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review 2015-09-23 07:56
Der perfekte Abschluss einer spektakulären Trilogie
Dreams of Gods & Monsters - Laini Taylor

Es ist ein nie gekannter Anblick in Eretz: Chimaera und Seraphim stehen Seite an Seite. In den verlassenen Höhlen der Kirin bilden Karou und Akiva eine Allianz ihrer Völker. Die Rebellionskämpfer der Chimaera und die Unehelichen vereinen ihre Kräfte, denn nur gemeinsam können sie die Armee der Seraphim unter der Führung Jaels daran hindern, die Erde zu erobern. Doch das Bündnis ist brüchig; tausend Jahre der Feindschaft können nicht einfach vergessen werden. Darüber hinaus weiß Karou, dass sie bereits ein winziger Fehler die Kontrolle über die Chimaera kosten könnte. Alles hängt von der Überzeugungskraft ihrer Täuschung ab, die die einzige Möglichkeit war, den grausamen Rachefeldzug des Weißen Wolfs zu beenden. Die Voraussetzungen für die Rettung der Erde sind denkbar schlecht; nur ein wahnwitziger Plan verspricht einen Schimmer Hoffnung.
Jaels geplantes Eindringen in die menschliche Welt ist jedoch nicht die einzige Bedrohung, die das fragile Bündnis auf die Probe stellt. Der Himmel selbst scheint verwundet; dunkle Flecken ziehen sich wie Blutergüsse über das Firmament. Welche Macht könnte dies zu Stande bringen?
Wenn zwei Welten auf dem Spiel stehen, ist die Zeit für Kompromisse vorbei. In einem Krieg zwischen Göttern und Monstern ist für die Liebe kein Platz – bedeutet er das Ende für Akivas und Karous Traum?

 

Ich habe geweint. Nein, das trifft es nicht. Ich habe Rotz und Wasser geheult. „Dreams of Gods & Monsters“ ist der perfekte Abschluss einer spektakulären Trilogie; bittersüß und unvergleichlich. Man müsste schon ein Herz aus Stein haben, um von diesem Finale völlig unbeeindruckt zu sein. Mich hat es aus der Fassung gebracht. Ich bin dahin geschmolzen, überwältigt von einer Achterbahn der Gefühle. Laini Taylor hat sich selbst übertroffen; jedes noch so kleine Handlungsfädchen aus den ersten beiden Bänden „Daughter of Smoke & Bone“ und „Days of Blood & Starlight“ wird aufgeklärt und abgeschlossen. Figuren, die fast vergessen in den hinteren Windungen meines Gehirns herumlungerten, tauchten plötzlich wieder auf und trugen entscheidend zur Handlung bei. So zum Beispiel Razgut, dessen Vergangenheit in diesem Band endlich enträtselt wird. Als ich das erste Mal las, dass er ein Gefallener ist, assoziierte ich damit automatisch die alte Geschichte: Luzifer, Gott, der Aufstand, der Fall. Ihr wisst, was ich meine. Diese Assoziation war vorschnell und unüberlegt; ich hätte eigentlich wissen müssen, dass Laini Taylor viel zu kreativ ist, um auf bereits existierende Mythen zurückzugreifen. Razguts individuelle Biografie ist eng mit der Geschichte Eretz‘ verknüpft. Mir war gar nicht bewusst, dass es mich so sehr danach verlangte, mehr über diese fantastische, magische Welt zu erfahren, doch Laini Taylor hat es anscheinend geahnt. Sie hat auf meinen Wunsch reagiert, noch bevor ich ihn für mich selbst ausformulieren konnte und präsentierte mir eine Geschichte, die schlicht ungeheuerlich ist. Das ist wahres schriftstellerisches Talent: die Bedürfnisse und Wünsche der LeserInnen zu kennen, bevor sie sie selbst kennen.
Darüber hinaus wird „Dreams of Gods & Monsters“ jedem liebgewonnenen Charakter der Geschichte mehr als gerecht. Sie alle erhalten genau das Ende, das sie verdient haben. Ich könnte nicht sagen, wann ich mich das letzte Mal so sehr für so viele Figuren auf einmal gefreut habe. Ich wünschte, ich könnte konkreter werden, doch ich möchte unbedingt vermeiden, zu spoilern. Auch ihr sollt die Chance erhalten, diese besonderen, teilweise überraschenden Momente purer Freude unvoreingenommen genießen zu können. Wenn ich daran zurück denke, ist es, als trüge ich eine kleine Sonne in meinem Herzen, die es wärmt und von innen erstrahlen lässt. Selbst das Schicksal einer Figur, von der ich niemals erwartet hätte, dass ich eine Verbindung zu ihr aufbaue, stimmte mich glücklich und hoffnungsvoll: Liraz. Liraz‘ Entwicklung ist grandios. Laini Taylor hauchte dieser harten, abweisenden Kriegerin so viel Leben und Persönlichkeit ein, dass sie eigentlich fast nicht mehr als Nebencharakter zählen kann. Sie ist mehr als nur Akivas Schwester, mehr als eine Soldatin. Sie hat ein Herz und eine Seele. Sie ist der unmissverständliche Beweis dafür, dass Laini Taylor jede einzelne ihrer Figuren wahrhaft liebt.

 

„Dreams of Gods & Monsters“ ist genau das Finale der traumhaften Daughter of Smoke & Bone – Trilogie, das ich mir erhofft habe. Und mehr. Die gesamte Trilogie ist ein magisches Meisterwerk voller Fantasie, Liebe und Hoffnung, das ich euch mit Inbrunst ans Herz legen möchte. Ich grübele immer noch darüber nach, wie Laini Taylor die Bände ihres Dreiteilers geschrieben hat, denn weder vermittelt sie den Eindruck, als hätte sie die Geschichte am Stück zu Papier gebracht und dann an einigermaßen logischen Punkten getrennt, noch sind strukturelle oder inhaltliche Cuts spürbar. Selbstverständlich gehören alle drei Teile zusammen und es ist nicht möglich, sie unabhängig voneinander zu lesen, doch irgendwie sind die Bände trotz dessen auf gewisse Weise eigenständig. Vielleicht liegt es daran, dass jeder Band seine ganz eigene Atmosphäre und sein eigenes Tempo aufweist, was ich persönlich einfach großartig finde.
Daughter of Smoke & Bone ist eine zauberhafte, wundervolle Young Adult Fantasy-Trilogie – sie gehört definitiv zu den besten, die ich je gelesen habe. Laini Taylor ist eine Autorin, die man sich unbedingt merken sollte; talentiert, originell und kreativ überzeugte sie mich mühelos. Ich bin sehr gespannt, wohin sie ihr weiterer Weg führen wird und freue mich bereits auf ihre nächsten Werke.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/09/23/laini-taylor-dreams-of-gods-monsters
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