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review 2017-07-11 09:06
Stoff für die Leinwand
Artificial - Jadah McCoy

„Artificial“ von Jadah McCoy fand seinen Weg über den Newsletter des Verlages Curiosity Quills Press zu mir. Ich erhalte schon seit letztem Jahr regelmäßig Informationen über zur Verfügung stehende Rezensionsexemplare – seit mich „Don’t Eat the Glowing Bananas“ von David D. Hammons begeisterte. Meinem Gefühl nach konzentriert sich der Verlag auf ungewöhnliche, fantasievolle Geschichten, die immer ein bisschen abseits des sogenannten Mainstreams liegen. Ich hoffte, dass „Artificial“ ähnlich unkonventionell sein würde.

 

Der Planet Kepler ist eine Einöde, das beschämende Zeugnis des verheerenden Konflikts zwischen Menschen und Maschinen. Die Menschheit ist beinahe ausgerottet; zur Beute degradiert von den Cull – riesige, an Insekten erinnernde Prädatoren, das Ergebnis der genetischen Kriegsführung der Androiden, bevor diese spurlos verschwanden. Die Cull jagen Menschen. Sie fressen Menschen. In dieser feindseligen Welt kämpft die junge Syl ums Überleben. Als sie auf einem Streifzug entführt wird, bringt man sie an einen Ort, den es eigentlich gar nicht geben dürfte: ein Labor in einer Stadt voller Androide. Dort erfährt sie am eigenen Leib, dass die Roboter skrupellos mit Menschen experimentieren. Sie muss fliehen, aber wie sie soll sie aus einer Stadt entkommen, in der sie auffällt wie ein bunter Hund? Ihre einzige Hoffnung ist der Android Bastion, der zu einer Untergrundbewegung gehört, die Menschen über die Stadtgrenze schmuggelt. Ohne zu wissen, ob sie Bastion trauen kann, lässt sie sich auf ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel ein, während sie eine Frage quält: ist sie nach den Experimenten überhaupt noch ein Mensch?

 

Obwohl ich „Artificial“ von Jadah McCoy insgesamt nicht unbedingt als unkonventionell bezeichnen würde, enthält dieser Reihenauftakt einige interessante, ausgefallene Ideen. Die Ausgangssituation des Krieges zwischen Menschen und Maschinen ist zwar nicht neu, doch die Gründe für diesen Krieg empfand ich als angenehm originell. Als die Erde starb, beschloss die Menschheit, den Planeten Kepler zu besiedeln. Für die Reise dorthin erfanden sie Androiden, die über die Körper der vermutlich in Kryostase versetzten Menschen wachen sollten. Doch während des langen Fluges geschah etwas mit den Androiden: sie entwickelten Gefühle. Auf Kepler angekommen, hatten die Androiden ihren Zweck erfüllt und wurden durch Menschen ersetzt. Niemand erwartete, dass dieses Verhalten die Roboter verletzen oder erzürnen könnte. Ihre Ignoranz war verhängnisvoll – die Androiden begannen den Krieg, der Kepler in das Schlachtfeld verwandelte, das er heute, im Jahr 2256, noch immer ist. Sie erschufen die Cull erfolgreich als ultimative Waffe gegen ihre ehemaligen Herren. Diese Insektoiden sind wirklich zum Fürchten. Richtig gruselig. Die Vorstellung, von diesen Wesen gejagt zu werden, verursachte mir eine Gänsehaut. Jadah McCoy bebildert ihre Geschichte heftig und extrem; sie zeigt Situationen, die mir das Gefühl vermittelten, es mit einem literarischen Horrorfilm zu tun zu haben. Deshalb weigere ich mich, das Buch als Young Adult zu kategorisieren. McCoy will schockieren. Leider konnten die blutigen, brutalen Szenen nicht verschleiern, dass „Artificial“ gravierende Defizite aufweist. Meiner Ansicht nach ist das Worldbuilding des ersten Bandes der „Kepler Chronicles“ dermaßen lückenhaft, dass es sich auf die Handlung auswirkt. McCoys futuristisches Universum erschloss sich mir nicht, wodurch ich viele inhaltliche Entwicklungen nicht verstand. Gigantische Fragezeichen schwirrten durch meinen Kopf. Wieso wussten die Menschen nichts von New Elite, der Stadt der Androiden? In welcher Beziehung stehen die Androiden und die Cull heute? Warum experimentieren sie mit Menschen? Wie kann es sein, dass moderne Androide die Fähigkeit ihrer Vorfahren, Emotionen zu empfinden, verurteilen und sogar unter Strafe stellen? Wichtige Informationen fielen unbeachtet unter den Tisch; zu viel musste ich mir selbst zusammenreimen und konnte daher kein Vertrauen zur Autorin aufbauen. Wiederholt stolperte ich über ihre Inkonsequenz und war folglich nicht in der Lage, mich an den Figuren zu orientieren, trotz der wechselnden Ich-Perspektive der menschlichen Protagonistin Syl und des Androiden Bastion. Mit Bastion kam ich ganz gut zurecht, ich fand ihn liebenswürdig und nahbar, aber Syl… Furchtbar. Es ist keine Seltenheit, dass vermeintlich taffe Hauptdarstellerinnen gemein und übertrieben aggressiv dargestellt werden, doch Syl erreicht einen neuen, traurigen Tiefpunkt. So eine rotzig unsympathische „Heldin“ habe ich selten erlebt. Wie sie mit anderen Charakteren umspringt, ist ekelhaft. Keine Ahnung, wie Bastion es schafft, Syl zu mögen. Ich konnte es nicht und halte ihre seltsame Freundschaft für unmotiviert und künstlich erzwungen. Ich hätte das Miststück ihrem Schicksal überlassen.

 

„Artificial“ bietet hervorragenden Stoff für einen actionreichen SciFi-Horrorfilm. All die logischen, inhaltlichen und strukturellen Löcher würden auf der Leinwand vielleicht gar nicht groß auffallen, wenn Spezialeffekte davon ablenken, dass die Geschichte mäßig Sinn ergibt. Als Buch funktioniert sie für mich bedauerlicherweise nicht, weshalb ich die Reihe auch nicht weiterverfolgen werde. Ich vermute, dass Jadah McCoy ihre Inspiration für „Artificial“ durch Bilder erhielt, die vor ihrem inneren Auge auftauchten, nicht durch Handlungssequenzen, die sich in ihrem Geist abspulten. Wobei ich wirklich nicht in ihrer Haut stecken möchte, sollten diese gewalttätigen Bilder sie tatsächlich mental überfallen haben. Wer möchte schon sehen, wie jemandem in einer bizarren Operation bei Bewusstsein der komplette Torso aufgeschlitzt und auseinander geklappt wird oder einer jungen Frau bei lebendigem Leib die Beine von einem insektenartigen Monster weggefressen werden? Nein, danke, mein Hirn produziert schon von allein genug Material für schillernde Albträume.

 

Vielen Dank an den Verlag Curiosity Quills Press für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/07/11/jadah-mccoy-artificial
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review 2015-08-06 19:09
Tom Hillenbrand: Drohnenland
Drohnenland: Kriminalroman - Tom Hillenbrand

Wer träumt nicht vom Holodeck trifft auf "der perfekte Mord". Und mittendrin Kommissar Westerhuizen, ein Niederländer bzw. Ex-Niederländer, denn in der fernen nahen Zukunft, in der "Drohnenland" spielt, sind die Niederlande unter den Meeresspiegel abgesunken. Nun lebt er in Brüssel und arbeitet für die europäische Polizei, die selten, sehr sehr selten einen Mord aufzuklären hat, bei der es vom Täter keine heiße Spur gibt. Jedes Quadratfitzelchen Erde wird ständig gescannt, den Ermittlern stehen Simulationen (also die Art Holodecks) zur genauen Rekonstruktion zur Verfügung und sie arbeiten mit einer Analystin zusammen, die ihnen hilft, die enorm intelligenten Rechner zu verstehen.

Die Welt, die Hillenbrand für seinen Polit-/Verschwörungs-/Maschinen-Zukunftskrimi entfaltet, ist erschreckend nah an uns dran. Vom Klimawandel bis zur skizzierten Veränderung des Wirtschafts- und Machtgefälles und natürlich vor allem den Folgen des Umgangs mit Technologie und Überwachung: es ist beängstigend zu lesen, wie plausibel das alles klingt. Dabei bleibt die Story die ganze Zeit hochspannend.

An einem Tag verschlungen, sehr gute Unterhaltung

(Gelesen auf skoobe)

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review 2015-01-17 16:29
Die Doomsday-Maschine - eShort zur Skulduggery-Reihe | D. Landy
Skulduggery Pleasant: Die Doomsday-Maschine: eShort zur Reihe "Skulduggery Pleasant" - Derek Landy

Autor: Derek Landy
Titel: Die Doomsday-Maschine
eShort zur Reihe Skulduggery Pleasant
Übersetzer: Ursula Höfker
Genre: Fantasy
Verlag: Loewe, [01.05.2014]
Kindle-Edition: geschätzte 68 Seiten, 3,99 €
ASIN: B00I2S0NU4
gelesen via Skoobe

 

Bewertung: 

 

Inhaltsangabe (Amazon):

Jetzt exklusiv und nur als E-Book: eine neue, abgeschlossene Kurzgeschichte des erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Autors!
Eigentlich wollte sich Ryan in der Bibliothek nur verstecken. Wie konnte er ahnen, dass ausgerechnet er dort den Schlüssel zum Ende der Welt finden würde. Genauer gesagt, den Schlüssel zu der absolut vernichtenden, ultrageheimen Ende-der-Welt -Maschine. Jetzt ist eine ganze Bande von Magiern hinter ihm her. Wie gut, dass Ryan Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh an seiner Seite hat!

Meine Meinung:

 

Als ich vor einer Weile bei Skoobe dieses eShort entdeckt habe, habe ich es mir gleich auf die Merkliste gesetzt, denn bevor ich mir die Bücher des Mannes an mein Bett hole, wollte ich wissen, ob das was für mich ist. Er findet sie gut, sammelt sie, und wir haben in vielem den gleichen Geschmack.

 

Ich bin froh, dass ich mich für das eShort entschieden habe, denn diese Reihe ist dann wohl doch eher nichts für mich. Die Story war kurz, knackig und durchaus spannend, vom Schreibstil aber eher wirklich für ganz junge Teenager. Es kann natürlich auch an der Übersetzung liegen, denn auch die Namen fand ich reichlich merkwürdig. Und wenn ich euch verrate, dass auch ein Vampir (mache ich für gewöhnlich einen riesigen Bogen drum) vorkommt, wisst ihr Bescheid.

 

Ich bleibe dann doch lieber bei den Büchern von Ben Aaronovitch, die der Mann wiederum nicht so berauschend findet ;)

 

Aber die Idee hat was, wirklich. Und was es mit Ryan auf sich hat, dem pummeligen 15jährigen, der doch recht häufig zu schreien anfängt, hat mich fasziniert.

 

Somit gebe ich 06/10 Punkte. Nicht so ganz mein Geschmack, wenn auch inzwischen wohl Kult.

 

Zitat:

Der Mann mit dem bedauernswerten Gesicht stand im Gang
zwischen der Science-Fiction-Abteilung und den Krimis und schien sich alle Mühe zu geben, mit den Bücherregalen zu verschmelzen. Sonderlich gut gelang ihm das nicht. Als eine alte Frau zu dicht an
ihm vorbeihumpelte, fauchte er sie an - er fauchte tatsächlich —, und die alte Frau jaulte wie ein getretenes Hündchen und eilte davon, so schnell ihre dünnen Beine sie trugen. Die Leute waren es nicht gewohnt, angefaucht zu werden, zumindest nicht in einer öffentlichen Bücherei. Ryan hatte hier jedenfalls noch nie jemanden fauchen hören. Bis heute natürlich.

 

Eshort
Source: sunsys-blog.blogspot.de/2015/01/gelesen-die-doomsday-maschine-d-landy.html
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review 2012-10-31 19:54
Nicht schlecht, aber emotionslos
Messias-Maschine: Roman - Chris Beckett

Inhalt
In einem nicht allzu fernen Zukunftsszenario besteht die Welt zum Großteil aus radikal religiösen Staaten, die sich sowohl untereinander bekriegen, als auch Wissenschaftler als Ketzer verfolgen. Die Wissenschaftler und Atheisten, die entkommen konnten, flohen nach Illyrien, einem Stadtstaat im Balkan, in dem Religion verpönt ist und das rationale Denken hochgehalten wird.
Hier lebt der 22-jährige George, der als Übersetzer arbeitet, aber im Grunde einfach nur vor sich hin lebt. Er ist schüchtern, hat keine echten Freunde und so kommt es, dass er Lucy begegnet, einer HESVE - einer hochentwickelten sinnlichen Vergnügungseinheit (Klartext: Roboter ersetzen Prostituierte). Roboter dieser Art sind darauf ausgelegt, durch Erfahrungen ihre Fähigkeiten auszubauen und so kommt es, dass immer mehr Roboter ein Bewusstsein entwickeln und teils aus Illyria City fliehen, um in der Außenwelt von den religiösen Fanatikern als "ömonen aus der Stadt" zerstört zu werden.
Außerdem wird das Leben in der Stadt immer gefährlicher, Religion wird verboten, und als mehrere Roboter Verhaltensauffälligkeiten ausweisen, wird beschlossen, deren "Festplatte" zu löschen. Als auch Lucy diese Gefahr droht, sieht George nur einen Ausweg: Er flieht mit ihr aus der Stadt und in die feindselige AUßenwelt, wo er Lucy als Menschen ausgeben muss ...

Kritik
Ich stehe dem Buch zwiegespalten gegenüber. Einerseits ist die Thematik hochinteressant: Können künstliche Wesen eine Seele, ein Bewusstsein entwickeln? Ist der hochentwickelte Stadtstaat Illyrien so viel besser als die Außenwelt? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, Religion und Wissenschaft friedlich zu vereinen?
Das Szenario, das Chris Beckett hier entworfen hat, ist erschreckend, vor allem, weil man weiß, dass es Orte auf der Welt gibt, wo tatsächlich ganz ähnliche Umstände herrschen, und die Ideen sind stellenweise wirklich gut.
Auch die Sprache hat mir gefallen, aber letztlich blieb das Buch für mich tot und kalt.
George ist keine besonders sympathische Hauptfigur, er ist in manchen Belangen strunzdumm und benimmt sich wie der letzte Depp, die weiteren Charaktere blieben vollkommen flach und ich habe beim Lesen kaum Emotionen verspürt, obwohl das Thema religiöser Fanatismus mich sonst sehr schnell in Rage versetzt. Aber das Thema selbst wurde schon oft und wesentlich packender in einem Roman behandelt.
Zwar war das Buch nicht langweilig und las sich recht zügig weg, aber es hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.

Fazit
Kein schlechtes Buch, aber sehr farblos und keines, das mich nach der letzten Seite noch beschäftigt oder eine völlig neue Geschichte erzählt.

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review 2012-01-01 00:00
Die Lincoln-Maschine: Roman
Die Lincoln Maschine - Philip K. Dick,Frank Böhmert Naja die gewohnte Dick'sche Qualitätsarbeit ist dieses Werk meiner Meinung nach gar nicht. Zwar dreht sich die Handlung wie meistens in seinen Werken um die Grundfaktoren der Menschlichkeit im Gegensatz zu Maschinen (Androiden), aber es fehlen völlig diese kleinen ironischen humoristischen Elemente, die ich so liebe und auch mit der Gesellschaftskritik ist es diesmal nicht so weit her. Das Ende wirkt auch nicht ausgereift und durchdacht, irgendwie scheint mir der Roman wie ein unfertiges Manuskript, in das die wichtigen Elemente noch eingefügt werden müssten.

Alles in allem leider eine Enttäuschung für einen Fan wie mich, aber natürlich noch immer von relativ hoher Qualität.
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