Der Beginn
Tyler besorgt mir einen Job als Kellner, und dann schiebt mir Tyler eine Pistole in den Mund und sagt, als ersten Schritt zum ewigen Leben musst du sterben. Lange Zeit waren Tyler und ich jedoch die besten Freunde. Ich werde ständig gefragt, ob ich über Tyler Durden Bescheid gewusst habe.
Aus dem Buch
Brandstiftung. Überfälle. Unfug und Fehlinformation. Keine Fragen. Keine Fragen. Keine Ausreden und Lügen. Die fünfte Regel des Projekts Chaos lautet: Du musst Tyler vertrauen.
Aus dem Vorwort
"Regel Nummer eins der Spuktunneltour heißt: Man redet nicht darüber."
Und ich bleibe stehen. Das Seil hängt wie ein schlaffes Lächeln zwischen uns.
"Regel Nummer zwei der Spuktunneltour heißt:", sagt der Cowboy, sagt sein Whiskeyarem: "Man redet nicht darüber."
Das Seil, die geflochtenen Fasern, ist fest gedreht und liegt fettig glatt in meiner Hand. Ich stehe immer noch, ziehe an dem Seil und sage: Hey ...
Aus dem Dunkel fragt der Cowboy: "Was: hey?"
Ich sage, ich hab dieses Buch geschrieben.
Das Seil zwischen uns wird straffer, straffer, straff.
Und das Seil stoppt den Cowboy. Aus dem Dunkeln fragt er: "Geschrieben? Was?"
Fight Club, sage ich.
[...]"Das gab's als Buch?"
Dass Fight Club eine Romanverfilmung ist, wusste ich schon länger. Vielleicht nicht, als ich den Film zum ersten Mal sah, damals war ich noch ein Teenager. Und bei jedem der gefühlten über einhundert Mal, die ich seitdem diesen Film gesehen habe, nahm ich mir vor das Buch zu lesen. Nun ist es endlich passiert.
Es ist eine wirklich gute Romanverfilmung. Für mich gibt es zwei Arten von guten Romanverfilmungen. Entweder hält sich der Film eng an die Vorlage und man kann seine fiktiven Helden und die fiktive Welt auf der Leinwand bewundern, wobei im besten Fall alles so getroffen ist, dass du am Ende sagts: Jap. Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Oder der Film hält sich nicht an die Vorlage, schafft es aber eine eigenständige Welt lebendig werden zu lassen, bei der das Buch als Inspitation, als Homage genutzt wird und du denkst: Wow, so hatte ich mir das gar nicht vorgestellt, aber das passt perfekt.
Fight Club gehört zu erster Kategorie. Beim lesen konnte ich feststellen, wie nah der Film dem Buch folgt. Es gibt Kleinigkeiten, die geändert wurden. Aber die Änderungen kann ich absolut nachvollziehen. Meist handelt es sich um Szenen, die zusammen gezogen wurden oder Personen, die ersetzt wurden, weil sie schwer im Bewegtbild umzusetzen gewesen wären. Doch genug vom Film, nun das Buch.
Es geht wenig um sich prügelnde Männer. Es geht auch weniger um Männer an sich. Es geht um Geschlechterrollen, Konformität, Anpassung, Abgrenzung, Ordnung und Chaos. Anarchie auf ihr höchstes, pervertiertestes Level gehoben, im Vergleich zur Hörigkeit der allgemeinen Konsumschafherde. Es lässt dich nachdenken über die Frage der richtigen Balance. In wie weit du dich als Individuum behaupten musst und in wie weit du dich der Gesellschaft und deinem Umfeld anpassen musst.
Wenn du jemals darüber nachgedacht hast, ob du das T-Shirt, dass du heute gekauft hast tatsächlich brauchst, und warum du es eigentlich gekauft hast, oder ob du wirklich eine Diät machen solltest oder warum du eigentlich nicht einfach im Schlafanzug zur Arbeit gehen kannst, oder warum du nicht einfach, wenn dir danach ist, andere beleidigen oder etwas kaputt hauen kannst, ... dann ist Fight Club ein Buch für dich.
Es scheint brutal und brachial. Ist aber auf den zweiten Blick extrem nachdenklich. Kritisch, als auch selbstkritisch. Und heute aktueller denn je. Was oft eine Phrase ist, aber hier ist es meine wirkliche Überzeugung.
Die erste Regel lautet: Man redet nicht darüber.
Scheiß drauf. ;) Ich rede darüber und ich sage: Ein Buch, das es Wert ist gelesen zu werden.
Der letzte Satz
"Wir freuen uns schon darauf, Sie wieder bei uns zu haben."