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review 2016-12-06 10:09
Eine Welt modernen Zaubers
Cinder - Marissa Meyer

Ein metallener Fuß, eine metallene Hand, Chips und Drähte unter ihrer Haut – Cinder ist ein Cyborg. Glaubt man der Gesellschaft, ist sie wertlos, weil sie kein richtiger Mensch mehr ist. Ihre Stiefmutter Adri teilt diese Meinung. Jeden Tag lässt sie Cinder spüren, dass die Vormundschaft für sie eine Belastung ist, während sie ihre leiblichen Töchter nach Strich und Faden verwöhnt. Ihr Repertoire neuer Schikanen ist endlos. Dankbar für jede Gelegenheit, Adri zu entkommen, verbringt Cinder den Großteil ihrer Zeit in ihrem kleinen Laden auf dem Markt in Neu-Beijing. Sie nutzt ihr beachtliches Talent als Mechanikerin, um hier etwas Geld zu verdienen. Nie hätte sie angenommen, dass ihr tadelloser Ruf bis in den Palast reichen könnte. Sie fällt fast in Ohnmacht, als eines Tages Kronprinz Kai vor ihr steht und sie bittet, seine beschädigte Androidin zu reparieren. Schon bald könnte aus dem Prinzen der neue Kaiser des Eastern Commonwealth werden, denn sein Vater, Kaiser Rikan, liegt im Sterben, infiziert von der Seuche, die bereits Tausende seiner Untertanen dahinraffte. Cinder nimmt den royalen Auftrag an, unwissend, dass sie damit eine Lawine interstellaren Ausmaßes lostritt. Denn in Cinders verschütteter Vergangenheit liegen Geheimnisse, von denen sie nichts ahnt. Geheimnisse, die nicht nur ihr Leben, sondern auch die Beziehungen zu Luna, dem Königreich des Mondes und somit die Zukunft der gesamten Erde bedrohen. Cinder mag kein richtiger Mensch mehr sein. Aber wertlos ist sie nicht.

 

„Cinder“ ist erfreulicherweise keine schnöde Nacherzählung. Es ist eine gelungene, originelle und überzeugende Variation von „Aschenputtel“, die viele frische Ideen beinhaltet. Zwar bedient sich Marissa Meyer der Grundstruktur des alten Märchens und involviert ein paar Szenen, die definitiv Wiedererkennungswert aufweisen, doch der Reihenauftakt der „Lunar Chronicles“ ist unumstritten eine eigenständige Geschichte. Während „Aschenputtel“ lediglich ein (traumhaftes) Einzelschicksal schildert, weitet Meyer diesen engen Rahmen aus, ohne ihre liebenswerte Protagonistin Cinder aus den Augen zu verlieren. Sie entfaltet ein ganzes Universum um Cinder herum und konstruiert eine Welt, die mich wirklich faszinierte. Das Buch spielt im Jahr 126 der dritten Ära, die mit dem Ende des Vierten Weltkriegs begann. Der dargestellte technische Fortschritt ist glaubhaft; schon heute arbeiten Wissenschaftler fieberhaft an der Entwicklung künstlicher Intelligenz und die medizinischen Erfolge im Bereich der Prothetik lassen darauf hoffen, dass eines Tages niemand mehr mit dem Verlust eines Körperteils leben muss. Androide und Cyborgs sind in der Zukunft dementsprechend durchaus vorstellbar. Ebenso denkbar sind ein Dritter und Vierter Weltkrieg, die die Menschheit zwingen, das globale Zusammenleben sowie die globale politische Struktur neu zu ordnen. Die Konsequenzen dieses verheerenden Krieges zeichnet Marissa Meyer meiner Ansicht nach recht optimistisch. Die Weltbevölkerung lernte aus ihren Fehlern und lebt in Frieden – ein netter Gedanke, den ich zu schätzen wusste, aber leider einfach nicht glauben kann. Vielleicht bin ich zu zynisch. Dennoch beeindruckte mich Meyer, indem sie deutlich herausarbeitete, dass die Erde trotz des allgemeinen Friedens kein utopisches Paradies ist. Cinders Leben ist hart, weil sie als Cyborg ständigen Anfeindungen ausgesetzt ist. Ihre Heimat Neu-Beijing ist rettungslos überfüllt, die Menschen stapeln sich regelrecht übereinander, Armut gedeiht wie ein Krebsgeschwür. Gesellschaft und Wirtschaft sind durch die Seuche, die auch Kaiser Rikan befiel, geschwächt. Die Bedrohung, die von Luna und dessen Königin Levana ausgeht, ist allgegenwärtig, weil die Friedensverhandlungen seit Jahren feststecken und das aggressive Königreich des Mondes die Instabilität der Erde jeder Zeit ausnutzen könnte. Es herrschen längst nicht Friede, Freude, Eierkuchen und genau dieser Aspekt gefiel mir außerordentlich gut. Meyer zeichnet das umfassend realistische Bild einer Welt, die noch immer von Angst und Unsicherheit geprägt ist. Cinders Rolle innerhalb dieser schwierigen globalen Situation empfand ich als überraschend bescheiden. Obwohl sie eindeutig mehr als nur die Mechanikerin von nebenan ist und sich im Verlauf der Handlung herausstellt, dass sie große Verantwortung trägt, rettet sie die Erde nicht innerhalb eines Wimpernschlags im Alleingang. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ihre Geschichte mit diesem ersten Band nicht beendet und die Reihe insgesamt grob fortlaufend sein würde. Ich dachte, die Bände seien in sich abgeschlossen und nur minimal miteinander verknüpft. Da lag ich wohl falsch. Meyer verfolgt den Konflikt zwischen Erde und Luna in den Folgebänden weiter und soweit ich weiß, werde ich auch Cinder wiedertreffen. Es sollte auf der Hand liegen, dass ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen werde.

 

„Cinder“ war ein von Erfolg gekrönter vorsichtiger Vorstoß in die Kategorie der zeitgenössischen Märchenadaptionen. Es freut mich, dass mich das Buch mitreißen und unterhalten konnte, da ich vor der Lektüre doch recht misstrauisch war. Märchen bedeuten mir sehr viel, weil sie meine Kindheit prägten. Ich assoziiere viele wunderschöne Erinnerungen mit ihnen, die ich keinesfalls beschmutzt sehen möchte. Ich bin Marissa Meyer dankbar, dass sie mit der traditionellen Vorlage von „Aschenputtel“ respektvoll umging und etwas vollkommen Neues daraus konzipierte. Die Mischung kreativer, unverbrauchter Ideen und durchdacht eingesetztem, wohlbekanntem Szenenaufbau erreichte mich mühelos und entwickelte eine eigene Dynamik. Vor meinem inneren Auge entrollte sich eine Welt modernen Zaubers und einnehmender Charaktere, in der ich mich sofort kuschlig wohlfühlte. Ich schiele bereits neugierig auf die Fortsetzung „Scarlet“. Wenn Aschenputtel nun ein cooler Cyborg ist, was macht Marissa Meyer dann wohl erst aus „Rotkäppchen“?

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/12/06/marissa-meyer-cinder
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review 2016-11-10 21:55
The Jade Peony (Choy)
The Jade Peony - Wayson Choy

I enjoyed this. It feels as though I took a trip - or rather three trips, since it consists of three linked first-person narratives - into a cultural place I knew nothing about, namely the Chinese community in Vancouver before and during WWII. While the three narratives are from the point of view of children aged 12 or under during their stories, the voices are not nearly as consciously naive as, say, Jack's voice in Room. There are certain omissions in reporting where we're invited to fill in the blanks from an adult point of view (notably the tragic event at the very end of the third narrative) but there's no effort to limit either the vocabulary or the general understanding of the three narrators. I didn't mind this at all: it allowed for a more transparent view of the most interesting aspect of this novel, namely the complexities, contrasts and trials of being either the immigrant generation or the next generation of a racialized group in the early 20th century.

 

To oversimplify: Jook-Liang (only sister) is a girl, therefore very undervalued by her Old China grandmother and sees that her mother is likewise badly undervalued; she finds validation in the warmth and attention of a very elderly disabled male family friend. Jung-Sum (second brother) is adopted from a background of domestic abuse, and grows up idolizing masculine pursuits like boxing, while trying to make himself strong. In the process of taking on a stronger fighter than himself, he discovers male-male attraction. Sek-Lung, third brother, is a sickly child who compensates for his weakness by playing endless war games - the war is on and gruesome stories of hostilities with the Japanese abound even in his circumscribed world; he finds himself both companion and hanger-on to a neighbouring young woman who has a tragic Romeo & Juliet relationship with a young Japanese man. In many ways, the subtitle of the novel might be "finding your comfort where you can". For old Poh-Poh, the grandmother who dominates proceedings during the first two narratives, and even from the grave in the third, the old country culture is the best answer, and she has a talisman of fragility and beauty - the jade peony - that travels to the youngest son and is given as a sort of comfort at the end to the children's mother as she mourns the cruelties of the world - especially to one particular young woman - that cannot be controlled.

 

The characterizations of the various people, both Chinese and those who are foreign to them (the white Canadians and the Japanese) are well drawn and vivid.. There is lots of quotidian incident but (other than the ending) very little drama, though we are made aware of the dreadful pressures of the wartime world - including the beginnings of the Japanese internship - all around them.

 

I understand that the story of the fourth and eldest child (first brother Kiam) subsequently got its own novel, and I fully intend to hunt that one down and read it too.

Very good indeed.

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review 2016-10-27 00:00
Peony in Love
Peony in Love - Lisa See I think this is probably one of those stories you either really like or don't. It sort of reminds me of a fable. The writing is good, but the storyline isn't for me. Women are just property. There's so much tragedy. It made me feel depressed. Sometimes the sad parts in a book give me the feels, but this just made me feel sorry for them and downhearted.
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review 2015-12-21 00:00
The Peony Pavilion: Mudan ting, Second Edition
The Peony Pavilion: Mudan ting, Second Edition - 'Tang Xianzu', 'Xianzu Tang', 'Catherine Swatek' Preface to the Second Edition, by Cyril Birch
Introduction: 'Peony Pavilion' on Stage and in the Study, by Catherine Swatek
A Note on Layout


--The Peony Pavilion: Mudan ting

Index of Aria Patterns
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review 2015-10-07 13:45
Peony in Love - Lisa See

I often tell people that I have found something to like in every genre of music except for Chinese opera ... and yet I have just read a book that is very much about Chinese opera.

Peony is obsessed with an opera called "The Peony Pavilion," which is about a young woman who dies of love and how she is resurrected as a result of it. Peony has long been betrothed in an arranged marriage to someone called Wen Ru, whom she will not meet until her wedding day. She, in the mean while, meets a poet whose name she does not know ... and decides that she is in love with him. Given that she is 16 years old, this is probably not surprising.

She decides that, if she cannot marry her poet, she will die of love ... and, of course, after her death, she discovers that Wen Ru is the poet in question.

The majority of the book is written from the perspective of Peony's afterlife, and depends on an understanding of 16th C. Chinese funerary practices and beliefs. Fortunately, I had read The Ghost Bride already and had a bit of a grounding in this information. From her status as a "hungry ghost," Peony wreaks a kind of loving havoc on Wen Ru's subsequent marriage to her cousin before realizing that she has the power to do a great deal of good.

See created this book based on an actual historical document, The Three Wives' Commentary on The Peony Pavilion, and a great deal of research into female poets and artisans of period in China. Very well done indeed.

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