logo
Wrong email address or username
Wrong email address or username
Incorrect verification code
back to top
Search tags: abend
Load new posts () and activity
Like Reblog Comment
review SPOILER ALERT! 2019-01-20 13:01
Am Abend des Mordes von Hakan Nesser, Barbarotti #5
Am Abend des Mordes: Roman - Håkan Nesser

Dies ist der letzte Band der Barbarotti-Reihe.

 

Gebeutelt vom plötzlichen, aber nicht gänzlich unerwarteten Tod seiner Frau (sie erlitt bereits in "Die Einsamen" ein geplatztes Aneurysma im Gehirn), tritt Barbarotti einen Monat später seinen Dienst wieder an. Allerdings verdonnert ihn sein Boss Asunander zur Ermittlung in einem alten Fall: das Verschwinden von Morinder vor 5 Jahren aufzuklären, dem Freund von Ellen Bjarnebo, die vor 20 Jahren wegen des Mordes (und der Zerstückelung der Leiche) an ihrem Ehemann verurteilt wurde. Barbarotti findet äußerst mangelhafte Ermittlungsakten von beiden Fällen vor, doch die Begegnung mit Ellen Bjarnebo gestaltet sich schwierig, denn sie ist scheinbar verschwunden.

 

Was folgt ist eine packende Auseinandersetzung mit Trauer, Opfer, Schuld & Sühne, Vorurteilen und dem In die Hand Nehmen des eigenen Schicksals. In immer wechselnden Blickpunkten werden die Ereignisse von vor 20 Jahren aufgearbeitet, genauso wie Barbarottis Weg aus dem Tunnel der Trauer zurück ins Leben. Die beiden Fälle (und der, den Backman untersucht, nämlich das Ableben eines Rechtspopulisten) treten in den Hintergrund in dieser zutiefst persönlichen Geschichte, die ihren Höhepunkt in der Einöde Lapplands findet, wenn Barbarotti schließlich doch auf Bjarnebo trifft.

 

Wie immer bei Nesser gibt's kleine Negativpunkte, die diesmal allerdings den Abgang der Geschichte nicht trüben:

 

* das offene, aber suggestive Ende zwischen Barbarotti und Backman... noch dazu durch einen posthumen Brief von Barbarottis Frau Marianne quasi gutgeheißen... das hätte nicht sein müssen.

 

* Was hat es mit den "Schwestern" auf sich, auf die Barbarotti in Lappland trifft und die scheinbar die erste Ermittlung im Fall Morinder schon beeinflusst haben?

 

Fazit: ein zutiefst menschlicher, psychologischer und... ja, spirtueller Roman, der ohne Action auskommt und einen trotzdem in den Bann zieht. Und einen auch nach der letzten Seite nicht los lässt. So soll's sein.

Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2018-12-25 09:00
Henry N. Brown öffnete mein Herz für Weihnachten
Das weihnachtswunder des Henry N. Brown - Anne Helene Bubenzer

Bereits als Kind waren Kuscheltiere für mich sehr wichtig. Ich sammelte sie. Ich liebte sie. Und natürlich kannte ich jeden einzelnen Namen auswendig. Aber es gab immer DAS eine Kuschel, das ich mehr als alle anderen liebte. Seit meinem achten Lebensjahr ist das eine Bärendame namens Dickie. Das Dickchen. Ich rettete sie vor einem würdelosen Ende auf dem Müll, als mein Grundschul-Klassenzimmer ausgemistet wurde. Ihr Fell ist eher kurz, trotzdem ganz weich und hat diese seltsame beige Farbe. Sie ist älter als ich. Ich weiß nicht, woher sie kam und was sie schon alles erlebte, doch seit diesem denkwürdigen Tag sind wir unzertrennlich. Wir reisten, spielten, weinten und lachten zusammen. Als ich älter wurde, begleitete sie mich klaglos ins Leben einer Erwachsenen. Bis heute schlafe ich besser, wenn sie bei mir ist. Mein Ehemann berichtet, dass ich im Schlaf sogar zufriedene Geräusche von mir gebe, wenn er sie mir in den Arm legt und wir manchmal in exakt derselben Position daliegen. Ziemlich verrückt?

 

Auch nicht verrückter, als einen ganzen Roman über die Weltgeschichte aus der Perspektive eines Teddybären zu schreiben, wie Anne Helene Bubenzer es mit „Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown“ getan hat.  Das N. steht für „Nearly“, weil Henry eben nur fast braun ist. Wie Dickie. Für diese Rezension ist es entscheidend, dass ihr versteht, wie abgöttisch ich das Buch ihretwegen liebe, deshalb erzähle ich euch von ihr. Die Lektüre fühlte sich an, als hätte Bubenzer direkt in mein Herz geschaut und die Geschichte aufgeschrieben, die ich mir so dringend für Dickie wünschte. Das bedeutet mir mehr, als ich ausdrücken kann. Einige Jahre nach Henrys Biografie erschien „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“, eine schmale, lockere Fortsetzung, die ich 2018 endlich passend zur Weihnachtszeit las.

In seinem 91-jährigen Teddybärenleben durfte Henry N. Brown bereits eine Menge Erfahrungen sammeln: er bereiste die Welt, erlebte Liebe und Verlust, sah Kriege entflammen und den Frieden siegen. Er kann zweifellos behaupten, mit allen Wassern gewaschen zu sein. Seinen Ruhestand als stiller Mitbewohner der Schriftstellerin Flora Sommer verdiente er sich redlich. Doch dieses Weihnachtsfest weckt erneut die Lebensgeister des alten Bären. Alle sorgfältigen Pläne, die Flora und Henry für einen ruhigen Heiligabend schmiedeten, werden vom Chaos unerwarteter Familienbesuche und uneingeladener Gäste über den Haufen geworfen. Die beiden haben alle Hände und Pfoten voll zu tun, um das Tohuwabohu unter Kontrolle zu halten, aber der Magie von Weihnachten kann niemand entfliehen. Trotz vieler Überraschungen wird es am Ende das schönste Fest, das sich Flora und Henry wünschen konnten.

 

„Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“ lag lange auf meinem SuB. Weihnachten kam und ging Jahr für Jahr, ohne dass ich mich überwinden konnte, das Buch hervorzuholen. Ich denke, ich fürchtete mich ein bisschen davor, dass es mich enttäuschen könnte, weil mir „Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown“ so viel bedeutet. Meine Sorgen waren unbegründet. Sie wurden im Handumdrehen entkräftet, möglicherweise bereits mit dem ersten Satz, denn meine Liebe zu Henry entbrannte sofort wieder mit alter Kraft. „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“ ist eine wundervolle Ergänzung seiner Biografie, eine Ergänzung, die er verdiente und die ihm gerecht wird. Meiner Meinung nach ist diese Weihnachtsgeschichte ein Geschenk, das Anne Helene Bubenzer nicht für ihre Leser_innen schrieb, sondern für ihren ungewöhnlichen Protagonisten persönlich. Es ist Bubenzers Geschenk an Henry. Wer könnte das Fest der Liebe intensiver und ehrlicher erleben als ein Teddy, dessen Lebenssinn immer die Liebe selbst war?

 

Aus seiner einzigartigen Perspektive und mit der ihm eigenen, beruhigenden Stimme erzählt er die Geschichte eines überraschenden, turbulenten Heiligabends, der genau deshalb wunderschön ist, weil nichts nach Plan läuft. Untermalt von seinen nachdenklichen, herzlichen Überlegungen zu Familie, Freundschaft, Zeit und seinen verträumten Erinnerungen an vergangene Tage schildert er, wie befreiend es für Flora und ihre unverhofften Gäste ist, ein Weihnachten zu feiern, das allen Erwartungen trotzt. Anfangs empfinden sie das aufgezwungene Chaos als negativ, doch je weiter der Abend voranschreitet, desto besser arrangieren sie sich mit der Situation und genießen einfach das friedliche, liebevolle Beisammensein ihrer Familie. Sie überwinden das Korsett aus Erwartungen, das an Weihnachten oft besonders eng geschnürt ist und erfahren eine versöhnliche Harmonie, der sie selbst jahrelang im Weg standen, ohne es zu merken.

 

Henry trägt natürlich diskret, aber essentiell dazu bei, denn als Teddy erinnert er alle Anwesenden an ihre Kindheit und bringt aufrichtige, tiefe Gefühle zum Vorschein. Auch in mir als Leserin berührte er etwas. Ich lächelte während der Lektüre unentwegt und wurde ganz weich. Ich spürte, wie sich in meinem Inneren etwas löste und hätte vor Rührung einige Male beinahe geweint. Vielleicht habe ich an der einen oder anderen Stelle sogar ein Tränchen vergossen. „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“ ist schlicht bezaubernd; es ist eine zärtliche, warme Geschichte wie sanfter Kerzenschein, die ich fest in meinem Herzen einschließe und in den kommenden Jahren sicherlich immer wieder lesen werde. Anne Helene Bubenzer gelang etwas, was mir als Erwachsene schwerer und schwerer fällt: sie versetzte mich in Weihnachtsstimmung.

 

Nach der Lektüre dieses herrlichen Weihnachtsbuches hatte ich das Bedürfnis, mich bei meiner eigenen Teddybärendame für alles, was sie jemals für mich getan hat, zu bedanken. Bevor ihr fragt, ja, ich bin diesem Bedürfnis nachgekommen. Ich hoffe, dass ich für sie das Happy End darstelle, das Henry in „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“ geschenkt wird, denn für ihn erfüllt sich ein Wunsch, von dem er gar nicht wusste, dass er ihn hatte. Vielleicht darf ich ihn eines Tages noch einmal wiedertreffen. Ich lausche ihm einfach so gern und sonne mich in seiner liebenswürdigen, sanftmütigen Ausstrahlung. Er erinnert mich an die Macht der Liebe und lässt mich an Wunder glauben. Er streichelt das Kind in mir. Danke Henry, danke Anne Helene Bubenzer für dieses magische Leseerlebnis, das mein Herz für Weihnachten öffnete.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/12/25/anne-helene-bubenzer-das-weihnachtswunder-des-henry-n-brown
Like Reblog Comment
review 2017-04-11 00:00
Plötzlich ist es Abend
Plötzlich ist es Abend - Petra Morsbach http://nouw.com/cwidmann/das-volle-leben-einer-hohlen-nuss-29749465
Like Reblog Comment
show activity (+)
review 2013-01-12 12:53
Am Abend des Mordes: Roman - Håkan Nesser

Am Abend des Mordes soll der letzte Roman mit Kommissar Barbarotti sein. Das finde ich äußerst schade, wenn es stimmen sollte. Ich habe alle Barbarotti-Krimis gelesen und dieser letzte hat mir ausgesprochen gut gefallen. Im Grunde sind es eher Romane als Krimis, so finde ich. Dieses Buch hat eine Krimi-Handlung, ist aber auch philosophisch und sprirituell. Gleich zu Beginn des Buches stirbt seine Frau an einem Aneurysma. Sie war bereits einmal daran erkrankt und so wussten sie, dass es jederzeit wieder passieren könnte und sie auch sterben könnte. Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Vielleicht ist schon so etwas wie Altersweisheit bei Hakan Nesser zu erkennen. Die Art wie er sich mit den Themen auseinandersetzt, lässt darauf schließen. Nun finde ich es wie gesagt sehr schade, wenn es tatsächlich der letzte Band gewesen sein sollte, aber gleichzeitig bin ich gespannt, was Hakan Nesser sich als nächstes einfallen lässt.

Like Reblog Comment
text 2012-10-17 20:24
[Lesung] Håkan Nesser und Dietmar Bär in Köln
Am Abend des Mordes: Roman - Håkan Nesser

Am Abend der Lesung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Samstag Abend war es soweit:

 

 

Ich durfte Håkan Nesser live erleben, als er sein neues Buch "Am Abend des Mordes" zusammen mit Dietmar Bär in Köln präsentierte. Dietmar Bär dürfte dem einen oder anderen als Tatort-Kommissar Freddy Schenk etwas sagen.

 

Nach einer nervenaufreibenden und lange andauernden Autofahrt im strömenden Regen kamen wir endlich in Köln an. Die Veranstaltung fand im WDR Gebäude am Wallraffplatz statt. Da es nur feste Sitzplätze zu buchen gab, brauchten wir uns zum Glück nicht zu beeilen.

 

Als wir dort ankamen, sahen wir, dass es wohl keine gemütliche Runde werden würde, aber das hätte uns die Sitzplatz-Nummer von über 500 schon andeuten können :-)

Noch schnell das Buch kaufen und los konnte es gehen.

 

Håkan Nesser, Dietmar Bär und die Moderatorin des Abends Margarete von Schwarzkopf betraten pünktlich um 21:00 Uhr die Bühne. Zunächst gab es einige auflockernde Fragen an den Autor und Erklärungen zum Ablauf des Abends. Håkan Nesser sollte mehrere Passagen des Originaltextes vorlesen, doch da ihm die schwedische Ausgabe seines Buches  "Styckerskan från Lilla Burma" auf der Frankfurter Buchmesse entwendet wurde, musste er auf die elektronische Ausgabe zurückgreifen. Leider konnte ihm auch keiner der Anwesenden mit einer schwedischen Ausgabe aushelfen.

 

Dietmar Bär wurde zu seiner Rolle im Film "Kehrtwende" interviewt, da er hierfür die Goldende Kamera als bester deutscher Schauspieler 2012 entgegennahm. Übrigens einmal eine ganz andere Rolle für Dietmar Bär. Obwohl der Film in schockierenderweise über einen Lehrer und die Folgen von häuslicher Gewalt erzählt, kommt man nicht umhin Dietmar Bär für seine schauspielerische Leistung zu bewundern.

 

Dann ging es los mit dem ersten Kapitel im schwedischen Original. Da ich leider nichts davon verstanden habe, kann ich dazu nicht viel sagen. Dietmar Bär hat dann die entsprechende Passage (vom ersten Kapitel) auf Deutsch vorgetragen.

Danach wurde Håkan Nesser gefragt, wie er denn überhaupt den letzten Teil der Barbarotti-Reihe schreiben konnte und das man doch eine Petition einreichen sollte, sodaß er gezwungen wäre noch weitere Teile zu schreiben. Doch gerade der Anfang des Romans "Am Abend des Mordes", der das Ende bereits einläutet, als der Leser erfährt, dass seine geliebte Frau Marianne nun doch an den Folgen eines geplatzten Hirnaneurysmas plötzlich gestorben ist, musste genau so geschrieben werden. Håkan Nesser meinte, dass es sich so richtig anfühlte.

 

Kommissar Barbarotti ist natürlich am Boden zerstört und kommt erst Wochen später wieder zur Arbeit. Dort will man ihn nicht überfordern und übergibt ihm einen "cold case", einen alten unaufgeklärten Fall. Doch Barbarotti nimmt die Spur auf und löste am Ende nicht nur dieses alte Rätsel.

 

Unterbrochen wurden die Fragen immer wieder von schwedischen und deutschen Passagen, bis Dietmar Bär schließlich ein ganzes Kapitel (und ohja, das lohnt sich!) vorträgt.

 

Beide, sowohl Håkan Nesser, als auch Dietmar Bär gaben an, dass sie leider von diesem vielschichtigen Kriminalroman nicht viel verraten könnten, aber es sich durchaus lohnen würde den Rest zu lesen. Gerade Barbarotti macht in diesem Roman eine Wandlung durch, die ihn, hervorgerufen durch den plötzlichen Tod seiner Frau, sein Leben überdenken lässt. Und so ist es nicht verwunderlich dass der Kommissar am Ende die Segel streicht. Wie genau, nun, dass muss der Leser selbst erfahren.

Für mich endete dieser wundervolle Abend mit einem Autogramm von Dietmar Bär und einer Signatur in dem brandneuen Roman "Am Abend des Mordes".

 

 

LG, Eure sanja

More posts
Your Dashboard view:
Need help?