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review 2018-04-19 07:53
Wir oder Die
Die Vernichteten - Ursula Poznanski,Ursula Poznanski

Auge um Auge. Ein Leben für ein Leben. Rechtfertigt das Unrecht, das die Außenbewohner durch die Sphären erfuhren, die Auslöschung der Kuppelbewohner? Ria ist fest entschlossen, die Ausbreitung einer tödlichen Epidemie zu verhindern. Sie riskierte ihr Leben, um aus der Sphäre Vienna 2 zu fliehen, zu den Schwarzdornen zurückzukehren und Quirin das Serum abzunehmen, das die einzige Hoffnung der Sphären ist. Doch Quirin weigerte sich. Jetzt ist der Bewahrer verschwunden und Ria und Tycho sind erneut in seinem unterirdischen Labyrinth eingesperrt, während sich die Lage an der Oberfläche stetig zuspitzt. Die Sphären lassen nichts unversucht, um sie einzufangen – tot oder lebendig. Auf der Suche nach ihr durchkämmen die schlimmsten Clans der Außenwelt die Gegend. Als neuer Clanfürst hat Sandor alle Hände voll zu tun, seine Leute zu schützen und ihre Feinde gleichzeitig von Rias Fährte abzulenken. Die Situation eskaliert, als Rias und Tychos Versteck entdeckt wird und die Schwarzdornen ihnen vorwerfen, Quirin ermordet zu haben. Sandor und Andris verteidigen sie, werden jedoch nur selbst zur Zielscheibe. Der Clan verstößt sie. Allein in der Wildnis, gejagt und verfolgt, haben die vier nur eine Chance, zu überleben und die Welt vor einer Katastrophe zu bewahren: sie müssen sich zur westlichen Linie der Schwarzdornen durchschlagen, die ebenfalls über das Serum verfügt. Kann Ria sie überzeugen, ihr das Heilmittel auszuhändigen, um die Sphären zu retten? Oder sitzt der jahrzehntelange Hass längst zu tief?

 

Ist euch der Begriff „Othering“ geläufig? Laut Wikipedia beschreibt dieser Terminus „die Differenzierung und Distanzierung der Gruppe, der man sich zugehörig fühlt (Eigengruppe), von anderen Gruppen“. Klingt erst einmal harmlos, nicht wahr? Man muss die Definition schon ein bisschen auseinandernehmen, um zu verstehen, inwiefern dieser Prozess einer Gesellschaft schadet. Othering bedeutet, die Merkmale der eigenen Gruppenidentität als normal und positiv zu bestätigen, indem man sie den als abnorm, negativ wahrgenommenen Merkmalen einer anderen Gruppe gegenüberstellt. Es ist die keinen Widerspruch duldende Unterscheidung in „Wir, die Guten“ und „Die, die Schlechten“. Folglich ist Othering die Basis von Faschismus, Homophobie, Rassismus, Antisemitismus und allen anderen Geschwüren der Menschheit. Es ist ein Prozess, der Diskriminierung und soziale Ausgrenzung schürt und die Gräben unserer Gesellschaft vertieft. Ich weiß nicht, ob Ursula Poznanski explizit mit dem Konzept des Othering vertraut ist, doch das Finale ihrer „Die Verratenen“-Trilogie, „Die Vernichteten“, illustriert seine Gefahren exakt und nachvollziehbar. Die Autorin eskaliert den Konflikt zwischen Sphären- und Außenbewohnern und verdeutlicht ausgeglichen, welche fürchterlichen Früchte Othering treiben kann. Sie bevorzugt keine Seite, schildert die von Angst und Vorurteilen geprägte Koexistenz beider Parteien ausgewogen und zeigt die gegenseitige grausame Gnadenlosigkeit äußerst realistisch. Die Situation verschärft sich bis zum Patt: „Wir oder Die“. Ich fand diesen dritten Band spannender als die Vorgänger. Die Protagonistin Ria und ihre Verbündeten verfolgen ein klar definiertes Ziel – sie wollen den Ausbruch der Epidemie aufhalten. Für mich war diese konkrete Zielsetzung sehr wichtig, da ich keine Lust hatte, noch länger im Dunkeln zu tappen. Jede Geschichte braucht einen Moment, in dem alle Karten auf dem Tisch liegen. Ursula Poznanski wählte diesen Augenblick hervorragend, sodass ich das Finale mit angehaltenem Atem verfolgen konnte. Die Spannungskurve steigt im Verlauf der Trilogie stetig an und findet in „Die Vernichteten“ ihren Höhepunkt. Der Weg zum dramatischen Showdown ist mit vielen kleineren sowie größeren Überraschungen gespickt, weshalb ich ein paar träge Passagen, die die Handlung etwas ins Stocken brachten, verzeihen konnte. Poznanski spielte mit meiner Erwartungshaltung; mal rührte sie mich beinahe zu Tränen, mal rieb ich mir angesichts ungeheuerlicher Offenbarungen ungläubig und schockiert die Augen. Erneut empfand ich eine stabile Verbindung zur Ich-Erzählerin Ria, die mir als eine der angenehmsten YA-Heldinnen aller Zeiten in Erinnerung bleiben wird. Es war interessant, dass sie ihre speziellen Fähigkeiten im letzten Band seltener einsetzt. Ich hatte den Eindruck, dass der intensive Kontakt mit der Außenwelt in ihr das Bedürfnis weckte, selbst echter zu sein. Ihr Talent zur Manipulation bedeutet nun mal, oft eine Maske zu tragen und ihre wahren Gefühle zu verbergen. Vielleicht wurde ihr aber auch nur bewusst, wie wertlos ihr beeindruckendes Können in der Wildnis ist. Ich war ein wenig enttäuscht, dass sie während ihrer Zeit bei den Schwarzdornen so wenig lernte. Allein in der Natur käme sie überhaupt nicht zurecht. Sie war hilflos und auf die Unterstützung ihrer Freunde angewiesen, aus denen Poznanski übrigens mehr hätte herausholen können. Ohne sie wäre die Mission „Rettung der Welt“ von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen, weil das Sphärenmädchen tot in irgendeiner Grube gelegen hätte.

 

„Die Vernichteten“ bestätigte, was ich nach der Lektüre des zweiten Bandes „Die Verschworenen“ kaum zu hoffen wagte: die Trilogie „Die Verratenen“ steigert sich mit jedem Band und ist insgesamt wesentlich besser, als ich erwartet hatte. Besonders das halb-offene Ende des Finales ist bemerkenswert: Ursula Poznanski verzichtet auf übertrieben pathetische Szenen und riskiert lediglich einen zurückhaltenden, realistischen Ausblick in die Zukunft. Weiter ins Detail möchte ich nicht gehen, doch ich kann euch berichten, dass ich das Buch zufrieden zuschlug. Meiner Ansicht nach ist der Hype um die Trilogie zwar trotz dessen überzogen, weil sie aus der Masse guter YA-Dystopien kaum heraussticht, aber Poznanski gelang es zweifellos, mich von ihr als Schriftstellerin zu überzeugen. Mal schauen, was sie noch zu bieten hat.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/04/19/ursula-poznanski-die-vernichteten
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review 2018-04-17 08:00
Psst! Eine politische Jugend-Dystopie!
Die Verschworenen - Ursula Poznanski

Betrachtet man die Liste der Werke von Ursula Poznanski, fällt die dystopische „Die Verratenen“-Trilogie als ungewöhnlich auf. Normalerweise tummelt sich die österreichische Autorin nämlich nicht in der Science-Fiction. Überwiegend schreibt Poznanski Thriller und allgemein Spannungsliteratur für Erwachsene und Jugendliche. Ihren Ausflug in ein anderes Genre begründete sie gegenüber der FAZ damit, dass sie, um die Geschichte erzählen zu können, die ihr vorschwebte, ein spezielles Gesellschaftskonstrukt benötigte, das extreme Gegensätze zuließ. Dies bedeutete entweder Fantasy oder Dystopie. Sie entschied sich für die Dystopie. Meiner Ansicht nach war ihre Wahl goldrichtig, da der Realitätsbezug ihres Dreiteilers in einer düsteren Zukunftsvision definitiv glaubwürdiger ist.

 

Niemals hätte Ria geglaubt, dass Tageslicht das kostbarste Gut in ihrem Leben werden würde. Seit sie und ihre Freunde in Quirins unterirdisches Labyrinth flohen, sehnt sie jede Sekunde unter der Sonne herbei. Doch diese wertvollen Momente sind selten. Nur wenige der Schwarzdornen wissen, dass ihre Abreise inszeniert war – zum Schutz des Clans und zu ihrem eigenen Schutz, denn die Sphären suchen noch immer nach ihnen. Die Frage, warum ihre eigenen Leute sie umbringen wollen, quält Ria in den langen, dunklen Stunden unter der Erde. Trotz dessen hält sie Aureljos Plan, sich heimlich in eine Sphäre zu schmuggeln, für zu gefährlich. Quirin hingegen unterstützt ihn tatkräftig bei seinen Vorbereitungen. Fast, als wollte er sie loswerden… Während Aureljo beschäftigt ist, sortiert Ria die Bücher der Bibliothek. Inmitten von dicken Wälzern voller längst vergessenem Wissen entdeckt sie handgeschriebene Briefe. Aufgeregt beginnt sie, zu lesen und begreift schnell, dass sie die Antwort auf all ihre Fragen in den Händen hält. Sie kann nicht länger bei den Schwarzdornen bleiben. Sie muss Aureljo in die Sphären begleiten. Denn jetzt geht es nicht mehr nur um ihr Leben.

 

Im selben Interview, in dem Ursula Poznanski erklärt, warum sie die „Die Verratenen“-Trilogie als Dystopie konzipierte, scherzt sie, dass sie Hemmungen hat, die drei Bücher als politisch zu betiteln, um ihre jugendlichen Leser_innen nicht zu vergraulen. Bei mir muss sie sich da keine Sorgen machen. Im Gegenteil, ich freue mich sehr darüber, dass der zweite Band „Die Verschworenen“ die politische Ebene der Geschichte subtil aber deutlich fokussiert. Genau diese Verbesserung hatte ich mir nach der Lektüre des ersten Bandes „Die Verratenen“ gewünscht und siehe da, Poznanski hat mich erhört. Dank spannender Einblicke in das gesellschaftliche Gefüge innerhalb der Sphären und in das Verhältnis zwischen Sphären- und Außenbewohnern lernte ich die Strukturen der potentiellen zukünftigen Welt besser kennen und erfuhr darüber hinaus beiläufig die realistische Ursache für die Eiszeit, die einen Teil der Menschen veranlasste, Zuflucht in den gigantischen Plastikkuppeln zu suchen. Ursula Poznanski hätte all dieses Wissen bereits im Auftakt der Trilogie verraten können – ich bin froh, dass sie es nicht getan hat. „Die Verschworenen“ ist erneut eng an die Protagonistin und Ich-Erzählerin Ria geknüpft. Ihr Erlebnis- und Erkenntnishorizont bestimmt das Fortschreiten der Geschichte. Es ist vollkommen plausibel, dass sie Zeit brauchte, um zu begreifen, dass ihre Wahrnehmung der Welt durch ihre Erziehung in den Sphären einseitig, voreingenommen und teilweise schlicht falsch ist. Rias Blickwinkel musste sich erst verschieben, um sie sehen zu lassen: Unrecht und Ungleichgewicht in zahllosen Facetten, nicht nur bezüglich der Behandlung der Außenbewohner durch die Sphären, sondern auch hinsichtlich der Organisation des Lebens in den Sphären selbst. Mir war nicht bewusst, wie privilegiert Ria und ihre Freunde als Elitestudenten waren – es fiel uns gemeinsam wie Schuppen von den Augen, als sie erfährt, wie sich der Alltag normaler Arbeiter_innen gestaltet, wie vielen Einschränkungen und Vorschriften diese unterworfen sind. Diskret hinterfragt Poznanski, ob die gefährliche Freiheit der Außenwelt der klaustrophobischen, erdrückenden Sicherheit der Sphären vielleicht vorzuziehen ist. Dank Rias beeindruckender Auffassungsgabe sind die Klassenunterschiede allgegenwärtig. Ihre Gedankengänge zu beobachten war faszinierend. Aufgrund ihrer Ausbildung zeichnet sie sich durch ein außergewöhnliches Maß an Struktur, Rationalität und Kontrolle aus, wirkt jedoch niemals kalt oder unglaubwürdig, weil sie ihre Gefühle überzeugend durchlebt. Sie verfügt lediglich über Strategien, die es ihr ermöglichen, sich zu beherrschen. Dadurch nervt sie sehr viel weniger als manch andere YA-Heldin. Sie ist keine Heulsuse und darin geschult, sich selbst zu helfen und Probleme eigenständig zu lösen. Hysterie ist ihr fremd, weshalb sogar ihr unvermeidliches Liebesdreieck erträglich war, was allerdings auch daran liegt, dass es die Handlung niemals überlagert. Poznanski erhält den Fokus aufrecht.

 

Ich fand „Die Verschworenen“ zweifelsfrei besser als den Trilogieauftakt. Beinahe hätte es für eine 4-Sterne-Bewertung gereicht, bräuchte die Handlung nicht etwas lang, um in Gang zu kommen. Die Zeit, die Ria unterirdisch verbringt, erschien mir langatmig; es dauert eine Weile, bis sich die Situation der Protagonistin entscheidend ändert. Trotz dessen erkenne ich nun doch Ursula Poznanskis Talent. Sie schreibt sehr elegant und ökonomisch, verzettelt sich nicht und verzichtet auf unnötige inhaltliche Schlenker. Ihre Dystopie ist ebenso vorstellbar wie innovativ und ich habe das Gefühl, dass trotz der unerwarteten, schockierenden Wendung des zweiten Bandes noch längst nicht alle schmutzigen Geheimnisse aufgedeckt wurden. Ich freue mich auf das Finale „Die Vernichteten“ und drücke Ria die Daumen, dass sie eine Brücke zwischen Sphären und Außenwelt schlagen kann. Für mich wäre die Wahl übrigens eindeutig: lieber frei als sicher.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2018/04/17/ursula-poznanski-die-verschworenen
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review 2016-01-20 09:05
Wird dem Hype nicht gerecht
Die Verratenen - Ursula Poznanski

Die Akademie ist streng und fordernd. Den Student_innen wird nicht weniger abverlangt, als über ihre Grenzen hinauszuwachsen und sich ständig zu verbessern. Im Gegenzug erhalten sie eine vorzügliche Ausbildung, um auf ihrem jeweiligen Fachgebiet Großes zu erreichen. Eleria, Ria gerufen, weiß noch nicht, was die Zukunft für sie bereithält. Mit ihrer Fähigkeit, in den Gesichtern und Gesten der Menschen zu lesen, stehen ihr alle Türen offen. Ria freut sich darauf, eines Tages ihren Beitrag zu leisten und das Leben unter den Kuppeln zu verbessern. Vielleicht wird sie diejenige sein, die eine Möglichkeit findet, die Clans der Prims, die außerhalb der Kuppeln auf sich selbst gestellt überleben, in die Gesellschaft zu integrieren. Doch ein zufällig belauschtes Gespräch lässt ihre Träume platzen. Ihr und fünf weiteren Student_innen wird vorgeworfen, sich gegen den Sphärenbund verschworen zu haben. Obwohl diese Anschuldigung schlicht nicht wahr ist, wird sie Konsequenzen nach sich ziehen. Tödliche Konsequenzen. Ria sieht alles, woran sie je geglaubt hat, in sich zusammenbrechen. Wird sie einen Weg finden, sich selbst und die anderen von den Vorwürfen reinzuwaschen?

 

Ehrlich gesagt habe ich nach dem Hype, der sowohl um diese YA Dystopie als auch um die Autorin besteht, mehr erwartet. Viele Blogger_innen zählen Ursula Poznanski zu ihren liebsten Schriftsteller_innen – ich kann mich dieser Meinung nicht anschließen. Obwohl mir „Die Verratenen“ gefallen hat, ist es mir dafür schlicht nicht außergewöhnlich genug.
Das Buch beginnt mit der Protagonistin und Ich-Erzählerin Ria, mitten in ihrem Leben an der Akademie. Ria hat eine angenehme Erzählstimme, der ich mühelos folgen konnte und die mir die Identifikation mit ihr stark erleichterte. Es hat mir gefallen, dass sie darin ausgebildet ist, Mimik und Gestik der Menschen zu entschlüsseln, weil ihre Figur dadurch viel Rückschluss auf die Persönlichkeiten um sie herum zulässt. Außerdem relativiert diese Fähigkeit die Tatsache, dass sie sich teilweise sehr reif für ihr Alter von 17 Jahren verhält. Ria führt die Leser_innen beiläufig in die Dystopie ein; sie ist eine verlässliche Quelle von Hintergrundinformationen, die nicht zu plump oder explizit, sondern elegant verpackt sind. Es hat mir Spaß gemacht, die Puzzleteile zusammen zu setzen, um ein Bild von Poznanskis interessanter Zukunftsvision zu erhalten. Das Leben unter den Kuppeln erschien mir steril. Die Schlüsselphrase lautet Sicherheit durch Überwachung. Offenbar ereignete sich in der Vergangenheit eine Natur- bzw. Umweltkatastrophe, die die Menschen zwang, auf diese Weise Zuflucht zu suchen, um zu überleben. Angeblich wurden damals alle vor die Wahl gestellt, ob sie in die Kuppeln ziehen möchten oder nicht. Persönlich glaube ich das nicht. Wahrscheinlicher ist, dass bestimmte Menschen gar nicht erst die Chance erhielten, Teil der Gesellschaft unter den Kuppeln zu werden. Ich habe dem vorgestellten System von Anfang an misstraut und fühlte mich angesichts der Entdeckungen, mit denen Ria im Laufe der Geschichte konfrontiert wird, durchaus bestätigt. Trotzdem fand ich Poznanskis Dystopie bisher noch ein wenig löchrig. Beispielsweise sind der Platz und die Ressourcen innerhalb der Kuppeln logischerweise begrenzt, das heißt, es muss notgedrungen eine Art Geburtenkontrolle geben. Meiner Meinung nach passen diese Beschränkungen nicht zu der Tatsache, dass Menschen einerseits künstlich im Labor gezeugt werden, den Clans außerhalb der Kuppeln andererseits aber kein Zutritt gewährt wird. Für mich ergibt das keinen Sinn und stinkt nach einer politischen, inhumanen Schweinerei. Ich hoffe, dass Poznanski diesen Widerspruch in den Folgebänden der Trilogie aufklärt, denn es würde mich sehr enttäuschen, würde sie das politische Potential ihrer Geschichte nicht nutzen. Von mir aus hätte sie damit bereits in „Die Verratenen“ beginnen können, doch was nicht ist, kann ja noch werden.
Darüber hinaus wünsche ich mir auch einen umfangreicheren Einblick in Rias Kommiliton_innen, die ich bisher nur durch ihre Augen wahrnehmen konnte. Ihre Meinungen trübten meinen Blick. Es fällt mir daher schwer, ein Urteil über die Charakterkonstruktion der fünf anderen zu fällen. Ich gehe allerdings davon aus, dass ich mit Tomma niemals warm werde. Ich kann sie nicht ausstehen.

 

„Die Verratenen“ ist meiner Meinung nach eine durchschnittlich gute Lektüre, die mich insgesamt nicht so überzeugt hat, wie ich es erwartet hatte. Angesichts des Hypes dachte ich, ich würde es mit einer beispiellosen Dystopie zu tun bekommen, mit einem Genre-Vorreiter oder zumindest mit einem beeindruckenden Schreibstil. Leider ist das nicht der Fall. Natürlich ist es ein unterhaltsames Buch, doch der Wow-Effekt blieb aus. Die Geschichte entwickelt sich meinem Empfinden nach etwas träge und vorhersehbar; ihr fehlt (noch) die politische Ebene und konzentriert sich stark auf die Protagonistin Ria. Für meinen Geschmack muss Ursula Poznanski in den zwei Folgebänden noch kräftig nachlegen. Da ich ihr die Chance dazu geben möchte und auch herausfinden möchte, ob sie in der Lage ist, mich zu begeistern, werde ich die Trilogie weiterverfolgen. Hoffentlich werde ich nicht enttäuscht.
„Die Verratenen“ ist ein typischer Vertreter des Genres – es versteht sich von selbst, dass alle Fans von YA Dystopien problemlos dazu greifen können. Die meisten haben das ja auch schon getan. Wenn ihr zu den wenigen gehört, für die die Lektüre noch aussteht, solltet ihr nicht allzu viel auf den Hype geben und eure Erwartungen im Zaum halten. Dass die Autorin deutschsprachig ist, bedeutet eben nicht, dass sie das Genre neu erfindet.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/01/20/ursula-poznanski-die-verratenen
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review 2014-07-28 17:32
Die Vernichteten - Eleria-Trilogie | Ursula Poznanski
Die Vernichteten (Eleria-Trilogie) - Ursula Poznanski

Ursula Poznanski
Die Vernichteten
Eleria-Trilogie (3)

Dystopie, Jugendbuch
Loewe Verlag, 2014
Platz 30 Wo 31/2014 der Spiegel-Bestseller-Liste
HC, 528 Seiten, 18,95 €
Kindle-Edition: 14,99 €
ASIN: B00K9RYK82
gelesen auf dem Kindle Paperwhite

 

Bewertung: 

 

Inhaltsangabe (Amazon):

Das grandiose Finale einer außergewöhnlichen Thriller-Trilogie - ein meisterhaftes Verwirrspiel.
Nun kennt Ria das schreckliche Geheimnis um das Virus, das so rasend schnell tötet. Weiß, dass es die Sphären und ihre Bewohner vernichten soll, aus Rache für den Raub zahlreicher Clan-Kinder. Ein entsetzliches Vorhaben. Doch zum Glück gibt es ein Heilmittel. Und dieses wird von Quirin bewahrt. Quirin, der jedoch nicht von dem tödlichen Plan abzubringen und mit einem Mal wie vom Erdboden verschluckt ist.
Trotz widriger Umstände macht Ria sich auf den Weg, das Heilmittel zu finden und das Leben von Clans und Sphärenbewohnern zu schützen. Doch dann offenbart sich ihr etwas, womit sie nicht gerechnet hat. Etwas von solcher Grausamkeit, dass es fast unvorstellbar scheint. Etwas, das alles, was sie bisher an Verschwörungen aufgedeckt hat, bei Weitem übertrifft.

Meine Meinung:

 

Wieder ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte, vor allem im letzten Drittel, so dass ich bis kurz vor Mitternacht weitergelesen und es beendet habe… Und was habe ich auf den Abschluss der Trilogie gewartet!

 

Bisher habe ich noch keine schlechte Bewertung auf den Blogs für dieses Buch gesehen (ihr wisst, ich sehe mir immer nur die Anzahl der Sterne an und lese Rezensionen erst, wenn ich das Buch auch kenne), alle waren bisher sehr von dem Buch angetan, genau wie ich. Und das hat auch seinen Grund, denn Ursula Poznanski brilliert in ihrer Trilogie nicht nur durch eine hervorragende Sprache, einen Schreibstil, der die Spannung beständig hält und im letzten Drittel noch weiter auf die Spitze treibt, die hat ihre Charaktere auch sehr gut ausgearbeitet und gibt uns die Gelegenheit, durch die Augen Rias zu sehen und zu fühlen, gerade weil sie aus der Perspektive der 1. Person schreibt.

 

Nicht nur Gefahr und Action sind beständige Begleiter, auch die unterschiedlichsten Gefühle, und Ria muss sich nicht nur einmal entscheiden, ihre Kombinationsgabe einsetzen und sich für ihre Freunde einsetzen. Selbstlos gibt sie alles.

 

Eine Trilogie, die man unbedingt gelesen haben sollte, wenn man etwas für Dystopien übrig hat, denn sie ist eine der besten! Allerdings sollte man nicht mit dem dritten Band beginnen, ich halte es für wichtig, von vorn zu beginnen.

 

Eleria-Trilogie:
1. Die Verratenen – 10/10 Punkte
2. Die Verschworenen – 10/10 Punkte
3. Die Vernichteten – 10/10 Punkte

 

ich gebe 10/10 Punkte.

 

Source: sunsys-blog.blogspot.de/2014/07/gelesen-die-vernichteten-u-poznanski.html
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