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review 2019-04-02 10:23
Lebe in vollen Zügen - als bestmögliche Version deiner selbst
Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie - Lauren Oliver,Katharina Diestelmeier

„Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ von Lauren Oliver begründete meine Liebe zu Young Adult – Literatur. Ich stolperte über diesen Roman, als ich gerade begann, meine Bibliothek zu organisieren, zu strukturieren und hemmungslos zu erweitern. Bücher spielten in meinem Leben immer eine Rolle, doch erst in dieser Phase fing ich an, mich wirklich für Literatur zu interessieren und mir eigenständig – ohne den Einfluss meiner Eltern – eine Sammlung aufzubauen. „Wenn du stirbst“ hatte erheblichen Anteil daran, dass ich Lesen als ernstzunehmendes Hobby begriff und war ein Meilenstein auf der niemals endenden Erforschung meines Literaturgeschmacks. Als ich im November 2018 für eine Challenge ein Buch lesen sollte, in der eine Figur denselben Tag wieder und wieder erlebt, beschloss ich daher, diese Aufgabe mit einem Reread dieses für mich sehr wichtigen Buches zu erfüllen.

 

Samantha Kingston starb am Abend des 12. Februars in einem Autounfall, der auch ihre drei besten Freundinnen Lindsay, Elody und Ally das Leben kostete. Deshalb ist Sam mehr als überrascht, als sie am nächsten Morgen einfach wieder in ihrem Bett aufwacht, als wäre nichts geschehen. War der Unfall ein Traum? Sam ist erleichtert und dankbar, am Leben zu sein, doch schon bald fallen ihr beunruhigend viele Parallelen auf. Es ist nicht morgen. Es ist exakt derselbe Tag, der 12. Februar. Wieder und wieder durchlebt Sam den Tag, an dem sie starb. Nichts ändert sich – nur sie selbst. Tief in ihrem Inneren weiß Sam, dass sie noch nicht bereit ist, zu gehen. Sie hat noch etwas zu erledigen. Ein Unrecht zu begleichen. Erst dann wird sie weiterziehen und Frieden finden können.

 

„Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ ist meiner Meinung nach noch immer ein absolut perfekter Young Adult – Roman. Es freut mich sehr, dieses Urteil fällen zu können, da ein Reread ja stets ein gewisses Risiko birgt. Einige Jahre nach der ersten atemberaubenden Lektüre nahm ich das Buch nun natürlich anders wahr – schließlich bin ich selbst gealtert und hoffentlich etwas gereift – doch ich empfand meine persönliche Weiterentwicklung nicht als hinderlich, sondern als Gewinn, obwohl ich jetzt noch weniger zur Zielgruppe zähle. Damals fand ich „Wenn du stirbst“ einfach nur großartig, bewegend und fesselnd. Heute bin ich in der Lage, zu analysieren, warum es ein hervorragendes Mysterydrama der Jugendliteratur ist. Das Buch bietet eine unglaubliche Bandbreite an Identifikationsmöglichkeiten, Emotionen und Themen, die vor allem für eine junge Leserschaft relevant sind, aber auch Erwachsene berühren können. Die intensive Mischung aus Mystik, Philosophie und selbstironischer Melancholie transportiert die Botschaft mühelos: jede Tat hat Konsequenzen und zieht Kreise, die nicht immer vorhersehbar oder überschaubar sind. Die Protagonistin Samantha und ihre drei besten Freundinnen Lindsay, Elody und Ally bilden eine Clique beliebter Mädchen, die vermutlich in jeder US-amerikanischen High-School zu finden ist. Sie genießen ihre Popularität, nutzen sie aus und finden es völlig normal, ihren Mitschüler_innen grausame Streiche zu spielen. Ihnen ist nicht klar, wie verletzend sie sich verhalten. Sie sind sich der fatalen Auswirkungen ihres Benehmens nicht bewusst. Das heißt jedoch nicht, dass in ihren eigenen Leben permanent eitel Sonnenschein herrschen würde. Sie alle haben ihr Päckchen zu tragen, was ich aus Sams Ich-Perspektive unmittelbar erfuhr. Obwohl sie nicht immer die besten Entscheidungen trifft, empfand ich eine intime Bindung zu ihr und verstand sie in jeder Sekunde. Darin besteht die Stärke der Autorin Lauren Oliver: es gelingt ihr, jugendliche Persönlichkeiten realistisch und facettenreich abzubilden, wodurch jede ihrer Handlungen nachvollziehbar ist. Das mehrmalige Erleben desselben Tages erlaubt Sam, hinter die Fassade der Menschen in ihrem Umfeld zu blicken, die sie bisher lediglich durch ihren persönlichen Filter sah. Sie lernt, wie begrenzt ihr Wahrnehmungsspektrum war und wie sehr unsere Leben miteinander verknüpft sind. Lauren Oliver holt aus der speziellen Struktur ihrer Geschichte das Maximum heraus. Die Ausgangssituation des 12. Februars ist immer gleich; Sam verändert lediglich Details und provoziert somit eine Vielfalt unterschiedlicher Reaktionen. Dadurch lernte ich alle Charaktere sehr umfassend kennen. Für mich ist Sam eine Heldin, die über sich hinauswächst und ihren Horizont im Alleingang erweitert, weil außer ihr niemand weiß, was los ist. Ihr Mut, sich dem Unangenehmen zu stellen und sich selbst zu reflektieren, ihr Wille, zu kämpfen und ihre Situation in die eigene Hand zu nehmen, beeindruckte mich zutiefst. Sie hätte ebenso gut weglaufen oder gar nichts verändern können – stattdessen versucht sie wirklich alles, um die Lage zu bessern. Erst für sich, dann für andere. Ich bewundere sie. Ihr Tod lässt Sam begreifen, wie wertvoll das Leben ist. Jedes Leben.

 

Meiner Ansicht nach ist „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ der schriftgewordene Beweis, dass Young Adult – Literatur nicht schal oder oberflächlich sein muss. Ich gebe zu, dass die Lektion, die Lauren Oliver ihre Protagonistin Sam lehrt, etwas vorhersehbar ist. Dennoch finde ich, dass die Autorin Sams Reise zur Erkenntnis originell, ergreifend und inspirierend gestaltete. Es ist eine wahrhaft ungewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte, die die Probleme von Teenagern ernstnimmt und diese ohne idealistische Verklärung schildert. Der Tod ändert einfach alles. Er verschiebt Prioritäten, Wahrnehmung und stellt das Gewissen auf eine harte Probe. Möchtest du, dass auf deiner Beerdigung über dich als egoistische, gewissenlose Person gesprochen wird? Nein. Natürlich nicht. Deshalb finde ich die Botschaft, die Lauren Oliver vermittelt, so wichtig: lebe in vollen Zügen – als bestmögliche Version deiner selbst.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2019/04/02/lauren-oliver-wenn-du-stirbst-zieht-dein-ganzes-leben-an-dir-vorbei-sagen-sie
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review 2017-11-07 18:56
Rezension | Iain Reid: The Ending
The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum: Psychothriller - Iain Reid,Eberhard Kreutzer,Anke Kreutzer
Meiner Kollegin fiel das Buch beim Einräumen im Laden auf und sie drückte es mir in die Hand mit den Worten: Schau mal, das klingt gut! Pause gehabt, Buch mitgenommen um ein bisschen darin zu schmökern. 30 Seiten später hatte ich es gekauft. 
 
Dies ist eines der Bücher, bei dem du am besten kein Wort über den Inhalt verlierst. Du musst es total blind lesen, am besten völlig unvoreingenommen, damit es seine Wirkung entfalten kann. Ähnlich wie wenn man „Psycho“ von Hitchcock zum ersten Mal sehen will oder „Die üblichen Verdächtigen.“ Je weniger man weiß, desto mehr Spaß machte es die Geschichte zu erleben. 
 
Die Atmosphäre ist der größte Pluspunkt. Kanada. Eisige Weiten. Eine lange, dunkle Nacht. Kaum Ablenkungen oder Nebenfiguren. Es zog mich richtig in seinen Bann und die Figuren, die Orte, der Stil, die Dialoge, die Brüche, all das spielt wunderbar zusammen. 
 
Der Stil hat etwas von einem Protokoll. Knapp, kurze Sätze. Prägnant. Das kann steril wirken, doch der Autor bringt die Gedanken und Handlungen seiner Figuren so auf den Punkt und schildert die Geschehnisse so in einer intensiven Präzision, dass dieser Stil dazu beiträgt mich als Leser mehr in die Geschichte hinein zu ziehen. Es müsste kalt und steril wirken; tut es aber nicht. Im Gegenteil, die kurzen Sätze entwickelten einen dermaßen starken Zug auf mich, dass ich nicht anders konnte, als weiter zu lesen. 
 
Ein anderer Punkt ist, dass die Dialoge der Figuren sich fast durchgehend mit philosophischen und psychologischen Fragen und Gedankenspielen beschäftigen. Das kann langatmig werden; oder aufgebauscht klingen. Wenn man sich durch ellenlange Schachtelsätze philosophischer Existenzfragen wühlen müsste, würde der Thrill im Thriller auf der Strecke bleiben. Aber die prägnanten Sätze halten sie Spannung und bringen die gestellten Fragen und Gedankenexperimente auf den Punkt. Philosophie, Psychologie sind Teil der Spannungskurve. Ich mag diese Art von Büchern, weil ich das Gefühl habe, sie lassen mich ein bisschen schlauer zurück. Oder sie helfen mir dabei mich ein wenig cleverer zu fühlen, weil sie mir interessante Dinge zum selbst darüber nachdenken präsentieren.
 
Die Figuren sind keine typischen Helden und keine typischen Symphatieträger, aber sie sind interessant. Das ist für mich das wichtigste Kriterium: Finde ich die Figur spannend und will ich ihr durch die Geschichte folgen? Die Antwort lautet hier klar: Ja. Ich kann nicht sagen, dass ich sie alle mag, aber ich finde sie spannend. In Büchern muss ich eine Figur nicht zwingend lieben; ich muss ihr folgen wollen! Sie sind seltsam, allesamt, haben Macken und Ecken und Kanten und wirken real. 
 
Handlung und Aufbau: 
 
Es gibt keine Exposition. Also keine Einleitung, keine Erklärungen zu Beginn oder irgend eine Vorstellung von irgendwas. Die Tür geht auf, und plötzlich sitzt du mit den Figuren im Auto auf einer Fahrt durch das verschneite Kanada und den Rest hast du selbst herauszufinden. Du musst den Figuren zuhören, um zu lernen, wer sie sind und wie sie ticken. Ich persönlich bin ein großer Fan von so etwas. Ich mag es, mich selbst in einer Geschichte zurecht finden zu müssen, als dass ich alles vorgekaut bekomme. 
 
Die Geschichte an sich spielt an einem einzigen Abend in der Vergangenheit, innerhalb von ein paar Stunden. Es gibt Einschübe aus dem Hintergrund der Figuren, sowie kleine kursiv gesetzte Absätze aus der Gegenwart. Ein großer Teil spielt auf engem Raum im Auto;  gibt es einen Teil bei einem verstörenden Familienessen, - wirklich, der Teil könnte fast als Horror-Element durchgehen, -Show-down ist in einer alten Schule. 
 
Die Balance der Orte ist gut gewählt; die statische und beengte Szenerie des Autos wird durch Rückblicke genug aufgebrochen, damit sie nicht ihren Reiz verliert. Die Wechsel der Geschehnisse und der Orte sind in einem guten Rhythmus gesetzt, dass es für mich nie zu Längen im Fluss der Geschichte kam. Sobald ich mich an eine Szenerie gewöhnt hatte, setzte der Autor mir neue Eindrücke vor die Nase, sodass die Dynamik der Geschichte an sich, sowohl der Figuren immer weiter ging und es, bis auf das Ende, nirgendwo stagnierte. Das Tempo bleibt mit einem angenehmen Zug bestehen, ohne an einer Stelle zu hetzen. 
 
Man wird es sich denken können: Es liegt alles am Ende. Hier muss ich sagen, ich wusste, was kommt. Oder ich habe es mir ab dem ersten Drittel  so gedacht; dann irgendwann hatte ich leise Zweifel, aber schließlich war ich mir sehr sicher, dass ich richtig liege. (Ich lag richtig. ;)) 
 
Aber trotz alle dem macht die Geschichte Spaß und der Autor hat es immerhin geschafft mich kurz zweifeln zu lassen. Allein dafür gibt es Kudos. ^^
 
Fazit:
 
Ich mochte das Buch aufgrund der sich langsam aufbauenden Spannung zu Beginn; dem Schreibstil, der Dialoge und vor allem wegen der großartigen Atmosphäre. Das Ende war ein Bonus, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Das letzte Drittel des Buches las sich rückblickend eher zäh. Den Show-Down hätte man meiner Meinung nach um ein gutes Stück kürzen können. Alles in allem hat man hier eine reizvolle Geschichte.   Es ist eine menschliche Tragödie, verpackt in einen spannenden und nachdenklichen Thriller. 
Den reißerischen Untertitel: Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum, hätte man allerdings weglassen können. Diese Art von Marketing-Polemik braucht es nicht. 
 
 
 
 
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review 2017-08-09 09:54
Mittelmäßiges philosophisches Pallaver
Lila oder ein Versuch über Moral - Robert M. Pirsig,Hans Heinrich Wellmann

Tja was soll ich Euch erzählen? Hüte Dich vor Fortsetzungen, denn sie könnten einfach nur das schale, aufgewärmte Gericht vom letzten Mal sein. Genau das trifft auf dieses Buch zu, es hat sehr wenig mit  Moral zu tun und nervt aus mehreren Gründen massiv.

1. Redundanz: Der Autor Pirisg bzw. sein Alter Ego-Phaidros versteigt sich, anstatt ein neues Gedankengebäude für  Moral zu entwickeln, noch immer in ewig denselben Qualitätsdefinitionen wie in Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten - er  führt sie nur ein bisschen weiter aus, das hätte er aber auch noch in 2 zusätzlichen Kapiteln in Zen machen können.  

2. Ungenauigkeit: Er definiert mitunter sehr salopp und ungenau überheblich aus der Sicht eines überlegenen Amerikaners  vor allem wenn er auf den "europäischen Lebensstil" runterhauen kann.  Er meint viktorianisch, puritanisch, neurreich wenn er europäisch sagt.

"Jedesmal, wenn er herkam, spürte er wie die Menschen förmlicher und unpersönlicher wurden und gerissener. Ausbeuterischer. Europäischer. Und kleinlicher, weniger großzügig."

Pirsig hat einen Knall - den typischen Turbokapitalismus der Republikaner haben die Amis ganz autonom aus den österreichischen Theorien von Hayek entwickelt, das hat nix mit europäischen Werten seit 1945 zu tun.  Ist schon komisch, da definiert er sich zuerst über Qualität und Werte einen Wolf, und dann ist er bei dem Wort europäisch dermaßen schlampig, vor allem weil er eine Ohrfeige mitten ins Gesicht eines jeden modernen Europäers klatscht.

3. Präpotenz: Redet der Autor in der Figur des Phaidros über Moral und Gesellschaft, wird er präpotent teilweise sogar größenwahnsinnig. In Zen konnte man das noch nachvollziehen, da er ja verrückt wurde und durch eine Katharsis ging, nach der er sich selbst an den Haaren aus seinem eigenen Sumpf zog. In diesem Roman ist Phaidros jedoch geheilt und der unagenehme onkelhafte Erklärbär vom Typ mainsplainender Oberlehrer, der sogar meint, ein geisteskrankes junges Mädchen heilen zu können, das er natürlich vorher gebumst und ausgenutzt hat. Wäre spannend, ein Buch aus ihrer Perspektive zu lesen.  

4. Timing: Die falschen Thesen zur falschen Zeit.  In einer Zeit, in der jegliche Aufklärung  und Wissenschaft quasi jeder Beruf wie Arzt, Journalist, jeder Naturwissenschaftler grad von pöbelnden Gehirnakrobaten, die in der Schule nicht mal 1 und 1 zusammenzählen konnten, schlichtweg als Systemtrottlen, Lügner und Betrüger in den Sozialen Medien derart grossflächig vernadert werden, dass die Bevölkerung diese Berufe bereits verachtet, giesst ein Buch, das sich philosophisch kritisch mit Technokratie, Positivismus und Empirismus in der Wissenschaft der 80er und 90er Jahre auseinandersetzt, natürlich komplett sinnloserweise Öl ins Feuer. Erstens weil sich die Wissenschaft schon längst gewandelt hat. Ja das haben wir nämlich nun davon, dass Wisssenschaftler der 3. Generation in einem holistischen, ganzheitlichen Ansatz nicht in ihrem Fachgebiet geblieben sind, sondern sich mit ihrem Fachwissen auch in fremde Gebiete begeben haben.  Phaidros schwurbelt was von Menschenverstand gegen empirische Wissenschaft in seiner Postivismuskritik - in einer Zeit in der die Aufklärung vielerorts wieder negiert wird von Eso-Freaks, Flacherdlern, Impfkritikern, Chemtrailern..."

In einer Zeit in der sich jeder Depp seine Individualempirie zusammenschustert (ich kenne da aber jemanden...), glauben auch Krethi und Plethi ohne Schulabschluss, mit Diplom von der youtubeUniversität und ohne Verständnis von wissenschaftlichen Theorien, sich irgendwas von einer flachen Erde oder einem Zusammenhang zwischen Impfen und Autismus ...... zusammenzuschwurbeln zu koennen.  Plötzlich sind alle empirischen Aussagen, die bereits mit 90-99,9%iger Wahrscheinlichkeit bewiesen wurden, alles graue Theorie und gleichbedeutend mit jeder anderen Schwachsinnstheorie, die sie sich in ihrer Paranioa gegenüber Fachleuten aus ihren Fingern gesogen haben. Und das nur, weil die Wissenschaft nie 100%ige Annahmen trifft - nicht mal bei der Schwerkraft ;-).

Wenn ich das Wort Haus- oder Menschenverstand oder Bauchdenken, mehr fühlen denn Denken, mehr Spiritualität gegenüber Wissenschaft heutzutage schon höre, die der Autor auch mitunter propagiert (selbstverständlich  fundierter auf der Basis von wissenschaftlich philosophischen Methoden) geht mir sprichwörtlich das Geimpfte auf (sagt man so auf österreichisch man könnte aber auch sagen,... geht mir ein Impfschaden auf).

Somit ist das Buch, auch wenn der Autor es zwar gut argumentiert hat, aber in ein paar Punkten  sowas von falsch liegt, Wasser auf die Mühlen der aufklärungskritischen Deppen von heute.

Ein paar Aussagen zur dynamischen vs. statischen Qualität und zur Wissenschaft und auch zu den Nazis habe ich dennoch sehr gut gefunden.


Fazit: Ich mag zwar die wissenschaftliche Art des Autors, die Welt zu sehen, zu analysieren, zu katalogisieren und zu strukturieren. Leider  kommt dabei Pirsig vom Hundertsten ins Tausendste, diese gedankliche Reise war nur mäßiig spannend und führte bedauerlicherweise ins NIRWANA der Mittelmäßigkeit.

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review 2017-03-14 17:52
Und Gott sprach: Du musst mir helfen! (Die Jakob-Jakobi-Bücher, Band 3) - Hans Rath

Und dies ist die Geschichte

Jakob Jakobi hat sein leben wieder aufgenommen, das normale Leben den der Teufel hat geschworen das er sich nie mehr blicken lässt, das er Jakob in Zukunft in Ruhe lässt und so liess es sich doch wieder gut Leben. Seine Praxis läuft, mit Ellen kommt er soweit klar und alles scheint in Ordnung zu sein, bis er den vermeintlich verstorbenen Gott, alias Abel Baumen im Bus vorbei fahren sieht. Anscheinend hat er die bevorstehenden Ferien, mehr als gedacht, nötig. Doch alles kommt anders, denn er hat sich das nicht nur eingebildet, denn Abel Baumann steht plötzlich vor ihm und hat natürlich einen Plan den er verwirklichen will und dazu braucht er Jakob. Der scheint aber gar nicht begeistert zu sein. Doch wie es schon das letzte mal war, sieht er bald ein das es vielleicht nicht ganz einfach werden wird, sich gegen Gottes Plan zu stellen, ihn zum neuen Messias zu machen. Doch versuchen kann man es ja mal…

 

Er nickt. „Das stimmt. Aber wir reden ja schon die ganze Zeit darüber. ich vermute, du ahnst bereits, was auf dich zukommt.“ „Nein. ich habe keinen blassen Schimmer“, sage ich und beisse in mein Croissant. Er sieht mir in die Augen und nicht ernst. „Gut. Dann werde ich es dir jetzt sagen. Jakob Jakobi. ich, der Herr, dein Gott, habe dich auserwählt, den Menschen eine frohe Botschaft zu bringen. Sag ihnen, dass…“ Er unterbricht sich, weil er sieht, dass ich rot anlaufe.

S. 42 – Gott – alias Abel Baumann und Jakob

 

 

Die Geschichte

Die Geschichte um Jakob und den lieben Gott war für ich, so, eine neue Idee und ich fand die auch wirklich toll umgesetzt. Viel Humor, viel Philosophie ohne blasphemisch zu werden. Mir tut es wirklich leid das diese Trilogie zu Ende ist. Die ganze Geschichte, also alle 3 Bücher, wirklich sinnvoll und intelligent umgesetzt und alles ist gut nachvollziehbar.

Der Schreibstil von Hans Rath mag ich sehr, es ist einfach und flüssig zu lesen.

 

 

Schnickschnack findet man nicht, darauf verzichtet er und bleibt lieber direkt und ehrlich ohne den Humor zu verlieren und vor allem spickt er die Geschichte immer wieder mit Begebenheiten die einen dazu anregen nach zu denken oder auch schon man ein Aha-Erlebnis auszulösen.

 

Der Schluss ist auch dieses mal wieder toll. Es ist ein Schluss doch alles ist offen, denn es geht nicht darum zu einem Schluss zu kommen sondern den Weg dahin.

 

 

Prota- und Antagonisten & Co

Hach, Jakob Jakobi ist mir seit der ersten Seite des ersten Bandes ans Herz gewachsen. Er ist so ein lieber, humorvoller und offener Mensch. Er hilft gerne aber hat auch eine leicht naive Ader. Aber ich denke, er ist sicher der Typ Mensch den man gerne zum Freund haben möchte. Also meiner wär er sicher.

 

Aber auch Gott, Abel Baumann oder der Teufel, Anton Auerbach, sind einfach sehr sympathisch. Ja wirklich, der Teufel ist auch nur ein Mensch *gg* Alle haben sie ihre Eigenschaften, jeder ist speziell auf seine Art und Herr Rath schaffte es wirklich mir alle teilnehmenden Charaktere ans Herz zu schreiben.

 

Wie immer machen alle Charaktere Entwicklungen durch, das find ich an diesen Büchern einfach toll. Der eine vielleicht etwas weniger. Aber es geht ja eigentlich um Jakob und auch er verändert sich, macht eine Wandlung durch auch wenn sich immer wieder versucht dagegen zu wehren. Aber schlussendlich lässt er diese Veränderung zu und merkt das es eigentlich genau richtig ist.

 

Ja, man leidet auch mal kurz mit, man lacht und geht durch all die Emotionen mit und manchmal könnte man ihn auch mal kurz durchschütteln, würde er vor einem stehen. Ja, das kommt in diesem Teil doch das ein oder andere mal vor. Und find es immer wieder toll wie es dem Autor gelingt mit den Emotionen zu spielen.

 

Klar gibt es auch ein bisschen Hintergrund wissen zu den einzelnen Nebenfiguren, denn man will ja wissen warum sie da im Leben stehen wo sie es grade tun, aber all zu sehr ausgelegt wird das natürlich nicht. Das brauchst auch nicht.

 

 

Die Sache mit dem Text

Das Buch ist im Blocksatz geschrieben und wirkt für mich unterstützend das ich es gut lesen kann wie das angenehme Schriftbild eben auch aber natürlich ist der Schreibstil von Hans Rath wirklich toll, denn man rauscht nur so durch die Seiten und die Kapitellängen sind einfach optimal und es ist wirklich nicht schwierig zu lesen. Vom Stil her ist es wie ein Buch für zwischendurch, nur mit einem philosophischem Touch. Was mir persönlich wirklich gut gefällt. Vom Schwierigkeitsgrad könnte es sogar ein Jugendlicher lesen, was ich nicht mal verkehrt fände. Denn auch Jugendliche könnten sogar was draus lernen. Also wenn du leichte Lektüre mit Anspruch gerne liest, Humor und philosophische Ansätzen gegenüber nicht abgeneigt bist, dann kann ich dir die Trilogie natürlich herzlichst empfehlen.

 

Abel schüttelt den Kopf. “ Nein, nein. Die Leute können sich ja kaum noch was merken. Also habe ich versucht, alles extrem zu verschlanken.“ „Heisst das, es sind jetzt weniger als zehn Gebote?“ Abel nicht. „Allerdings. du wirst staunen.“ „Du hast es in fünf Geboten geschafft“. rate ich.  Er lächelt stolz. “ Viel besser. Es gibt jetzt nur noch ein einziges Gebot“. „Nur ein Gebot? Jetzt bin ich gespannt. Wie lautet es?“ „Du sollst nicht gleichgültig sein“. antwortet Abel.

S. 236 – Gott, alias Abel Baumann und Jakob

 

 

Und sonst noch

Das Cover passt natürlich zu den anderen beiden teilen. Ich mag die gezeichneten Cover wirklich sehr gerne. Der Titel passt natürlich auch hervorragend und passt ebenso zu den ersten beiden Büchern.

 

Nun, ich hab das Buch in 4 Tage gelesen, und das will ja was heissen, ja, es konnte mich fesseln und bin traurig das es nun zu Ende ist. Denn die Geschichte fand ich wirklich toll und darum hab ich so lange gewartet bis ich den letzten teil nun gelesen habe, denn eigentlich hätte ich noch viel mehr Zeit mit Jakob und Abel verbracht.

 

Ich mag den Schreibstil von Hans Rath und bin gespannt was in Zukunft noch von ihm kommen wird. Ich werde mir aber schon mal die älteren Buch ansehen vielleicht ist da ja auch noch was dabei das mich so gut unterhalten kann wie die Jakob-Jakobi-Bücher.

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review 2017-02-04 16:02
Unfortunately more important than ever.
Die Philosophie in Star Trek (German Edition) - Olivia Vieweg,Klaus Vieweg

This was a very enjoyable read - and I normally do not read books about philosophy.

 

In this book, the author succeeded in not making it too dry to digest.

He tied enough scenes from TOS into the chapters to make a solid connection between philosophers like Hegel, Nietzsche, Constant and Kant and Gene Roddenberry's personal convictions.

 

I did not really care much for the cartoon - they did not serve any purpose in my opinion -  the lady who did them has the same surname as the author, so there you go.

 

But all in all it was surprisingly entertaining and it drove home the simplicity of morals.

 

As I said, it felt more poignant in the current situation.

 

Seems we haven't learnt much since the 1960ies, so Roddenberry's ideals are still far from "normal" - we still have to strive to reach them. And fall short too often as a species.

 

And now I sound all maudlin - I should stay away from Twitter for some time I suppose...

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