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review 2016-11-24 10:30
Humbug
And I Darken - Kiersten White

„And I Darken“ von Kiersten White begegnete mir zuerst auf Nadines Blog MAD Books. Sie stellte es im April anlässlich der Aktion Gemeinsam Lesen vor und schrieb, die Protagonistin Lada sei erfrischend anders, weil sie keine typische Prinzessin sei, sondern unbequem, gemein und rücksichtslos. Sie empfahl es so vehement, dass ich neugierig wurde und ihrem Beispiel folgte, das Buch bei Netgalley anzufragen. Die Zusage des Verlags ließ zwei Wochen auf sich warten, aber letztendlich erhielt ich ein Rezensionsexemplar.

 

Ladislav Dragwlya verehrte ihren Vater stets mit nahezu blinder Hingabe. Sie tat alles, um Vlad II. Dracul zu beeindrucken und seine Aufmerksamkeit zu erlangen; um größer, stärker und schlauer zu werden. Sie weiß, möchte sie ernst genommen werden, darf sie keine zerbrechliche Prinzessin sein. Also wurde sie eine wahre Tochter der Walachei, brutal und skrupellos. Leider verloren all ihre Bemühungen ihre Bedeutung, als ihr Vater sie und ihren kleinen Bruder Radu den Osmanen als Geiseln überließ. Lada hasst die Türken und schwört, sich eines Tages dafür zu rächen, dass sie sie gefangen nahmen. Sie pflegt ihren Hass, nährt und hätschelt ihn, verfeinerte ihre Fähigkeiten und wurde zu einer gefürchteten Kriegerin. Niemand könnte Lada jemals zähmen. Niemand – außer Mehmed. Als sie den Sohn des Sultans kennenlernte, ahnte Lada nicht, dass er das Ziel ihrer Begierde werden würde. Doch während die Jahre vergingen, wuchs und veränderte sich ihre Freundschaft, bis Lada sich die Frage stellen muss, wem ihre Loyalität gehört: ihrem Land, ihrem Bruder oder dem Sohn des Mannes, der ihr die Freiheit raubte?

 

Im April kannte „And I Darken“ noch so gut wie niemand – heute entwickelt sich bereits ein solider Hype um den Trilogieauftakt. Ein Hype, dem ich mich wieder einmal nicht anschließen kann. Ich kann mit „And I Darken“ nichts anfangen, weil ich das Buch nicht verstehe. Ich nahm an, es würde die fiktive Lebensgeschichte der fiktiven Tochter des walachischen Woiwoden Vlad Țepeș erzählen. Ein folgenschweres Missverständnis, denn Ladislav ist zwar sehr wohl die Tochter eines Vlads, dabei handelt es sich allerdings um Vlad II. Dracul, nicht um Vlad III. Drӑculea, der unter dem Namen Vlad der Pfähler bekannt wurde und vermutlich als Inspiration für die Figur des Graf Dracula diente. Folglich ist Lada nicht die Tochter des Pfählers – sie ist selbst der Pfähler. Genau an diesem Punkt setzt es bei mir aus, weshalb ich das Buch nicht höher als mit zwei Sternen bewerten kann, trotz der grundsätzlich eingängigen Geschichte. Warum? Warum aus Vlad dem Pfähler eine Frau machen? Ich begreife es nicht und fand dadurch überhaupt keinen Zugang zu „And I Darken“. Vlad Țepeș ist eine Persönlichkeit der Geschichte, er hat tatsächlich gelebt und erlangte durch seine Grausamkeit zweifelhaften Ruhm. Ich verstehe nicht, was Kiersten White dazu bewog, sein Geschlecht zu ändern. Alles, was Vlad III. Drӑculea erreichte, konnte er nur erreichen, weil er ein Mann war. Das mag sexistisch klingen, ist im historischen Kontext allerdings die reine Wahrheit. Sein Leben wäre völlig anders verlaufen, wäre er eine Frau gewesen, weil Frauen zu dieser Zeit eben nicht die gleichen Rechte und Chancen wie Männer hatten. White ignoriert diesen Fakt schlichtweg und setzt sich dementsprechend über die historischen Gegebenheiten des 15. Jahrhunderts hinweg. Sie eröffnet ihrer Protagonistin Lada Möglichkeiten, die sie in Wahrheit niemals gehabt hätte. „And I Darken“ erschien mir daher höchst konstruiert und abwegig, obwohl White die Position der Frau abseits von Lada intensiv beleuchtet und realistisch darstellt, über welche Umwege sie Macht erlangen konnten. Darin liegt aber eben auch die Krux: Frauen mussten indirekt agieren, wollten sie Einfluss nehmen; Ladas direkte Methoden sind meiner Ansicht nach Humbug und stellen sie auf ein irreales Podest. Natürlich ist sie unabhängig von ihrem geschichtlichen Vorbild eine starke, ungewöhnliche Heldin mit speziellen Talenten und ich kann verstehen, dass dies einen gewissen Reiz auf viele Leser_innen ausübt. Manchmal ist sie vielleicht sogar zu hart, zu grausam, zu gefühlskalt, sodass sie mir hin und wieder ein wenig unglaubwürdig erschien. Ich mochte ihren Bruder Radu wesentlich lieber, auch weil über Radu als historische Person weniger bekannt ist und er somit mehr Spielraum für Spekulationen bietet. Schlussendlich spielte Sympathie für mich jedoch insgesamt keine große Rolle, weil ich nicht darüber hinwegkam, dass das Buch ein Leben nachzeichnet, das unter diesen Voraussetzungen historisch undenkbar gewesen wäre.

 

Für sich genommen ist „And I Darken“ kein schlechtes Buch. Vermutlich ist es sogar spannend und mitreißend, wenn man noch nichts oder nur wenig über Vlad III. Drӑculea weiß. Mir wurde ganz offensichtlich zum Verhängnis, dass ich mich bereits intensiv mit dem walachischen Herrscher auseinandergesetzt hatte und dementsprechend beurteilen kann, wie wirklichkeitsfremd Kiersten Whites Ansatz ist, ihn als Frau zu portraitieren. Ich kann ja nachvollziehen, dass sie eine fiktive Interpretation der historischen Fakten schreiben wollte, schließlich war Vlad Țepeș ein faszinierender Mann. Mit Ladislav als Protagonistin schoss sie meiner Ansicht jedoch weit übers Ziel hinaus. Ich werde die Trilogie „The Conqueror‘s Saga“ demzufolge nicht weiterlesen. Obwohl es mich durchaus ein bisschen neugierig macht, wie Ladislav Vlads folgende Jahre durchleben wird, gehe ich davon aus, dass ich mein prinzipielles Problem mit ihrer Geschichte nie überwinden werde. Außerdem weiß ich ja bereits grob, was passieren wird, weil mir Vlads Werdegang bekannt ist. Die Trilogie weiterzuverfolgen erscheint mir daher ein wenig überflüssig.
Falls ihr übrigens Lust habt, eine realistischere interpretative Biografie von Vlad III. Drӑculea zu lesen, möchte ich euch C.C. Humphreys‘ Roman „Vlad“ wärmstens ans Herz legen. Ich würde dieses Buch „And I Darken“ jeder Zeit vorziehen.

 

Vielen Dank an den Verlag Corgi Childrens für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars via Netgalley im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/11/24/kiersten-white-and-i-darken
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review 2013-04-10 02:34
Review: Past Darkness
Past Darkness - Laurel Woiwode

This is likely to be an awkward review for more reasons than one. How many people can say they've read a book beginning to end and felt absolutely nothing for any of the characters within a story, down to the point that many of them you don't even remember their names they were so unremarkable in an utterly dully story, despite its intentions? (Actually the latter point for me isn't true, but it did feel like the characters blended together and I couldn't feel for any of them.)

*sighs* Let me address a few things directly going into my review of "Past Darkness." First, this has been marketed as Christian fiction, but to be honest, I think this is more inspirational fiction. The two are not one and the same. The error in classification didn't bother me, and I really didn't think the content was offensive at all in the content of the story with respect to the context of each situation.

Yet, my single star on this review is primarily for the fact that I had no investment in this story whatsoever. It was a forgettable read, mostly for the lifeless, meandering prose and dull characterization. There was no dimensionality in this book despite the events. You would think a young woman (Gabrielle) losing her parents in a devastating accident and disassociating herself with music while lashing out at her family in her anguish before coming to terms with the events and her faith would have more weight. Yet, this narrative suffers from a "tell not show" format. There's an emotional disconnect with many of the scenes, and mentally - as I was combing through the prose - I saw many cases where phrases could've been omitted, the descriptors were overstated, and it jumped in time so far (sometimes years!) that it was difficult to rebound and gain bearings.

I can't really say much about it. I couldn't connect to Gabrielle - there were many times when I thought her reactions didn't match the situation. When a horse was noted to be put down, Gabrielle's assertion of "It's not fair" and jerking away from the hand that touched her didn't seem enough with the gravity of the situation. There was also the scene where her parents were killed that was so bogged down in the prose that it was hard to really feel the weight of the situation from a narrative perspective. And as for Gabrielle's relationship with Ian - I just didn't feel anything at all, really. I wish I could say otherwise, but there was a significant disconnect with the telling versus showing, and it never added up all that well.

I think this book probably needed much more thorough editing on the drawing board, more rounded characterization, and more vetting of the emotional weight for the subject matter. It just didn't pull me in.

Overall score: 1/5

Note: I received this as an ARC from NetGalley, from the publisher Crossway.

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review 2008-04-01 00:00
What I'm Going to Do, I Think
What I'm Going to Do, I Think - Larry Woiwode Larry Woiwode’s What I’m Going to Do, I Think, which won its author the William Faulkner Award in 1969, is a claustrophobic and stifling novel despite its setting in the northern Michigan woods. Centered on the relationship between a pair of newlyweds, and told entirely from inside Chris Van Eenaman’s perceptions, the novel perfectly and painfully captures the confusion and vacilations of a young man trying to navigate the competing demands of family, love, and ambition.Woiwode’s prose is plain and direct, and never steps outside Chris’ consciousness. There are no attempts to soften his rough edges or justify his hypocrasies. A farm boy who has rejected his family and is pursuing an advanced math degree, he seems a poor match for ethereal, gnomic Ellen. He’s wracked by jealousy and doubt, and is clearly unable to win over Ellen’s grandparents, a pair of controlling psychic tormenters who offer their summer bain as a honeymoon retreat for the eloped couple “since it doesn’t seem you’ve planned that far ahead.” Indeed, he’s no match for most of the people he encounters: the Indian at the grocery store, the cabin’s ineffectual caretaker, the sabistic old farmer Orin who could be a character from a Garrison Keillor nightmare.Despite his shortcomings, though, Chris wins the reader’s loyalty by his dogged (and pig-headed) determination. He’s flawed and broken and destined for failure, just like the rest of us. Woiwode exposes Chris’ petty failings without comment, and we recognize them in ourselves. Unlike Thomas Williams’ Leah, New Hampshire, though, which is similarly focussed on flawed and failing characters, there’s no particular nobility in Chris; we are given unfettered access to his inner monologues and never see him rise very high above his pettiness. That we still feel compassion for him is testament to Woiwode’s skill.
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