Inhaltsangabe
Zwei Schwestern. Die eine kämpft für die Freiheit. Die andere für die Liebe.
Zwei Schwestern im von den Deutschen besetzten Frankreich: Während Vianne ums Überleben ihrer Familie kämpft, schließt sich die jüngere Isabelle der Résistance an und sucht die Freiheit auf dem Pfad der Nachtigall, einem geheimen Fluchtweg über die Pyrenäen. Doch wie weit darf man gehen, um zu überleben? Und wie kann man die schützen, die man liebt?
Meine Meinung
Ich muss sagen, dass ich an dieses Buch gar nicht mit so großen Erwartungen herangegangen bin. Kristin Hannah konnte mich zwar schon mit zwei ihrer Romane begeistern und zu Tränen rühren, aber es gab auch zwei Bücher, die mich nicht packen konnten. Somit war es eine 50/50 Chance.
Womit das Buch allerdings von Anfang an punkten konnte, ist das Cover.
Wow!
Bei Romanen überzeugen mich immer mehr schlichte weiße Cover mit einem tollen farbigen Eyecatcher. Bekommt einen besonderen Platz in meiner Büchergalerie.
Gespannt war ich auf die beiden sehr unterschiedlichen Schwestern, die Darstellung der Kriegszeit und auf Emotionen. Bei dieser Thematik dürfen diese bei mir einfach nicht fehlen.
Vianne und ihre jüngere Schwester wurden sehr detailliert beschrieben. Im Verlauf des Buches kann man sich tatsächlich in beide sehr gut hineinversetzen. Vianne, die ältere und reifere, die ihre Familie beschützen will und demnach den Weg der Anpassung wählt, um diese schreckliche Zeit zu überleben.
Und Isabelle, bei der mir sofort die Wörter Freigeist und Wirbelwind in den Kopf kommen. Alleinstehend und mit dem Willen sich gegen die Deutschen zur Wehr zu setzen, verfolgt sie natürlich einen ganz anderen Weg, als ihre Schwester, den Weg des Widerstandes. Erschien sie mir anfänglich sehr naiv, ist ihre Entwicklung in der Geschichte erstaunlich.
Zwischenzeitlich kam die Frage auf, welchen Weg ich eingeschlagen hätte. Schnell wird klar, dass man dies nicht sagen kann. Mit einer Familie im Hintergrund würde man Vianne folgen, als junge Alleinstehende Frau wohl eher die mutigen und riskanten Aktionen von Isabelle.
Das Kriegsgeschehen erleben wir in diesem Buch in Frankreich. Ein Land, welches ich noch nie genau unter die Lupe genommen habe. Kristin Hannah hat das Land gekonnt dargestellt. Die Sorgen und Nöte während der Zeit des Krieges hervorragend zur Schau gestellt. Für mich waren viele Situationen erschreckend. Bereits vor aktiven Handlungen der Deutschen wurde sichtbar in welche Richtung es sich entwickeln wird. Man hat wirklich mitgefiebert und mitgehofft.
Das Lesen war durchweg eine Sogwirkung. Mit dem Schreibstil, dem Aufbau und den verschiedenen, detailgetreuen Darstellungen konnte mich die Autorin schon in ihren anderen Büchern begeistern. Hier noch einen Ticken mehr als sonst. So schnell habe ich schon lange kein 600 Seiten Buch mehr gelesen.
Durch ständige Perspektivwechsel kommt man als Leser in diesen „nur noch ein Kapitel-Modus“ und es klappt einfach nicht.
Wer gern Bücher liest, die auf zwei Zeitebenen spielen, ist hier auch gut bedient. Denn es gibt einen geheimnisvollen Strang in der Gegenwart, der in Aussicht stellt, dass eine der Schwestern überlebt hat.
Da ich euch Lesern nicht viel mehr von der Story verraten möchte, komme ich noch zu meinem Highlight bei dieser Geschichte. Bereits am Anfang habe ich erwähnt, dass mir Emotionen unheimlich wichtig sind.
Puh, bei wem hier keine Tränen fließen, der konnte nicht in die Geschichte abtauchen. Immer wieder gibt es Momente, da kullern einige Tränen bereits im Verlauf der Geschichte. Die letzten 120 Seiten allerdings waren schon fast nicht zu ertragen. Da kann ich das Tränenkullern ganz schnell in Tränenfließen umbenennen. Ich war selten so ergriffen von einer Geschichte. Es ist am Ende alles rund und als Leser ist man fast glücklich, wenn man das Buch zuklappt, um erst einmal wieder zu Atem zu kommen. Solche Emotionen machen es möglich eine Geschichte im Kopf zu behalten. Hier bin ich mir sehr sicher, dass ich mich an viele herzzerreißende Momente erinnern werde.
Viele Leser sind keine Fans von Buchverfilmungen, aber diese Geschichte kann ich mir sehr gut in bewegten Bildern vorstellen.
Mein Fazit
Eine Geschichte zu Zeiten des zweiten Weltkrieges, bei der vor allem den Frauen eine besondere Rolle zugeschrieben wurde und welche mir einfach den Atem und viele Tränen geraubt hat. Sowohl Frauen, als auch Männer sollten dieses Buch lesen, um ein Bild zu bekommen, welches so schnell nicht mehr loslässt.