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review 2020-03-14 13:15
Zorn - Exploration Capri (6) | Christian Klemkow
200311 CorporationCapri6
Autor: Christian KlemkowTitel: ZornReihe: Exploration Capri (6)Genre: Science Fiction, WeltraumVerlag: Amazon Media EU, [05.03.2020]Kindle-Edition: [700 Seiten], ASIN: B0857K677Gauch im TB-Format erschienenhier: Leseexemplar vom Autor – vielen Dank! gelesen auf dem Kindle Paperwhiteklick zu Amazon.de

Inhaltsangabe (Amazon):

Teil 6: ZORN
Die Odyssee endet.
Wären sie doch nie erwacht. 16 Jahre nach ihrer Ankunft im zerstörten System Capri Solaris kommen die Überlebenden der Explorer auf einer Station voller Geheimnisse zu sich. Nichts ist so, wie es scheint. Die trostlose Welt, in der sie sich wiederfinden, ist bevölkert mit Geistern ihrer Vergangenheit. Während sich Susannah ihrem schlimmsten Albtraum stellen muss, sieht Steven eine letzte Chance, endlich die verfluchte Mission seines Vaters zum Ziel zu führen.
Die Antworten sind zum Greifen nah. Was hat es mit den mysteriösen Artefakten auf sich? Gibt es doch noch eine letzte Chance für die Menschheit? Und was führt Tanaka tatsächlich im Schilde? Als die Crew den Geheimnissen schließlich auf die Spur kommt, ist es bereits zu spät. Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.
Was wird der letzte Flug der Explorer bringen? Leben oder Tod?
„Zorn“ ist die direkte Fortsetzung von „Erwachen“ und bildet den Abschluss der mehrteiligen dramatischen Science-Fiction-Odyssee, die ihre Leser zusammen mit der Explorer auf eine spannende Reise durch Raum und Zeit entführt.

Meine Meinung:

 

Was für ein fulminantes Ende dieser schrecklichen Odyssee, welche die Crew der Explorer durchleben muss. Fast alle Besatzungsmitglieder sind auf dieser langen Reise durch die Weiten des Weltraums gestorben, nur wenige haben überlebt. Und welche Strapazen haben sie nicht alles durchleben müssen?! Ich habe durch die Bücher hindurch mit den Protagonisten gelitten und gebangt, war nicht selten der Auffassung: >Jetzt war es das wohl. Da kommen sie nie wieder raus.< – Aber, weit gefehlt, Christian Klemkow dreht am Schräubchen, und zack – die Situation ändert sich rapide, und eine völlig neue Wendung bringt Hoffnung.

 

Die Figuren sind detailreich und lebensecht dargestellt. Steven erscheint mir schon immer ein bisschen zu soft, ein Weichei oder Warmduscher ;) – wobei er aber auch ruhig bleiben kann, wo andere ausrasten, überlegen agieren und Lösungen finden, wo so mancher nur noch seine Frustration ausleben muss. Allerdings nervte seine Einstellung mich ein bisschen, dass er seiner Frau nicht glauben will. Einfach alles als Spinnerei abzutun, ist ja so einfach… Susannah dagegen ist mir ein wenig zu hart und tough, sie lebt die Emotionen aus, die Steven möglicherweise unterdrückt. So passen die beiden aber wieder sehr gut zusammen.

 

Als es in diesem Buch auf das Finale zugeht, bin ich überrascht in zweifacher Hinsicht, denn zum einen gibt es noch ein gutes Stück zu lesen – das Ende kommt also nicht plötzlich in einem Showdown, und dann ist Schluss –, und zum anderen überrumpelt mich die überraschende Kehrtwende aus gleich zwei ausweglosen Situationen hinein in die Hoffnung auf ein Überleben der Menschheit.

 

Die Szenerie, die sich in der anschließend zu lesenden Timeline darstellt, ist absolut nachvollziehbar. Wir Menschen sind Raubtiere, wollen immer mehr und gönnen den anderen nicht die Butter auf dem Brot. Mir ist schon lange klar, dass wir uns irgendwann selbst vernichten. Anhand des derzeit grassierenden Corona-Virus’ sehen wir, wie machtlos wir im Grunde sind. Während die Mächtigen einfach darauf bauen, das soziale Leben auf Eis zu legen, um die Ausbreitung des Virus’ zu verlangsamen, rennen wir in die Supermärkte und kaufen alles, was an Toilettenpapier und Konserven zu haben ist. Warum? Das erinnert mich an Szenerien von Bunkern, in denen Menschen Jahrzehnte überleben wollten, aus Angst vor einer Verstrahlung nach einem möglichen atomaren Angriff.

 

Doch so düster diese Reihe auch ist, mit so vielen Gefahren und Kämpfen, so endet sie doch in dieser hoffnungsvollen Vision einer überlebenden Menschheit, völlig ohne Aggressionen. Alle offenen Fragen werden beantwortet bzw. ergeben sich aus der Situation heraus. Ich bin tief bewegt und beeindruckt.

 

Mir hat diese Reihe sehr gut gefallen. Ich ziehe meinen Hut vor so viel Ideenreichtum und Umsetzungsvermögen und gebe die volle Punktzahl!

 

200311 CorporationCapri6

 

Bücher der Reihe:

 

1. Inferno – beendet 17.09.2019 – 06/10 Punkte
2. Verschollen – beendet 25.10.2019 – 08/10 Punkte
3. Zerstörung – beendet 14.11.2019 – 10/10 Punkte
4. Hoffnung – beendet 16.01.2020 – 09/10 Punkte
5. Erwachen – beendet 12.02.2020 – 10/10 Punkte
6. Zorn – beendet 11.03.2020 – 10/10 Punkte

 

Exploration Capri: Teil 6 Zorn - Christian Klemkow 

Source: sunsys-blog.blogspot.com/2020/03/gelesen-exploration-capri-6-zorn.html
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review 2020-02-20 09:16
Exodus 2727 - Die letzte Arche | Thariot
200219 Exodus
Autor: Thariot (Martin Langner)Titel: Exodus 2727 – Die letzte ArcheReihe: noch nichtGenre: Science FictionVerlag: HörbucHHamburg HHV GmbH, [11.12.2019]Sprecher: Mark BremerSpieldauer: [12 Stunden, 49 Minuten], ungekürztauch im eBook- und TB-Format erschienenWhispersync for Voice verfügbarhier: gehört über die Audible-Appklick zu Amazon.deklick zu Audible.deklick zu Thalia.de

Inhaltsangabe (Audible):

Ein Schiff. Eine Hoffnung. Ein Feind, den niemand sieht. Der neue Space-Thriller von Science-Fiction-Bestseller-Autor Thariot - packend und visionär.

Die USS London ist ein interstellares Siedlungsschiff auf dem Weg zu einer neuen Welt. Die Reisezeit beträgt 109 Jahre, das Ziel liegt 50 Lichtjahre entfernt. Die Fracht: drei Millionen menschliche Embryos und sieben Millionen Tiere. Die Besatzung besteht aus 490 Personen, die sich im Kälteschlaf abwechseln. Alles läuft nach Plan. Bis der Ärztin Jazmin Harper auffällt, dass immer mehr Besatzungsmitglieder psychische Probleme bekommen. Gleichzeitig findet der Ingenieur Denis Jagberg Anzeichen, dass das Schiff deutlich älter ist als gedacht. Beiden ist schnell klar, dass irgendetwas nicht stimmt - doch bevor sie der Sache auf den Grund gehen können, kommt es zur Katastrophe.

©2020 FISCHER Tor, S. Fischer Verlag GmbH (P)2019 Hörbuch Hamburg HHV GmbH, Hamburg

Meine Meinung:

 

Ursprünglich wollte ich das Buch wie gewohnt lesen und habe mir das eBook gekauft, bin dann aber etlicher Leseexemplare wegen nicht zum Lesen gekommen und habe mir dann das Hörbuch über Audible dazu gekauft, bei dem Preis des Whispersync-for-Voice-Bundles wirklich zu empfehlen. Und nun, da ich infektbedingt ein bisschen Probleme mit meinen Augen habe, konnte ich das Hörbuch innerhalb von zwei Tagen hören.

 

Es ist anders als die Reihen, die ich sonst von Thariot gelesen habe, und ich brauchte dieses Mal länger, um vollständig in die Geschichte einzusteigen und mich störende Dinge einfach sein zu lassen und zu akzeptieren. Humor sucht man hier vergebens. Und auch Emotionen sind weitestgehend abgeschaltet. Erst das Ende entschädigt dann für Vieles und beantwortet alle Fragen. So dass ich rückblickend wieder zufrieden mit den Figuren bin.

 

Der Leser/Hörer erfährt erst nach und nach mehr über die Figuren selbst, so dass so manche Aktion merkwürdig und rätselhafter erscheint, als man vermuten würde. So einiges wird erklärt und wiederholt, was den Erzählfluss ein wenig bremst, aber beim Lauschen von Mark Bremers Lesung leicht akzeptiert werden kann.

 

Es gibt einen Erzählstrang auf der Erde, kurz nachdem die USS London ins All gestartet ist und bevor ein weiteres Siedlerschiff aufbricht. Leider erfährt man kaum etwas über die Zustände in dieser Zeit auf der Erde. Ich konnte keinen Grund erkennen, ohne Aufklärung 3 Millionen Embryonen auf eine derart lange Reise zu schicken.

 

Dies ist ein Buch, das man ein zweites Mal lesen sollte, um mit dem Wissen, das man durch das Ende erlangt hat, völlig anders an die Gegebenheiten herangehen zu können, was ich auch tun werde.

 

Für das erste Hörerlebnis – Mark Bremer hat seine Aufgabe hervorragend gemeistert – gebe ich 08/10 Punkte.

 

 

Bücher der Reihe Instabil von Sam Feuerbach & Thariot:

 

- Instabil. Die Vergangenheit ist noch nicht geschehen – beendet 03.12.2017 – 11/10 Punkte
- Instabil. Die Gegenwart ist nur ein Kartenhaus – beendet 14.12.2017 – 11/10 Punkte
- Instabil. Die Zukunft ist Schnee von gestern – beendet 25.05.2018 – 10/10 Punkte

 

Weitere Bücher von Sam Feuerbach & Thariot:

 

- Echtzeit-Trilogie – beendet 07.07.2018 – 10/10 Punkte
- Nimand ist perfeckt: Schrott und Kaviar

 

Weitere Bücher von Thariot:

Genesis-Reihe:

 

1. Genesis. Die verlorene Schöpfung – beendet 24.01.2016 – 11/10 Punkte
2. Genesis. Brennende Welten – beendet 15.03.2016 – 10/10 Punkte
3. Genesis. Post Mortem – beendet 21.04.2016 – 11/10 Punkte
4. Next Genesis – beendet 19.07.2016 – 10/10 Punkte

 

Solarian-Reihe:

 

- 2227 Extinction: Phase 1 – beendet 06.05.2018 – 10/10 Punkte
1. Solarian. Tage des Aufbruchs – beendet 30.07.2016 – 08/10 Punkte
2. Solarian. Tage der Asche – beendet 14.08.2016 – 10/10 Punkte
3. Solarian. Tage der Stille – beendet 08.09.2016 – 10/10 Punkte
4. Solarian. Tage der Rache – beendet 03.11.2016 – 10/10 Punkte
5. Solarian. Tage der Suche – beendet 06.05.2017 – 10/10 Punkte
6. Solarian. Tage der Ewigkeit – beendet 25.06.2017 – 10/10 Punkte

 

Hamburg Sequence

 

1. Ich.Lebe – beendet 13.09.2018 – 10/10 Punkte
2. Ich.Liebe – beendet 18.09.2018 – 10/10 Punkte
3. Ich.Sterbe – beendet 25.09.2018 – 10/10 Punkte

 

Nebula Rising

 

1. Nebula Rising - Code Red – gelesen 12.01.2019 – 10/10 Punkte
2. Nebula Rising - Code Blue – gelesen 23.02.2019 – 10/10 Punkte
3. Nebula Rising - Code White – gelesen 03.05. 2019 – 09/10 Punkte
4. Nebula Rising - Code Black – gelesen 17.12.2019 – 10/10 Punkte

 

- Exodus 2727 – Die letzte Arche – gehört 19.02.2020 – 08/10 Punkte

 

Exodus 2727 - Thariot 

Source: sunsys-blog.blogspot.com/2020/02/gehort-exodus-2727-thariot.html
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review 2020-02-15 11:34
Erwachen - Exploration Capri (5) | Christian Klemkow
200212 ExplorationCapri5
Autor: Christian KlemkowTitel: ErwachenReihe: Exploration Capri (5)Genre: Science Fiction, WeltraumVerlag: Independently published, [30.07.2019]Kindle-Edition: [535 Seiten], ASIN: B07VWD2L58auch im TB-Format erschienenhier: Leseexemplar vom Autor – vielen Dank! gelesen auf dem Kindle Paperwhiteklick zu Amazon.de

Inhaltsangabe (Amazon):

Teil 5: ERWACHEN
Die Odyssee geht weiter.
Capri im Jahr 2478. Ein Planet in seiner Blüte, eine Welt voller Überfluss. Kurz vor Weihnachten erreicht die Flüchtlingsdebatte der großen hundertjährigen Blockade ihren hässlichen Höhepunkt. Während die Repräsentanten live im TV über die Aufnahmebedingungen in New Haven streiten und die meisten Bewohner im Luxus schwelgen, verhungern auf der gewaltigen orbitalen Jupiter-Station täglich unzählige Menschen. Wann dürfen die 52 Millionen schlafenden Erdenbürger endlich landen und einen Fuß auf Capris Boden setzen? Als die veraltete Station schließlich Stück für Stück vom Himmel fällt, ist es fast zu spät. Der Traum wird zum Albtraum. Eine dritte sich nähernde Partei erhebt alleinigen Anspruch auf den abtrünnigen Planeten. Es ist der letzte Tag von Eden.
Teil 5: „Erwachen“ ist die indirekte Fortsetzung der mehrteiligen dramatischen Science-Fiction-Buchreihe „Exploration Capri“ und erzählt die Geschichte der letzten Menschen nach der größten Tragödie aller Zeiten. Dabei ist der 5.Teil, anders als seine Vorgänger, gleichzeitig ein Prequel und Sequel zu den bisherigen Bänden 2 - 4.
Ich wünsche Ihnen nun spannende Unterhaltung.

Meine Meinung:

 

Vielen Dank, lieber Christian, für dieses tolle Lesevergnügen! Dieser Teil hat mir bisher am allerbesten gefallen, wobei ich es für wichtig erachte, die zuvor erschienenen Teile ebenfalls gelesen zu haben, auch wenn sie zunächst kaum einen Bezug zu diesem Teil zu haben scheinen. Inzwischen kann ich sagen, dass mir diese Reihe unheimlich gut gefällt. Der Autor hat nicht nur eine großartige Fantasie, er bringt gekonnt brisante und äußerst aktuelle Themen mit ein und bringt den Leser dazu, nachzudenken, rüttelt ihn auf – ich wünschte mir, so mancher Politiker da ganz oben würde diese Bücher auch lesen und daraus lernen!

 

Anfangs war ich etwas verwirrt, denn die Figuren waren mir völlig unbekannt, und niemand der mir inzwischen ans Herz gewachsenen Charaktere der Crew, tauchte auf, obwohl ich fest damit gerechnet hatte, dass ihre Odyssee noch nicht vorbei war, trotz ihrer endgültigen Entscheidung im 4. Teil. Ein Name allerdings kam mir bekannt vor. Ich tat ihn aber zunächst damit ab, dass exakt dieser Name in einem anderen Buch eine nicht unwesentliche Rolle spielte.

 

Natürlich gibt es auch in diesem Buch wieder offene Fäden, und ich bin sowas von gespannt auf den letzten Teil, der leider noch nicht erschienen ist. Aber noch in diesem Monat soll unser Warten belohnt werden :)

 

Eine der besten Science Fiction-Serien, die ich bisher gelesen habe. Hut ab!

Ich gebe die volle Punktzahl – 10/10 Punkte.

 

202012 ExplorationCapri5

 

Bücher der Reihe:

 

1. Inferno – beendet 17.09.2019 – 06/10 Punkte
2. Verschollen – beendet 25.10.2019 – 08/10 Punkte
3. Zerstörung – beendet 14.11.2019 – 10/10 Punkte
4. Hoffnung – beendet 16.01.2020 – 09/10 Punkte
5. Erwachen – beendet 12.02.2020 – 10/10 Punkte
6. erscheint voraussichtlich im 1. Quartal 2020

 

Exploration Capri 5: Erwachen - Christian Klemkow 

Source: sunsys-blog.blogspot.com/2020/02/gelesen-exploration-capri-5-erwachen.html
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review 2015-02-25 09:25
Im Weltall hört dich niemand schreien
Im Turm des Panopticons (German Edition) - Daniela Rohr

Die Autorin Daniela Rohr trat vor zwei, drei Wochen mit der Bitte um eine Rezension an mich heran. Sie schlug mir vor, entweder ihre Roman-Collage „Der Zeit-Zwirbel-Effekt und seine Knöpfchendrücker“, die aus 11 zusammenhängenden Kurzgeschichten besteht, oder die Novelle „Im Turm des Panopticons“ zu rezensieren. Beide Werke sind dem Genre Science Fiction zuzuordnen. Reine Science Fiction lese ich sonst eher nicht, aber für mich klang „Im Turm des Panopticons“ so spannend und interessant, dass ich neugierig wurde. Ich nahm ihre Bitte mit Freuden an.

 

Im Turm des Panopticons erfüllt Linea Wermut ihren Dienst. Das Herz des gigantischen, interstellaren Gefängnisses ist bereits seit über 5 Monaten ihr Arbeitsplatz. Als Wärterin ist es ihre Aufgabe, rebellische SystemkritikerInnen zu beobachten – ohne dass die Insassen es bemerken. Unzählige Kameras, gläserne Zellen und das zentrale Computersystem „Alexa“ machen die totale Überwachung möglich. Alles ist genau wie immer für Linea – das heißt, hauptsächlich sterbenslangweilig. Doch dann scheint einer der Gefangenen bei einer Routineüberprüfung der Zellen genau in die Kamera zu starren. Direkt in Lineas Gesicht. Als wüsste er, dass sie da sei. Was absolut unmöglich ist. Linea fühlt sich unbehaglich, schiebt den Vorfall jedoch schnell gedanklich beiseite. Er kann sie nicht sehen. Keinesfalls. Aber als Linea weitere seltsame Verhaltensweisen der Insassen auffallen, kommt ihr der Gedanke, dass sie sie doch sehen könnten, plötzlich gar nicht mehr so absurd vor…

 

Dafür, dass ich reine Science Fiction normalerweise meide, hat mich „Im Turm des Panopticons“ sehr positiv überrascht. Vielleicht sollte ich dem Genre doch ab und zu eine Chance einräumen und mich darauf einlassen. Diese Novelle von Daniela Rohr ist ein wirklich spannender Psycho-Trip, der die LeserInnen schnell in eine Dimension führt, in der Realität und Einbildung parallel zueinander zu existieren scheinen. Es ist, als würden sich verschiedene Versionen derselben Situation über einander legen, sodass alles irgendwie zusammen passt, irgendwie aber auch überhaupt nichts. Ich fühlte mich, als würde ich durch dicken Nebel waten; am Rande konnte ich immer wieder Schemen der Wahrheit ausmachen, die jedoch konturlos blieben. Umso spaßiger und aufregender war es, zu raten, was denn nun tatsächlich mit Linea geschieht. Erst ganz am Ende löst Daniela Rohr diesen Nebel auf – mit einem Knall, der sich gewaschen hat.
Die Zugkraft der Geschichte geht meines Erachtens nach von der Protagonistin Linea aus. Sie ist eine wirklich starke Figur, in die ich mich sofort hineinversetzen konnte. Ich denke, die Identifikation mit ihr fiel mir besonders leicht, weil ich mich in einigen Szenen vermutlich ganz ähnlich verhalten hätte. Als ihre Paranoia zunehmend drängender wurde, konnte auch ich mich ihrem Einfluss nicht ganz entziehen. Ich begann zu zweifeln. Trotzdem ließen sich all die Jahre Thriller-Erfahrung nicht völlig ausknipsen, am Ende war meine Intuition doch unbestechlich. Aber ich liebe ja den Moment, in dem mir vom Autor oder in diesem Fall der Autorin gesagt wird, dass ich auf der richtigen Fährte war. Die Auflösung der tatsächlichen Situation konnte ich in ihren Details selbstverständlich nicht vorhersehen, was auch gut so war, allerdings war es ein gutes Gefühl, zu wissen, dass mich Daniela Rohr nicht völlig verwirren konnte. ;)
Darüber hinaus hat mich die bedrohliche, beklemmende Atmosphäre nachhaltig beeindruckt. Die Darstellung der absoluten Isolation, in der sich Linea befindet, ist Daniela Rohr hervorragend gelungen. Diese Isolation ist der Ausgangspunkt aller Entwicklungen, denn Linea ist nicht nur von den Insassen des Gefängnisses komplett abgeschottet, sondern auch von der Erde. Sie kann telefonieren, aber ansonsten ist ihr einziger Kontakt die künstliche Intelligenz des Computersystems Alexa. Wie sagt man so schön? „Im Weltall hört dich niemand schreien“. Genau das macht die Situation so vertrackt und unheimlich. Sie ist ganz allein. Niemand kann ihr helfen. Niemand versteht ihre Ängste. Wie reagiert man, wenn man das Gefühl hat, langsam verrückt zu werden und außer der unausweichlichen Rationalität eines Computers keinen Beistand bekommt? Ich konnte voll und ganz nachvollziehen, wie verzweifelt Linea sich gefühlt hat. Wem sollte sie glauben? Ihren eigenen Augen oder Alexas Logik?

 

„Im Turm des Panopticons“ ist eine zwingende Novelle, der man sich als LeserIn gedanklich einfach nicht entziehen kann. Man kommt nicht darum herum, sich zu fragen, wie man selbst handeln würde, wäre man in Lineas Position. Daniela Rohr hat meiner Meinung nach eine Menge Potential und Talent, das sich vor allem darin zeigte, dass ich selbst irgendwann nicht mehr sicher einschätzen konnte, was Wirklichkeit ist und was Einbildung. Das Ende der Geschichte setzt dann noch mal einen drauf; völlig unvorhersehbar, selbst wenn man glaubt zu wissen, was mit Linea passiert und ebenso nachhaltig wie die Atmosphäre. Ich erwische mich auch jetzt noch manchmal dabei, dass ich darüber nachdenke, weil mich die aufgeworfene Frage einfach beschäftigt.
Ich kann euch dieses kurze Werk begeistert empfehlen, aber wenn ihr es lesen möchtet, nehmt euch einen Tag Zeit, an dem ihr sonst nichts anderes vorhabt, denn ich bin überzeugt, ihr wollt und könnt es nicht mehr aus der Hand legen.

 

Ich bedanke mich von Herzen bei Daniela Rohr, die mir ihr Werk als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat und außerdem wahnsinnig freundlich war. Wollt ihr mehr über sie und ihr Schaffen wissen? Dann schaut doch mal auf ihrer Website vorbei!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/02/25/daniela-rohr-im-turm-des-panopticons
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review 2013-08-06 12:07
Science Fiction im Stil der 70er / 80er
Darlah - Johan Harstad

"Darlah" habe ich zum ersten Mal zufällig in einer Buchhandlung entdeckt. Das Cover sprach mich sofort an (ich liebe Blau ;)), der Inhalt klang ebenfalls interessant, zumal ich schon immer ein Faible für Science Fiction hatte und außerdem ist es ja mal etwas anderes als die vielen Vampire und Werwölfe. Ich habe "Darlah" damals nicht gekauft, aber losgelassen hat es mich dann doch nicht.  Nun habe ich es gelesen und kann sagen, dass es den Kauf dieses Buches lohnt. Wie gesagt sollte man aber schon etwas für Science Fiction übrig haben und außerdem eine Vorliebe für Jugendbücher, denn in diesen Bereich würde ich "Darlah" zweifellos einsortieren. Immerhin sind die drei Hauptcharaktere ja auch Jugendliche: der 17jähre Antoine aus Paris, die 16jährige Mia aus Norwegen und die 15jährige Midori aus Japan.
"Darlah" nimmt sich weite Teile der ersten Buchhälfte Zeit, die jungen Protagonisten an den Leser zu bringen, sie zu beschreiben, ihr Wesen deutlich zu machen und ihre Lebensumstände zu schildern. Das mag nun viel klingen, da die Drei aber nun nicht gerade 0815-Kids sind, sondern allesamt jeder für sich einen sehr speziellen und oft eigenwilligen Charakter, ausgefallene Hobbys und auch sehr genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft haben, hat es mir sehr viel Spaß gemacht, sie kennenzulernen. Dabei geht es interessant und unterhaltsam zu, so dass Langeweile keine Chance hat.  Zudem habe ich die Vorbereitungen der Drei auf den Mondflug mit Spannung und Interesse verfolgt.
Dass dieser Mondflug unter keinem guten Stern steht, das wird aber auch schon in der ersten Hälfte deutlich, so dass ich schon hier sehr neugierig darauf war, was die drei jungen Astronauten erwarten würde. Vor allem auch deshalb, weil hier bereits mal der Begriff "Area51" fällt und jeder, der einen Hauch Interesse an Alien-Theorien aufbringt, leckt bei diesem Wort alleine schon Blut. So geht es mir jedenfalls immer wieder.
Dass die Expedition gefährlich werden würde, wird vor allem deshalb klar, weil die Geschichte nicht nur bei den Kids spielt, sondern u.A. auch bei einem Altersheim-Bewohner, der einst in "Area51" gearbeitet hat. Und so senil er anfangs ist, als er im TV von der Mondreise erfährt, ist er sofort wieder klar im Kopf und sieht das Unheil kommen.
Allerdings muss ich auch sagen, dass das Buch sicher auch ohne diesen Herrn Himmelfarb ausgekommen wäre. Nach dem Klappentext nahm ich an, er würde eine größere Rolle spielen, eben auch wenn die drei Jugendlichen auf dem Mond sind, aber das stimmt nicht. Da hätte man Herrn Himmelfarbs Theorien auch jemandem von der NASA oder aus der Regierung überlassen können, denn im Endeffekt bringt Herr Himmelfarb dem Leser nichts außer der Ahnung, dass bei der Mondreise Böses geschehen wird. Das hätte auch ein anderer Charakter übernehmen können.
Den zweiten Teil des Buches nimmt dann die Mondfahrt und das Geschehen auf dem Mond ein. Mir haben die Schilderungen der Reise und der Mondlandschaft und die Beschreibung von "Darlah2" prima gefallen. Interessant und spannend. Erfreulicherweise hat Johan Harstad ein gesundes Mittelmaß dafür gefunden, denn ich bin ja bekanntlich kein Fan ewig langer, beschreibender Parts in einem Buch. "Darlah" trifft da genau meinen Geschmack.
Und Harstad hält sich auch nicht mit großen Vorreden auf. Dass auf dem Mond etwas nicht stimmt, das merken die drei Kids und die übrige Besatzung sehr schnell und ebenso schnell werden die Ereignisse zur echten Bedrohung.
Die Bedrohung an sich...nun ja, ich finde sie klasse, obwohl sie nicht besonders innovativ ist. Doch Harstad schreibt in seinem Nachwort ja auch, "Darlah" sei ein Gruß an die Sci-Fi-Filme und -Bücher, mit denen er aufgewachsen ist, so in den 70er-, 80er-Jahren. Genau in diesem Stil bewegt sich "Darlah" eben auch, mich hat es ebenfalls an die Filme aus meiner Kinder- und Jugendzeit erinnert. Wunderbar oldschool. Hat man damals solche Filme angeschaut, dann zaubert "Darlah" einem sofort die passenden Bilder von damals wieder vor Augen.

 

Auch "Darlah" habe ich in zwei Tagen ausgelesen, ebenfalls während ich krank war, weshalb ich denke, dass ich sonst wohl einen oder zwei Tage länger gebraucht hätte, 411 Seiten sind ja kein Pappenspiel. Jedenfalls lässt sich "Darlah" gut und leicht lesen. Mehrere schwarz-weiß Bilder von Teilen der Geschichte alle paar Seiten lockern zusätzlich auf. Was mir aber aufgefallen ist, das sind einige Rechtschreibfehler und einmal wurde sogar ein ganzer Name vertauscht. Da geht es in dem Absatz um Mia und dann steht da plötzlich "Midori", da bin ich schon ins Stolpern gekommen.

 

Gesichter oder Teile davon als Covermotiv sind ja gerade schwer angesagt, möglicherweise hat auch "Darlah" deshalb ein solches Motiv. Ein rot leuchtendes Auge wird man in der Geschichte jedenfalls vergeblich suchen, daher hätte ich mir hier eher ein anderes Motiv gewünscht, die Story hätte einige Ideen hergegeben. Ein Hingucker ist dieses rote Auge aber auf jeden Fall, bei mir hat das ja auch gewirkt.
In der rückwärtigen Klappe der Broschur findet man ein paar Infos zum Autoren und zur Übersetzerin.

 

Fazit:   Mir hat "Darlah" sehr gut gefallen, ich fand es interessant und spannend. Daran sieht man auch, dass es nicht nur ein Buch für Jugendliche ist, denn aus dem Alter bin ich längst heraus. Ich mag nur eben Jugend-Bücher ganz besonders. Wer Gefallen an den Sci-Fi-Filmen und Büchern der 70er- und 80er-Jahre gefunden hat, sollte "Darlah" lesen.

Source: leserattz.wordpress.com/2010/05/24/darlah-2
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