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review 2019-07-09 08:14
Nicht perfekt, aber ungemein befriedigend
The High Lord - Trudi Canavan

Wie viele Autor_innen entwickelte Trudi Canavan früh den Wunsch, Geschichten zu erzählen. Als sie in der Grundschule war, hätte sie allerdings beinahe den Mut verloren. Sie langweilte sich während der Geschichtsstunde der Schulbibliothekarin und beschwerte sich. Diese fragte, ob sie an ihrer Stelle erzählen wolle. Die kleine Trudi nutzte ihre Chance und spann eine Variante von „Die kleine Meerjungfrau“, an deren Ende der Prinz starb. Das gefiel ihrem jungen Publikum gar nicht und sie erfuhr erstmals, wie Fans reagieren, wenn man ihre Lieblingsfigur tötet. Heutzutage begeht Canavan solche Kardinalsfehler natürlich nicht mehr, doch das heißt nicht, dass das Finale ihrer „The Black Magician Trilogy“, „The High Lord“, ganz ohne Verluste auskäme.

 

Gildenmeister Akkarin hat Sonea in der Hand. Sie hasst den mächtigen Magier, der offiziell als ihr Mentor auftritt und dessen dunkles Geheimnis schwer auf ihrem Gewissen lastet. Doch dann beginnt Akkarin, sein Protegé zu ermutigen, Bücher seiner privaten Bibliothek zu lesen. Verbotene Bücher, die ein völlig neues Licht auf die Geschichte der Magier-Gilde werfen. Sonea findet heraus, dass die Praktiken, die heute als schwarze Magie geächtet sind, einst offen gelehrt wurden – bis eine schreckliche Katastrophe die Gilde überzeugte, diese unter Strafe zu stellen. Akkarin eröffnet Sonea, dass die Mordfälle, die Imardin in Angst und Schrecken versetzen, die Spitze eines uralten Konflikts zwischen der Gilde und den verbannten Magier_innen Sachakas sind, die noch immer nach Rache dürsten. Er behauptet, er allein könne einen Angriff der sogenannten Ichari verhindern und bringt Sonea in eine verzwickte Lage. Entweder, sie vertraut Akkarin und riskiert, für düstere Absichten benutzt zu werden oder sie setzt die Zukunft der Gilde aufs Spiel, indem sie ihn verrät. Wie wird sie sich entscheiden?

 

Manchmal erscheine ich in meinen Rezensionen vermutlich ziemlich streng. Ich kritisiere und mäkele herum, warte mit Verbesserungsvorschlägen auf und finde zielsicher Schwachstellen. Mir ist klar, dass ich dadurch vielleicht übertrieben anspruchsvoll wirke, als wäre kein Buch jemals gut genug. Tatsächlich ist das nicht wahr. Eigentlich möchte ich einfach nur zufrieden aus einer Lektüre rausgehen. Macht mich ein Buch glücklich, kann ich Mängel verzeihen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Trudi Canavan das verstanden hat. „The High Lord“ ist nicht perfekt und etwas langatmig, aber ungemein befriedigend. Ich halte es für ein angenehm rundes Finale, das sowohl inhaltlich als auch emotional erneut mit vielen unerwarteten Wendungen überrascht und die meisten offenen Fragen klärt. Im letzten Band „The Novice“ habe ich mich darüber gewundert, dass die Grenze zu schwarzer Magie nicht eindeutig definiert zu sein scheint. „The High Lord“ räumt mit dieser vertretbaren Fehleinschätzung auf und konzentriert die Handlung auf den ältesten Konflikt der Welt: Gut gegen Böse. Wer allerdings glaubt, die Leser_innen bekämen es mit einer eindimensionalen Einteilung zu tun, irrt gewaltig. Obwohl die Rolle der Antagonisten unmissverständlich von den Ichari, den verbannten Magier_innen aus Sachaka, erfüllt wird, ist die Situation speziell für Sonea mit zahlreichen moralischen Stolpersteinen gespickt. Schwarze Magie ist in diesem Universum kein Teufelspakt, kein Direktflug in die Verdammnis. Es handelt sich lediglich um eine spezifische Praxis, die negatives Potential besitzt, per se allerdings nicht böse ist. Es ernüchterte mich, wie schmal das Spektrum schwarzer Magie daher ist, was auch das Repertoire der Ichari stark einschränkt. Sie stellen nur deshalb eine ernsthafte Bedrohung für die Gilde dar, weil sie skrupellos genug sind, diese Spielart als Waffe zu missbrauchen, während die Gilde an ihren selbst auferlegten Vorschriften scheitert. Ich mochte, dass Trudi Canavan die Gilde als fehlbare Institution charakterisiert, diese niemals glorifiziert und mir folglich erlaubte, ihre Methoden zu hinterfragen und mich mit Soneas Gewissenskonflikt zu identifizieren. Die Novizin muss entscheiden, ob der Schutz ihrer Lehreinrichtung und ihres Landes Kyralia eine drastische Regelübertretung rechtfertigt. Unterstützung erhält sie dabei von einem alten Bekannten: Cery. Ich freute mich sehr über das Wiedersehen mit dem jungen, gewitzten Gangster, der es in der Organisation der Diebe weit brachte und mir nun deutlich reifer erschien. Für mich fungierte er als willkommenes Gegengewicht zu Akkarin, an dessen distanzierter, kühler Art ich mir die Zähne ausbiss. Wenngleich mich die Offenbarung seiner Vergangenheit berührte, konnte ich keine Verbindung zu ihm aufbauen. Mir war Cery bedeutend lieber, außerdem kehrt Sonea seinetwegen noch einmal in die labyrinthischen Tunnel unter Imardin zurück – ein hübsches Detail, das harmonischen Einklang zwischen Beginn und Ende der „Black Magician Trilogy“ herstellt.

 

Anlässlich meiner Lektüre der „Black Magician Trilogy“ erzählten mir viele Leser_innen, wie sehr sie diesen Dreiteiler lieben. Besonders die weibliche Fraktion teilte ihre Erinnerungen an schöne Lesestunden in jüngeren Jahren mit mir. Nachdem ich die Trilogie mit „The High Lord“ beendet habe, kann ich diese positiven Eindrücke mühelos nachvollziehen. Soneas Geschichte ist entschieden feminine High Fantasy, die sanfte Spannung erzeugt, jede Menge Herz besitzt und mit einer starken Protagonistin aufwartet, ohne langweilig oder weichgespült zu wirken. Mir gefiel Trudi Canavans milde Herangehensweise, die die Magie ihres Universums konkurrenzlos in den Mittelpunkt stellt, sehr gut. Ich fühlte mich in Kyralia und den angrenzenden Nationen äußerst wohl und freue mich darauf, mit der „Traitor Spy Trilogy“ in diese Welt zurückzukehren. Das Kapitel Sachaka ist noch nicht abgeschlossen und bietet tonnenweise Entwicklungspotential. Schließlich endet der Kampf für das Gute niemals.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/07/09/trudi-canavan-the-high-lord
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review 2018-12-25 09:00
Henry N. Brown öffnete mein Herz für Weihnachten
Das weihnachtswunder des Henry N. Brown - Anne Helene Bubenzer

Bereits als Kind waren Kuscheltiere für mich sehr wichtig. Ich sammelte sie. Ich liebte sie. Und natürlich kannte ich jeden einzelnen Namen auswendig. Aber es gab immer DAS eine Kuschel, das ich mehr als alle anderen liebte. Seit meinem achten Lebensjahr ist das eine Bärendame namens Dickie. Das Dickchen. Ich rettete sie vor einem würdelosen Ende auf dem Müll, als mein Grundschul-Klassenzimmer ausgemistet wurde. Ihr Fell ist eher kurz, trotzdem ganz weich und hat diese seltsame beige Farbe. Sie ist älter als ich. Ich weiß nicht, woher sie kam und was sie schon alles erlebte, doch seit diesem denkwürdigen Tag sind wir unzertrennlich. Wir reisten, spielten, weinten und lachten zusammen. Als ich älter wurde, begleitete sie mich klaglos ins Leben einer Erwachsenen. Bis heute schlafe ich besser, wenn sie bei mir ist. Mein Ehemann berichtet, dass ich im Schlaf sogar zufriedene Geräusche von mir gebe, wenn er sie mir in den Arm legt und wir manchmal in exakt derselben Position daliegen. Ziemlich verrückt?

 

Auch nicht verrückter, als einen ganzen Roman über die Weltgeschichte aus der Perspektive eines Teddybären zu schreiben, wie Anne Helene Bubenzer es mit „Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown“ getan hat.  Das N. steht für „Nearly“, weil Henry eben nur fast braun ist. Wie Dickie. Für diese Rezension ist es entscheidend, dass ihr versteht, wie abgöttisch ich das Buch ihretwegen liebe, deshalb erzähle ich euch von ihr. Die Lektüre fühlte sich an, als hätte Bubenzer direkt in mein Herz geschaut und die Geschichte aufgeschrieben, die ich mir so dringend für Dickie wünschte. Das bedeutet mir mehr, als ich ausdrücken kann. Einige Jahre nach Henrys Biografie erschien „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“, eine schmale, lockere Fortsetzung, die ich 2018 endlich passend zur Weihnachtszeit las.

In seinem 91-jährigen Teddybärenleben durfte Henry N. Brown bereits eine Menge Erfahrungen sammeln: er bereiste die Welt, erlebte Liebe und Verlust, sah Kriege entflammen und den Frieden siegen. Er kann zweifellos behaupten, mit allen Wassern gewaschen zu sein. Seinen Ruhestand als stiller Mitbewohner der Schriftstellerin Flora Sommer verdiente er sich redlich. Doch dieses Weihnachtsfest weckt erneut die Lebensgeister des alten Bären. Alle sorgfältigen Pläne, die Flora und Henry für einen ruhigen Heiligabend schmiedeten, werden vom Chaos unerwarteter Familienbesuche und uneingeladener Gäste über den Haufen geworfen. Die beiden haben alle Hände und Pfoten voll zu tun, um das Tohuwabohu unter Kontrolle zu halten, aber der Magie von Weihnachten kann niemand entfliehen. Trotz vieler Überraschungen wird es am Ende das schönste Fest, das sich Flora und Henry wünschen konnten.

 

„Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“ lag lange auf meinem SuB. Weihnachten kam und ging Jahr für Jahr, ohne dass ich mich überwinden konnte, das Buch hervorzuholen. Ich denke, ich fürchtete mich ein bisschen davor, dass es mich enttäuschen könnte, weil mir „Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown“ so viel bedeutet. Meine Sorgen waren unbegründet. Sie wurden im Handumdrehen entkräftet, möglicherweise bereits mit dem ersten Satz, denn meine Liebe zu Henry entbrannte sofort wieder mit alter Kraft. „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“ ist eine wundervolle Ergänzung seiner Biografie, eine Ergänzung, die er verdiente und die ihm gerecht wird. Meiner Meinung nach ist diese Weihnachtsgeschichte ein Geschenk, das Anne Helene Bubenzer nicht für ihre Leser_innen schrieb, sondern für ihren ungewöhnlichen Protagonisten persönlich. Es ist Bubenzers Geschenk an Henry. Wer könnte das Fest der Liebe intensiver und ehrlicher erleben als ein Teddy, dessen Lebenssinn immer die Liebe selbst war?

 

Aus seiner einzigartigen Perspektive und mit der ihm eigenen, beruhigenden Stimme erzählt er die Geschichte eines überraschenden, turbulenten Heiligabends, der genau deshalb wunderschön ist, weil nichts nach Plan läuft. Untermalt von seinen nachdenklichen, herzlichen Überlegungen zu Familie, Freundschaft, Zeit und seinen verträumten Erinnerungen an vergangene Tage schildert er, wie befreiend es für Flora und ihre unverhofften Gäste ist, ein Weihnachten zu feiern, das allen Erwartungen trotzt. Anfangs empfinden sie das aufgezwungene Chaos als negativ, doch je weiter der Abend voranschreitet, desto besser arrangieren sie sich mit der Situation und genießen einfach das friedliche, liebevolle Beisammensein ihrer Familie. Sie überwinden das Korsett aus Erwartungen, das an Weihnachten oft besonders eng geschnürt ist und erfahren eine versöhnliche Harmonie, der sie selbst jahrelang im Weg standen, ohne es zu merken.

 

Henry trägt natürlich diskret, aber essentiell dazu bei, denn als Teddy erinnert er alle Anwesenden an ihre Kindheit und bringt aufrichtige, tiefe Gefühle zum Vorschein. Auch in mir als Leserin berührte er etwas. Ich lächelte während der Lektüre unentwegt und wurde ganz weich. Ich spürte, wie sich in meinem Inneren etwas löste und hätte vor Rührung einige Male beinahe geweint. Vielleicht habe ich an der einen oder anderen Stelle sogar ein Tränchen vergossen. „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“ ist schlicht bezaubernd; es ist eine zärtliche, warme Geschichte wie sanfter Kerzenschein, die ich fest in meinem Herzen einschließe und in den kommenden Jahren sicherlich immer wieder lesen werde. Anne Helene Bubenzer gelang etwas, was mir als Erwachsene schwerer und schwerer fällt: sie versetzte mich in Weihnachtsstimmung.

 

Nach der Lektüre dieses herrlichen Weihnachtsbuches hatte ich das Bedürfnis, mich bei meiner eigenen Teddybärendame für alles, was sie jemals für mich getan hat, zu bedanken. Bevor ihr fragt, ja, ich bin diesem Bedürfnis nachgekommen. Ich hoffe, dass ich für sie das Happy End darstelle, das Henry in „Das Weihnachtswunder des Henry N. Brown“ geschenkt wird, denn für ihn erfüllt sich ein Wunsch, von dem er gar nicht wusste, dass er ihn hatte. Vielleicht darf ich ihn eines Tages noch einmal wiedertreffen. Ich lausche ihm einfach so gern und sonne mich in seiner liebenswürdigen, sanftmütigen Ausstrahlung. Er erinnert mich an die Macht der Liebe und lässt mich an Wunder glauben. Er streichelt das Kind in mir. Danke Henry, danke Anne Helene Bubenzer für dieses magische Leseerlebnis, das mein Herz für Weihnachten öffnete.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/12/25/anne-helene-bubenzer-das-weihnachtswunder-des-henry-n-brown
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review 2018-10-31 21:06
Es war wie verhext
Der Märchenerzähler - Antonia Michaelis,Kathrin Schüler

Recherchiere ich Autor_innen für meine Rezensionen, freue ich mich immer, wenn ich in ihren Biografien und Interviews etwas finde, das mich mit ihnen verbindet. Bei Antonia Michaelis ist der Kitt zwischen uns allerdings so unwahrscheinlich, dass ich mir ungläubig die Augen rieb. In einem Interview wurde sie gefragt, ob sie sich noch an das erste Buch erinnere, das sie je gelesen habe. Sie antwortete, das wäre mit 5 Jahren ein Buch über drei kitschige kleine Katzen gewesen, die mit einem Wollknäuel spielten. Ich kenne das Buch! Es war auch eins meiner Kinderbücher! Zugegeben, ich weiß nicht, ob wir dasselbe Buch meinen, aber mir gefällt die Vorstellung. Glücklicherweise ist „Drei Kätzchen“ kein Hinweis auf die Qualität von Michaelis‘ eigenen Büchern. Sie überzeugte mich mit „Die Worte der Weißen Königin“ – nun wollte ich sie mit „Der Märchenerzähler“ erneut auf die Probe stellen.

 

Auf dem Schulhof kursieren über den polnischen Kurzwarenhändler die wildesten Gerüchte. Er schwänzt die Schule. Er lebt in einem Plattenbau. Er verkauft Drogen. Für Anna war ihr schweigsamer Mitschüler kaum mehr als ein verschwommener Schemen am Rande ihrer Wahrnehmung. Bis zu dem Tag, an dem sie die Puppe findet. Plötzlich erhält der polnische Kurzwarenhändler einen Namen. Er heißt Abel Tannatek und verfügt über eine magische Stimme. Er ist ein Märchenerzähler, der sich rührend um seine kleine Schwester Micha kümmert, für die er wundervolle Geschichten erfindet. Schon bald ist Anna von ihm verzaubert und entdeckt Gefühle, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Doch sie spürt auch, dass irgendetwas nicht stimmt. Das Märchen nimmt eine beängstigende Wendung. Welche finsteren Geheimnisse verbirgt Abel? Tiefer und tiefer versinkt Anna in einem undurchsichtigen Strudel von Fantasie und Realität und erkennt, dass das Märchen vielleicht kein Happy End haben kann…

 

Wie soll ich euch nur erklären, was ich für „Der Märchenerzähler“ empfinde? Als ich diese Rezension begann, dachte ich, sie würde ein Klacks. Einleitung und Inhaltsangabe schrieben sich flüssig und ich war optimistisch, auch den Hauptteil zügig fertig zu bekommen. Jetzt sitze ich vor der gefühlt hundertsten Version und möchte am liebsten laut schreien. Es ist wie verhext. Meine Gedanken stecken fest. Ich komme nicht voran. Dieses Buch macht mich fertig. Meine Emotionen sind so widersprüchlich, dass ich nicht weiß, wie ich sie in einen kohärenten Text verwandeln soll. Ich schreibe jetzt einfach drauf los und schaue, was dabei herauskommt. Also verzeiht, wenn diese Rezension etwas anders ist als meine üblichen Ergüsse.
Einerseits sehe ich in Antonia Michaelis eine der sozialkritischsten Autor_innen, die Deutschland zu bieten hat. Ich schätze ihren Mut, auf das Leid hinter verschlossenen Türen zu blicken. Ihr Talent, ernste, traurige und unangenehme Tabuthemen in poetische Geschichten mit einer traumähnlichen Atmosphäre zu kleiden, ist beeindruckend und ihr Schreibstil ist irrsinnig schön. Ich erkenne, wie besonders „Der Märchenerzähler“ ist und würde lügen, würde ich behaupten, die melancholische, tragische Geschichte von Abel und Anna habe mich nicht berührt. Die begleitende Binnenerzählung des Märchens, das Abel für seine kleine Schwester Micha erfindet, ist bezaubernd und erzeugt auf einzigartige Art und Weise Spannung, weil sie Realität und Fantasie verschwimmen lässt. Ich wollte herausfinden, welche Ereignisse der Wirklichkeit Abel darin spiegelt und bangte um ihn und die entzückende Micha, die er mit bedingungsloser Aufopferung liebt. Ich fieberte mit, das möchte ich nicht leugnen.
Andererseits empfand ich jedoch nicht so intensiv, wie ich es mir gewünscht hätte. Meine Tränenkanäle blieben fest verschlossen, obwohl „Der Märchenerzähler“ prädestiniert dafür ist, wahre Sturzbäche auszulösen. Ich konnte das Buch nicht richtig spüren. Ich kam nicht an meine Emotionen heran, weil die surreale, ätherische Atmosphäre sie bedeckte und dämpfte. Ich fühlte mich in Watte gepackt. Für mich ist es zu rücksichtsvoll, zu sanftmütig. Oftmals erreicht mich die harte Realität besser als jede lyrische Metapher. Ich verstehe, dass kalte Fakten nicht in diese Geschichte passen, weil das Märchen für Abel, Micha und Anna eine Realitätsflucht darstellt, durch die sie die schreckliche, mitleidlose Welt vergessen können. Aber für mich gestaltete sich meine Leseerfahrung dadurch als zu entrückt. Deshalb erlebte ich während der gesamten Lektüre eine unüberwindbare Distanz, die ich gern abgeschüttelt hätte.
Und dann war da noch die Vergewaltigung. Ich möchte nicht zu viel verraten, doch ich finde es wichtig, diesen Punkt anzusprechen. Ich begreife nicht, was sich Antonia Michaelis dabei dachte, wieso sie glaubte, diese Szene sei notwendig. Meiner Ansicht nach war sie es nicht, weil sie deren Effekt auch anders hätte erreichen können. Der Autor Robert Jackson Bennett schrieb einmal in einem Essay, dass Vergewaltigungsszenen nur dann eingesetzt werden sollten, wenn sie absolut unvermeidlich sind. Das ist sehr, sehr selten der Fall. Eine Vergewaltigung als inhaltliches Stilmittel zu missbrauchen, ist inakzeptabel. In „Der Märchenerzähler“ konnte ich nicht erkennen, inwiefern diese Szene die Geschichte entscheidend beeinflusste. Ich mutmaße, dass Michaelis eine Aussage über die Beziehung der beteiligten Figuren treffen wollte, was meiner Meinung nach keine überzeugende Rechtfertigung ist. Zusätzlich schürt der nachfolgende Umgang des Opfers mit diesem Erlebnis Vergewaltigungsmythen. Mir stieß diese Szene daher sehr sauer auf. Sie beschäftigte mich so, dass ich das Buch kaum noch von ihr trennen und für sich selbst betrachten kann. Mag sein, dass ich überempfindlich bin. Vermutlich wollte Antonia Michaelis vermitteln, dass Liebe eigenen Regeln folgt. Eine Vergewaltigung sollte jedoch niemals im Rahmen dieser Regeln liegen.

 

Meine Güte, bin ich erleichtert. Endlich habe ich diese blöde Rezension fertig und einen halbwegs brauchbaren Text zustande gebracht. Ich erlebe immer mal wieder Buchbesprechungen, die sich schwerfällig schreiben, besonders dann, wenn meine Notizen nutzloser Murks sind. Doch ich glaube, eine Situation, in der meine Gedanken zu einem Buch so fest ineinander verdreht sind, dass ich ernsthafte Schwierigkeiten habe, sie zu entwirren und auszuformulieren, habe ich noch nie erlebt. Der Knoten ist auch immer noch nicht geplatzt. „Der Märchenerzähler“ wird für mich wohl auf ewig mit widersprüchlichen Gefühlen und einem generellen Eindruck von mentalem Chaos verbunden sein. Ich hätte niemals angenommen, dass dieses unschuldig daherkommende Buch solche Komplikationen auslösen könnte. Ich hoffe, dass diese Rezension trotzdem hilfreich für euch war, denn eine faire Empfehlung erscheint mir unmöglich. Wie „Der Märchenerzähler“ auf mich wirkte, ist eine Ausnahmeerscheinung, die weder Rückschluss darauf gibt, wie ich eine Lektüre normalerweise erfahre, noch, wie sie euch beeinflussen würde. Es ist ein Sonderfall. Deshalb kann und möchte ich euch nur eines raten: falls ihr sensibel auf das Thema Vergewaltigung reagiert, solltet ihr Abstand von „Der Märchenerzähler“ nehmen. Das ist der einzige Kritikpunkt, den ich faktisch (statt emotional) begründen kann. Diese Szene war unnötig und enttäuschte mich sehr. Von einer Autorin, die mutig gesellschaftliche Missstände anprangert, habe ich definitiv mehr erwartet.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/10/31/antonia-michaelis-der-maerchenerzaehler
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review 2017-06-21 11:58
Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte
The Crane Wife - Patrick Ness

„The Crane Wife“ von Patrick Ness basiert auf einem japanischen Volksmärchen. Im Nachwort schreibt Ness, dass er die Erzählung bereits seit dem Kindergarten kennt. Ich hingegen musste sie nachschlagen. Die Geschichte existiert in verschiedenen, alternativen Versionen, die grundlegenden Elemente gleichen sich jedoch sehr. Stets geht es um einen verletzten Kranich, der von Menschen gesundgepflegt wird und sich für ihre Hilfsbereitschaft großzügig revanchiert. Ich bin froh, dass mir das Märchen völlig unbekannt war, da ich aufgrund meiner Unwissenheit gänzlich unbelastet an „The Crane Wife“ herangehen konnte.

 

George Duncans Leben lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: unspektakulär. Er ist Inhaber eines kleinen Copyshops, der mäßigen Gewinn abwirft, Vater einer erwachsenen Tochter, die ihn nicht ernstnimmt und geschieden, weil seine Ex-Frau ihn für „nicht Manns genug“ hielt. George ist sich seiner sanftmütigen Durchschnittlichkeit bewusst und hätte niemals erwartet, dass sich daran etwas ändert, doch das Schicksal hat andere Pläne. Eines nachts weckt ihn ein unmenschlicher, herzzerreißender Schrei. Verschlafen taumelt George aus dem Bett und staunt nicht schlecht: in seinem Garten hockt ein großer weißer Kranich. Ein echter Kranich! Ist das ein Traum? Nein, das kann nicht sein, der Kranich wurde angeschossen. Ein Pfeil steckt in seinem Flügel. Kurzentschlossen hilft er dem Vogel. Als das majestätische Tier davonsegelt, ahnt George nicht, dass er soeben den Verlauf seiner Zukunft fundamental veränderte. Am nächsten Tag betritt eine Frau seinen Laden. Sie heißt Kumiko, ist wunderschön und wird all das in Georges Leben bringen, das er bisher vermisste: Liebe, Wunder und Magie.

 

Es ist nahezu unmöglich, „The Crane Wife“ einem Genre zuzuordnen. Patrick Ness tunkt seine Zehen in die Wasser vieler Kategorien, taucht aber niemals unter. Das Buch ist von allem ein bisschen, entzieht sich jedoch einer klaren, eindeutigen Definition. Organisatorisch bereitet mir ein solcher Roman einige Probleme, inhaltlich hingegen liebe ich Grenzgänger dieser Art, weil sie so viele ineinander verschlungene Themen ansprechen. Objektiv betrachtet handelt „The Crane Wife“ von George Duncan, einem durchschnittlichen Mann, dem Wundervolles und Außergewöhnliches widerfährt. Worum es in diesem Buch allerdings tatsächlich geht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Es besteht eine hohe Spannung zwischen der oberflächlichen Geschichte und der tiefer liegenden Bedeutung, wodurch sich ein immenser Interpretationsspielraum entfaltet. Ich denke, jeder Leser bzw. jede Leserin liest etwas eigenes, sehr intimes und Persönliches aus Georges Geschichte heraus. Meiner Ansicht nach geht es in „The Crane Wife“ um Liebe und Vergebung, um das Geben und Nehmen in einer Beziehung und um verzehrende Leidenschaft. Inwieweit kann, sollte und darf man eine andere Person besitzen? Wie gut muss man einen Menschen überhaupt kennen, um ihn oder sie lieben zu können? George verliebt sich in Kumiko, obwohl ihm all die Fakten, an denen wir ein „zivilisiertes“ Menschenleben messen, fehlen. Er vertraut seinem Gefühl. Es ist nicht wichtig, woher sie kommt oder wie ihr Leben vor ihrer Begegnung aussah. Wichtig ist nur, was er für sie empfindet und wie er sich in ihrer Gegenwart fühlt. Kumiko verändert Georges Wahrnehmung seiner eigenen Person. Er lernt unheimlich viel über sich selbst; darüber, wer und wie er ist und dass es in seiner eigenen Macht liegt, sein Leben als zauberhaft, überraschend und bedeutsam zu betrachten. Ich denke, im Grunde war er dazu immer in der Lage, er hatte es nur vergessen. Er hatte vergessen, dass eine Geschichte niemals nur eine Geschichte ist, sondern Legion. Egal, was auf der Welt geschieht, es sind immer viele Menschen und dementsprechend auch viele Perspektiven involviert. Dadurch entsteht ein dichtes und weit verzweigtes Netz miteinander verknüpfter, ineinandergreifender Geschichten. Dieses Netz ist ein Wunder, weil es uns als Menschen verbindet. Unsere Leben berühren sich viel häufiger und intensiver, als wir meist annehmen. Ich finde, das ist ein wundervoller Gedanke, den Patrick Ness bis in die elementare Konstruktion von „The Crane Wife“ verfolgt. Auch sein Buch ist eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte. Jede hat ihren eigenen Helden bzw. ihre eigene Heldin, jede fokussiert andere Sorgen, Nöte und Themen. Ich tue mich daher schwer damit, George als Protagonisten des Romans zu bezeichnen. Er mag der Hauptdarsteller seiner Geschichte sein, aber im größeren Rahmen ist er vielmehr ein Knotenpunkt, ein Schmelztiegel der Milliarden Facetten, die wir menschliches Miteinander nennen.

 

Ich kann in dieser Rezension lediglich einen sehr allgemeinen Eindruck von „The Crane Wife“ von Patrick Ness vermitteln. Man muss es selbst gelesen, selbst erlebt haben, um zu verstehen, wie eindringlich dieses Buch mit Bedeutung aufgeladen ist und wieso es so schwierig ist, es angemessen zu beschreiben. Für mich war es genau die leise, zärtliche und ruhige Lektüre, die ich nach „No llores, mi querida“ von André Pilz brauchte. Ich brauchte ein Buch, das vollkommen ohne Härte und Aufregung auskommt, das mich sanft zum Lächeln und Nachdenken bringt. Der starke philosophische Einschlag von „The Crane Wife“ ließ meine Gedanken fliegen, ich hätte mir allerdings eine etwas deutlichere Richtungsangabe gewünscht. Patrick Ness lässt seinen Leser_innen so viel Freiraum, dass ich lange überlegen musste, was er mir möglicherweise sagen möchte. Etwas mehr Führung hätte mir sehr geholfen, die Gedankenflut in meinem Kopf zu sortieren. Nichtsdestotrotz ist „The Crane Wife“ ein wundervolles Buch, das ich gern weiterempfehle und enthält einige stilistische Perlen, die mich wirklich berührten. Oder ist ein Bücherregal als Zustandsbeschreibung der Seele etwa nicht eines der schönsten Gleichnisse, die euch je begegnet sind?

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/06/21/patrick-ness-the-crane-wife
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review 2017-06-09 10:05
Eine Hommage an alles Zauberhafte, Unerklärliche und Wundersame
Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern

Erin Morgenstern, die Autorin des Erfolgsromans „Der Nachtzirkus“, ist mir unheimlich sympathisch. Nicht, weil ihr Buch zauberhaft ist (obwohl es das ist), sondern weil sie ehrlich ist. Seit 2011 hat Morgenstern nichts mehr veröffentlicht. Sie arbeitet an einem neuen Projekt, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Warum wird die gute Frau nicht fertig, fragt ihr euch? Weil ihr das Schreiben unfassbar schwerfällt, was sie auf ihrem Blog offen bekennt. Genau das ist der Grund, weshalb ihr spontan mein Herz zufliegt. Sie ist kein Naturtalent. Sie muss hart für jedes Wort kämpfen und jeden Satz mühsam erarbeiten. Ich verstehe, dass sie der Schreibprozess folglich häufig frustriert und das letzte, was sie hören oder lesen möchte, Fragen danach sind, wann endlich ihr neues Buch rauskommt. Also, lassen wir Erin Morgenstern doch einfach in Ruhe und erfreuen uns an dem, was wir haben: „Der Nachtzirkus“.

 

Er kündigt sich nicht an. Er kommt auf leisen Sohlen, im Schutz der Nacht. Eines Morgens stehen seine Zelte plötzlich auf einem Feld oder einem freien Platz in deiner Stadt, wie von Geisterhand. Er öffnet erst nach Einbruch der Dunkelheit. Einen Besuch wirst du nie mehr vergessen. Er lehrt dich das Staunen, verzaubert dich mit unbeschreiblichen Wundern: der Cirque des Rêves.
Niemand ahnt, dass der gefeierte Zirkus der Träume hinter den Kulissen der Austragungsort eines magischen Wettstreits ist. Zwischen den fantastischen Zelten einzigartiger Attraktionen tobt der Kampf zweier konkurrierender Zauberer, ein Kampf auf Leben und Tod. Jahrelang bereiteten sie ihre Schützlinge akribisch auf die Anforderungen des Wettbewerbs vor, schulten und testeten sie unabhängig voneinander. Marco und Celia wurde das Geschenk der Magie zuteil. Doch dieses Geschenk fordert einen entsetzlich hohen Preis. Wie hoch dieser Preis tatsächlich ist, erfahren sie erst, als sie sich begegnen und sich unsterblich ineinander verlieben…

 

Ich will mir ein Beispiel an Erin Morgensterns Ehrlichkeit nehmen: die Rezension zu „Der Nachtzirkus“ fällt mir schwer. Ich weiß nicht so richtig, was ich schreiben soll. Diesem Buch ist nichts hinzuzufügen, es gibt meiner Meinung nach keine Rätsel, die analysiert oder entschlüsselt werden müssten. Es steht für sich selbst. Die Geschichte lebt durch sich selbst, nach versteckten Bedeutungen fahndete ich vergeblich. Ich habe das Gefühl, dass Erin Morgenstern nicht versuchte, eine Botschaft zu vermitteln, sondern einfach einen Roman schrieb, der eine wundervolle Hommage an die Fantasie und die Liebe, an alles Zauberhafte, Unerklärliche und Wundersame ist. Sie schrieb ein Buch zum Genießen, ein Buch zum Träumen. Ich denke nicht, dass sie möchte, dass sich ihre Leser_innen den Kopf über Dinge zerbrechen, die gar nicht da sind, auf Teufel komm raus jedes Wort interpretieren und jeden Satz zerpflücken. Ich glaube, dieses Buch muss man einfach so nehmen, wie es ist: märchenhaft und träumerisch. Dieser Intuition folgte ich während der Lektüre und gab mir große Mühe, den Cirque des Rêves wahrhaft zu erleben, mich der geheimnisvollen, mystischen Atmosphäre hinzugeben und jeden Augenblick auszukosten. Der Zirkus ist eine sagenhafte Kulisse und ein unverzichtbarer Baustein im Geflecht der Geschichte. Fast wirkte er auf mich wie ein lebendiges Wesen, mit einer individuellen Persönlichkeit und einem eigenen Charakter. Er verbindet die vielen verschiedenen, liebenswert skurrilen Akteure des Romans, die in ihm alle etwas anderes, aber genau das finden, was sie suchen und brauchen. Er erfüllt die Menschen, Besucher_innen wie Betreiber_innen gleichermaßen. Er inspiriert Liebe und die Bereitschaft, an Wunder zu glauben. Magie schimmert zwischen und in den Zelten, in jeder Ecke und jedem Winkel, da Marco und Celia ihm während ihres unfreiwilligen Wettstreits unbeabsichtigt Leben einhauchen. Ihre Liebesgeschichte ist eine bezaubernde Variation des „Romeo und Julia“ – Motivs, die sich unaufdringlich einschleicht. Obwohl ihre Situation durchaus dramatisch und tragisch ist, verzichtete Erin Morgenstern auf billige, plakative Dramatik und schildert ihren verzweifelten Kampf gegen die Beschränkungen und Regeln des Wettbewerbs, für eine gemeinsame Zukunft, ernsthaft und glaubwürdig. Effekthascherei und Kitsch scheinen ihr völlig fremd zu sein, sodass ich mich von der emotionalen Ebene in „Der Nachtzirkus“ nicht abgestoßen, sondern berührt fühlte. Ich wünschte Marco und Celia, dass sie eine Möglichkeit finden, zusammen zu sein. Trotz dessen muss ich gestehen, dass mir das Buch beinahe zu leise, zu sanft und zart erschien. Es ist so filigran und subtil, dass mir ein wenig der Wow-Moment fehlte. Beim Lesen empfand ich keine Spannung, sondern Faszination. Es reißt nicht mit, es nimmt die Leser_innen behutsam an die Hand. Nun ist das natürlich reine Geschmackssache, doch ich mag es einfach etwas zupackender.

 

„Der Nachtzirkus“ ist fantasievoll und charmant. Der Reiz der Geschichte bündelt sich in dem atemberaubenden Setting, denn der Cirque des Rêves ist Dreh- und Angelpunkt aller inhaltlichen Entwicklungen. Er ist Ursache und Wirkung, Alpha und Omega, Anfang und Ende. Jede Seite des Buches ist von seiner besonderen Magie gezeichnet, weshalb die Lektüre für mich eine einzigartige Erfahrung war, die ich von Herzen weiterempfehlen kann. Obwohl ich normalerweise keine große Vorliebe für Liebesgeschichten habe, ging die anmutige Romantik von Marcos und Celias Beziehung zueinander und ihrer Beziehung zum Zirkus nicht an mir verloren. Ich war verzaubert. Ich wünschte, ich könnte nur eine Nacht lang durch die Gänge und Zelte schlendern, den Alltag vergessen und selbst all die Wunder erleben, die hinter den schwarz-weiß gestreiften Planen darauf warten, entdeckt zu werden. Es ist wahr: einen Besuch im Cirque des Rêves vergisst man nie mehr. Selbst, wenn man ihn nur mental mit Erin Morgensterns Hilfe in „Der Nachtzirkus“ betreten konnte.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/06/09/erin-morgenstern-der-nachtzirkus
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