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review 2016-09-16 10:11
Johannes Cabal: Nekromant, Geisterbeschwörer, Detektiv
Totenbeschwörer (Johannes Cabal #2) - Jonathan L. Howard,Jean-Paul Ziller

Die „Johannes Cabal“ – Reihe begann ich 2013. Obwohl ich den Auftakt „Seelenfänger“ mochte und bereits zwei Folgebände besaß, hielt ich mich mit dem Weiterlesen zurück, weil ich warten wollte, bis sie weiter fortgeschritten ist. Der vierte Band erschien 2014 in Englisch, also wollte ich ausharren, bis dieser übersetzt wäre. Ich wartete und wartete. Im Juli 2016 war meine Geduld am Ende. Ich fragte die Twitter-Community um Rat, ob eine Übersetzung nach zwei Jahren noch wahrscheinlich sei. Meine liebe Blogger-Kollegin Elizzy wandte sich für mich an den Autor Jonathan L. Howard, der dann auch prompt antwortete, dass er leider keinen deutschen Vertrag über den vierten und fünften Band habe. Unerhört. Er riet mir, Mundpropaganda für die Reihe zu betreiben, denn stiegen die Verkaufszahlen, würde Goldmann seinen Vertrag eventuell ausweiten. Deal. Einen Monat später nahm ich mir den zweiten Band „Totenbeschwörer“ vor und erfülle nun hiermit meinen Part, euch von dem Buch zu erzählen.

 

Nekromanten haben es schwer. Von der Welt gehasst und verfolgt, kann ein Nekromant nicht einmal ohne Komplikationen ein Buch ausleihen. Gut, Johannes Cabal wollte das Buch nachts ausleihen, als die Bibliothek verlassen war. Er hatte auch nicht vor, es jemals zurückzugeben oder Ausleihgebühren zu zahlen. Aber das ist noch lange kein Grund, ihn ins Gefängnis zu werfen und zu exekutieren, oder? Während Cabal in seiner Todeszelle über diese Ungerechtigkeit nachgrübelt, erhält er überraschenden Besuch. Ein hoher Staatsmann verspricht, ihn zu begnadigen, wäre er bereit, seine Fähigkeiten einzusetzen, um den unerwartet und gänzlich unpassend verstorbenen Kaiser des Reiches vorübergehend wiederzubeleben. Cabal erkennt die Gunst der Stunde und lässt sich auf die Vereinbarung ein. Doch damit fangen seine Probleme erst an…

 

Ich verstehe, warum die Verkaufszahlen der „Johannes Cabal“ – Reihe nicht ausreichten, um einen weiterführenden Vertrag zwischen Goldmann und Jonathan L. Howard zu rechtfertigen. Die Bücher um den zwielichtigen Geisterbeschwörer Cabal sind sehr speziell. Sie liegen weit abseits vom Mainstream und werden daher wohl niemals die weltweiten Bestsellerlisten stürmen. Sie verkörpern eine besondere Art von Humor und folgen einem Erzählstil, der ein wenig nostalgisch an den Film Noir der 1940er und 1950er erinnert. Jonathan L. Howard schreibt nüchtern und altmodisch, er lässt die Skurrilität seiner Geschichten für sich sprechen, statt atemlos dem nächsten Actionkick nachzujagen. Das bedeutet nicht, dass seine Bücher nicht spannend wären, doch das Erzähltempo ist wesentlich gemäßigter, als man es heutzutage aus der modernen Literatur gewohnt ist. In „Totenbeschwörer“ treten diese Eigenheiten meiner Meinung nach noch deutlicher zu Tage als in „Seelenfänger“, weil es sich bei diesem zweiten Band um einen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christies „Miss Marple“ handelt. Mich überraschte diese Herangehensweise, da ich mir den Protagonisten Johannes Cabal vor der Lektüre niemals als Detektiv hätte vorstellen können. Natürlich ist er hinsichtlich seiner Fähigkeiten geradezu prädestiniert für diese Rolle, denn er liebt es, seinen analytischen Verstand für die Lösung kniffeliger Rätsel einzusetzen, aber ich hätte nicht erwartet, dass ihn die Aufklärung eines Kriminalfalls interessiert. Dass er in die Ermittlung involviert wird, ist ein gewaltiger Zufall – dass er sich dieser annimmt, ist seinem Ehrgeiz sowie seiner Eitelkeit zuzuschreiben. Ich bezweifle, dass ich der verwinkelten Logik des Falls allein auf die Schliche gekommen wäre, obwohl die Auswahl der Verdächtigen eingeschränkt ist, was wiederum daran liegt, dass das Setting räumlich eng begrenzt ist. Der Großteil der Handlung spielt in einem Luftschiff; denkt ihr nun an das Bild eines Zeppelins, liegt ihr allerdings daneben. Die „Prinzessin Hortense“ gleicht eher einem fliegenden Flugzeugträger, was ich dank erstaunlich detaillierter Illustrationen behaupten kann. Die Funktionsweise des Prachtstücks erschloss sich mir nicht völlig, die libellenähnlichen Entomopter verstand ich besser, doch ich wusste die leichte Steampunk-Atmosphäre, die Howard durch ihren Einsatz beschwört, sehr zu schätzen. Dieses Flair passt einfach zu Cabal, dem charmanten Schurken, pardon, Nekromanten. Es ist schwer zu sagen, was genau Cabal charmant erscheinen lässt, denn sympathisch ist er nicht. Er ist Egoist und Misanthrop, andere Menschen sind ihm bestenfalls lästig. Er neigt zu drastischen, endgültigen Entscheidungen und behandelt Gewalt als ein selbstverständliches, notwendiges Mittel zum Zweck. Trotz dessen beobachte ich ihn unheimlich gern. Gerade aufgrund seiner verkümmerten sozialen Kompetenzen bereiten mir seine Interaktionen mit dem Rest der Menschheit einen Heidenspaß, weil dadurch der unnachahmliche, trockene, makabre Witz entsteht, der Howard und Cabal so eigen ist.

 

„Totenbeschwörer“ ist ein Krimi, der von allem etwas hat. Er ist ein bisschen Steampunk, ein bisschen Urban Fantasy und ein bisschen politischer Thriller. Jonathan L. Howard jongliert diese wilde Mischung spielend und lässt seinen Protagonisten Johannes Cabal durch diverse Reifen springen, ohne ihm jemals die Würde zu rauben. Cabal bleibt Cabal und bestreitet die Herausforderungen des Autors authentisch auf seine eigene skurrile, grenzwertige Art und Weise. Ich mag Howards speziellen Schreibstil, obwohl er hin und wieder umständlich ist und ich liebe die Courage, mit der er dem Mainstream trotzt. Der zweite Band der „Johannes Cabal“ – Reihe ist, wie bereits der Vorgänger, altmodische Literatur und genau aus diesem Grund herrlich erfrischend. Ich hätte nicht gezögert, dieses Buch mit vier Sternen zu belohnen, wäre es für meinen Geschmack nicht etwas arg krimilastig. Ich mag nun mal keine Krimis – nicht einmal Johannes Cabal, der vermutlich faszinierendste Geisterbeschwörer der Welt, vermag das zu ändern.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/09/16/jonathan-l-howard-totenbeschwoerer
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review 2014-01-08 22:42
Nineteen Eighty-Three by David Peace
Nineteen Eighty-Three: The Red Riding Quartet, Book Four - David Peace

Note: The review below was taken directly from my Goodreads account.

 

 

Nineteen Eighty-Three is also not about the Yorkshire Ripper case, like the first novel in this series, Nineteen Seventy-Four. It instead follows another missing child case, similar to the ones detailed in the first novel. Unlike all of the previous novels, though, this one takes us back to before the events of the first book so that we finally get a complete picture of the entire series.

In 1983, we once again have multiple perspectives. This time it's from Det. Maurice Jobson, the Chief Superintendent of the Yorkshire police force and one of the most corrupt coppers that we've seen to date; John Piggot, some random lawyer who is quite nice sincerely seems to care, which is a nice change; and BJ, the street thug, local guy that we've seen since 1974.

While I appreciated getting the full picture on the events leading up to 1974 and the course of everything that has happened through the series until now, I think Peace's writing has gone down in quality or he might not have as much talent in distinguishing between multiple characters. I thought he did quite well in 1977 between Det. Bob Fraser and Jack Whitehead, but here Peace uses first, second and third person to distinguish between Jobson, Piggot and BJ; his way of doing it might have been his attempt at those different points of view, but it comes across more as lazy writing: Peace doesn't have the writing chops to make each character's voice different and so turns to writing them with different points of view. I don't have any love for second-person, because I think it's trite and sounds terrible, so I wasn't a fan. Peace's tackling of BJ was not any better and made BJ seem like an idiot or some sort of Neanderthal (e.g., "BJ bang on Clare's door," "BJ wait at bus stop for Clare," etc. -- examples not direct quotations from the book), which is not in line with what we've seen him speak thus far in the series. His actual speech is normal, so I don't know what's up with the point of view.

Once again, the book is very film noir-esque and the repetition is still there, although by this time it's getting quite irritating. I ended up skimming over some parts because I could see where it was going. That's never a fun thing to do in a novel.

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review 2014-01-08 22:28
Nineteen Eighty by David Peace
Nineteen Eighty (Red Riding, #3) - David Peace

Note: The review below was taken directly from my Goodreads account.

 

 

Nineteen Eighty is, like its predecessor Nineteen Seventy-Seven, about the Yorkshire Ripper case. This time, our protagonist is Det. Peter Hunter from Manchester who is assigned to investigate the investigation while at the same time investigating the Ripper murders. Peter is probably the first and only clean cop that we get to see; every other cop is at least a little bit skewed morally, if not ethically.

This book follows in the same vein as Peace's previous books in the series: very film noir mood and tone, repetitious style of writing, etc; so if it feels like I'm repeating myself in these reviews it's because Peace does it himself. They are very much consistent with each other in terms of mood, tone, style and every other technical facet of the novel.

The nice part about this novel is that we finally get a cop who is on the straight and narrow. I don't think any other series or events have ever made me more suspicious of local law enforcement than these books. It was a blessing to get Peter Hunter as someone who believes in upholding the law and not bending it to his gain, or even just to feel assured that he wasn't beating up gypsies, taking bribes or raping prostitutes (which we have so far seen) because he's actually a nice dude. But that altogether made it even harder when his life got turned upside down and he had his breakdown (because you know that this is the way Peace always plays out these novels).

The bad part is that Peace took away the clever pre-chapter bits from the radio show and replaced them with pre-chapter bits that are literally an entire block of nonstop tiny writing that after the first one I couldn't be bothered to read. I suppose it was meant to add to the mood, but with no punctuation it seemed irrelevant and a waste of my time.

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review 2014-01-08 22:02
Nineteen Seventy-Seven by David Peace
Nineteen Seventy-Seven (Red Riding, #2) - David Peace

Note: The review below was taken directly from my Goodreads account.

 

 

Nineteen Seventy-Seven is about the beginning of the Yorkshire Ripper inquiry and it's told from the perspective of two people involved with the case: Det. Bob Fraser and reporter Jack Whitehead.

Peace continues with the same film noir mood and tone in this book. The writing style is the same as well, in that we still get a load of repetitions for emphasis and mood. Peace is still vague in his descriptions, always asking for you to work hard at solving it first before he reveals it -- and sometimes he doesn't even do that. I appreciate mystery novels that make me work for the ending.

This installment in the series alternates points of view between Jack and Bob every chapter. There's also the usual breakdown of the main characters at the end of the novel, but hasn't gotten boring yet. It's always so interesting the different issues that each character has and the way that they're handling or not handling them. Peace is so good at reminding us that people are people, and that means that they are never fully good or bad; it's always a mix of both, a spectrum that you can always slide on.

One thing that makes this novel different from its predecessor is the introduction of pre-chapter topical events. Before every chapter there is a little excerpt from a (most likely fictionalized) radio show with local Yorkshire and Leeds citizens weighing in on country-wide topics like the Queen's Jubilee and area-centered topics like the Yorkshire Ripper and murders. I really liked reading these, and maybe even a tad more so than the actual chapters themselves.

The ending of Nineteen Seventy-Seven will not be a surprise to anyone who has read Nineteen Seventy-Four, but it's still gut-wrenching because it's a mix of "They don't deserve this," and "Well, that was drastic." However, clearly 1970s Yorkshire was a mixed-up, dark place and maybe the events that I consider drastic were perfectly standard for the time.

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review 2014-01-08 21:26
Nineteen Seventy-Four by David Peace
Nineteen Seventy-Four (Red Riding, #1) - David Peace

Note: The review below was taken directly from my Goodreads account.

 

 

Nineteen Seventy-Four is about Edward Dunford, a crime correspondent for the Yorkshire Post, covering the murder of a young girl. His search for the truth gets him in a lot of trouble, and I'm really not saying that lightly, holy shit.

I quite liked this, but I'll admit it wasn't what I was expecting exactly. Mostly because I thought Peace's entire Red Riding Quartet series was about the Yorkshire Ripper, but the first book in the series is actually not. So, get that thought out of your head right away.

Aside from that, this book is very fast-paced, which I liked. There's nothing more tedious than a crime case that is realistically investigated in an appropriate time-frame. However, the fast pace did make it harder to follow the threads that Eddie was investigating. I also liked that I couldn't really guess which direction the clues were heading in or whodunit, because I like being surprised and shocked at the end of the investigation. I don't want crime stories to be me watching Criminal Minds and figuring out the murderer about fifteen minutes into the show; that's boring.

The tone and mood of the book was very film noir and that's one of my favourite genres of anything, so yeah I enjoyed that part. It was also very graphic and violent, which doesn't turn me off, but certainly adds to the mood. Peace makes 1970s Yorkshire look like a cutthroat place and very dark. That's extremely appealing in a crime novel.

The mystery is good, the plot is a page-turner and the ending is handled well. If you like crime novels, I think you should probably give this one a go.

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