In meiner Rezension zu „Erdsee“ bemängelte ich, dass Ursula K. Le Guins Universum erschreckend sexistisch ist. Mit dieser Kritik bin ich nicht allein. Soweit ich es aus den bestehenden Rezensionen anderer Leser_innen herauslesen konnte, wurde Le Guin für den grassierenden Sexismus in Erdsee generell stark kritisiert. Vielleicht entschied sie sich deshalb, 18 Jahre nach dem Erscheinen von „Das ferne Ufer“, nach Erdsee zurückzukehren. „Tehanu“ ist der vierte Band der „Erdsee“-Saga und fokussiert erstmals die weibliche Perspektive: im Mittelpunkt steht die ehemalige Priesterin Tenar, die mittlerweile in Gont lebt.
Einst verließ Tenar an der Seite von Ged ihr Land, um im Licht der Freiheit zu leben. Obwohl sie bei Ogion in die Lehre hätte gehen können, entschied sich Tenar für ein bodenständiges Leben als fürsorgliche Ehefrau und Mutter. Lange Zeit führte sie eine einfache, aber glückliche Existenz. Eines Tages erreicht Tenar die Kunde von einem kleinen Waisenmädchen, das bei lebendigem Leibe verbrannt wurde. Furchtbare Wunden entstellen das Kind. Entsetzt öffnet Tenar ihr Herz und nimmt die Kleine in dem Wissen bei sich auf, dass sie niemals ganz normal sein wird, ebenso wenig wie sie selbst. Sie gibt ihr den Namen Therru. Jahre später liegt Ogion im Sterben. Sofort reisen Tenar und Therru zum Falkennest, um sich zu verabschieden. Doch Erdsee verändert sich, ist kein sicherer Ort mehr für eine Witwe und ihre junge Tochter. Als die Vergangenheit Tenar und Therru einholt, offenbart sich das hässliche Antlitz der Welt und erweckt in Therru Kräfte, die vom Feuer geschmiedet wurden.
Ursula K. Le Guin hat ganze Arbeit geleistet. „Tehanu“ ist ein Buch mit einer starken, weiblichen Stimme, die sich zweifellos für den Feminismus ausspricht und das Machtgefälle der Geschlechter in Erdsee mutig anprangert. Ich bewundere, wie kritisch sich die Autorin mit ihrem eigenen Werk auseinandersetzt, wie furchtlos und ehrlich sie die Aspekte ans Licht zerrt, die sie 20 Jahre zuvor vermutlich nicht einmal hinterfragte. „Tehanu“ ist der Beweis ihrer persönlichen Entwicklung, die ich einfach anerkennen muss. Ich kann nicht nachvollziehen, dass es offenbar Leser_innen gab, die sich am femininen Grundtenor des Romans störten. Wie viele Bücher wurden von Männern geschrieben, die schier bersten vor Testosteron und maskulinen Einflüssen? Wieso sollte es ein Problem sein, dass eine Frau ein ebenso Östrogen-geprägtes Buch schreibt? Ich fand es erfrischend, dass alle Frauen in „Tehanu“ wertvoll und individuell beschrieben sind, sei es nun Tenar, die verrückte Hexe Moss oder die geistig zurückgebliebene Heather. Lange genug waren weibliche Figuren in der High Fantasy lediglich schmückendes Beiwerk; für mich ist ein frauenzentriertes Buch dieses Genres daher ein kleiner Meilenstein. Zugegeben, Männer kommen in „Tehanu“ nicht gut weg, aber ich bin nicht der Meinung, dass Le Guin in ihrer Darstellung übertrieben hätte, weil sie auf diese Weise lediglich betont, wie schwer es eine alleinstehende Frau und ihre kleine Tochter, die niemals wie andere Kinder sein wird, in dieser männerdominierten Welt haben. In Erdsee ist ihr Ruf das höchste Gut, das eine Frau besitzt. Dieser hängt maßgeblich von der Einhaltung gewisser Normen und der subjektiven Wertschätzung Außenstehender ab. Während Männer stets Vorschusslorbeeren erhalten, brauchen Frauen Bestätigung von außen, um zu beweisen, dass sie ehrbar und glaubwürdig sind. Frauen wird erst einmal grundsätzlich mit Misstrauen begegnet, was so unfair ist, dass mir die Haare zu Berge stehen. Ich bin froh, dass Tenar im Laufe der Geschichte erkennt, dass ein ruinierter Ruf nicht zwangsläufig bedeutet, dass auch ihr Leben ruiniert ist. Nichtsdestotrotz war ich von Tenars selbstgewähltem Schicksal etwas enttäuscht. Angesichts ihrer Vergangenheit hatte ich angenommen, dass sie ein außergewöhnliches Leben führen würde, nicht das Leben einer Bauersfrau. Ich verstehe ihre Entscheidung für die Normalität, bin damit aber eher unzufrieden, weil ich glaube, dass Ursula K. Le Guin sie benutzte. Sie konnte Tenar nicht erlauben, mehr aus sich zu machen, da sie sie brauchte, um die feministische Kritik in „Tehanu“ zu transportieren. Man kann Alltagssexismus nicht beklagen, wenn kein Alltagssexismus vorhanden ist. Leider muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich „Tehanu“ deshalb nicht völlig überzeugend fand. So sehr ich Le Guin für ihre Bereitschaft zur Selbstreflexion achte, obwohl die Charaktere glaubhaft und realistisch sind, wirkte der vierte „Erdsee“-Band auf mich erzwungen, künstlich und konstruiert, wie ein Kunstmärchen. Ich hatte das Gefühl, Le Guin glaubte, sie müsste dieses Buch schreiben, um auf die Kritik ihres Publikums zu reagieren. Es erschien mir keine natürliche Geschichte aus Erdsee zu sein.
„Tehanu“ feiert weibliche Stärke. Es ist ein Roman, der die alltäglichen Herausforderungen selbstbestimmter, emanzipierter Frauen in einer erdrückend patriarchalischen Welt beschreibt und kühn ernsthafte Kritik daran übt. Die Unterschiede zwischen der Erlebenswelt von Tenar und Ged sind gravierend: während er meist Wohlwollen erfährt, muss sie gegen Vorurteile und Unterstellungen kämpfen. Erdsee ist für Tenar und ihre Tochter Therru ein völlig anderer Ort als für Ged. Aus meiner Sicht hat Ursula K. Le Guin dem Vorwurf des Sexismus erfolgreich die Stirn geboten und bewiesen, dass sie sich der Mängel ihres Universums bewusst ist, obwohl es selbstverständlich schade ist, dass die Glaubwürdigkeit ihrer Geschichte darunter litt. Auch kann ich nicht behaupten, dass „Tehanu“ mitreißend wäre. Nein, dieses Buch ist nicht auf Spannung ausgerichtet, es konzentriert sich voll auf die Darstellung gesellschaftlicher Missstände und Ungerechtigkeiten, die oft zynisch zwischen den Zeilen hervorblitzt. Dadurch qualifiziert es sich vielleicht nicht als Pageturner – wohl aber als das femininste Werk der High Fantasy, das ich je gelesen habe.
Tehanu is the fourth book of the Earthsea Cycle, written 18 years after the third book. It tells a different type of story and has a different tone from the earlier books. It’s a direct sequel in that it continues where the third book left off. It actually starts slightly before the ending of the third book and then continues with the story of two of our main characters, Ged and Tenar. The larger focus is on Tenar, the girl first introduced in The Tombs of Atuan.
This book seems to be a polarizing book among fans of the original books. I actually enjoyed it a lot, but I wonder if I’d have felt differently if I’d read the original books when they were published. If I’d lived for years with the story in my head as it was written, especially seeing the third book as the end of the story, I might have had more trouble accepting this book. Without spoiling the story, the third book brings about a major change that affects Ged and then the story ends with a sort of vague implication of a “happily ever after” ending. That ending wasn’t too terribly difficult to accept, but it did feel a little unrealistic. In this book we get, in my opinion, a more realistic story that deals with the repercussions from the third book in a more serious way.
This book doesn’t have a strong story, especially not a strong fantasy story. There’s an underlying but not strongly-fleshed-out story thread with more of a fantasy feel to it, but it represents only a very small portion of the book. Most of the book felt almost like a contemporary fiction story set in a rural environment. It focuses a lot on the “ordinary” concerns and fears and day-to-day lives of adult characters. There’s also some not-so-subtle discussion of power, what power means, what it’s worth, and especially power as it relates to gender. I found some of that to be a little too obvious, pulling me out of the book to make me consider what the author herself wanted to say rather than thinking about it in the context of the story. However, I didn’t think there was so much of it that it bogged the story down.
I still really enjoyed the author’s writing style which, despite a slightly different feel, held my interest just as well as the previous books had. She also made me care, or continue to care, about the characters. Although the actual plot was a bit sparse, it was interspersed into the book well enough to keep me interested in the story when combined with my interest in the characters.
Kiedy jako dziecko czytałam "Ziemiomorze" dotarłam tylko do trzeciej części, "Najdalszy brzeg". W zeszłym roku zaczęłam powtarzać sobie ten cykl i po raz pierwszy dodarłam do "Tehanu". I trochę się cieszę, że nie znałam go wcześniej.
"Tehanu" zostało napisane prawie 20 lat po "Najdalszym brzegu" i jest przede wszystkim próbą naprawienia przez autorkę pewnych rzeczy, które wcześniej się napisało, rozliczenia się z własnymi poglądami na sprawy płci i ról kobiety oraz mężczyzny. W świecie Ziemiomorza tylko mężczyźni zostają magami, a kobiety - co najwyżej paskudnymi czarownicami. "Złośliwy jak kobiece czary" - napisała wiele lat temu le Guin i najwyraźniej bardzo ją to gryzło, bo chciała się z tego wytłumaczyć, jakoś to naprawić. Moim zdaniem - niepotrzebnie. Nigdy nie przeszkadzało mi, że "Czarnoksiężnik z Archipelagu" opowiada o chłopcu, nie dziewczynce, dalej uważam go za świetną książkę o dojrzewaniu. A "Grobowce Atuanu" - moja ulubiona część cyklu - mają przecież główną żeńską bohaterkę, bardzo przeze mnie lubianą. I w ogóle przedstawia świątynię zamieszkaną tylko i wyłącznie przez kobiety-kapłanki. Być może podział na mężczyzn-magów i kobiety-kapłanki pradawnych mocy ziemi nie wydawał się le Guin uczciwy, ale mi - wystarczał.
W tej historii powraca właśnie Tenar z "Grobowców", co mnie z początku wielce ucieszyło, bo lubiłam tę postać. Szybko jednak zdziwiło mnie życie, jakie wybrała. Tenar kończy na Goncie u boku męża rolnika, rodzi dwójkę dzieci. Jest całkiem zwyczajna, normalna. I przez całą książkę snuje rozważania nad tym, czy dobrze postąpiła. Czy rzeczywiście mocą kobiety jest rodzenie dzieci, czy nie powinna jednak za młodu oddać się magii, czemu podział ról w rodzinie/gospodarstwie/świecie jest taki a nie inny. W zasadzie cała książka tylko tego dotyczy i - niestety - nie jest to dobrze napisane. Kobiety wyrzucają mężczyznom ich wady, mężczyźni kobiet nie rozumieją i nie doceniają. Nikt nie jest zadowolony, panuje wrogość między płciami. Dziwi mnie taki sposób opisania problemu, bo le Guin potrafi na ten temat pisać znacznie lepiej, ciekawiej, umiejętnie wplatając w fabułę. "Tehanu" rozważaniami wali czytelnika prosto w twarz, ale morał z tego żaden nie wypływa. A przecież wiele scen z książki bez problemu koresponduje ze współczesnymi problemami kobiet (ten fragment o tym, że kobiety muszą się zamykać w domach… aż ciarki przechodzą), głównie dlatego, że przez 25 lat od czasów wydania książki nic się nie zmieniło… Ta książka to po prostu zmarnowany potencjał. Le Guin chciała powiedzieć coś ważnego, ale nie umiała tego zrobić.
Na pocieszenie dostajemy Therru. Postać, która jest dziewczynką niezwykłą, trudną, a jednocześnie sympatyczną. Therru nie musi prowadzić rozmyślań nad tym, czy to kobieta czy mężczyzna powinna/nien pozmywać po obiedzie naczynia, wystarczy, że jest. I znacznie lepiej wprowadza równowagę płci w świecie Ziemiomorza niż smęty Tenar.
Mam nadzieję, że w "Innym wietrze", za który właśnie się zabieram, Therru pozostanie postacią tak samo świetnie skonstruowaną i swoją historią znacznie lepiej opowie to, co chciała przekazać le Guin w "Tehanu" ustami Tenar.
A very good book, although different from the previous Earthsea books (which is understandable given that it was written nearly twenty years after the The Farthest Shore). Le Guin takes a low magic, low action look at life in the world of Earthsea in this novel, but the issues she explores - the search for self-identity, the nature of power, the innate differences between the genders, and overcoming victimization, among others - are not hampered by a the lack of fight scenes and magic spells. Although many commentators have mentioned the feminist politics of this book, in a way Le Guin refutes the utopian tropes of much feminist fiction in the same way she turns fantasy tropes on their heads. This book takes a realist's look at gender politics, and doesn't shy away from the ugliness it finds there, while at the same time remaining at heart a tale of hope, growth, and redemption.
And a dragon eats someone at the end. I liked that part, too.