige kritische Details unkommentiert vor die Füße warf. Sein wissenschaftlicher Ansatz verbietet es, „Vampir!“ zu schreien und es dabei zu belassen. Das reicht einfach nicht. Ich vermute, dass ich von „The Twelve“ vor allem Antworten erwartete – stattdessen habe ich nun mehr Fragen als je zuvor. Ich hoffe, dass sich diese im Finale „The City of Mirrors“ klären werden und der Autor seine letzte Chance, mich zu begeistern, effektiv nutzt. Jetzt gilt es, Mr. Cronin.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/05/15/justin-cronin-the-twelve
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review 2018-11-20 10:39
Ein Buch wie der alte, bequeme Lieblingspulli
Ruin - John Gwynne

Mithilfe seiner Verbündeten gelang es Corban, seine Schwester Cywen aus den Fängen seiner Feinde zu befreien. Doch ihre schaurigen Pläne konnte er nicht durchkreuzen. Der Kessel befindet sich in Calidus‘ Besitz. Er entließ die grässlichen Kadoshim in die irdische Welt, die nun Angst und Schrecken säen und Corbans Rebellengruppe jagen. Diese ist jedoch längst nicht mehr wehrlos. Vom Krieg in die Verzweiflung getrieben schließen sich ihnen immer mehr Menschen an. Sie erringen Sieg um Sieg gegen die ambitionierte Königin Rhin, die mit Nathairs Beistand mehrere Reiche besetzt, darunter auch Ardan. Corban muss eine Entscheidung treffen: er könnte Meicals Rat folgen und seine Anhänger_innen nach Drassil führen, in die legendäre Stadt im Herzen des Waldes Forn, in der sich die Prophezeiung erfüllen soll – oder in seine Heimat reiten, um Edana zu unterstützen, ihren Thron zurückzuerobern. Edanas Widerstandsbewegung setzt Rhin schwer zu, die durch Nathairs und Calidus‘ Forderung, die Sieben Schätze ausfindig zu machen, abgelenkt ist. Corban empfindet es als seine Pflicht, an Edanas Seite zu stehen, aber er weiß auch, dass mehr von ihm abhängt als die Zukunft Ardans. Kann er es verantworten, seinen Lehnseid über das Schicksal der Verbannten Lande und all der Menschen, die an ihn glauben, zu stellen?

 

Im Gegensatz zu meiner Erfahrung nach der Lektüre von „Valour“ habe ich am Ende von „Ruin“ nicht gegrinst. Ich habe geheult wie ein Schlosshund. Die letzten Seiten des dritten Bandes der High Fantasy – Reihe „The Faithful and the Fallen“ münden in einen dramatischen Cliffhanger, der mich völlig zerstörte. Ich musste sofort mit dem vierten Band beginnen, sonst hätte ich mich nicht beruhigen können. Nun gibt es Leser_innen, die es nicht mögen, wenn sie ein Buch zum Weinen bringt. Ich hingegen feiere diese emotionale Intensität. John Gwynnes Epos wird besser und besser – nicht trotz, sondern gerade durch die moderate Originalität. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum es mich so gar nicht stört, dass Gwynne genretypische Motive verarbeitet und die Geschichte daher vorhersehbar ist. Es scheint paradox, aber ich glaube, ich fühle mich mit „The Faithful und the Fallen“ pudelwohl, eben weil ich die grundlegende Struktur kenne. Die Lektüre fühlt sich an wie nach Hause kommen, wie das Hineinschlüpfen in den alten, bequemen Lieblingspulli. Ich habe eine grobe Vorstellung davon, was inhaltlich geschehen wird, also kann ich auskosten, wie es geschieht, Überraschungen wertschätzen und mich voll auf die wunderbaren Figuren konzentrieren, über die ich bereits ausschweifend schwärmte. Ich möchte niemanden langweilen und mich wiederholen, aber ich möchte betonen, wie geschickt John Gwynne Perspektivwechsel einsetzt. Jeder Band von „The Faithful and the Fallen“ enthält neue, weise gewählte Charakterperspektiven, die sowohl der Geschichte als auch den Leser_innen einen echten Mehrwert bieten, weil sie die Gesamtheit des Konflikts zwischen Gut und Böse abbilden. Dadurch entsteht ein umfassender Eindruck der beteiligten Akteure und ihrer Motivationen. Diese facettenreiche Herangehensweise funktioniert allerdings nur, weil Gwynne keine Angst hat, Figuren sterben zu lassen. Als Leserin ist das natürlich manchmal schwierig, besonders, wenn es Charaktere trifft, mit denen ich viel Zeit verbrachte, aber ich erkenne, dass es notwendig ist und die emotionale Bindung stärkt. Um meine Lieblinge bangte ich mit vollem Einsatz. Es hilft, dass Gwynne Tode niemals kaltherzig inszeniert und ausschließlich dann einsetzt, wenn es unvermeidlich ist. Er nimmt niemanden zugunsten des Effekts klinisch aus der Geschichte. Ich denke, er trauert jedes Mal ebenso wie ich – wie könnte er auch nicht, bei diesen einnehmenden Persönlichkeiten? Einer der bewegendsten Momente in „Ruin“ war eine Szene, in der die Rebellen Corban die Treue schwören. Ich musste etwas weinen. Es gefällt mir außerordentlich, dass ein Eid in den Verbannten Landen niemals einseitig ist. Beide Parteien verpflichten sich. Die Verbundenheit, die in Bans Truppe herrscht, ist für mich nachvollziehbar, weil sie alle Menschen sind, die der Krieg zwischen Elyon und Asroth persönlich betrifft, da sie alle Verluste erlitten. Sie erleben eine gemeinsame emotionale Erfahrung, was eine gute Voraussetzung für unerschütterlichen Zusammenhalt ist. In Ban fanden sie eine inspirierende Führungsperson, mit der sie sich identifizieren können. Er teilt ihren Schmerz, ihren Rachedurst und ihre Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Durch ihren Glauben an ihn wuchs er in die Rolle des Leuchtenden Sterns hinein und kann sich mittlerweile als prophetischer Held akzeptieren. Er ist die Personifizierung aller Stärken der Menschheit: Rechtschaffenheit, Loyalität, Ehrlichkeit. Er verhält sich wie ein Held und weckt das Gute in seinen Anhänger_innen, daher ist es leicht, in ihm eine Person zu sehen, der es sich zu folgen lohnt und deshalb glaube auch ich an ihn. Corban wird die Verbannten Lande retten, davon bin ich fest überzeugt.

 

Mein Lesespaß mit „Ruin“ war unbeschreiblich hoch. Ich liebe das Buch und ich liebe „The Faithful and the Fallen“, obwohl es sich nicht um die ausgeklügeltste oder originellste Reihe der High Fantasy handelt. Ich befinde mich voll im Bann der Figuren und genieße das wohlig warme Gefühl, in perfektem Einklang mit der Geschichte und der Intention des Autors zu schwingen. Es betrübt mich ein wenig, dass ich nicht allen Handlungssträngen die gleiche Beachtung schenken kann. Es gibt so viele Charaktere, die Aufmerksamkeit verdienen und so viele Fragen, die nach Antworten verlangen, dass ich sofort mit dem vierten und finalen Band „Wrath“ beginnen musste. Ich lese Reihen selten hintereinander weg, aber in diesem Fall wollte ich eine Ausnahme machen, weil die Erfahrung einfach so schön ist. Es ist mir egal, dass John Gwynne die High Fantasy nicht revolutioniert. Mich macht er glücklich und mehr erwarte ich von einem Autor nicht.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/11/20/john-gwynne-ruin
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review 2018-11-15 10:42
Rezension | Miss Gladys und ihr Astronaut von David M. Barnett
Miss Gladys und ihr Astronaut: Roman - D... Miss Gladys und ihr Astronaut: Roman - David M. Barnett,Wibke Kuhn

Beschreibung

 

Thomas Major hat die Nase von den Menschen gestrichen voll, da passt es ihm ganz gut, dass er die Chance bekommt, mit einem One-Way-Ticket auf den Mars zu fliegen. Auf dem Weg dorthin ruft der Astronaut bei seiner Ex-Frau an. Die Nummer ist mittlerweile allerdings neu vergeben und so lernt er Miss Gladys kennen. Die ältere Dame kämpft mit den Problemen der Altersdemenz, doch ihre Enkel Ellie und James haben noch weitaus größere Sorgen. Während ihr Vater eine Haftstrafe im Gefängnis verbüßt, droht der Verlust ihres Zuhauses. Der Astronaut arbeitet an einen Plan um der Familie Ormerod aus ihrer Notsituation heraus zu helfen.

 

Meine Meinung

 

David M. Barnett hat in seinem ersten Roman “Miss Gladys und ihr Astronaut” eine Geschichte erschaffen, die zum mitfiebern und träumen einlädt. Das in den Farben schwarz und violett bzw. magenta gehaltene Buchcover zeigt eine altmodische Teetasse in der ein Astronaut ein Fähnchen hisst. In meinen Augen passt die Abbildung sehr gut zum Roman, da die Story voller Fantasie steckt und von eine guten Portion Kuriosität gekrönt wird.

 

Beeindruckt haben mich die facettenreichen Charaktere, die der Autor mit feinen Pinselstrichen gezeichnet und zum Leben erweckt hat. Da wäre z. B. der mürrische und misanthropisch gesinnte Einsiedler Thomas Major, der seinem Leben und vor allen Dingen der Menschheit entfliehen möchte. Mit seiner Reise zum Mars ist er auf gutem Weg den Menschen endgültig den Rücken zu kehren, lediglich seine geliebte Musik begleitet ihn. Im Gegensatz dazu stehen die Ormerods, bei ihnen wird Zusammenhalt und Familie groß geschrieben.

 

Durch einen Zufall gerät Thomas Major auf dem Weg zum Mars mit der über 70-jährigen Miss Gladys in Kontakt, die sich verlaufen hat und auf deren Gedächtnis einfach kein Verlass mehr ist. Durch die Hilfe des Astronauten findet Gladys jedoch den Weg nach Hause, in dem sie bereits ihre fünfzehnjährige Enkelin Ellie und ihr jüngerer Bruder James erwarten. Die Familie steckt in einer schwierigen Situation, denn die beiden Kinder haben nur noch Gladys, die sich aufgrund ihrer schlimmer werdenden Altersdemenz nicht mehr richtig um sie kümmern kann. Somit übernimmt Ellie neben der Schule einige Jobs um die Familie über Wasser zu halten. Doch schon bald drohen Ellies Schultern unter der zentnerschweren Last der Verantwortung für ihren kleineren Bruder und Gladys nachzugeben.

 

Obwohl die Grundstimmung des Romans durch die einschneidenden Probleme der Familie Ormerod niedergedrückt wird, schafft es David M. Barnett das Ganze durch eine Prise schwarzen Humor und eine Messerspitze Sarkasmus aufzulockern. Das Ergebnis ist ein fabelhafter Roman über Menschlichkeit, Freundschaft und familiärer Zusammenhalt.

 

Fazit

 

Ein unterhaltsamer Roman mit der perfekten Mischung aus Humor und Tiefsinn.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-miss-gladys-und-ihr-astronaut-von-david-m-barnett
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review 2017-11-09 16:40
Rezension | Feo und die Wölfe von Katherine Rundell
Feo und die Wölfe - Katherine Rundell,Henning Ahrens

Beschreibung

 

Das Mädchen Feo lebt gemeinsam mit ihrer Mutter zurückgezogen in einer kleinen Hütte im Wald. Dort kümmern sie sich um Wölfe die von reichen Russen als Schoßhund gehalten wurden, um sie wieder auszuwildern und ihnen die Freiheit der Wälder Russlands zurück zu geben. Doch der Zar sieht es nicht gerne, dass seine Wildtiere von Wölfen gerissen werden und schickt General Rakow aus um die Wöfe zu töten. Feo und ihre Mutter weigern sich jedoch ihre geliebten Wölfe, die für sie längst wie eine Familie sind, aufzugeben.

 

Meine Meinung

 

Schon alleine das wunderschöne Cover des Jugendromans „Feo und die Wölfe“ von Katherine Rundell und die Tatsache, dass in der Geschichte Wölfe vorkommen, haben ausgereicht um meine Neugierde zu wecken. Die auf dem Cover dargestellte Szenerie mit Elementen aus dem Wald, einer kleinen Hütte und dem Schatten eines Wolfes passen hervorragend zum Ihnalt. Der blaugraue Einband des Buches macht zudem vor allem durch den Leinenrücken einen hochwertigen Eindruck und liegt beim Lesen angenehm in der Hand.

 

"Wölfe sind die Zauberer unter den Tieren." (Feo und die Wölfe, Seite 29)

 

Die Sprache ist wirklich sehr schlicht und einfach gehalten, ebenso der Erzählstil, so dass man leicht durch die Zeilen springen kann. Etwas mehr Schnörkel und eine anspruchsvollere Satzgestaltung hätten, meiner Meinung nach, der Geschichte bestimmt gut getan. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass etwas mehr auf die Eigenschaften und das Wesen der Wölfe eingegangen wird. Trotz alledem haftet der Geschichte durchaus etwas zauberhaftes und mitreisendes an, dass mich in seinen Bann gezogen hat. Freundschaft, Familie und Zusammenhalt stehen im Vordergrund und vermitteln somit jungen Lesern wichtige Werte.

 

Das Setting in den verschneiten russischen Wäldern hat mir ausgesprochen gut gefallen. Katherine Rundell beschwört sehr bildhaft eine passende Atmosphäre herauf und versteht es den Leser damit zu fangen. Dieser Aspekt hat mir von dem ganzen Buch am besten gefallen, genauso wie der märchenhafte Plot und die starke weibliche Hauptprotagonistin Feo.

 

"»Das«, sagte Alexej, der die Arbeit begutachtete, »ist der Stoff, aus dem Märchen gemacht sind.«" (Feo und die Wölfe, Seite 189)

 

„Feo und die Wölfe“ ist genau das richtige für die kalte Jahreszeit und eignet sich für Erwachsene mit einem Faible für märchenhafte Storys ebenso gut, wie für junge Leseratten.

 

Fazit

 

Kathrine Rundell entführt den Leser in die märchenhafte Winterlandschaft Russlands und verzaubert mit einer mutigen Heldin.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-feo-und-die-woelfe-von-katherine-rundell
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review 2017-08-14 04:50
Rezension | Warten auf Bojangles von Olivier Bourdeaut
Warten auf Bojangles: Roman - Olivier Bo... Warten auf Bojangles: Roman - Olivier Bourdeaut,Norma Cassau

Beschreibung

 

George und seine außergewöhnliche Frau, die jeden Tag mit einem neuen Namen begeht, leben ein schillerndes Leben voller Tänze, Cocktails und funkelnder Abende im Kreise illustrer Freunde. Mitten in diesem bunten Paradies fühlt sich ihr Sohn pudelwohl. Doch genau wie in ihrem Lieblingssong »Mr. Bojangles« verbirgt sich hinter dem fröhlichen Anstrich eine dunkle und deprimierende Seite. Georges Frau ist schwer krank und wird in die Psychiatrie eingewiesen. Als sich die Lage verschlimmert wagen Vater und Sohn unter Anleitung der geliebten Frau und Mutter eine Befreiungsaktion, welche sie schließlich in ihr Wolkenschloss nach Spanien führt.

 

Meine Meinung

 

Dieses gelb leuchtende Cover mit einem Tanzpaar darauf hat mich sofort angesprochen. Die Rede ist von Olivier Bourdeauts Debütroman „Warten auf Bojangles“. Bereits der Klappentext verspricht ein außergewöhnliches Leseerlebnis und genau dieses Gefühl macht sich schon nach den ersten gelesenen Seiten bemerkbar.

 

"Seine Geschichte war wie seine Musik: schön, traurig und zum Tanzen." [Seite 20 (epub Version)]

 

In seinem Erstlingswerk erzählt Olivier Bourdeaut eine berührende Liebesgeschichte der anderen Art. Dabei werden die Ereignisse sowohl aus der Sichtweise des Sohnes, wie auch aus der Sichtweise des Vaters (George) beleuchtet. Hintergrund der Story ist ein kurios gezeichnetes Leben mit einer Mutter die ihren Sohn siezt und einem Vater der sich mit Lügengeschichten auskennt wie sonst keiner. Die Kindheit des Jungen ist dementsprechend in keinster Weise normal, jeder Tag bietet eine Vielfalt an neuen Möglichkeiten – man kommt sich vor wie in ein Kaleidoskop geraten.

 

"Ich sagte mir, dass mir selbst einige Tassen im Schrank fehlten und ich vernünftigerweise nicht einer Frau verfallen sollte, die gar kein Geschirr mehr im Schrank hatte, dass unsere Beziehung die eines Einbeinigen mit einer Gliederlosen wäre und dass diese Verbindung nur hinken und sich tastend in unvorhersehbare Richtungen bewgen könnte." [Seite 27 (epub Version)]

 

Während des Handlungsverlaufs spürt man deutlich, dass sich der kleine Junge weiterentwickelt und durch viel Liebe und Zuwendung zu einem rechtschaffenen Menschen heranwächst. Dieser junge Mensch versteht es dann auch mit der schwierigen Situation, die das Leben für ihn bereit hält, umzugehen. Eine Kernaussage der Geschichte kommt hier ganz deutlich zum tragen – mit Liebe und gegenseitiger Zuneigung ist alles möglich.

 

"Zu Hause log ich richtig herum, in der Schule verkehrt herum, für mich war es kompliziert, aber für die anderen einfacher." [Seite 29 (epub Version)]

 

Mit Leichtigkeit und Humor erzählt Olivier Bourdeaut eine geistreiche Familiengeschichte, die völlig bezaubernd und zugleich herzzerreißend dramatisch ist. Tänzelnd und mit Musik im Ohr schwebt man durch die Buchseiten bis einem der Hintergrund und die Tiefe der Geschichte bewusst werden. „Warten auf Bojangles“ ist für mich ein kleines Kunstwerk das sich vor allem durch seinen originellen Stil auszeichnet.

 

Fazit

 

Ein leichtfüßiger und tiefgründiger Roman der sich hervorragend als Sommerlektüre eignet.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-warten-auf-bojangles-von-olivier-bourdeaut
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