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review 2017-08-01 10:33
Einen Hauch zu abenteuerlich und inszeniert
Fire & Ash - Jonathan Maberry

„Fire & Ash“ ist der letzte Band der postapokalyptischen Geschichte rund um den Teenager Benny Imura. Gerüchten zufolge ist die Reihe „Rot & Ruin“ jedoch nicht abgeschlossen. Angeblich kündigte der Verlag Simon & Schuster für 2018 und 2019 jeweils einen neuen Band an. Diese beiden zusammenhängenden Bände sollen im gleichen Setting neue Charaktere und eine komplett neue Handlung vorstellen. Ich fand keine Belege für diese Behauptung, weder beim Verlag, noch auf Jonathan Maberrys Website. Der einzige Hinweis sind Einträge für die Bücher auf Goodreads und ich habe keine Ahnung, woher diese Informationen stammen. Ich werde wohl einfach abwarten müssen, ob sich die Gerüchte bewahrheiten.

 

Louis Chong ist tot. Alle in Sanctuary wissen, dass Benny Imuras bester Freund starb, als er sich infizierte. Nur Benny weigert sich, ihn aufzugeben. Würde nur endlich jemand versuchen, Dr. McReadys Unterlagen oder am besten die Wissenschaftlerin selbst zu finden, könnte das Heilmittel entwickelt werden, das nicht nur Chong, sondern die ganze Welt retten würde. Leider wird Sanctuary von verstockten Soldaten geleitet, denen die Wünsche eines Teenagers nicht das Geringste bedeuten. Benny hält es nicht mehr aus. Begleitet von Nix, Lilah und Riot macht er sich auf eigene Faust auf die Suche nach der letzten Chance, die Chong hat. Draußen im Rot and Ruin müssen sie jedoch feststellen, dass sie nicht die einzigen sind, die sich für McReadys Forschungsergebnisse interessieren. Der psychopathische Saint John und die Mitglieder der Night Church suchen ebenfalls nach dem Heilmittel, das in den falschen Händen zu einer gefährlichen Massenvernichtungswaffe werden könnte. Der Wettlauf um das Schicksal der Menschheit hat begonnen.

 

Wisst ihr, wodurch ich merke, dass mir eine Rezension schwerfällt? Ich merke es, weil ich versuche, mich vor dem Schreiben zu drücken. Plötzlich fallen mir hundert Dinge ein, die ich stattdessen tun könnte. Ich mache mir selbst etwas vor, weil ich zu stur bin, um einfach zuzugeben, dass diese oder jene Rezension eine harte Nuss für mich ist. „Fire & Ash“ ist so ein Fall. Da, jetzt ist es raus, ich bekenne es. Ich kann nur leider überhaupt nicht erklären, wieso. Das (vorläufige) Finale der „Rot & Ruin“ – Reihe ist nicht schlecht. Während der Lektüre empfand ich das Buch als mitreißend wie eh und je und im Anschluss habe ich fleißig Notizen gemacht. Ich war beeindruckt von Jonathan Maberrys überzeugendem wissenschaftlichen Erklärungsansatz für die Natur der Zombieinfektion, der auf mich fundiert recherchiert wirkte. Ich mochte das Motiv der Hoffnung, personifiziert durch Bennys Generation, die Erbe und Schöpfer einer neuen Welt ist. Jetzt sind einige Wochen vergangen und in meinem Kopf herrscht gähnende Leere. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber irgendwie hat dieses Finale trotz bewegter Dramatik wenig bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Vielleicht war die Geschichte doch zu vorhersehbar, denn ich habe nie daran gezweifelt, dass Benny und seine Freunde die Zombie-Postapokalypse überleben werden. Die Frage war lediglich, wie. Vielleicht war es der Schuss des guten, alten, amerikanischen Patriotismus, der meiner Ansicht nach vollkommen überflüssig für die Geschichte war. Vielleicht war „Fire & Ash“ auch einfach etwas arg pathetisch, obwohl ich beim Lesen durchaus das Gefühl hatte, dass mich dieses Pathos berührte. Im Nachhinein hingegen kommt mir Entwicklung, die Benny durchlebt, übertrieben vor. Er erreicht einen Status kühler Klarheit, den ich für unglaubwürdig halte. Ich bezweifle nicht, dass Benny schnell und radikal erwachsen werden musste, doch seine Entfaltung zum idealen Samurai, der eine Kampfsituation und sich selbst gefasst analysieren kann, erscheint mir unrealistisch. Er ist trotz allem ein Teenager. Die positive Seite daran ist jedoch, dass seine Beziehung zu Nix eine für die Young Adult – Literatur recht ungewöhnliche Wendung nimmt, was mir sehr gut gefiel. Unsterbliche Liebe auf den ersten Blick unter extremen Bedingungen war noch nie sehr lebensnah; ich finde es toll, dass Maberry einen anderen Weg wählt, der möglicherweise eine direkte Folge seines vorbildlichen Umgangs mit den Geschlechterrollen ist. Er behandelt Männer und Frauen gleichberechtigt und besonders Bennys Freundinnen beweisen eine Stärke, die alle kruden Ideen der Prinzessin in Nöten im Keim ersticken. Gut, Lilah ging mir fürchterlich auf die Nerven, weil ihre Umgangsformen schlicht inakzeptabel sind, aber nichtsdestotrotz erkenne ich ihre Unabhängigkeit an.

 

Letztendlich weiß ich nicht genau, warum sich „Fire & Ash“ nicht in dem Ausmaß in meinem Gedächtnis festsetzte, das ich erwartet hatte. Es handelt sich definitiv um ein angemessenes Finale und hat viel Positives zu bieten. Der Kampf gegen die Zombies mutierte im Lauf der Reihe zu einem Kampf der Menschheit selbst, gegen religiösen Fanatismus und die drohende Gefahr, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Jonathan Maberry erfasst die Konflikte, die sich innerhalb seiner beängstigenden Zukunftsvision ergeben, hervorragend und verleiht der gesamten Thematik der Zombie-Postapokalypse überraschenden Tiefgang. Ich kann nicht erklären, wieso mich „Fire & Ash“ nicht nachhaltiger beeindruckte, obwohl es die vielen feinen Nuancen, die Maberry sorgfältig etablierte, zu einem explosiven, dramatischen Abschluss bringt. Ich vermute, dass es mir einen Hauch zu abenteuerlich und inszeniert war, möchte mich darauf aber nicht unumstößlich festlegen. Diese marginalen Schwierigkeiten qualifizieren sich jedoch als Jammern auf hohem Niveau, weshalb ich nicht zögere, euch die Reihe „Rot & Ruin“ trotzdem zu empfehlen. Die Young Adult – Literatur ist so überflutet von flachen, klischeebeladenen, bedeutungsarmen Geschichten, dass jeder Versuch, es anders zu machen, enthusiastisch unterstützt werden sollte. Jonathan Maberry macht es anders und dafür gehören ihm mein Respekt und meine Anerkennung.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/08/01/jonathan-maberry-fire-ash
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review 2013-09-29 20:13
ein wunderbares Buch, einfach jedem zu empfehlen!
Die Eheprobe - Melanie Gideon

Produktinformation
"»Habe ich das tatsächlich getan? Ikea-Fleischbällchen als
meine eigenen ausgegeben? Und vor unseren Freunden zugegeben, dass wir nur
einmal im Monat Sex haben?« Vielleicht lag es daran, dass ich die zusätzlichen
Kilos nicht mehr loswurde. Oder daran, dass ich das Alter erreicht hatte, in dem
meine Mutter starb. Vielleicht aber auch daran, dass mein Mann und ich uns
irgendwie nichts mehr zu sagen hatten. Als die Online-Studie >Die Ehe im 21.
Jahrhundert< in meiner Inbox landete, ahnte ich nicht, wie sehr sie mein
Leben verändern sollte. Plötzlich vertraute ich unter dem Pseudonym >Ehefrau
22< irgendeinem >Forscher 101< intimste Geheimnisse über meine Ehe an.
Vor der Studie war ich schlicht Alice Buckle: Ehefrau, Mutter, begeisterte
Facebook-Userin, bekennender Internetjunkie. Jetzt bin ich auch noch >Ehefrau
22<. Und mein E-Mail-Austausch mit >Forscher 101< hat sich irgendwie
verselbständigt. Wir sind uns ziemlich nahe gekommen. Ich muss eine Entscheidung
treffen. Eine Entscheidung, die meine Familie, meine Ehe, mein ganzes Leben
verändern wird. Gerade bin ich allerdings zu sehr damit beschäftigt, Fragen zu
beantworten. So ein Geheimnis kann ein ziemlich gutes Aphrodisiakum sein ... "

Wirkung
Ich habe dieses Buch in der Buchhandlung gesehen und war
einfach sofort davon fasziniert. Die Farben auf dem Cover hat mich magisch
angezogen und der Titel und die Figuren haben mich davon überzeugt einmal einen
Blick auf die Produktinformation zu werfen. Ab da war ich überzeugt, doch als
ich das Buch auf geklappt habe, war ich begeistert. Das Buch ist innerlich und
äußerlich ein Augenschmaus und einfach sehr schön strukturiert. Der Einband des
Buches ist sehr weich, was mir persönlich besonders gut
gefällt.

Positives
Einfach alles an diesem Buch ist positiv. Die
Autorin hat mit ihrem Buch meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes geschaffen.
Der Schreibstil ist einfach wunderbar, Sie schreibt in klaren prägnanten Sätzen,
was mich nicht nur begeistert hat, sondern bewirkt hat, dass ich einfach so
durch die Seiten geflogen bin.
Die Charaktere wurden durchweg sehr gut
beschrieben, ich konnte mich nicht nur in Alice, sondern auch in William, Zoe,
Peter, Nedra und all die anderen wunderbar hinein versetzen. Ich habe mich in
Alice' Vergangenheit und Gegenwart fallen gelassen, habe mit ihr geflirtet, mit
ihr gefiebert und mit ihr gelitten.
Die Aufteilung und Gestaltung des Buch in
3 Teile und verschiedene Szenen (Fragebogen, Facebook Ansichten und fortlaufende
Geschichte) fand ich unglaublich passend und hat das Ganze sehr schön
aufgelockert.
Der Verlauf war sehr gut, ich hatte in keinem Augenblick das
Gefühl, dass die Geschichte nicht weitergeht oder ähnliches. Ich habe immer
wissen wollen was nun passiert und was Forscher 101 als nächstes schreiben wird.
Es war für einen Roman wirklich unglaublich spannend und mitreißend.
Das Ende
war einfach ein Traum Ende, anders kann ich es nicht beschreiben, ich war
einfach vollauf zufrieden als ich das Buch zugeklappt habe, wenn auch ein
bisschen enttäuscht, dass ich Alice nun verlassen
musste.

Negatives
Kein einziger negatives
Aspekt.

Zitat
"Früher, vor Urzeiten, lagen mein Ehemann und ich vor
dem Einschlafen jeden Abend gemeinsam im Bett und erzählten uns unsere
Facebook-Einträge von Angesicht zu Angesicht. Alice hatte einen hundsmiserablen
Tag. William glaubt, morgen wird alles besser. Ich muss sagen, das vermisse ich
wirklich. Ihre Ehefrau 22"
-Aus 'Die Eheprobe' von Melanie
Gideon-

Bewertung

Note 1
{sehr gut}

Ich bin begeistert.
Ich kann es nicht anders sagen! Ich bin absolut begeistert. Das Buch hat, meiner
Meinung nach, eine Eins mit Sternchen verdient. Es ist unglaublich ehrlich, sehr
aus dem Leben gegriffen, toll geschrieben und man vergisst einfach die Welt um
sich herum und will nur noch bei Alice und ihrer Familie sein, zumindest ging es
mir so.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne Liebesgeschichten und
Familiengeschichten liest. Außerdem ist es glaube ich ein sehr schönes Buch für
Menschen, die vielleicht gerade an ihrer Beziehung zweifeln.

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