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review 2019-05-05 17:35
Was eine Familie zusammenhält
Worauf wir hoffen - Fatima Farheen Mirza

Die Schwestern Hadia und Huda sowie ihr Bruder Amar wachsen als Kinder indischer Einwanderer in Kalifornien auf. Der einzige Sohn von Laila und Rafik ist sensibel, aber auch rebellisch. Mitten in der Nacht läuft Amar nach einem Streit mit dem Vater von seinem Zuhause weg. Drei Jahre später, als junger Mann, kehrt er zurück, um bei der Hochzeit von Hadia dabei zu sein, die nach und nach seinen Platz eingenommen hat. Seine ältere Schwester heiratet aus Liebe und gegen die Gebote der muslimischen Tradition. Die Familie versucht, mit Selbstbewusstsein und neuem Selbstverständnis in die Zukunft zu gehen. Als Amar seine Jugendliebe Amira trifft, kommt ein Geheimnis ans Licht. Es wird klar, wie hoch der Preis ist, den alle – außer Amar - für diese Zukunft zu zahlen bereit waren.

„Worauf wir hoffen“ ist der Debütroman von Fatima Farheen Mirza.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus vier Teilen, die wiederum mehrere Kapitel beinhalten. Erzählt wird aus der Sicht verschiedener Personen, vor allem aus der von Hadia, Amar und Laila, wobei sich einzelne Passagen auch innerhalb eines Kapitels abwechseln. Später wird in der Ich-Perspektive auch aus der Sicht von Rafik erzählt. Der Roman ist nicht chronologisch aufgebaut, immer wieder gibt es längere Rückblicke. Ich kann nachvollziehen, dass man sich an diesem anspruchsvollen Aufbau mit seinen Sprüngen etwas stören kann. Für mich hat die Geschichte so allerdings wunderbar funktioniert. Ich habe es genossen, unterschiedliche Sichtweisen und Teile des Mosaiks Stück für Stück zu entdecken.

Der Schreibstil wirkt zunächst schnörkellos, hat aber eine poetische Note. Er ist zugleich einfühlsam, anschaulich und bildhaft. Immer wieder beweist die Autorin, wie gut sie mit Sprache umgehen kann.

Die größte Stärke des Romans sind die Charaktere. Die Protagonisten sind sehr authentisch, interessant und vielschichtig. Sie werden detailliert und ohne jegliche Klischees dargestellt. Ihre inneren Konflikte, ihre Gedanken und Emotionen sind nachvollziehbar. Auch wenn mir ihr Verhalten manchmal fremd war, konnte ich mich gut in die Protagonisten einfühlen.

Tiefgründig und komplex sind auch die Themen. Es geht um Integration, um Traditionen und Religion, aber auch um Liebe, Zusammenhalt, Eifersucht, Missverständnisse und Verletzungen. Das sorgt einerseits dafür, dass man faszinierende Einblicke in eine andere Kultur und den muslimischen Glauben erhält. Andererseits entsteht eine Geschichte, die mich sehr berühren konnte. Immer wieder regt das Buch außerdem dazu an, über das eigene Leben und die eigene Familie nachzudenken. Dazu tragen auch tiefsinnige Sätze bei, die ab und zu eingestreut werden.

Der Roman kommt unaufgeregt daher und verzichtet auf übermäßige Effekthascherei. Dennoch bietet er einige Überraschungen, hat – trotz der annähernd 500 Seiten – keine nennenswerten Längen und versteht zu fesseln.

Der Titel der amerikanischen Ausgabe lautet „A place for us“, den ich inhaltlich passender finde als die deutsche Version. Das liebevoll gestaltete Cover gefällt mir allerdings besser als das Original.

Mein Fazit:
„Worauf wir hoffen“ von Fatima Farheen Mirza ist ein gelungener Roman, der emotional bewegende Einblicke in eine andere Kultur bietet. Diese besondere Familiengeschichte hat mir tolle Lesestunden beschert, sodass ich das Buch wärmstens empfehlen kann.

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review 2018-08-11 19:00
Wie der Erste Weltkrieg viele Leben veränderte
Was wir zu hoffen wagten: Roman - Michae... Was wir zu hoffen wagten: Roman - Michaela Saalfeld

Berlin in den 1910er-Jahren: Felice zur Nieden, Anfang 20, möchte gerne Jura studieren. Doch im Kaiserreich ist dies Frauen nicht erlaubt. Auch ihr jüngerer Bruder Willi muss zurückstecken: Anstatt im Filmgeschäft zu arbeiten, muss er das väterliche Bankhaus übernehmen. Die kleine Schwester Ilsebill, genannt Ille, hat es ebenfalls nicht leicht, denn sie führt eine Ehe mit einem brutalen Mann. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs stellt die Hoffnungen der Geschwister auf den Kopf. Was soll aus ihnen werden? Und werden sie wieder zueinanderfinden?

„Was wir zu hoffen wagten" von Michaela Saalfeld ist ein historischer Roman zum Gründungsjubiläum der Weimarer Republik, der die Zeit vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg beleuchtet.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus einem Vorspann, drei weiteren Teilen und einem Abspann. Insgesamt gibt es 40 Kapitel mit einer angenehmen Länge. Die Handlung spielt zwischen den Jahren 1912 und 1919. Die Erzählperspektive wechselt. Zudem werden mehrere Briefe eingeschoben. Dieser Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist anschaulich, flüssig und bildhaft. Dank vieler Beschreibungen wird eine Atmosphäre geschaffen, die mich schon nach den ersten Seiten gut in die Geschichte eintauchen ließ.

Die drei Geschwister sind als Charaktere sehr reizvoll. Die Hauptprotagonisten werden als Menschen mit Ecken und Kanten beschrieben, was mir gut gefallen hat. Sie werden vielschichtig dargestellt und wirken authentisch. Interessant finde ich auch einige der Nebenfiguren.

Die Handlung ist schlüssig und nachvollziehbar. Gleichzeitig bleibt die Geschichte abwechslungsreich und wird nur an wenigen Stellen etwas langatmig.

Auf gelungene Weise werden im Roman Fakten und Fiktion miteinander verwoben. Mir gefällt es gut, dass mit der Zeit rund um den Ersten Weltkrieg eine Epoche in den Mittelpunkt gestellt wird, die bisher wenig Aufmerksamkeit in solchen literarischen Werken erhalten hat. In unterhaltsamer Form gibt der Roman tiefe Einblicke in die damaligen Umstände und Begebenheiten, was ihn zu einer lehrreichen Lektüre macht. Dabei werden einige Aspekte aufgegriffen, die bisher eher wenig bekannt sind.

Ein weiterer Pluspunkt ist das Glossar, das wichtige Begriffe dieser Zeit erklärt. Interessant ist auch das Nachwort, das die fundierte Recherchearbeit und das Hintergrundwissen der Autorin belegt.

Das Cover passt nicht nur sehr gut zum Genre und dem Inhalt des Romans, sondern spricht mich auch optisch an. Der Titel ist ebenfalls treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Was wir zu hoffen wagten" von Michaela Saalfeld ist ein gelungener Roman, der nicht nur Geschichtsfans unterhaltsame Lesestunden beschert. Ich freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung.

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review 2017-10-26 10:01
Schuldig oder unschuldig?
Im Traum kannst du nicht lügen: Roman - Malin Persson Giolito,Thorsten Alms

Auf „Im Traum kannst du nicht lügen“ von Malin Persson Giolito wurde ich durch den Newsletter der Lesejury von Bastei Lübbe aufmerksam. Die Mail pries den Thriller, der als bester Kriminalroman Schwedens 2016 ausgezeichnet wurde, für eine Leserunde an. Meine Erfahrungen mit Leserunden waren bisher eher negativ, doch der Klappentext weckte meine Neugier. Ich gab der umfangreichen Leseprobe eine Chance. Die ersten 60 Seiten nahmen mich gefangen. Ich wollte überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen und schoss all meine Zweifel spontan in den Wind. Für dieses Buch würde ich die Leserunde in Kauf nehmen. Ich bewarb mich und erhielt etwa 2 Wochen später die Zusage. Was machte ich für Augen, als ich in meinem Briefkasten kein Buch, sondern ein echtes Manuskript vorfand, das extra für mich gedruckt worden war! Mühsam geduldete ich mich bis zum vorgegebenen Termin, um die Lektüre gemeinsam mit allen anderen zu beginnen.

 

Als die Polizei das Klassenzimmer in Stockholm stürmte, saß die 18-jährige Maja Norberg in der Mitte des Raumes. Überall war Blut. Um sie herum lagen die regungslosen Körper ihrer besten Freundin Amanda, ihres Lehrers Christer und ihrer Mitschüler Samir und Dennis. Auf ihren Schoß hatte sie den Kopf ihres Freundes Sebastian gebettet. Sebastian, der Sohn des reichen Unternehmers Claes Fagermann. Sebastian, der langsam kalt wurde. In der Luft hing der Geruch nach faulen Eiern und Pulverrauch. In ihrer Hand hielt Maja eine Waffe. Sie war unverletzt.
Jetzt, Wochen später, muss sich Maja vor Gericht verteidigen, während ganz Schweden von ihrer Schuld überzeugt ist. Doch was ist wirklich in dem Klassenzimmer geschehen? Wie kam es zu dem Massaker, das mehrere Menschen das Leben kostete? Ist Maja eine Mörderin?

 

Was ist das wichtigste Element eines guten Thrillers? Wenn ihr mich fragt, ist es der Spannungsbogen. Ein Thriller darf weder langweilig, noch zu vorhersehbar sein, er sollte den Leser_innen aber trotz dessen die Möglichkeit bieten, mitzurätseln. „Im Traum kannst du nicht lügen“ stellt meiner Meinung nach die geschickteste Konstruktion eines Spannungsbogens dar, die mir in diesem Genre jemals untergekommen ist. Das Buch ist überwältigend. Es lebt von der Frage, was geschehen ist, ob Maja, die eigentlich Maria heißt, tatsächlich in der Lage war, ein Blutbad anzurichten. Die Spannung wird die ganze Zeit aufrechterhalten, flaut niemals ab und riss mich mit. Ich ahnte bereits nach der Leseprobe, dass dieser Thriller außergewöhnlich sein könnte und ich behielt Recht. Malin Persson Giolito lässt ihre Leser_innen grübeln, mitfiebern, abwägen, zweifeln, mutmaßen und hoffen. Die nichtlineare, bruchstückhafte Erzählweise der Protagonistin Maja, der die Autorin erlaubt, ihre Geschichte selbst in Ich-Perspektive zu schildern, wirkt ungemein realistisch und erzeugt eine enorme Nähe, die sich stetig steigert, bis sie im letzten Viertel des Romans sogar die vierte Wand durchbricht und die Leser_innen direkt anspricht. Wir treffen Maja zu Beginn ihres Prozesses und das erste, was mir an ihr auffiel, war die unbändige Wut ihrer kalten, harschen Worte. Sie erschien distanziert, genervt, nahezu desinteressiert am Verlauf ihrer eigenen Verhandlung. Obwohl sie sich dadurch nicht gerade als Sympathieträgerin qualifizierte, hatte mich Malin Persson Giolito auf diese Weise sofort am Haken. Ich wollte wissen, warum Maja so zornig ist und begriff bald, dass sich unter ihrem Zorn ein Meer der Resignation, Schuld und Verzweiflung verbirgt, das mir beinahe das Herz brach. Ihr Charakter, ebenso wie die Chronologie der Ereignisse, die zu dem Massaker im Klassenzimmer führten, schälen sich absichtlich sehr langsam heraus. Ich lernte sie in ihrem eigenen Tempo kennen und entwickelte Stück für Stück Sympathie und Mitgefühl für sie, wodurch sich der emotionale Sog ihrer Erzählung graduell verstärkte. Maja stammt zwar aus einem gut situierten Elternhaus, wofür sie in der sensationslüsternen schwedischen Presse wiederholt angegriffen wird, doch Geld schützt eben nicht vor Schmerz und Kummer. In den Monaten und Wochen vor der Bluttat war sie verloren, überfordert, einsam. Ich sehe euch jetzt bereits wissend mit dem Kopf nicken. Vermutlich ergeht es euch ähnlich wie mir: ihr neigt dazu, zur naheliegenden Schlussfolgerung zu springen und Maja vorzuverurteilen. Haltet ein. So einfach ist es nicht. Diese Geschichte ist viel komplizierter, als sie anfangs erscheint und ich musste tatsächlich den Schlussakt abwarten, um endlich herauszufinden, ob Maja eine Mörderin ist. Für mich steht fest, dass „Im Traum kannst du nicht lügen“ eine Tragödie ist; nicht nur aufgrund des grauenvollen Massakers, sondern auch, weil sie eigentlich nicht ihre Tragödie ist. Schuldig oder nicht – Maja ist ein Opfer.

 

Mein Leseerlebnis mit „Im Traum kannst du nicht lügen“ war fantastisch. Einerseits ist das Buch ein hervorragender Thriller, in dem Malin Persson Giolito munter und unberechenbar mit der Erwartungshaltung der Leser_innen spielt und das brillante, glaubhafte und einfühlsame Bild einer verzweifelten Jugendlichen zeichnet, andererseits gefiel mir auch die Leserunde der Lesejury erstaunlich gut. Ich empfand den Austausch mit anderen Leser_innen als wertvoll, da ich früh einsehen musste, dass ich viele meiner Überlegungen und Theorien in dieser Rezension nicht würde verwenden können, ohne heftig zu spoilern. Die Ungewissheit während des Lesens hält Spannung und Geschichte am Leben; sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Romans, der Neugier schürt und zu eigenen Hypothesen einlädt. Diese Erfahrung möchte ich niemandem nehmen, weshalb ich versucht habe, so vage wie möglich von „Im Traum kannst du nicht lügen“ zu berichten. Meiner Ansicht nach steht der Autorin eine schillernde Karriere bevor und ich bin froh, dass mir Bastei Lübbe die Möglichkeit einräumte, an ihrem Anfang dabei zu sein. Malin Persson Giolito ist ein Name, den man sich unbedingt merken sollte.

 

Vielen Dank an die Lesejury und Bastei Lübbe für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/10/26/malin-persson-giolito-im-traum-kannst-du-nicht-luegen
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review 2015-07-02 20:59
[Rezension] The Chosen. Was wir hoffen von Pia Sara
The Chosen. Was wir hoffen: Band 1 - Pia Sara

 PRODUKTDETAILS:

 

Titel: The Chosen. Was wir fürchten

Reihe: The Chosen #1

Autor: Pia Sara

Genre: Dystopischer Endzeitroman im Jugendbuchbereich

Herausgeber: Oetinger34 (ein Imprint der Verlagsgruppe Friedrich Oetinger GmbH)

Erscheinungstermin: 01. Juli 2015

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-95927-971-0

Format: eBook

Seitenzahl: 140 Seiten

 

PRODUKTINFORMATIONEN:

 

Kurzbeschreibung:

Von Liebe und Überleben

 

Im Jahr 2316 gleicht die Erde einer lebensfeindlichen Wüste: Weite Landstriche sind durch Atomkatastrophen verstrahlt, das Wasser wird knapp und es herrschen blutige Bürgerkriege. Jeanne und ihre Familie kämpfen jeden Tag ums Überleben. In dieser lebensfeindlichen Welt trifft Jeanne auf den Segler Ian, einen Jungen mit goldener Haut, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Gibt es auf der Erde vielleicht doch noch Hoffnung auf eine Zukunft?

 

Der Verlag über das Buch:

The Chosen – Der grandiose Auftakt, atemlos spannend und emotional packend: eine bedrückende Zukunftsvision und zugleich eine große Liebesgeschichte!

 

DIE BEWERTUNG

 

Meinung:

Mit viel Feingefühl und emotionaler Nähe beschreibt er die Überlebensfrage und wirft dabei Fragen auf, die den Leser nicht loslassen.

 

Das Cover/Die Gestaltung:

Präsent im Vordergrund gehalten, sehen wir die schwarzen Umrisse zweier Menschen auf hügligem Untergrund, während Vögel, scheinbar Möwen, um ihre Köpfe kreisen. Der wolkenverhangene Himmel ist mit einer futuristischen Struktur gekennzeichnet, welche ein mechanisches Auge darstellen könnte. So wirkt dieses Cover vor allem auf die Zielgruppe und hebt sich auch durch den geteilten Titel ab, welcher zuerst am oberen Rand die Worte der Reihe bilden und schließlich am unteren Rand, vor der Schwärze den Titel des Buches. Zwar werden die Figuren durch die Umrisse etwas veranschaulicht, dennoch bleiben dem Leser noch Interpretationsmöglichkeiten, um sich das Aussehen der beiden Hauptfiguren vor Augen zu führen. Das Cover wirkt somit ausgeglichen und zieht den Leser an, der sich beim näheren Betrachten auch schon ein Bild des Settings machen kann.

2,0/2,0 Punkten

 

Die Sprache/Der Satzbau:

Pia Saras Stil ist eine perfekte Mischung aus jugendlicher Sprache, Beschreibungen und Einfühlungsvermögen. So schafft sie es Emotionen beim Lesen hervorzurufen und mit ihren Beschreibungen bildhafte Gedanken aufkommen zu lassen, ohne überladen oder zu plump zu wirken.

Der Leser kann sich hierbei gänzlich auf die verschiedenen Personen einlassen, die er direkt vor Augen hat, denn Pia Sara schafft es den Figuren durch ihre Abwechslungsreiche Sprache eine eigene einzuhauchen, mit den sie sprechen und agieren.

2,0/2,0 Punkten

 

Die Figurentiefe/Die Figurenentwicklung:

Der Ausbau der beiden Hauptprotagonisten beginnt zuerst schleichend, bedenkt man, dass sie sich erst einige Zeit später über den Weg laufen werden. So bekommt man die Sichtweise der weiblichen Hauptperson so geschildert, dass man ihren Weg folgt, der durchbrochen mit einigen Sequenzen des männlichen Gegenparts ist. Und auch wenn die Figuren durch Pia Sara eine eigene Sprache haben und jeder anders agiert, bleiben vor allem die Nebenpersonen etwas im Hintergrund. Diese wirken selbst nach dem Ende des Buches noch leicht konturenlos, sodass man nicht unbedingt jede Figur einem Namen zu ordnen kann.

Während man deutlich die schleichende Veränderung der Hauptprotagonistin spürt, die vor allem mit auftauchen der männlichen Figur immer mehr Fahrt aufnimmt, wirken einige der Figuren in ihren Entwicklungen sprunghaft.

1,5/2,0 Punkten

 

Der Plot/Der Geschichtsverlauf:

Wo man zu Beginn vor allem der Suche nach einem Platz zum Überleben folgt, nimmt die Story zum Ende hin an Fahrt auf. Geschickt gelegte kleine Andeutungen bleiben dem Leser zwar im Gedächtnis, doch werden sie erst mit Ankunft an dem Ort wirklich greifbar. So wird es, trotz der eher langen Reise, nicht langweilig, bisweilen nur etwas langatmig. So bleibt am Anfang einiges im Ungewissen, was sich zum Ende hin jedoch ändert. Dort überschlagen sich die Ereignisse, enden mit einem fiesen Cliffhanger. Zum Glück gibt es für alle die den zweiten Teil noch nicht herunter geladen haben, eine Leseprobe. So kann man sich erst einmal über den Schock am Ende herauslesen, ehe man wartet bis der Download des zweiten Teils fertig ist.

Man merkt, wie Pia Sara vor allem Wert auf die Beschreibung der Umstände gelegt hat, die sich aus dem Setting ergeben, sodass man auch diesem folgen kann, während die Handlung der Reise zu diesem Ort voranschreitet und mit zum Teil sehr realistisch wirkenden Voraussagungen zum Kapitelanfang den Leser zum Nachdenken anregen.

1,5/2,0 Punkten

 

Der Aufbau/Die Nachvollziehbarkeit:

Da es einige Zeit dauert, bis man wirklich an dem Ort ankommt, an dem die Handlung Fahrt aufnimmt, ist der Aufbau langsam steigend, bis er beim Höhepunkt schnell einen Schlusstrich zieht und auf den zweiten Band verweist. So ist man als Leser leider etwas frustriert, aber will unbedingt weiter den Handlungen folgen, die nach diesem Auftakt nun wirklich immer mehr an Fahrt aufnehmen. So merkt man es auch den Figuren an, dass sie auf diese Trilogie ausgebaut sind. So kann man zwar die Figuren dabei beobachten, wie sie verständliche Handlungen begehen und sich weiterentwickeln, jedoch bleiben die Nebenfiguren noch etwas im Schatten.

1,5/2,0 Punkten

 

Fazit:

Mit 8,5 von 10,0 Punkten vergebe ich all denjenigen die Leseempfehlung, die sich auf eine Story freuen, die nicht nur Endzeitstimmung verbreitet, sondern auch so aufgearbeitet ist, dass der Leser sich unweigerlich mit den Themen beschäftigt, die zu Beginn jedes Kapitels auftauchen. Zwar merkt man, dass die Handlung sich erst langsam entwickelt und zum Ende hin so stark aufgebaut ist, dass man den zweiten Teil gleich dazu kaufen muss, um den Cliffhanger zu entkommen. Wer also diesen Teil kauft und nicht nur die Leseprobe von Band zwei mit verschlingen will, der sollte auch gleich den zweiten dazu kaufen. Zwar ist es etwas lästig, dass sich die Handlung erst etwas hinzieht und dann bei vollkommener Action selbst ausschließt, aber dennoch kann man darüber hinweg sehen, warum ausgerechnet hier ein Break gemacht wurde.

An dieser Stelle danke ich dem Team vom Oetinger34 Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

 

Source: zeilensprung-literatur-erleben.blogspot.de/2015/07/rezension-chosen-was-wir-hoffen-von-pia.html
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quote 2015-07-02 17:25
Ich mache den anderen deswegen keinen Vorwurf, sie haben Angst, das kann ich verstehen. Alles Unbekannte macht einem erst einmal Angst. Und natürlich ist es schwierig, wenn man dann auch noch die Sprache der anderen nicht verstehen kann.
The Chosen. Was wir hoffen: Band 1 - Pia Sara

The Chosen. Was wir hoffen von Pia Sara

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