Nach dem College lebte die Autorin Katherine Arden drei Jahre in Vermont und zwei Jahre in Moskau. Kein Wunder, dass sie irgendwann genug von kalten Temperaturen hatte. Sie zog nach Hawaii, arbeitete auf einer Farm und wohnte in einem Zelt am Strand. Eine Farm weiter lebte ein 5-jähriges Mädchen. Sie hieß Vasilisa und war der letzte Funken Inspiration, der Arden fehlte, um endlich das Buch zu schreiben, das ihr im Kopf herumspukte. Dort, unter Palmen, entwickelte sie die Idee für die „Winternight Trilogy“ – die Ironie blieb ihr sicher nicht verborgen. Die ersten beiden Bände „The Bear and the Nightingale“ und „The Girl in the Tower” erschienen 2017 recht kurz nacheinander. Auf das Finale „The Winter of the Witch“ mussten Leser_innen, mich eingeschlossen, länger warten. Es erschien im Januar 2019.
Der Bär ist frei. Alle Mühen, die Vasja auf sich nahm, um seinen Einfluss auf die Sterblichen zu schwächen, sind vergebens, solange seine Einflüsterungen die Herzen der Menschen verführen. Er muss wieder angekettet werden, bevor er seine finsteren Pläne in die Tat umsetzen kann. Allein wird es Vasja nicht gelingen. Erneut braucht sie die Hilfe des Winterkönigs. Leider zahlte Morozko einen hohen Preis dafür, dass er Vasjas Leben rettete – erst in dem Flammenmeer, das Moskau zu verschlingen drohte, dann vor dem wütenden Mob, der sie als Hexe brennen sehen wollte. Er wurde im süßen Vergessen seiner Vergangenheit eingesperrt. Vasja muss ihn erwecken. Ihre Magie öffnet ihr die Pforte zu einem Ort, an dem weder Zeit noch Raum existieren. In Mitternacht lüftet sie das Geheimnis ihrer Wurzeln und findet unerwartete Verbündete. Doch ihr größter Kampf steht ihr noch bevor. Das Schicksal ihres Volkes ruht auf ihren Schultern. Wird sie sich dieser Bürde als würdig erweisen?
Ich lernte Vasilisa Petrovna am Tag ihrer Geburt kennen. Ich sah sie aufwachsen; von einem frechen, ungestümen Mädchen zu einer leidenschaftlichen, mutigen jungen Frau reifen. In „The Winter of the Witch“ überschreitet diese junge Frau die Schwelle zum Erwachsensein. Diese persönliche Entwicklung der Protagonistin ist meiner Ansicht nach das wahre Abenteuer der „Winternight Trilogy“. All die Magie, all die Prüfungen, die Vasja meistern musste, dienten als Meilensteine, die sie auf die Ereignisse des finalen Bandes der Trilogie vorbereiteten und sie letztendlich dazu befähigen, sich selbst zu akzeptieren und ihrer Rolle als Heldin gerecht zu werden. Deshalb empfinde ich „The Winter of the Witch“ als würdigen Abschluss ihrer Geschichte. Es ist ein düsteres Finale, das Vasja ihrer kindlichen Unschuld beraubt, sie allerdings auch lehrt, das Wesen der Welt anzunehmen und zu verstehen, dass Dualität eine simplifizierende Illusion ist. Die Realität besteht aus Grautönen und Ambivalenz lebt in uns allen. Gut und Böse bedingen einander. Diese Wechselwirkung verkörpern der Bär und der Winterkönig. Einzeln erscheinen sie wie gegensätzliche Pole – doch zusammen ergänzen sie sich. Sie sind eins, die zwei Gesichter der Menschheit: Chaos und Zerstörung, Güte und Liebe. Darum erzeugen beide Märchengestalten eine Resonanz in Vasja. Um ihre Identität zu entwickeln und ihr Volk zu schützen, muss sie beide Facetten als Teil ihrer selbst umarmen. Erkennt ihr, wie viel philosophische Tiefe folglich in „The Winter of the Witch“ verborgen ist? Der Trilogieabschluss qualifiziert sich erneut zweifellos als Märchen. Katherine Arden überzeugte mich mit der bezaubernden, träumerischen Atmosphäre des Buches, die sich vor allem in Mitternacht entfaltet. Mitternacht ist das atemberaubende Reich der Lady Mitternacht, ein magisches, beängstigendes Land, in dem Morozko in einer Blase der Vergangenheit gefangen ist. Vasja muss ihn finden und seine Erinnerungen entzünden. Es überraschte mich, dass sie während dieser Mission beiläufig das Geheimnis ihrer Herkunft lüftet. Ich hatte angenommen, dass dies der Kern des dritten Bandes sein würde. Ich kämpfte etwas mit der daraus resultierenden enttäuschten Erwartungshaltung, bin mittlerweile jedoch der Meinung, dass ihre Wurzeln absichtlich eine kleine Rolle spielen. Vasja ist wie sie ist aufgrund ihrer Erfahrungen, nicht aufgrund ihrer Vorfahren. Ardens Entscheidung, ihre Wurzeln lediglich als Nebenhandlungslinie zu thematisieren, unterstützt den Fokus auf ihre Entwicklung. So sehr mich Vasjas Wachstum begeistert, ich muss gestehen, dass der inhaltliche Verlauf von „The Winter of the Witch“ nicht mehr dieselbe mühelose Eleganz aufweist wie die Vorgängerbände. Ich fand es unruhig getaktet; es ist ein ständiges Hin und Her, in dem die Protagonistin von A nach B und wieder zurück reist. Dennoch mochte ich den Höhepunkt, die finale Schlacht, die ein wundervolles Symbol für das zukünftig vereinte Russland darstellt – in spiritueller wie in physischer Hinsicht.
Direkt nach der Lektüre von „The Winter of the Witch“ stellte ich widerstrebend fest, dass ich nicht denselben Zauber empfunden hatte. Ich schämte mich fast ein bisschen. Ich vermutete erst, es läge daran, dass ich Katherine Ardens Setting bereits kannte und wenig Raum für Überraschungen übriggeblieben war. Nun habe ich das Buch fröhlich seziert und entwickelte eine andere Theorie. Ich glaube, das Finale der „Winternight Trilogy“ konnte gar nicht denselben Zauber erzeugen. In diesem Buch geht es um das endgültige Erwachsenwerden der Protagonistin. Erwachsen zu sein bedeutet, kindliche Fantasien hinter sich zu lassen und die Welt so zu sehen, wie sie ist, sich Verpflichtungen zu stellen und das Richtige zu tun. Zauber hat da keinen Platz. Ich denke, das ist es, was Katherine Arden illustrieren wollte: die Verluste und Gewinne des Heranwachsens. Daher habe ich meine Bewertung von „The Winter of the Witch“ nachträglich hochgestuft. Arden mag mich nicht mehr im gleichen Maße bezaubert haben, doch dafür zeigte sie mir ihr ganzes Talent als Autorin. Sie schenkte mir ein fabelhaftes, reifes Buch voller Weisheit.
Thanks to MLK Day, this weekend will be a three-day weekend for me. In a lot of ways it affords me an opportunity similar to that of Labor Day, in tat it's a break early enough in the semester that I don't have a whole lot of accumulated assignments to grade. And while I'm recording a couple of interviews later today, those will be my last for the month. So for the most part, I have an opportunity for lots of self-directed reading in the days ahead.
While I'm thinking of taking advantage of it by reading a Ross Macdonald novel, I will likely use the time to tackle the David Glantz book that is awaiting my review. This was one of those reviewing plums that was too tempting to pass up, especially as I have been preparing to delve into Glantz's body of work in order to fill one of the most glaring gaps in my understanding of the Second World War. That being said, starting with Glantz is in a lot of ways like teaching yourself to swim by jumping into a fast-moving river, as his books are dense with detail and with very little context provided. He's far from the most reader-friendly author (especially for the novice), but I've committed to reviewing his book so I'll need to read it sometime soon.
Soviet Milk follows the life of an unnamed doctor in Soviet governed Latvia. Her narration is interspersed with that of her daughter, also unnamed. The story follows the mother’s battle with depression and her enforced exile to the Latvian countryside by the Government and the daughter’s struggle to show her mother reasons for living.
This is a short novel, and like all Peirene books, one that can easily be read in a couple of hours. Also like other Peirene books it is a no less effective and impacting because of its short size. The prose pulls the reader into the story, transporting them to an easily imagined Soviet run Latvia. There is a bleakness to the tale, one interspersed with the hope of youth, the sense of change that can be felt in the air as the younger woman grows. As she ages she comes to quietly question the norm of communist rule, seeking out renegades and those fighting the system without even realising it. Her mother, conversely, was once one of those who questioned the system but has now come to feel freedom from it will never been obtained.
The writing is descriptive yet paired down. There is a detachment from the narrative due to the lack of names, but yet that too lends an intimacy to the tale.
This is by no means a cheery story, however, the development of the relationship between the mother and daughter lifts the gloom, in a realistic, understated way.
Each time I read a Peirene novel I’m introduced to literature I would not usually have access to. It is eye-opening, informative and thought-provoking. A worth addition to the Peirene family.
It is possible to write an all-encompassing history of a subject, particularly when that subject is the largest battle in human history? This is the question that Christopher Lawrence's mammoth book on the battle of Kursk seeks to address. It is a massive tome of a book, coming in at a little under 1700 pages of multi-columned text generously supplemented by maps and statistical tables, all of which reflect the nearly quarter-century of labor the author and his associates put into compiling every available bit of data. This Lawrence then employs to parse the chaotic events of July and August 1943 in order to construct a comprehensive description of the battle. This is no small feat, and on its own deserves respect.
Lawrence's efforts are tinged with a degree of irony, for one of the points that emerges early on is that, for all its scale, the battle was in some respects anticlimactic. As he explains, the battle of Stalingrad forced a fundamental reconsideration of Germany's strategic goals on the Eastern Front, as it was uncomfortably apparent that with the destruction of the Sixth Army Germany no longer had the forces necessary to defeat the Soviet Union. With the prospect of a second front in France looming, German planners knew that 1943 would be the last year in which they could design a campaign without worrying about splitting finite resources with their comrades in the west. Yet the best that could be hoped for now was a stabilization of the front and consolidation of Germany's gains. An outright Soviet defeat was simply not possible anymore.
The strained German resources helped determine Germany's focus on the Kursk salient, as collapsing it would help the Germans to consolidate their lines. This was also obvious to Soviet leaders, who began concentrating their forces in the area as well. Thus when the Germans launched their offensive on July 5, their territorial gains were not followed up by the breakthrough that had characterized previous Wehrmacht offensives. Moreover, once the Soviets counter-attacked a week later, it was the German armies which suffered massive casualties and which were forced to retreat, signalling an end to the last major strategic offensive on the Eastern Front and the surrendering of the initiative to the Soviets.
Lawrence relates this in a book rich with detail. While incorporating the strategic dimension and quoting freely from personal accounts collected in the decades that followed the war, his focus is primarily operational, as he recounts the movement of units and their engagement in combat. Nor is his account focused on the ground war along, as his chapters on the fighting in the skies above explain the impact of the air campaign upon the battle for both sides. Throughout he engages in asides that offer brief biographical portraits of the main figures and consideration of longstanding issues about the weapons and their roles in deciding victory. Though the sheer mass of it can be daunting, this is an absolute must-read for anyone with a desire to learn about this battle in nearly every detail, with an analysis of the fighting that will factor into every subsequent study of the conflict. Just be sure to lift it with your legs.