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text 2019-05-08 10:11
Gegen Vergewaltigungsmythen & Victim Blaming
All the Rage - Courtney Summers

Die kanadische Young Adult – Autorin Courtney Summers ist dafür bekannt, über schwierige Protagonistinnen zu schreiben, die schwierige Erlebnisse verarbeiten. Ihre Hauptfiguren werden eingangs oft als unsympathisch eingeschätzt. Das ist kein Zufall. Summers bemüht sich, realistische weibliche Charaktere zu konstruieren, die die gesellschaftliche Auffassung in Frage stellen, Mädchen müssten stets nett und liebenswürdig sein, um Empathie und Aufmerksamkeit zu verdienen. Sie zeigt bewusst komplexe Persönlichkeiten, keine Stereotypen und das schließt eben auch unangenehme Facetten ein. Mit „All the Rage“ übt Summers Kritik an der Rape Culture, die junge Frauen viel zu oft allein lässt.

 

Rote Lippen, rote Nägel. Ein Markenzeichen. Eine Rüstung, hinter der sich Romy Grey versteckt, weil ihr niemand glauben wollte. Seit sie öffentlich bezeugte, was ihr der Sohn der Sheriffs Kellan Turner antat, ist sie in der Kleinstadt Grebe als Lügnerin und Flittchen verschrien. Alle hassen sie, ihre Freunde wandten sich ab. Verletzt, zornig und der ständigen Beleidigungen müde ist ihr einziger Lichtblick ihr Job in einem kleinen Diner außerhalb des Orts. Hier kennt sie niemand, hier kann sie atmen. Doch eines Abends sitzt Penny an einem ihrer Tische – ihre ehemals beste Freundin, die sie zu dem Date überredete, das ihr Leben ruinierte. Die sie fallen ließ. Romy traut ihren Ohren kaum, als Penny ihr vorschlägt, Kellan anzuzeigen. Angeblich belästigte er auch andere Mädchen. Romy ist unfähig, zu reagieren. Einen Tag später wird Penny vermisst. Romy ahnt, dass ihr etwas Furchtbares zugestoßen ist. Sie muss sich entscheiden: wird sie schweigen oder wird sie kämpfen für all die jungen Frauen, die die Gesellschaft im Stich lässt?

 

Die aktuelle #metoo-Debatte, die leider schon wieder an Momentum einbüßt, entlarvte unseren schockierend ignoranten Umgang mit sexualisierter Gewalt. Im Kontext der Diskussion wurden äußerst hässliche Aussagen getätigt, die zeigen, dass Victim Blaming und Vergewaltigungsmythen noch immer reflexartige Reaktionen sind. Vielleicht sollten diese Menschen, die Überzeugungen wie „Sie wollte es“ vertreten, „All the Rage“ von Courtney Summers lesen. Dieser bestürzend realistische Young Adult – Roman beschreibt einen Albtraum, der tragischerweise für jede Frau Wirklichkeit werden könnte: die Protagonistin Romy überlebt eine Vergewaltigung, findet den Mut, öffentlich darüber zu sprechen und wird als Lügnerin abgestempelt. Niemand glaubt ihr, außer ihren Eltern. Stattdessen wird sie in ihrer Kleinstadt Grebe geächtet, gedemütigt und drangsaliert, weil niemand wahrhaben möchte, dass der Täter, der Sohn des Sheriffs, fähig wäre, sich so zu verhalten. Das Kleinstadt-Setting potenziert Romys fatale Situation, denn in einem Ort, in dem sich alle seit Generationen kennen, erreicht die harsche Verurteilung, die Romy erfährt, ein destruktives, unnachgiebiges Niveau, das in einer Großstadt vermutlich nicht möglich wäre. Ich war schockiert, wie vorstellbar bösartig vor allem Romys ehemalige Freunde mit ihr umgehen. Die Affäre entwickelt eine giftige Eigendynamik; die Grenzen des Akzeptablen mutieren unkontrolliert, bis wahrscheinlich niemand mehr nachvollziehen kann, wann es okay wurde, Romy so grausam zu behandeln. Folglich muss die Ich-Erzählerin nicht nur das Trauma ihrer Vergewaltigung verarbeiten, sondern auch die brutalen Mobbingattacken ihrer Peiniger_innen. Courtney Summers spielt mit der Chronologie von „All the Rage“, um Romys Kampf mit vergangenen und gegenwärtigen Erlebnissen zu unterstreichen. Faktische zeitliche Abläufe sind weniger relevant als ihre subjektive Wahrnehmung, in der natürlich besonders der unverzeihliche Übergriff dauerhaft präsent ist. Gleiches gilt für den Täter, der zwar nicht persönlich in Erscheinung tritt, aber als Schatten im Hintergrund Romys Handlungen beeinflusst. Dennoch lässt sie nicht zu, dass er oder seine Tat sie definieren. Ich fand Romy bewundernswert stark und überhaupt nicht unsympathisch. Selbstverständlich ist sie verstört, beschämt und unsagbar zornig. In ihr kocht eine explosive Mischung schmutziger Gedanken und Gefühle. Wer kann es ihr verübeln? Sie verabscheut die Opferrolle, in die sie gedrängt wird und entwirft einige teils sehr ungesunde Bewältigungsmechanismen, doch ich hatte stets das Gefühl, dass sie sich mit eisernem Griff und purer Willenskraft an ihrer Identität festklammert. Romy ist immer noch Romy. Verändert haben sich alle anderen, die sie angreifen, beleidigen und fertigmachen. Sie ist bereit, sich ihren seelischen Wunden zu stellen und neue Verletzungen in Kauf zu nehmen – zuerst für Penny, die ihre Sorge eigentlich nicht einmal verdient, später allerdings ebenso für alle anderen Frauen, denen sie ähnlichen Kummer eventuell ersparen kann.

 

Die Tatsache, dass sich Vergewaltigungsmythen und Victim Blaming in unserer Gesellschaft noch immer halten, ist ein Armutszeugnis. Es macht mich stinkwütend. Ich bin es leid, unqualifizierte Meinungen zu hören oder zu lesen, die die verabscheuungswürdige Realität einer Vergewaltigung verkennen. Niemand möchte vergewaltigt werden. Niemals. Es geht dabei nicht um Lustgewinn. Es geht um Macht und Dominanz. Deshalb spricht man von sexualisierter Gewalt. Die Betroffenen erfahren ein Trauma, das sie zwingt, die Scherben ihrer Persönlichkeit aufzukehren und neu zusammenzusetzen. Bücher wie „All the Rage“ von Courtney Summers sind ein kleiner Hoffnungsschimmer in dem widerwärtigen Dickicht falscher Annahmen und Beschuldigungen. Die Autorin rüttelt auf, indem sie einfach die Wahrheit in all ihrer hässlichen Pracht zeigt. Das mag unbequem sein und einige Leser_innen unangenehm treffen, aber ganz offensichtlich ist es notwendig. Es wird Zeit, dass wir aufwachen und endlich begreifen, dass eine Vergewaltigung kein Kavaliersdelikt ist. Es ist ein Verbrechen – und manchmal vielleicht schlimmer als Mord.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/05/08/courtney-summers-all-the-rage
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review 2019-04-10 18:50
Not That Bad: Dispatches from Rape Culture edited by Roxane Gay
Not That Bad: Dispatches from Rape Culture - Roxane Gay

Date Published: May 1, 2018

Format: Hardcover

Source: Library

Date Read: March 7-8, 2019

 

Review:

I thought Roxane Gay did a great job putting this anthology together. Partly it was the variety (not every story involves a rape), partly was the lack of tangents which comes with talk about rape culture. She kept it to the voices of men and women who had a clear voice and point that came across in such short works. I would have liked a few more men and non-binary people voices though, as I found the last few stories just repeats of points made earlier in the book.

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text 2019-03-31 16:02
March 2019 Reading Wrap Up
How Dare the Sun Rise: Memoirs of a War Child - Abigail Pesta,Sandra Uwiringiyimana
The Road to Jonestown: Jim Jones and Peoples Temple - Jeff Guinn
Playing with Fire: The 1968 Election and the Transformation of American Politics - Lawrence O'Donnell
Hunger Makes Me a Modern Girl - Carrie Brownstein
Shelter in Place - Nora Roberts
Love, Loss, and What We Ate: A Memoir - Padma Lakshmi
Not That Bad: Dispatches from Rape Culture - Roxane Gay
Hunger: A Memoir of (My) Body - Roxane Gay
Connections in Death - J.D. Robb

Got through all but one of my library borrows. Also got through another too busy month. Really hoping April is more relaxed schedule wise. A big thank you to OB and MR for Snakes and Ladders, which has motivated me to read (or listen to an audiobook) so I can move up the board.

 

Read:

1. How Dare the Sun Rise: Memoirs of a War Child by Sandra Uwiringiyimana and Abigail Pesta  5 stars

2. Hunger Makes Me a  Modern Girl: A Memoir by Carrie Brownstein 4 stars

3. Not That Bad: Dispatches from Rape Culture edited by Roxane Gay 3.5 stars

4. The Road to Jonestown: Jim Jones and the Peoples Temple by Jeff Guinn/narrated by George Newbern 5 stars

5. Shelter in Place by Nora Roberts 4 stars

6. Love, Loss, and What We Ate: A Memoir by Padma Lakshmi 4 stars

7. Playing With Fire: The 1968 Election and the Transformation of American Politics by Lawrence O'Donnell 5 stars

8. Hunger: A Memoir of (My) Body by Roxane Gay 2.5 stars

 

DNF:

1. Connections in Death (In Death #48) by JD Robb

 

1st Quarter Stats (Jan-Mar):

Total Books Read: 30 (12 fiction, 18 non-fiction)

Total Books DNF: 5 (not included in the percentages below)

Total Pages Read: 6,353

Avg Monthly Pages Read: 2,118

Diverse Authors: 8 Authors of Color (26.67%), 3 LGBT+ (10%)

Female Authors: 22 (73%)

Male Authors: 8 (27%)

Volunteered 10 hours in January, 8.25 hours in February, and 13.5 hours in March in my base's library

 

BL/GR Reading Goal: 31/75 (40% completed)

 

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review 2019-03-13 22:25
Dear Angie, Your Family is Getting a Divorce

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Trigger warning! Rape culture, racist undertones, religion

 

There is a scene of guys trying to smoke the girls out of a shed. Just guys being guys, of course. You see, they had a problem and needed the girls. Horrifying in itself, but what adds to the grossness is that some girls invited the main character Angie and her friend to the party for the sole purpose of them being for the boys "to get to know."

 

I don't want to assume, but what else were those boys going to do to those girls, but assault them, even rape them? If they were willing to go so far as to smoke them out of the shed; they REALLY wanted Angie and her friend Cris. Also, another disgusting thing is that they seemed to have a fetish for "the Mexican one" and Angie was just there as an extra.

I do think the boys would have hurt Angie and Cris had they not got out of the back of the shed. The shed catches on fire and now the boys are worried about being arrested. Ugh! It's brushed off as not a serious thing. This book is written like it's meant for middle grade.

This book is also highly religious, which I find odd that a book so much about God, trusting in the Lord, praying and stuff had such disgusting rape culture scenes, let alone had them and just let it go like it never happened. If you're not a religious person, I think some of the things they say about sin and relationships (divorce...etc) might upset you, or trigger you. I don't always know where I stand in the religious front and I really felt uncomfortable reading this.

This book had the mindset that you can pray everything away. It doesn't work that way. It is lovely to have someone to believe in and if prayer comforts you, that is great.

I don't think the book handles mental health well, either.

 

As far as writing style. It was a quick easy read, but it was sometimes phrased oddly and sometimes it felt like Angie just thought random things that had nothing to do with the plot. I don't know if that is because of it being so old or something else.

 

"I want to tell you about Cristella and her family. They are part Mexican. They live and talk just like anybody's family." Well of course they do!

"I will say this about Mary Jane. She is more "up" compared to what I am. She is a girl you could see in car with a high school boy right off." What does "up" even mean? What I do understand here is that we're basically slut-shaming an 8th grader?

"Also, she was forever and a day asking me if there weren't "any other little girls in my class besides Cristella." She didn't mind Cristella the way you may think--like some people don't like Mexicans or whatever." Why did this line even need to be put in the book?

 

**This book is so obscure that I had to add the info into Goodreads, picture, summary. I've had it since I was 12. The proof is inside the cover where I wrote my name, age and phone number. What was I thinking!? I read this at least once as a kid. It is so interesting to see what books you read that nowadays nobody has a clue about. Also kind of sad.

(However since I've now reread it, maybe this one can stay hidden...)

**

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text 2019-03-01 11:34
March Wishful Reading List
How Dare the Sun Rise: Memoirs of a War Child - Abigail Pesta,Sandra Uwiringiyimana
Hunger Makes Me a Modern Girl - Carrie Brownstein
Hunger: A Memoir of (My) Body - Roxane Gay
Abigail and John: Portrait of a Marriage - Edith B. Gelles
The Colour Bar: The Triumph of Seretse Kama and His Nation - Susan Williams
Love, Loss, and What We Ate: A Memoir - Padma Lakshmi
The Fever: How Malaria Has Ruled Humankind for 500,000 Years - Sonia Shah
Playing with Fire: The 1968 Election and the Transformation of American Politics - Lawrence O'Donnell
1968: The Year That Rocked the World - Mark Kurlansky
Not That Bad: Dispatches from Rape Culture - Roxane Gay

So here is what I am reading, or hope to read, this month.

 

1. How Dare the Sun Rise: Memoirs of a War Child by Sandra Uwiringiyimana with Abigail Pesta

 

2. Hunger Makes Me a Modern Girl: A Memoir by Carrie Brownstein

 

3. Hunger: A Memoir of (My) Body by Roxane Gay

 

4. Abigail and John: Portrait of a Marriage by Edith B. Gelles 

 

5. The Colour Bar: The Triumph of Seretse Khama and His Nation by Susan Williams

 

6. Love, Loss, and What We Ate: A Memoir by Padma Lakshmi

 

7. The Fever: How Malaria Has Ruled Humankind for 500,000 Years by Sonia Shah

 

8. Playing with Fire: The 1968 Election and the Transformation of American Politics by Lawrence O'Donnell 

 

9. 1968: The Year that Rocked the World by Mark Kurlansky

 

10. Shelter in Place by Nora Roberts

 

11. Connections in Death by JD Roberts

 

12. Not That Bad: Dispatches from the Rape Culture by Roxane Gay

 

 

 

Also, happy National Crafting Month to my fellow crafters. I am using this month to tackle the every growing pile of cross stitch kits I have (similar to my TBR).

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