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review 2017-03-31 10:15
Vin: Revolutionärin, Superheldin, einzigartiges Schneeflöckchen
Krieger des Feuers - Brandon Sanderson,Michael Siefener

Der Oberste Herrscher ist tot. Die Skaa sind befreit und zum ersten Mal in der langen Geschichte des Letzten Reiches erhält das Volk Selbstbestimmung. Elant Wager arbeitet als neuer Herrscher fieberhaft daran, Freiheit und Gerechtigkeit in den Gesetzen des Reiches zu verankern, unterstützt von der Nebelgeborenen Vin und Kelsiers alter Mannschaft. Leider brachte die Revolution Unsicherheit und Instabilität mit sich. Gierig drängt der Adel in die Lücke, die der Oberste Herrscher hinterließ. Wölfen gleich reißen sie sich um die Macht und bedrohen Luthadel. Kaum ist die neue Ära geboren, müssen Elant und seine Verbündeten sie bereits verteidigen. Doch nicht nur machthungrige Adlige und Armeen bedrängen das Reich. Die Asche fällt immer dichter, der Nebel hält sich länger und länger. Es häufen sich Berichte, dass der Nebel die Menschen krankmacht und in einigen Fällen sogar tötet. Vin lassen die letzten Worte des Obersten Herrschers keine Ruhe: „Indem ihr mich tötet, verdammt ihr euch selbst“. Was hat der alte Tyrann gemeint? Kannte er Geheimnisse, von denen sein Volk nichts ahnt? Die Revolution sollte die Welt verbessern – besiegelte sie stattdessen ihren Untergang?

 

Von „Kinder des Nebels“ war ich enttäuscht. Ein Grund dafür war der Mangel an Hintergrundinformationen. Ich hatte das Gefühl, Brandon Sanderson würde mich absichtlich an der Nase herumführen und äußerst viel zurückhalten. In „Krieger des Feuers“ ist er freigiebiger was die Geschichte des Letzten Reiches betrifft. Demzufolge gefiel mir der zweite Band der „Mistborn“ – Reihe wesentlich besser. Sanderson erklärt, inwiefern die ursprüngliche Prophezeiung die Machtübernahme des Obersten Herrschers direkt bedingte und ermöglichte. Die starren Funktionsweisen des Letzten Reiches unter seiner eisernen Regentschaft schälen sich klarer heraus und verdeutlichen, warum Elant, Vin und ihre Verbündeten große Schwierigkeiten haben, dem Volk die neue Ordnung schmackhaft zu machen. Elant ist ein Idealist, ein Charakter, der sich dem Motto der Französischen Revolution, „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, mit glühender Leidenschaft angeschlossen hätte. Sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn ist liebenswürdig, stellt ihn bezüglich der Zukunft des Reiches jedoch vor arge Probleme. Er versucht, einen krassen Wechsel von Absolutismus zu Demokratie durchzusetzen. Das konnte nicht funktionieren. Ich war beeindruckt, wie realistisch Brandon Sanderson die Folgen des Todes des Obersten Herrschers schildert. Selbstverständlich ist das Volk, Adel wie Skaa gleichermaßen, von Elants Veränderungen verängstigt und verunsichert. Ihre ganze Welt wird auf den Kopf gestellt; alles, woran sie glaubten, hat plötzlich keine Gültigkeit mehr. Selbstbestimmung müssen sie erst erlernen. Sie sind nicht das erste Volk, das auf den Tod seines tyrannischen Diktators kopflos und panisch reagiert, statt die neugewonnene Freiheit zu preisen. Elant braucht lange, um zu verstehen, dass seine Untertanen noch nicht bereit sind, die Demokratie zu umarmen und in dieser Zeit des Wandels einen starken Anführer brauchen, der ihnen Hoffnung und Stabilität vermittelt. Als er es begreift, durchlebt er eine interessante Entwicklung vom Idealisten zum Realisten. Er sieht ein, dass das Beste für das Volk nicht automatisch dem entspricht, was das Volk will. Ich denke, diese Erkenntnis beweist sein Potential zu einer verlässlichen Führungspersönlichkeit, das nicht einmal Kelsier besaß. Kelsier inspirierte die Menschen, doch er war zu egoistisch, um zu führen. Es überraschte mich, dass seiner alten Mannschaft und vor allem Vin Kelsiers negative Eigenschaften und Schwächen durchaus bewusst sind. Ich hätte nicht gedacht, dass sie ihn objektiv beurteilen können und Vin sich keinerlei Illusionen hinsichtlich seines Charakters hingibt. Natürlich vermisst sie ihn dennoch sehr, weil sie sich allein der Aufgabe stellen muss, sich selbst zu finden und zu definieren, wer sie sein möchte. Sie ist deutlich gereift seit „Kinder des Nebels“ und ging mir erfreulicherweise weniger auf die Nerven, obwohl ich ihre persönliche Unsicherheit als anstrengend empfand. Ihre Selbstfindungsmission ist ein existenzieller Baustein von „Krieger des Feuers“, aber deshalb musste Sanderson nicht dauernd wiederholen, dass sie ihre Vergangenheit als Straßenkind, ihre Zeit als Adlige und ihre Identität als Nebelgeborene nicht unter einen Hut bekommt. Ich leide nicht an Vergesslichkeit. Ich muss nicht ständig an ein und denselben Fakt erinnert werden. Außerdem fand ich ihre übermenschlichen Fähigkeiten unglaubwürdig und übertrieben. Vin, die Superheldin, die so viel mächtiger ist als alle anderen Allomanten. Das einzigartige Schneeflöckchen. Könnte ich definieren, warum Vin so unbesiegbar ist, wäre ich vielleicht eher geneigt gewesen, ihre Überlegenheit zu akzeptieren, doch da Sanderson hierauf nicht näher eingeht, ging mir eine Frage nicht aus dem Kopf: wieso ist diese dürre, kleine Person so verdammt mächtig?

 

„Krieger des Feuers“ lag mir definitiv besser als „Kinder des Nebels“. Nicht nur habe ich das Gefühl, nun begriffen zu haben, wieso die Welt, in der die Reihe spielt, so funktioniert, wie sie funktioniert, all das politische Taktieren des zweiten Bandes kam mir auch unbestritten entgegen. Ich empfand ihn als ausgeglichener und erwachsener. Es geht nicht länger darum, die bestehende Ordnung in Brand zu stecken, sondern etwas Neues entstehen zu lassen. Nichtsdestotrotz ist „Krieger des Feuers“ keineswegs langweilig oder trocken. Die Action kommt nicht zu kurz und es warten noch diverse Geheimnisse darauf, im nächsten Band gelüftet zu werden. Ohne zu viel zu verraten: die Prophezeiung ist weniger unschuldig und hoffnungsvoll, als wir bisher angenommen haben. Vielleicht war der Oberste Herrscher nicht der gnadenlose Tyrann, den Kelsier in ihm gesehen hat. Vielleicht ist er gar nicht der wahre Bösewicht der Geschichte.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/03/31/brandon-sanderson-krieger-des-feuers
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review 2016-06-11 21:09
"Wechsel ins Glück: Frankfurt Love Storys - Part 2" von Loki Müller
Wechsel ins Glück: Frankfurt Love Storys - Part 2 - Loki Miller
Beschreibung:
»Ich kann die Vergangenheit nicht ändern oder ungeschehen machen. Sich damit zu beschäftigen, wäre müßig. Aber ... Ja. Ich glaube, wir hätten eine Chance gehabt.« Konnte man gleichzeitig frohlocken vor Freude und zu Tode betrübt sein? Tränen traten mir in die Augen und ich verfluchte das Schicksal. »Das ist doch Irrsinn. Du brichst uns beiden das Herz.«
 
»Nein. Ich breche mein Herz. Deins rette ich dadurch.«
 
Mia ist ein echtes Dorfkind und liebt das Leben auf dem Land. Ihre Zukunft als Hausfrau und Mutter hat sie bereits fest geplant. Romantischer Heiratsantrag, Hochzeit, Kinder und das eigene Haus im Grünen inklusive. Ihr Freund Christoph macht ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung, als er beschließt, die Beziehung zu beenden. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, verliert sie auch noch ihren Job, muss sich mit einem fiesen Onkel herumschlagen und sich um ihre kranke Mutter kümmern.
 
In dieser Situation kommt ihr Basti gerade gelegen, den Mia beim Feiern in Frankfurt kennenlernt. Der Frauenschwarm steht für all das, was Mia nicht ist. Mit seiner Hilfe will sie lernen loszulassen, lockerer zu werden und letztendlich Christoph wieder zurückgewinnen.
 
Je mehr Zeit Mia mit Basti verbringt, umso mehr beginnt sie sich zu verändern. Zum Schluss muss sie sich der alles entscheidenden Frage stellen: Ist sie tatsächlich ein Landei oder doch eher ein Stadtkind?
 
Details:
Format: Kindle Edition / E-Pub
Dateigröße: 1128 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 290 Seiten
Verlag: BookRix (23. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ASIN: B01G2G6XQA

Eigene Meinung:
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Aktion von der Autorin Loki Müller testlesen, was mich sehr gefreut hat, weil mir schon Teil 1 "Bildband ins Glück" super gut gefallen hat.
Mias Leben ist an sich schon von jetzt bis ans Ende ihrer Tage durchgeplant, es soll das klassische Landleben mit Mann, Kindern und Haus werden, der Familie, die sie sich immer gewünscht hat und eben das weitere Leben auf ihrem geliebten Land. Eigentlich hat Mia auch alles - bis auf den Ring am Finger. Doch dann kommt Christoph von einer Weiterbildung zurück und trennt sich Knall auf Fall von Mia, deren Pechsträhne aber erst beginnen soll. Noch mit dem Trennungsschmerz und dem Schock im Körper verliert sie auch noch ihre geliebte Arbeit und nun bleibt ihr nur noch ihre richtig mieser Onkel und die schwer kranke Mutter, aber Mia will Christoph nicht einfach so ziehen lassen.
Das Cover ist wieder recht hübsch gemacht und passt auch innerhalb der Reihe gut zusammen, weil man wieder ein Pärchen auf dem Cover sieht, was in einer innigen Umarmung steht und wieder sieht man die Kulisse von Frankfurt. Die Farbenkombination des Covers ist fast noch etwas besser als das Cover von Band 1.
Die Charakter in "Wechsel ins Glück" sind wirklich sehr komplexe Personen, die nie platt wirken. Durch die Komplexität der Geschichte verleiht sie den Charakteren eine Tiefe, die man im Chick-Lit eigentlich nicht erwartet, was überraschend ist, aber eben überraschend gut.
Mia ist eine sehr starke Frau, deren Welt von jetzt auf gleich zusammenbricht und das bringt sie komplett aus der Bahn, was aber auch verständlich ist. Durch die familiären Belastungen und ihre ganzen Verbindungen fällt es Mia immer schwer, sich vom Land zu lösen. Nur dann lernt sie Basti kennen, der typischer Stadtkind und seinem Ruf als Frauenschwarm alle Ehre macht. Aber trotzdem nimmt er sich Mia an und will ihr helfen, Christoph wieder zu bekommen, doch beide haben die Rechnung ohne die Gefühle gemacht.
Als Leser kommt man gut mit der Geschichte mit und kann sich richtig gut in Mia und ihre Schwierigkeiten hineinversetzen. Durch die Verwicklungen in Mias Leben kommt es immer wieder zu neuen Aspketen, was das Buch immer wieder aufs Neue spannend macht.
Wie schon in Band 1 ist der Schreibstil von Loki Müller einfach klasse, sie schreibt sehr realistisch, was die Geschichte um einiges grösser macht, weil sie einfach viele Themen mit in ihre Geschichte einbaut.

Fazit:
Mit "Wechsel ins Glück" gelingt Loki Müller wieder eine runde Geschichte rund um Mia und Basti, die wieder ein typischer Chick-Lit ist. Trotzdem bleibt Loki Müller nicht nur beim Thema Fussball, sie baut eine komplexe Geschichte, deren Aspekte sehr grosse Kreise im Leben der Charaktere ziehen. Die gesamte Geschichte ist bittersüss ist und den Leser einfach in den Bann zieht.
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