Seit ich den gleichnamigen Auftakt von Marie Lus neuster Trilogie „The Young Elites” im Mai 2015 voller Begeisterung gelesen habe, fieberte ich der Fortsetzung „The Rose Society“ entgegen. Diese erschien im Oktober 2015, ich versuchte jedoch, mich zurückzuhalten, weil ich wusste, dass das Finale „The Midnight Star“ erst ein Jahr später im Oktober 2016 veröffentlicht würde. Im Mai 2016 hielt ich es nicht länger aus. Ich musste einfach wissen, wie es mit Adelina und den Young Elites weitergeht.
Adelina Amouteru wurde verraten. Familie und Freunde ließen sie im Stich, ihre Verbündeten wandten sich von ihr ab, weil sie ihre ungezügelte Macht fürchten. Adelina schwört, Rache zu nehmen. Begleitet von ihrer kleinen Schwester Violetta flieht sie nach Merroutas, um Kenettras Inquisition unter Teren Santoro zu entkommen und andere malfettos zu finden, die ähnliche Kräfte wie sie selbst besitzen. Sie plant, ihre eigene Gesellschaft von Elites zu gründen und mit ihrer Hilfe sowohl die Inquisition als auch die Dagger Society zu zerschlagen. Sie alle werden büßen für das Leid, das Adelina erdulden musste. Sie alle werden vor ihr zittern. Sie alle werden den Tag bereuen, an dem sie die Weiße Wölfin herausforderten. In ihrem blinden Bestreben nach Macht und Vergeltung bemerkt Adelina nicht, dass ihre Fähigkeiten, die sich von Schmerz und Angst nähren, sie zu verschlingen drohen. Sie verliert die Kontrolle. Die Dunkelheit ist ein Teil ihrer Seele – wird sie sich ihren Einflüsterungen hingeben oder an dem Guten in sich festhalten?
In „The Rose Society“ schildert Marie Lu die Geschichte von Adelinas Fall in die Dunkelheit. Wiederholt lässt sie sich verführen und gibt der unsagbaren Wut in ihrem Herzen nach, um skrupellos ihre Ziele zu erreichen. Adelina kennt keine Bescheidenheit. Adelina will Königin sein, basta. Sie ist überzeugt, dass ihre Macht allein als Anspruch genügt. Wehe, ihr kommt jemand in die Quere. Ihr könnt euch anhand dieser Beschreibung sicher vorstellen, dass es nicht einfach war, Adelina im zweiten Band der Trilogie „The Young Elites” zu ertragen. Ich wusste, dass Marie Lu „The Rose Society“ als das (bisher) düsterste Buch ihrer Karriere bezeichnet. Ich habe damit gerechnet, dass Adelina eine erschreckende Entwicklung durchleben wird; dass sie, berauscht von ihren Fähigkeiten, jegliches Gespür für Anständigkeit bewusst zum Schweigen bringt. Diesen Prozess zu erleben, empfand ich trotzdem als Herausforderung. Ich spürte, dass mir Adelina immer weiter entglitt und meine Verbindung zu ihr bröckelte. Ich wollte mich von ihr abwenden, konnte mich dem Sog der Geschichte aber nicht entziehen. Adelinas moralischer Verfall übte eine morbide Faszination auf mich aus, obwohl die Handlung, die diese Entwicklung einrahmt, meines Erachtens nach etwas holprig und nicht völlig überzeugend geriet. Für mich war es problematisch, Adelinas Pläne ernst zu nehmen, weil sie streng genommen keine Pläne macht. Sie reagiert lediglich, handelt selten vorausschauend und legt sich nicht ein einziges Mal eine längerfristige Strategie zurecht. Marie Lu lässt sie wie ein Blatt im Wind treiben, das mal hierhin, mal dorthin fliegt, ohne selbst Einfluss nehmen zu können. Adelina wird mit Situationen konfrontiert, auf die sie nicht vorbereitet ist und dementsprechend durch impulsive Entscheidungen bewältigen muss. Einzig ihre enormen Fähigkeiten und ihr Wille, erforderlichenfalls Leben zu opfern, erlauben ihr, Erfolge zu verzeichnen. Unterstützt wird sie dabei von ihrer kleinen Schwester Violetta und einem neuen Charakter, dem Elite Magiano. Ich fand ihre jeweiligen Rollen in der Geschichte äußerst interessant, da sie beide auf ihre Art ein Gegengewicht zu Adelinas geballter Negativität darstellen. Violetta agiert als Adelinas zartfühlendes Gewissen, erinnert sie aber stets an das Leid, dem sie unter ihrem grausamen Vater ausgesetzt war. Violettas Gegenwart ist für Adelina eine zweischneidige Klinge, die sie entweder beruhigt oder erzürnt. Sie fühlt sich von Violettas Fähigkeiten bedroht, da sie die einzige ist, die Adelina aufhalten könnte, erkennt jedoch ihr Potential als mächtige Waffe. Ihre Gefühle für ihre kleine Schwester sind widersprüchlich; sie ist hin- und hergerissen zwischen Liebe, Paranoia und eiskalter Berechnung. Magiano hingegen könnte Adelina vor sich selbst retten, wenn sie ihn ließe. Ich war entsetzt, dass sie nicht erkennt, wie gut er ihr tut. Magianos schalkhafte, gutherzige Positivität überfordert sie, weil sie sich nicht erlaubt, ihm völlig zu vertrauen. Stattdessen hält sie an Enzo fest, mit dem sie eine manische, verzehrende Leidenschaft verbindet, die der Düsternis ihrer Seele Nahrung bietet. Magiano würde Licht und Wärme in ihr Leben bringen, aber sie weigert sich, mehr in ihm zu sehen als ein Mittel zum Zweck und entscheidet sich erneut für die Dunkelheit.
Ich fand den ersten Band der Trilogie, „The Young Elites“, besser als die Fortsetzung „The Rose Society“. Nichtsdestotrotz verstehe ich, welche Absicht Marie Lu verfolgte und freue mich nun sehr auf das Finale „The Midnight Star“. Im zweiten Band werden einige Punkte angedeutet, die meine Neugier entfachen und auf einen fulminanten Abschluss hoffen lassen. Ich bin gespannt, ob Lu ihre finstere Antiheldin läutern oder bestrafen möchte. Ich habe noch nicht entschieden, welches Schicksal ich ihr wünsche, befürchte aber, dass es für Adelina bereits zu spät ist.
Für mich ist diese Trilogie reizvoll und lesenswert, weil sie so anders ist. Man trifft im Young Adult – Genre nicht oft auf Antiheld_innen. Selbst wenn ich „The Rose Society“ völlig enttäuschend gefunden hätte, würde ich weiterlesen, um herauszufinden, wie Marie Lu ihre Geschichte beenden wird. Glücklicherweise empfand ich das Buch allerdings als fesselnd und atmosphärisch, voller faszinierender Beziehungen und menschlicher Schattenseiten. Die Düsternis hat einen Namen: Adelina Amouteru.
Da ich gerade in einer sehr, sehr fetten Leseflaute stecke, möchte ich einfach mich von den Büchern befreien, an denen ich schon so lange lese. Daher gibt es jetzt einen kleinen Zwischenbericht auf welche Seite bzw Prozenten ich feststecke und wie ich das Buch bis jetzt finde. Und zum Schluss sage ich euch, welche ich abbrechen werde und wie lange ich daran schon "lese" :)
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Fange ich mal mit dem wohl berühmtesten Buch an - Shades of Grey: Geheimes Verlangen.
Ich befinde mich gerade auf Seite 231 von 601 und ... ja. Ich frage mich ernsthaft, wie so viele Frauen dieses Buch toll finden können. (Ich glaube mittlerweile, dass diese vorher nie einen richtigen Erotika gelesen haben.) Ich möchte nicht abwertend klingen, aber für mich ist das Buch einfach nur ein riesengroßer Witz. Die Hauptprotagonistin geht mir so was von auf den Zünder mit ihren ständigen Kommentaren "Mein Unterbewusstsein schaut mich streng an" und ihr getue, dass sie nicht verstehen kann, warum die Männer auf sie stehen. Es ist einfach viel zu übertrieben. Das Buch hat Potenzial wirklich ... gut zu sein, aber eben nicht so, wie es auf dem Markt ist. (Und wollen wir mal nicht vergessen, dass Mister Christian Grey ein Spielzimmer hat, dass "uterusähnlich" aussieht. Welche Frau wird dabei bitte scharf? Also ich nicht!)
Weiter geht's mit Die Herren von Winterfell aus der Reihe "Das Lied von Eis und Feuer".
Hier habe ich mittlerweile 54% von 100 geschafft. Man merkt, dass sich die ganze Handlung ziemlich hinzieht, aber dadurch wirkt auch alles so authentisch. Es passiert eben nicht alles Schlag auf Schlag und das gefällt mir.
Da ich die erste Staffel von der Serie nun schon kenne, gibt es für mich keine großen Überraschungen bei diesem Buch, außer, dass die Kinder von der Stark-Familie viel, viel jünger sind. Daran muss ich mich einfach noch gewöhnen, aber das hindert eben nicht das Lesevergnügen, wenn ich denn eben mal Lust habe, an diesem Buch weiterzulesen.
(Übrigens würde ich empfehlen die Serie neben dem Lesen des Buches zu schauen, weil man dadurch eher weiß, wie die ganzen Charaktere aussehen. Diese Beschreibungen fehlen mir leider im Buch.)
Kommen wir zu einer meiner Lieblingsautorinnen - Simone Elkeles und ihre neue Trilogie "Nur ein kleiner Sommerflirt".
Bei diesem Buch habe ich mich wirklich schon 14% von 100 erreicht und frage mich, wie ich das nur geschafft habe. Denn leider finde ich die Hauptprotagonistin sehr, sehr arrogant und zickig. Sie ist nur am rum meckern und irgendwie eine viel zu divenhafte Drama-Queen.
Bis jetzt ist noch keine Spannung aufgekommen und ... ich weiß nicht, was mich da noch erwarten wird. Ich bin einfach nur ziemlich enttäuscht, weil ich sonst immer sehr schnell reinkam in die Geschichte und der weibliche Hauptprota eben echt noch nie unsympathisch war. (Und bis jetzt gab es die Kapitel eben auch nur aus der Sicht von der Hauptcharakterin.)
Kommen wir zu Tschick.
Ganze 11% von 100 habe ich so gut wie fast in einem Rutsch durchgelesen und dann ... war's das auch schon. Ich habe das Buch beiseite gelegt und ... ja, dann eben nie wieder geöffnet. Warum auch immer, denn man will wirklich schon sehr, sehr gerne weiterlesen und Maiks Geschichte mit Tschick erfahren.
Wie ich in meinem Theatergeplauder #1 schon geschrieben habe, wollte ich das Buch noch vor der Theaterveranstaltung lesen. Aber dann wurde meine Leseflaute echt so stark, dass ich absolut gar kein Buch mehr angefasst habe. Doch ich möchte diesen Roman wirklich, wirklich sehr gerne lesen, weil mir das Stück so gefallen hat und die Sache mit Tschick ... Ich muss wirklich dieses Buch irgendwie lesen. (Ich glaube, dass ich es jetzt schon jeden ans Herz legen kann. Man muss es gelesen haben!)
Das Buch, dass meiner Mutter gehört, ich aber vor ihr lesen darf lautet: Bedroht von Hans Koppel.
Der Klappentext hat mich so, so, sooo sehr angesprochen, dass ich regelrecht gemerkt habe, wie es mich zu diesem Buch zog. Kurz meine Mutter gefragt, ob ich es lesen darf und dann gleich am ersten Tag 170 Seiten verschlungen. Da ich es aber heute geschafft habe, noch etwas zu lesen, befinde ich mich nun auf Seite 190 von 411. Und kann nur sagen: Als Frau sollte man niemals fremdgehen!
Das Buch lässt sich sehr schnell und gut weglesen, da der Autor knappe Sätze verwendet und nachdem man sich daran gewöhnt hat, ist man gut in der Geschichte drin. Ich finde diesen psychischen Druck echt genial, das dieses Buch ausübt. Man merkt einfach schon langsam, wie "verrückt" der Mann ist und wie sehr die Frau es doch so langsam mit der Angst zu tun bekommt. Ich bin gespannt, wie das noch weitergehen wird mit den Beiden.
"Für 'nen Euro kann ich das Buch mitnehmen!" - und so gelangte "Der kleine Wassermann" zu mir ins Regal.
Da ich noch nie etwas von Ottfried Preußler gelesen habe, dachte ich mir, dass ich mir doch einmal zwei seiner Werke kaufen könnte, als ich sie Spottbillig in dem kleinen Laden entdeckt hatte und ja ... dann musste ich auch sofort mit diesem Kinderbuch beginnen, denn irgendwie hatte mich der kleine Mann ziemlich angeschaut. Tja, da ich es zwar sofort an dem Abend begonnen hatte bin ich noch nicht sehr weit gekommen. Gerade einmal auf Seite 28 von 142 befinde ich mich. Einige werden sich zwar bestimmt fragen, wie ich so ein dünnes - und vor allem ein Kinderbuch! - noch nicht durchlesen konnte, aber mir fehlt einfach die Lust dazu. Irgendwie gefällt mir das Buch auch nicht. Ich weiß nicht warum, aber der kleine Wassermann ist mir unsympathisch. Ich weiß, dass ich das nicht so bewerten kann wie einen Roman für Erwachsene, aber ... ich glaube, dass ich das Buch auch nicht als Kind gemocht hätte. Ich weiß nicht warum, aber ich habe es so im Gefühl. (Trotzdem ist es sehr schön groß geschrieben und lässt sich, wenn ich denn es irgendwann einmal gepackt kriege, an einem Tag locker weglesen.)
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Tja, ihr Lieben. Das war mein kleiner Zwischenbericht und jetzt kommen wir mal zu den Lesedaten.
An Shades of Grey lese ich schon seit dem 08.September 2013 und habe zwischenzeitlich aber auch einige Wochen schon ausgesetzt, weil es mir einfach zu lächerlich war. (Und mir manchmal auch die Lust gefehlt hat jetzt einen "erotischen" Roman zu lesen.) Das Buch möchte ich abbrechen, weil es mich ziemlich demotiviert was das Lesen angeht. (Es ist einfach so ein Beispielbuch für ... schlechte Bücher.)
"Die Herren von Winterfell" lese ich auch schon seit dem 23. September 2013 und kann das Buch nur lesen, wenn ich den Serien-Soundtrack dazu höre. (Und selbst dazu brauche ich irgendwie die Lust mich eben den langatmigen Handlungen hinzugeben. Besonders, weil es manchmal auch Kapitel eben von Charakteren gibt, die ich absolut nicht leiden kann.) Das Buch will ich zur Seite legen, weil ich eben wirklich die Lust dazu brauche mich dieser Welt zu widmen und ... die habe ich gerade wenn, denn mehr für die Serie, als für das Buch.
Wann ich "Nur ein kleiner Sommerflirt" angefangen habe, habe ich leider nirgends festgehalten, aber ich schätze, dass es so Ende September Anfang Oktober nur gewesen sein kann. Bei dem Buch kriege ich schon Bauchschmerzen, wenn ich nur daran denke, es irgendwie wieder anzufangen zu lesen und daher lege ich es auch zur Seite. (Mimimi.)
Zu "Tschick" kann ich jetzt auch leider kein genaues Datum sagen, aber es muss irgendwann gegen Ende Oktober gewesen sein, weil ich es ja eben bis zum 14.November 2013 durchhaben wollte - eigentlich. Aber ich werde es irgendwie noch durch kriegen und daher breche ich es nicht ab.
"Bedroht" lese ich seitdem 11. November 2013 und finde es wirklich schade, dass ich nur den einen Tag so viel gelesen habe, denn das Buch ist spannend und ... ja. Wie schon gesagt, ich möchte wirklich sehr, sehr gerne wissen, wie es weitergeht und breche es auch nicht ab.
Und "Der kleine Wassermann" habe ich am 13. November 2013 begonnen. Bin dann aber nach nur ein paar Seiten darüber fast eingeschlafen und dann ... war wieder dieses elendige "Aus den Augen aus dem Sinn" passiert. Na ja, ich habe das Buch ja neben meinem Bett liegen, aber ich hatte eben einfach nicht die Lust es aufzuschlagen ... Dennoch werde ich es weiterlesen, denn ein so dünnes Buch kriegt man doch schnell durch! :D
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Wie ihr sicherlich schon gemerkt habt, mir fehlt einfach die Lust zum Lesen. (Mittlerweile sogar schon zum Serien gucken, harr.) Ich weiß auch nicht, woran das liegen könnte ... Entweder ich bin im Moment so kritisch zu allem oder ich habe keine Lust enttäuscht zu werden, weil ich das Gefühl habe, dass überall ja doch das Gleiche drin steht.
Na ja, zum Glück kann ich wenigstens sagen, dass ich diesen Monat schon ein ganzes Buch fertig gelesen habe und ... das ist doch immerhin etwas, oder?
Ich denke, das war's erst einmal von meiner Seite über die Bücher und meiner Leseflaute und ich hoffe, dass ich mich jetzt besser fühle, wenn ich die Bücher zur Seite lege.
Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende und viel Spaß mit eurem aktuellen Lesestoff. :)
Liebe Grüße,
Vee