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review 2017-06-26 18:24
Fesselnder Auftakt einer spannenden Trilogie mit sanftem Handlungsaufbau
Die 11 Gezeichneten: Das erste Buch der Sterne (Die Bücher der Sterne) - Rose Snow
Als treue Testleserin der Autorinnen Ulli und Carmen, alias Rose Snow, durfte ich auch bei der neuen Trilogie das Buch vorab lesen. Vor allem war es nun bei der Endfassung besonders spannend für mich, inwieweit meine Anmerkungen eingeflossen sind. Und ich bin sehr glücklich, da das Buch tatsächlich gegenüber der Testfassung insgesamt viel straffer wurde, und die Charaktere viel deutlicher herausgearbeitet wurden. Ich danke Ulli und Carmen noch mal von Herzen sehr dafür, dass sie uns ihr Buchbaby in der Entstehungsphase anvertraut haben!
 
 
Coverbild:
In der Mitte präsentiert sich die Zahl 11 aus funkelnden Sternen auf einem tiefblauen Nachthimmel. Im unteren Bereich erscheint, ähnlich wie bei der 17-Saga, ein Blumenfeld in einem einfarbigen helleren Ton. Links im Scherenschnitt eine junge Frau, die nach der Sternenelf greift. Insgesamt ein schönes Cover und reiht sich ganz im Stile der bisherigen Cover von Rose Snow ein. Es passt zu dem Genre und zur Geschichte.
 
Handlung:
Stella und ihr Zwillingsbruder Castor wollen eigentlich wie normale amerikanische Jugendliche auf einer Universität studieren. Doch kurz davor führen ihre Eltern sie auf die unbekannte aber wundersame Westside University, die auch schon ihre Eltern besucht und sich dort kennengelernt haben. Und schnell wird klar, dort geht es nicht mit rechten Dingen zu. Stella und Cas müssen sich erst mal an diesem eigenartigen Ort zurecht finden und geraten in aufregende Abenteuer. Was doch etwas knifflig ist, wenn man von lauter durchgeknallten Jugendlichen umgeben ist, die einem das Leben auf der Westside nicht gerade einfach machen. So wie Cedric, ein eingebildeter aber gut aussehender Schnösel, der entsprechend arrogant und überheblich die Westside University als Platzhirsch im Griff hat. Aber warum fühlt sich Stella von ihm irgendwie angezogen?
 
Buchlayout (eBook):
Mit seinen 1088 KB(380 Seiten) ist das Buch doch relativ umfangreich ausgefallen. Die 18 Kapitel sind in einer angenehmen länge und werde jedes mit einem Stern illustriert.
 
Idee / Plot:
Die Idee, die Menschen und ihr Schicksal werden von den Sternbildern beeinflusst, ist ein jahrtausendalter Glaube. Aber in unserer heutigen Gesellschaft wird eine strenge Trennung zwischen Astrologie und Astronomie vorgenommen. Glauben die Einen noch an ihr Horoskop, so belächeln die Anderen diese Scharlatanerie. Aber was ist, wenn die Sterne jemandem magische Fähigkeiten verleihen? So muss es auch Stella erfahren, die unverhofft mit ihrem Zwillingsbruder auf diese merkwürdige Universität gelangt. Ein Geschwisterpaar, deren sehr liebevolles und inniges Verhältnis durch die Existenz von Magie und den unterschiedlichen Ausprägungen von Fähigkeitspotenzial stark auf die Probe gestellt wird.
Es ist eine großartige Idee, die das Autorinnen-Duo Rose Snow hier aufgegriffen und in ein Urban-Romantasy Buch verpackt haben. Stella und ihr Bruder Cas werden von der Magie überrascht und Stella muss damit zurecht kommen - auch, dass ihr Bruder sehr schnell in der Anerkennung der Universität aufsteigt. Zum ersten Mal muss sie erleben, dass Cas besser in etwas ist, als sie und hadert mit dem Keil, der dadurch zwischen ihr und ihrem Bruder getrieben wird.
 
 
Es ist ein interessanter Plot und die an wenigen Stellen hervorblitzende Ähnlichkeit zu Hogwarts nehmen die Autorinnen augenzwinkernd zur Kenntnis:
 
 
"'Stella', begann mein Bruder. 'Wir sind doch hier ...'
'... nicht in Hogwarts', vollendete Steve seinen Satz."
 
 
Rose Snow - Das Erste Buch der Sterne, Pos. 755 (eBook kindle Edition)
 
 
Emotionen / Protagonisten:
Die 17 jährige Stella ist eine normales Mädchen, das schon seit jeher ein besonderes Interesse an den Sternen hatte. Sie kommt mit ihrem Bruder in der geheimnisvollen Universität an und muss dort schon einige harte Proben über sich ergehen lassen. Sie war mir sehr sympatisch, trotzdem hätte ich mir von ihr mehr Reflektion gewünscht. Auch fehlt mir mehr authentische Emotionalität gegenüber den Eltern, die sie ja doch jahrelang belogen haben. Trotzdem kann ich ihre Gedanken sehr gut nachvollziehen und verstehe auch, warum sie sich zu Ethan und Cedric hingezogen fühlt. Und habe mich auch ehrlich mit ihr über ihre Erfolge gefreut.
Ihre innige Beziehung zu ihrem Zwillingsbruder Castor kommt sehr deutlich und schön hervor. Cas ist von der Universität begeistert und stellt schnell fest, dass er doch auch außerhalb von sportlichen Ereignissen Erfolg haben kann. Auch wenn er dadurch zum ersten Mal besser als Stella ist, wird er nicht überheblich, sondern bleibt immer noch der liebevolle Bruder. Cas habe ich dadurch sehr schnell in mein Herz geschlossen und ich finde diesen Charakter einfach nur toll! Er ist der Wunschbruder, den ich gerne hätte, fürsorglich, witzig und zum Knuddeln, aber trotzdem stark und charmant.
 
 
Cedric könnte arroganter und überheblicher nicht sein! Aber trotzdem gefällt er mir in seiner Art unheimlich gut. Obwohl er mit Stella extrem abfällig umgeht, und seine Angebetete Melissa ihre Erzfeindin geworden ist, blitzen da immer wieder Momente auf, die einem richtig Herzflattern verursachen. Er ist der typische Bad-Boy Love-Interest, wie ihn Rose Snow einfach genial beherrschen - denken wir mal an Ben aus AchtSinne. Und mir gefällt das! Aber hallo!, da sind ein paar ganz schön knisternde Momente zwischen den beiden!
 
 
"Für einen kurzen Moment spürte ich seine harten Brustmuskeln unter meinen Fingerspitzen und konnte seinen betörenden Duft nach Erde, Wind und Wasser riechen. Automatisch schoss mein Puls in die Höhe, während Cedric keine Anstalten machte, mich loszulassen."
 
 
Rose Snow - Das Erste Buch der Sterne, Pos. 3630 (eBook kindle Edition)
 
 
Als großer Konkurrent zu Cedric taucht Ethan auf. Mir ist er - trotz schöner Schmachtmomente - einfach zu glatt, der unerreichbare Sunnyboy. Keine Kanten, die ihn für mich wirklich interessant machen, trotz einiger Geheimnisse, die immer wieder zwischen ihm und Stella stehen. Natürlich kann ich verstehen, warum Stella ihn anschmachtet, dieser Traummann muss ja zu schön sein um wahr zu sein. Ausgerechnet nur Stella gehört seine ganze Aufmerksamkeit und bricht damit sämtliche weibliche Herzen der Universität. Also der Traumschwiegersohn einer jeden Mutter. Bei ihm muss ich immer an Alex von "Bibi und Tina" denken.
 
 
"'Ruhig', sagte Ethan und tätschelte den verschwitzten Pferdehals, während mich seine grünen Augen nicht losließen. 'Hallo Stella', meinte er dann mit einem umwerfenden Lächeln.
'Hallo, Ethan', sagte ich und konnte nicht anders, als zurückzustrahlen. 'Ich wusste gar nicht, dass du reitest.'
'Ich schätze, du weißt einiges nicht über mich', erwiderte er geheimnisvoll und spannte seine Oberschenkelmuskel an, als das Pferd sich ein wenig seitwärts bewegte. 'Zumindest noch nicht. Immerhin haben wir morgen ein Date.'"
 
 
Rose Snow - Das Erste Buch der Sterne, Pos. 2852 (eBook kindle Edition)
 
 
Stella findet auf der Universität auch neue Freundinnen. Chloe ist die rassige Schönheit, klug, weise und auch wohlhabend. Aber sie ist Stella gegenüber von Anfang an loyal und die beiden haben sich gut angefreundet. Besser fand ich aber Tessa, eine verrückte Nudel und ein Computerfreak. Tessa bringt in das Buch noch eine heitere Seite mit ein.
 
 
Handlungsaufbau / Spannungsbogen:
Man muss dieses Band als Einstiegsband zur Trilogie sehen. Denn wie bei Rose Snow gewohnt, bleiben wir mit einem Cliffhanger zurück. Die Handlung an sich baut sich stetig auf, aber ohne überdimensional in Fahrt zu kommen. Da es der Anfang einer Trilogie ist, kann ich damit leben und weiß, dass es in den Folgebänden bestimmt viel rasanter wird. Dieses Band dient auch dazu, in die Welt der Magie und der Sternzeichner einzutauchen, die Umstände zu erklären und die Charaktere auszuformen. Klar, gibt es spannende und prickelnde Momente, insgesamt bleibt das Buch aber ohne klassischen Spannungsbogen, die Handlung ist dennoch in sich schlüssig, und bereitet uns vor auf das nächste Band. Ich hätte mir zum Schluss hin noch mal eine aufregendere Szene gewünscht.
 
Szenerie / Setting:
Rose Snow versteht es die Umgebung eindrucksvoll und bildlich so darzustellen, dass ich mir alles vorstellen konnte. Das Universitätsgelände, auf dem wir uns hauptsächlich bewegen, ist sehr schön ausgearbeitet und die Autorinnen haben es hervorragend geschafft diesem auch das passende Leben einzuhauchen und mit vielen unterschiedlichen und abwechslungsreichen Charakteren zu besetzen.
 
Sprache / Schreibstil:
Wie gewohnt ist der Sprachstil absolut flüssig und eingängig. Keine komplizierten Kapriolen, sondern frech und authentisch. Immer wieder köstlich ironische Stellen peppen die Geschichte auf und haben mich zum Lachen gebracht, gewürzt mit herrlich prickelnden Momenten:
 
 
"Seine Bewegungen waren so kraftvoll und leise wie die einer Raubkatze und ich hasste es, dass ich das dachte, während ich mit Collin in einem Raum war. Einer hässlichen Raubkatze - einer Hyäne, schob ich gedanklich nach. Einer Hyäne mit Mundgeruch..."
 
 
Rose Snow - Das Erste Buch der Sterne, Pos. 2197 (eBook kindle Edition)
 
 
FAZIT:
 
 
Ein gelungener Auftakt in eine fesselnde und aufregende neue Trilogie in einer magischen Welt. Mir hätte ein bisschen mehr Dramatik gut gefallen, hatte aber dennoch ein tolles Leseerlebnis! Ich freue mich schon sehr auf die Endfassungen von Band 2 und 3!
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review 2017-06-12 13:17
Eine tolle Idee die aber ihr Potenzial verschenkt hat, das "Gewisse Etwas" hat mir einfach gefehlt.
Stormheart. Die Rebellin: Band 1 - Cora Carmack,Carolin Liepins,Birgit Salzmann,Alexandra Rak
Die Leseprobe dieses Romans auf Vorablesen.de hatte mich zunächst wirklich überrascht und magisch angezogen. Um so erfreuter war ich, dass ich für dieses Buch bei Vorablesen.de aus dem Lostopf gezogen wurde. Vielen Dank noch mal für die tolle Möglichkeit, dieses Buch lesen und rezensieren zu dürfen!
 
Cover:
Von Carolin Liepins kenne ich vor allem die Gestaltungen für Marah Woolfs Bücher, die eher illustrativer Natur sind und ich persönlich sehr schön finde. Hier sehen wir das Foto-Porträt der Sturmprinzessin, das mit der Edelsteinkrone und einem Umhang bestückt ist. Und wenn man genau hinsieht, sieht man auch das Photo-Composing der einzelnen Bilder. Das stört mich nicht so sehr. Was ich aber ein bisschen komisch finde, sind die "fliegenden Haare", die hinter der Prinzessin "zu Berge" stehen. Auch die kleinen Edelsteine an der Augenbraue entlang finde ich etwas merkwürdig. Ich bin von dem Cover nicht ganz überzeugt, zumal ich Gesichter auf Cover auch immer etwas problematisch finde.
 
Handlung:
Die Sturmlingsprinzessin Aurora wird ohne Sturmmagie geboren und kann ihr Volk Pavan nicht vor den zerstörerischen Stürmen schützen. Um das Gesicht und den Thron zu wahren, gaukelt die Mutter ihrem Volk seit Auroras Geburt vor, sie hätte eine sehr starke Magie. Der einzige Ausweg aus dem Lügenkonstrukt scheint die Vermählung mit dem Sturmprinzen aus dem mächtigen Reich Lock zu sein. Aurora flüchtet aber kurz vor ihrer Hochzeit in das Wildland und trifft dort auf Sturmjäger, die ihr eine vollkommen andere Sicht auf die Dinge vermitteln. Sie begreift, dass ihr bisheriges Leben nicht nur aus einer Lüge bestand und fasst den Entschluss sich die Magie anzueignen, um ihr Volk später als würdige Sturmlings-Königin beschützen zu können. 
 
Buchlayout / Haptik:
Das gesamte Buchlayout ist durchdacht und einheitlich konzipiert. Eine geschnörkelte aber symmetrische Linie ziert zum einen das Cover, das Titelblatt und visualisiert innerhalb von Kapiteln einzelne Sinnabschnitte und Perspektivenwechsel. Kleine Textpassagen führen jedes Kapitel an, wobei sich mir der Zusammenhäng aus dem Inhalt dieser Texte mit dem Geschehen im Kapitel nicht ganz erschließt. Insgesamt erscheint das Buch hochwertig und mit seinen 464 Seiten doch recht dick. Mir hat die Ausführung gut gefallen.
 
Idee / Plot:
Eine fantastische Welt, in der Stürme und Naturgewalten nicht nur reine Erscheinungen und naturgegeben sind, sondern ein Herz und vielleicht auch einen eigenen Willen besitzen, hat mir sehr gut gefallen. Die bis zur Vermählung von der Außenwelt abgeschottete Aurora muss erst ihre Heimat verlassen um einen eigenen Blickwinkel auf die Stürme und Zusammenhänge zu erfassen. Und lernt dabei den von sich überzeugten Sturmjäger Lock kennen. Aurora ist gefangen zwischen ungewohnten Gefühlen und der Verzweiflung keine gute Thronerbin für ihr Volk sein zu können. Ein wirklich interessanter Ansatz einer neuen Welt mit der Mischung aus Fantasy und Romantik, wobei die Idee des "Sturmkönigs" nicht ganz neu ist.
 
Emotionen / Protagonisten:
Aurora wirkt zunächst trotzig und willensstark. Sie war mir anfangs recht sympatisch, da sie nicht nur aus purem Egoismus geflüchtet ist, sondern sich ihrem Volk sehr verbunden fühlt und einen Ausweg aus ihrer Misere gesucht hat. Ich konnte ihr gut nachempfinden und fand den Grund ihrer Flucht auch schlüssig. Im Laufe des Buches beginnt sie mich aber zu nerven. Sie wirkt immer naiver und obwohl sie sehr hart trainiert, um eine Sturmjägerin zu werden, hat sie manche Anwandlungen, die ich nicht nachvollziehen kann. Sie bleibt trotzig, aber auf eine sehr anstrengende Art und Weise. 
 
Der Sturmprinz Cassius ist im ersten Abschnitt stark präsent und hat mir sehr gut gefallen. Er strahlt eine unergründliche und mysteriöse Art aus, die mich gleich gefesselt hat. Er ist eher der Bad-Boy, der aber seine eigenen Geheimnisse hat, was ihn für mich wesentlich interessanter macht. Doch nach Auroras Flucht taucht Cassius so gut wie gar nicht mehr auf und verblasst leider total. Von ihm hätte ich gerne mehr gehabt. Er war auch der Magnet, der mich am Anfang angezogen hat und mir deswegen die Leseprobe auch so gut gefallen hat.
 
"Das Bedürfnis, hinter all ihre Geheimnisse zu kommen, war um so stärker, weil sie bald ihm gehören würde. Sie zu erobern würde wahrscheinlich aufregender sein als jeder Sieg, den er je über einen Sturm errungen hatte."
 
Cora Carmack: "Stormheart - Die Rebellin", S. 23 (Gebundene Ausgabe © 2017 Friedrich Oetinger Verlag)
 
Hingegen wirkt der Sturmjäger Lock, der Aurora als Mentor trainiert, anfangs ebenfalls mysteriös und geheimnisvoll, ist aber dann sehr schnell aalglatt und langweilig. Da ist kaum was Überraschendes an ihm, und wirkt eher liebeskrank und ferngesteuert. Die ganze Liebesgeschichte, die sich zwischen Aurora und Lock anbahnt, empfand ich zuerst ganz nett, später aber wurde es mir zu kindisch und beide Protagonisten blieben für mich einfach oberflächlich. Lock wirkt auf mich auch ziemlich arrogant und von sich selbst sehr überzeugt. Er ist dann auch so liebesblind, dass er Auroras mehr als verdächtiges und merkwürdiges Verhalten nicht hinterfragt und nicht einmal eine gesunde Portion Skepsis aufbringt. Das ist für mich nicht authentisch.
 
Handlungsaufbau / Spannungsbogen:
Die Spannung hat sich über die ersten Abschnitte sanft aufgebaut und man wurde in die Handlung allmählich eingeführt.  Die Mischung zwischen mystischer Fantasy und Romantik fand ich gut ausgewogen. Doch über den Verlauf des Buches konnte der Spannungsbogen nicht weiter ausgebaut werden. Die Handlung bleibt vorhersehbar ohne wirklich spürbare Wendungen, geschweige denn aufregende Plottwists. Die magischen Momente wurden immer weniger, es gab kaum Höhepunkte und erst recht keinen Showdown. Nicht einmal einen Cliffhanger (welcher bei einer Trilogie ja inzwischen schon Usus ist), haben wir erleben dürfen. Das Buch endet einfach flach, ohne dass die Handlung wirklich abgeschlossen ist. Einige Fragen sind mehr als offen geblieben und ungereimte Stellen lassen mich ziemlich unglücklich zurück. 
 
Szenerie / Setting:
Cora Carmack beschreibt die Umgebung schön bildhaft und die einzelnen Szenen sind gut vorstellbar. Das schon fast dystopische Setting passt gut zu den Fantasy-Elementen mit den zerstörerischen Stürmen und der Sturmmagie. Es gab ein paar schöne magische Momente zwischen den Stürmen und den Protagonisten, die mir aber dann zu kurz abgehandelt wurden. 
Die ellenlangen Seiten mit dem Liebesgeplänkel „Fang mich doch“ ist mir dann einfach zu kindisch und zu doof. Das letzte Kapitel besteht nur noch daraus (schon fast bis hin zu sehr erotischen Beschreibungen) und die Fantasy ist für mich total verflogen. Die ganze Geschichte hat für mich deswegen auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Das hätte sich genauso auch in einem anderen Setting abspielen können. 
 
Es ist weder eine prickelnde Lovestory mit ordentlichen Funkenschlag und Dramatik, noch eine mystische Fantasy-Story mit ausgefallener Magie und fesselnder Phantasie. Beides kommt mir zu kurz.
 
Sprache / Schreibstil:
Der anfängliche, für Fantasy typische Sprachstil hat mir gut gefallen. Es war flüssig und angenehm zu lesen. Obwohl ich bei dieser „gestelzten“ Sprache oft meine Probleme habe, fand ich sie hier ganz ausgewogen und nicht übertrieben. Der Schreibstil nimmt aber kontinuierlich über das Buch ab und wird zum Schluss hin doch sehr gewöhnlich. Vor allem arbeitet Cora Carmack dann vermehrt mit wörtlicher Rede, was ich immer als sehr problematisch finde, weil das immer die Geschichte langatmig wirken lässt. Viele Unterhaltungen hätte man sich sparen können. 
 
Cora Carmack lässt uns die Geschichte in der Multiperspektive erleben. Durch den recht häufigen Perspektivenwechsel habe ich auch den Zugang zu den Protagonisten schlecht vertiefen können. Was ich anfangs gut fand und auch passend für die Einführung in die Geschichte war, empfand ich am Ende eher als lästig. Ich musste auch immer erst ein paar Zeilen lesen, um zu kapieren, aus welcher Sicht das gerade erzählt wird. Das hat mich im Lesefluss gestört. Man hätte sich hier auf eine Hauptsicht (die von Aurora) beschränken sollen, und diese dann vielleicht auch abgesetzt zur Multiperspektive in der Ich-Perspektive erzählen können. 
 
In den letzten Abschnitten fand ich den Perspektivenwechsel mehr als unglücklich. Da hat sich Cora Carmack keinen Gefallen getan (oder es sich zu einfach). Denn es gab einige Stellen, die ich gerne aus der anderen Perspektive gelesen hätte. Zum Beispiel, als Aurora mit dem Nebel spricht. Das hätte eine sehr schöne magische Stelle werden können. 
 
 
Fazit:
Mich hat die Geschichte zum Ende hin nicht mehr mitnehmen können. Die Spannung wurde über das gesamte Buch auch nicht wirklich aufgebaut. Es hat mich nicht so gefesselt und ich bin mir nicht sicher, ob mich der weitere Verlauf auch interessiert. Zu viel unglaubwürdiges und kindisches Liebesgeplänkel, und zu wenig Fantasy. Eine tolle Idee die aber ihr Potenzial verschenkt hat, das "Gewisse Etwas" hat mir einfach gefehlt.
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review 2017-05-25 20:40
Packende Spannung und dramatische Wendungen, perfekte Fortsetzung der Saga
FederLeicht.Wie Nebel im Wind (FederLeichtSaga 5) - Marah Woolf,Carolin Liepins
Coverbild
In einem mausigen Nebelgrau erscheint nun das 5. Band der FederLeichtSaga. Verteilt auf dem Cover sieht man die verschiedenen Aureolen, wobei hier die Feder im unteren Drittel hervorgehoben ist. Sie wird in diesem Buch auch eine wichtige Rolle spielen.
 
Handlung
Zurück aus dem Haus der Wünsche dürfen die Freunde Eliza, Sky und Frazer auf Avallach bleiben, müssen sich aber am Unterricht beteiligen. Cassians Hochzeit mit Opal steht kurz bevor, und sein Wunsch, endlich das Augenlicht wieder zu erlangen wird immer greifbarer. Eliza trägt die Bürde des 3. Siegels und will es noch nicht zerstören, denn sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben Grace aus dem Siegel retten zu können. Doch die Magier werden immer mächtiger und es passieren schreckliche Dinge auf Avallach. Eliza muss endlich handeln, aber wem kann sie noch vertrauen? 
 
Buchlayout (eBook)
Kleine verschnörkelte Illustrationen zieren jedes Kapitel unterhalb der Nummer. Die einzelnen Kapitel sind in einer angenehmen Länge, nicht zu kurz und nicht zu lang. Das gefällt mir richtig gut und passt zur gesamten Reihe. 
 
Idee / Plot
Die Magische Welt steht vor einer großen Herausforderung. Damian de Winter drängt darauf, dass das Volk der Magier wieder die gleichen Rechte wie alle Völker erhaltet. Aber es wird schnell klar, dass er auch mit aller macht das Siegel möchte, und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Es ist eine verzwickte Situation. Ausgestossene möchten wieder in die Gemeinschaft aufgenommen werden, stehen aber einer feindseligen Gesellschaft gegenüber. Das sind brisante Themen, die wir tagtäglich erleben: Fremdenhass und Integration. Aber wie integriert man ein jahrhundertelang verhasstes Volk? Denn nicht alle Magier sind so böse wie Damian de Winter. Das wäre ja fast so, als würde man Syrien in die G8 aufnehmen und die Anwesenheit von Assad dafür hinnehmen. In dieser Zwickmühle befindet sich auch Eliza, denn in dieser brisanten Situation muss Eliza das Siegel zerstören, denn es darf keinem der Völker in die Hände fallen, sonst würde derjenige die Macht missbrauchen. 
 
Handlungsaufbau / Spannungsbogen
Von Kapitel zu Kapitel passieren immer mehr merkwürdigere und auch grausame Dinge. Victor und Rubin, die zunächst erst die einzigen Magier auf Avallach sind, und geraten als Täter immer mehr ins Visier. Auch der Hass der anderen Völker gegenüber den Magiern wird immer spürbarer. Die Bedrohung wird immer größer und die Last auf Elizas Schulter durch das Siegel wird immer spürbarer. Dabei steht Eliza dann auch noch der bockige Elf Cassian und seine Verlobte Opal im Weg. Die Spannung ist hier wunderbar aufgebaut und gewürzt wird das Ganze auch noch mit einigen Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und ich auch manchmal weinen musste. Und endet dann in einem großen Showdown, schließt aber die in diesem Buch aufgebaute Handlung nicht wirklich ab. 
 
Szenerie / Setting
Man muss nicht die MondLichtSaga kennen, um den Zauber von Avallach und der magischen Welt zu spüren. Marah Woolf hat es verstanden das Schloß wieder in meinem Kopf aufleben zu lassen. Kurze Rückblicke erklären auch gut die Zusammenhänge ohne langatmig zu wirken. Mich haben sie überhaupt nicht gestört, ich fand sie absolut passend.
 
Emotionen / Protagonisten
Eliza wirkt für mich in diesem Buch viel erwachsener und reifer als in den Teilen davor. Sie hat begriffen, dass Cassians Herzenswunsch nur mit der Vermählung mit Opal zu erfüllen ist. Sie lässt sich auch auf das „Wir sind nur Freunde“ ein, denn die Emotionsachterbahn würde sie auch nur von ihrer Mission ablenken. 
 
Cassian hält stringent an seinem Vorhaben fest und will Opal ehelichen. Das ist seine Chance sein Augenlicht wieder zu erlangen, und dafür muss er das Opfer erbringen und auf Eliza verzichten. 
 
Auf Frazer, Sky und Jade kann ich an dieser Stelle nicht eingehen, das würde sonst den Rahmen der Rezension sprengen. Es ist nur zu erwähnen, dass sie für Eliza alle wichtig sind und an sie glauben. Vor allem Rubin und Victor. Beide sind Magier und haben keinen einfachen Stand in Avallach.
 
Sprache / Schreibstil
Sprachlich ist es mal wieder für mich absolut top und mitreissend. Das gesamte Buch lässt sich durchweg flüssig lesen und kann durch Elizas Gedanken in ihrer authentischer Sprache wirklich gut mit mitfühlen. 
 
Meine Meinung
Ich weiß nicht, wie laut ich in diesem Buch „Aaaarghhhhh“ gerufen habe. Zwar nicht so oft, wie in den letzten Bänden, dafür um so lauter. Marah hat es mal wieder geschafft mich zu überraschen und mein armes kleines Herz ganz schön auf die Probe gestellt. Nicht nur die vielen Wendungen und Überraschungen, sondern auch die Entwicklung der Protagonisten. Eine Wendung hat mich sogar sehr tief berührt und mich wirklich heftig erschüttert. 
 
Mir gefällt es, dass Eliza nicht (mehr) das gehirnlose, liebeskranke Girly ist, sondern viel vernünftiger rüber kommt. Obwohl es ihr das Herz bricht und ich mit ihr am liebsten Opals Augen ausgekratzt und Cassian mal ein paar saftige Watschen verpasst hätte, konzentriert sie sich auf ihre Bürde, will sich nicht von Cassian und dem Gefühlschaos, welches trotzdem in ihr wütet, ablenken lassen.
 
"Dieser Mann war dauerschlechtgelaunt. Ich sollte froh sein, ihn los zu sein. Stattdessen wäre ich ihm am liebsten hinterhergerannt, um mich auf ihn zu stürzen und ihm seine Klamotten vom Leib zu reißen. Also wenigstens sein nasses Hemd."
Marah Woolf: „FederLeicht 5“, Pos. 468, eBook
 
Cassian hat sich vom bockig-sein etwas abgewendet. Ich habe ihn lange Zeit als eiskalten Kotzbrocken empfunden. Ganz am Anfang fällt er erst mal über Eliza her (also das Küssen hat er jetzt wohl drauf), aber dann ist er von der Hochzeit nicht mehr abzubringen.
"»Das möchte ich nicht, Eliza. Das mit uns beiden ist jetzt und hier vorbei. Endgültig. Deswegen bin ich gekommen. Um es dir zu sagen.«“
Marah Woolf: „FederLeicht 5“, Pos. 894, eBook
 
Und trotzdem ist er ständig in Elizas Nähe und kann irgendwie auch nicht die Finger von ihr lassen. Es ist aber nicht mehr so das schnelle Gefühls-Ping-Pong wie aus den vorherigen Bänden, eher ein Emotions-Tennis. Der Ball ist ganz lange bei Cassian, ob er ihn auch irgendwann mal zurückspielt und endlich mal die richtigen Prioritäten setzt? 
 
Kleinere Nebengeschichten, die aber sich gut einfügen, bereichern die Geschichte. Es gab auch viele lustige Momente, bei denen ich laut aufgelacht habe! 
"»Wie schaffen die Menschen es bloß, solche Kämpferinnen heranzuziehen?« »In meinem Fall war es viel Biokost und eine Großmutter, die mir gesagt hat, dass ich mir nehmen soll, was ich haben möchte«, antwortete ich."
Marah Woolf: „FederLeicht 5“, Pos. 3822, eBook
 
Auf Avallach lernt Eliza auch Moira kennen, die sie in Wahrsagen unterrichtet. Sie gibt Eliza Halt und ist einen Zufluchtsort vor dem ganzen Gefühlschaos. Moira ist gruselig, aber ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen. Ihre Geschichte und Schicksal hat mich sehr berührt. 
 
Was mich aber wahnsinnig frustriert hat, dass keiner Eliza wirklich helfen kann und will, weder Elisien noch Merlin. Eliza muss alles alleine machen und ist nur noch auf ihre Freunde angewiesen. 
 
Einige Fragen haben sich geklärt, aber neue haben sich aufgetan, auf die wir wohl in den nächsten Bänden eine Antwort erhalten werden. Es ist auch das erste mal, dass Marah Woolf einen Handlungsstrang nicht komplett abschließt, sondern uns mit weiteren Rätseln zurücklässt, obwohl das Buch in sich schlüssig zu Ende gebracht ist.
 
 
FAZIT
Das Buch hat mich mitgerissen und am Ende noch mal richtig gepackt. Da wird es echt noch mal richtig aufregend und aufwühlend mit einem absolut packenden Showdown! Ein absolutes Muss für alle Marah und FederLeicht Fans! Hätte ich nicht Familie und Beruf, hätte ich das Buch in einer Nacht durchgesuchtet.
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review 2017-03-17 12:55
Zu viel drumherum und Wiederholungen ohne feinfühliger Tief, am Ende nur noch enttäuschend.
Forever 21: Zwischen uns die Zeit - Lilly Crow
Mit diesem Buch habe ich an meiner ersten Leserunde bei lesejury.de teilgenommen. Von der Leseprobe war ich sehr angetan. Sie vermittelte eine spannende und einfühlsame Geschichte mit einer sehr interessanten Idee. Aber leider konnte das gesamte Buch nicht das halten, was die ersten Kapitel versprochen haben.
 
Durch eine große Schuld, die Ava auf sich geladen hat, muss sie als Strafe nicht nur mit ihrer Seele in andere Körper springen, sondern reist damit auch in der Zeit hin und her. Um ihre Tat zu sühnen, ist sie gezwungen in ihrem Gastkörper zwei zueinander gehörende Seelen - zwei sich liebende Menschen - zusammenführen. Für diese Aufgabe hat sie nur wenig Zeit, da ihr Peiniger sie dazu permanent mit Schmerzen antreibt und bestraft, wenn sie sich von der Erfüllung ihrer Aufgabe entfernt. Auf einer ihrer Missionen lernt sie zufällig Kyran kennen und beide spüren eine besondere Verbindung zwischen sich. 
 
Die Autorin nimmt uns in ihrer Geschichte mit in verschiedene Epochen in verschiedenen Ländern. So besuchen wir nicht nur England im 21. Jahrhundert, sondern auch Deutschland im Jahr 1907 oder auch Frankreich am Königshof im 18. Jahrhundert. Toll finde ich den Einstieg, da wir Ava beim Erwachen in einem neuen Körper begleiten, und sie sich erst mal orientieren muss. Das arme von Schmerzen gepeinigte Mädchen muss sich jedesmal in der neuen Situation plötzlich zurecht finden und begeht natürlich auch einige Fauxpas, die sie immer wieder in leichte Schwierigkeiten bringt. Ich empfinde Ava zunächst als toughes Mädchen, die nicht auf den Kopf gefallen ist. Sie versucht das Beste aus der Situation zu machen um ihre Aufgabe zu erfüllen.
 
Leider passieren diese Sprünge in die Gastkörper immer ziemlich schnell, darunter leidet die Möglichkeit eine tiefere Beziehung zu den Personen aufbauen zu können. Durch immer mehr Sprünge tauchen auch immer mehr Figuren auf, die nur oberflächlich angerissen werden können. Es wirkt nur noch gehetzt und substanzlos. Das Feingefühl für die Situation geht verloren und kann nicht mehr aufgeholt werden. Die Protagonisten Ava und Kyran irren in ihrer Umgebung herum und die Autorin hält sich dabei viel zu sehr mit der Beschreibung der Umstände auf, ohne tiefere Bewegung in die Gefühlswelt der beiden einzuhauchen. Ich konnte weder zu Ava noch zu Kyran wirklich eine tiefere Beziehung aufbauen und Vieles war mir einfach dann zu langatmig. Die letzten 30 % habe ich zeilenweise nur noch übersprungen, dabei habe ich aber nicht das Gefühl, dass ich was verpasst hätte. 
 
Die zunächst sehr kompliziert klingenden Aufgaben, die Umstände der sich zu findenden Liebenden, klären sich dann auch plötzlich - oh Wunder - meist durch eine einfache Fügung. Das ist mir zu flach und lässt mich unzufrieden zurück. Es gibt keine Überraschungsmomente, keine Plotttwists. Immer wieder tauchen abgeklatschte Zufälle auf, die bei den Haaren herbeigezogen wirken. Auch erkenne ich keine Verbindung zwischen den vielen Figuren, den Aufgaben und der eigentlichen Geschichte. 
 
Und so plätschert die Handlung vor sich hin ohne dass ich wirklich einen Spannungsaufbau oder Handlungsstrang erkennen kann. Viele Fragen werden aufgeworfen und bleiben unbeantwortet, oder ohne mir zumindest ein paar weitere Andeutungen zu geben. Die Autorin hat die Chance, eine spannende Story zu schreiben - die durch Verwicklungen und Verknüpfungen der Personen und Geschehnissen in den verschiedenen Zeiten hätte entstehen können - einfach nicht ergriffen, und uns eine Aneinanderreihung von netten aber wenig überzeugenden Geschichten geboten. Außerdem tauchen hin und wieder Ungereimtheiten in den Zeitangaben auf, die einem das Gefühl geben, dass der Plott nicht mit genügend Hingabe ausgearbeitet wurde.
 
Der Sprachstil ist flott und flüssig, in der 3. Person Präteritum erzählt und die Perspektive wechselt zwischen Ava und Kyran. Lilly Crow beschreibt die Situationen sehr bildreich und wortstark. Es gibt ein paar sehr schöne und gefühlvolle Momente, die mich auch sehr berührt haben, aber die hektische Oberflächlichkeit überwiegt und zerstört für mich das ganze Gefüge. 
 
Und das Ende? Ein krasser Cliffhanger! Das Buch bricht mitten in der Handlung ab, ohne für sich eine Gesamtheit zu bilden. Aber es reizt mich auch nicht wissen zu wollen, wie es weitergeht. Es hat mich nicht mitgerissen und ich bin vom Buch insgesamt enttäuscht.
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review 2017-01-21 19:15
Flache Handlung, keine Tiefe, viele Wiederholungen und lethargische Protagonisten
Midnight Eyes: Schattenträume - Juliane Maibach
Von dem sehr hübschen Cover und von den vielen hochgewerteten Rezensionen verleitet, habe ich das Buch nun bei kindle geladen und war gespannt auf die Geschichte. Leider konnte mich das gesamte Buch nicht fesseln, so dass ich bei 60 % endgültig abgebrochen habe. Übrigens das erste Mal, dass ich ein Buch tatsächlich nicht zu Ende lesen möchte.
 
Die Handlung:
Emily lebt bei ihren Großeltern, da sie viele schreckliche Dinge in der Kindheit erlebt und ihre Eltern verloren hat. Während eines Schulausfluges in ein Museum gerät Emily aus Versehen in einen Bannkreis, der einen Dämon in Menschengestalt nicht nur heraufbeschwört, sondern die beiden aneinander bindet. Nur ein magisches Ritual kann diesen Bann zerstören. Emily und ihr Dämon Ray erleben nun wochenlang den Schulalltag und warten darauf, dass sich plötzlich Emilys Magie entwickelt, oder Ray auf seinen Streifzügen in der Dämonenwelt die Bücher entdeckt, mit deren Hilfe sie den Bann lösen können.
 
Und dabei sind wir auch schon bei meiner Meinung: Denn mehr passiert in diesem Buch nicht.
Emily ist ein armes Kind, dass durch ihre schrecklichen Erlebnisse alles um sie herum abschottet und ihre Erinnerungen verbannt hat, die sie jedoch nachts in Form von Albträumen immer wieder heimsuchen.
 
Der plötzlich auftauchende Dämon ist natürlich fürchterlich schrecklich, aber davon merkt man gar nichts. Ray ist sogar die einzige Person in diesem Buch zu der ich irgendwie einen Bezug aufbauen konnte. Die kurzen Passagen aus seiner Sicht gefallen mir sogar sehr gut. Er ist irgendwie der einzige „normale“ in der Geschichte. Emily ist hysterisch und krampfhaft darauf erpicht, Ray nicht in ihr Leben zu lassen. 
 
Über das ganze Buch hinweg aber gehen die beiden zur Schule und erleben den Schulalltag mit den mehr oder weniger interessanten Freunden Nell und Sven. Die gesamte „Action" findet im Verborgenen statt - immer dann, wenn Ray die Bücher suchen geht oder irgendwelche Dämonen suchen und bekämpfen muss. Da wäre ich gerne dabei gewesen! Das wäre doch aufregend gewesen! Aber was müssen wir Leser miterleben? Den furchtbar langweiligen und stupiden Schulalltag von Emily mit ihren ständigen Gedanken, dass Ray ja doch so ein schrecklicher Dämon wäre und sie ihn unbedingt los werden muss. Ihre dauernde Angst vor den ganz vielen fürchterlichen niederen Dämonen, die ihr nach dem Leben trachten - die gar nicht da sind.
 
Was mich aber besonders stört, ist die Lethargie, die sich durch das gesamte Buch zieht. Hätte ich einen Dämon heraufbeschworen, dann hätte ich Gott und die Welt in Bewegung gesetzt um mehr darüber herauszufinden. Ich hätte als erstes mal gegoogelt, mich in einer Bücherei gesetzt und nach Werken über Magie und Dämonen gesucht, jemanden gesucht, der mehr darüber wissen könnte - so wie man es doch von der Hauptperson in Urban-Fantasy Geschichten eigentlich kennt und erwartet. Was für ein Geschenk, dass Nells Eltern so viele Bücher über Magie besitzen, und was macht Emily? Nichts! Sie sitzt 60 % der Geschichte vor der Kerze und starrt diese an, um ihre Magie zu „erwecken". Was für ein Schwachsinn! Ständig wiederholt sie sich wie ein Mantra, dass sie die Magie in sich erwecken muss, dass sie unbedingt den Bann lösen muss, damit Ray endlich in seine Welt kann. Ständig wird um den heißen Brei geredet und immer das Selbe, aber nichts passiert. 
 
Zu den Protagonisten konnte ich kaum eine Beziehung aufbauen. Besonders schlimm fand ich Nell, die sich wie ein vorpubertäres Kleinkind verhält und permanent Ray mit dämlichen Versuchen vom Bann lösen möchte. Die sich gar nicht wie eine beste Freundin verhält, sondern die arme Emily sogar immer wieder in peinliche Situationen reitet. Als Emily hätte ich sie längst in den Wind geschossen. Chris taucht auf, ist wieder weg, tauch auf, ist wieder weg und ist genauso blass und nichts sagend wie Sven.
 
Der Schreibstil ist auch eher gewöhnlich. Ich habe in letzter Zeit viele sehr nette und gut geschriebene Geschichten gelesen, mit Witz und Charme, da fällt dieses hier leider ziemlich ab. Er ist leicht lesbar, wenn man von den ständigen Wiederholungen absieht. 
 
Bei jedem Kapitel habe ich gehofft, dass die Geschichte nun endlich ins Rollen kommt, aber leider wurde ich immer enttäuscht. Ich habe dann nun das Buch schlußendlich abgebrochen. 
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