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review 2015-11-11 16:34
Mehr Mut, mehr Selbstvertrauen, mehr Risiko
Time's Edge (The Chronos Files Book 2) - Rysa Walker

Ich hätte die Möglichkeit gehabt, den zweiten Band der Trilogie „The CHRONOS Files“, „Time’s Edge“, wie bereits den Vorgänger „Timebound“ bei Netgalley anzufragen. Ich habe mich dagegen entschieden. Ich finde es nicht richtig, für eine Geschichte nicht zu zahlen, wenn ich schon weiß, dass sie mir gefällt. Mal davon abgesehen, dass die Bände der Trilogie als Kindle-Edition wirklich nicht teuer sind, kann ich der Autorin so meine Wertschätzung ihrer Arbeit ausdrücken und sie unterstützen. Ich denke, dass gerade eine junge Schriftstellerin wie Rysa Walker diese Unterstützung braucht, daher macht es mir nichts aus, Geld für ihre Bücher auszugeben, um sie anschließend zu rezensieren. „Time’s Edge“ habe ich mir direkt nach der Lektüre des ersten Bandes besorgt, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

 

Die 1893er Weltausstellung in Chicago war nur der Anfang. Die Gegenwart schwebt noch immer in Gefahr. Saul plant, die Geschichte zu verändern und nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Unzählige Leben könnten ausgelöscht werden. Kate muss die verbliebenen CHRONOS-Schlüssel in der Vergangenheit ausfindig machen, bevor Saul sie für seine Zwecke einsetzen kann. Als wäre ihre Mission nicht bereits aufreibend genug, ist auch Kates Liebesleben ein einziges Chaos. Während sie auf der einen Seite versucht, ihre Beziehung mit Trey zu retten, muss sie auf der anderen Seite mit Kiernan zusammenarbeiten, der ihre Gefühle heftig durcheinanderbringt. Doch kann sie Kiernan überhaupt vertrauen?
Hin und her gerissen zwischen den Zeiten hat Kate nur einen einzigen Versuch, die Welt und ihr eigenes Leben zu retten.

 

Ich fand „Time’s Edge“ mitreißender und intimer als den Vorgänger „Timebound“ . Ich war emotional tiefer in der Geschichte und näher an den Figuren, weil Rysa Walker noch mehr Herzblut in diesen zweiten Band steckte. Es wirkte, als fühlte sie sich sicherer und selbstbewusster beim Schreiben, besonders in Bezug auf das Zeitreise-Thema. Statt sich wie in „Timebound“ auf ein einziges Ziel in der Vergangenheit zu konzentrieren, bietet sie dieses Mal verschiedene Orte zu verschiedenen Zeiten an und erarbeitet dadurch ein komplexeres Geflecht von Zeitlinien, die sich teilweise überschneiden. Es gefiel mir sehr gut, dass sie sich erfolgreich um mehr Atmosphäre bemühte und die unterschiedlichen Schauplätze wesentlich greifbarer beschrieb. Zusätzlich integrierte sie genau das, was mir nachträglich gesehen im ersten Band fehlte: ein Stück persönliche Geschichte. Bisher gestattete Walker Kate und ihrer Großmutter Katherine nur wenig Interaktion mit den Menschen der Zeiten, die sie besuchten und erklärte diese Zurückhaltung mit den Vorschriften von CHRONOS. Auf sich selbst gestellt bewegt sich Kate nun freier. Eine Wendung der Handlung erlaubt ihr den direkten Kontakt mit echten, persönlichen Schicksalen, der nicht nur für sie sehr berührend ist, sondern es auch für mich war. Ich konnte völlig nachvollziehen, wie schwer es ihr in dieser Situation fiel, sich nicht einzumischen und die Ereignisse nicht zu verändern, obwohl sie ihr so nahegingen. Dieser Moment der Identifikation machte sie für mich zu einer besonderen Protagonistin, was ich von Rysa Walker allerdings auch erwartet hatte. Darüber hinaus gebe ich zu, dass mich Kates persönliches Liebesdreieck für sich eingenommen hat. Ja, ich weiß, normalerweise nerven diese Dreiecksgeschichten, aber ich versichere euch, dieses ist wirklich originell, interessant und pikant. Beide Beziehungen sind schwierig und kompliziert – nicht nur, weil sie de facto in unterschiedlichen Zeiten stattfinden. Meiner Ansicht nach ist es für Kate schier unmöglich, sich zu entscheiden und das, obwohl ich eigentlich von Anfang an ein Fan von Trey war. Kiernan ist einfach so höllisch charmant (und gutaussehend *hüstel*), dass meine Überzeugung im Verlauf von „Time’s Edge“ ins Wanken geriet. Letztendlich bleibe ich aber doch im Team Trey, denn es geht mir nicht anders als Kate selbst: ich misstraue Kiernan. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er etwas Entscheidendes verheimlicht. Möglicherweise sogar aus purem Egoismus, weil er sich ein Leben mit Kate wünscht. Ich kann noch gar nicht absehen, welche Entwicklung Rysa Walker für ihn anstrebt.
Die Handlung an sich ist in ihrem groben Rahmen natürlich ein wenig vorhersehbar; ich gehe davon aus, dass Kate im Finale über Saul triumphiert. Ich hatte nicht den Eindruck, dass der zweite Band den übergeordneten Plot wirklich weit nach vorn trieb, doch er gestaltete ihn definitiv verschachtelter und dichter. Diese Details sind es, die mich davon überzeugen, das Finale „Time’s Divide“ zu lesen. Ich weiß, dass Kate letztendlich siegen wird – aber ich habe keine Vorstellung davon, wie. Ich glaube, dass Rysa Walker noch die eine oder andere Überraschung aus dem Ärmel schütteln wird und freue mich darauf, herauszufinden, welche das sind.

 

Ich beglückwünsche mich selbst dazu, „The CHRONOS Files“ via Netgalley entdeckt zu haben. Ich sagte es bereits und ich muss es noch einmal betonen: Rysa Walker ist eine talentierte Autorin mit unheimlich viel Potential. Einen Teil davon hat sie in „Time’s Edge“ gezeigt. Ich hatte den Eindruck, dass Walker Mut und Selbstvertrauen aus dem Erfolg ihres ersten Bandes schöpfte, mehr Risiken einging und sich an ein kompliziertes Netz verschiedener Zeitstränge wagte. Diese spezielle Komplexität zeichnet die Trilogie allerdings als Lektüre aus, die meiner Meinung nach ausschließlich für Zeitreise-Fans geeignet ist. Die Zeitlinien und ihre Verbindungen intellektuell und logisch auseinander zu halten, ist sowohl für die Figuren als auch für die Leser_innen eine Herausforderung, an der man prinzipiell Spaß haben muss. Ich würde davon abraten, mit „The CHRONOS Files“ in die Thematik einzusteigen, doch wenn ihr bereits wisst, dass euch Sprünge durch die Geschichte begeistern, könnt ihr Kate ohne Weiteres auf ihren Reisen begleiten.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/11/11/rysa-walker-times-edge
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review 2015-07-28 15:44
Böse Jungs
Böse Jungs: Eine verrückte Dreiecksgeschichte - Susann Julieva

Story:
Der introvertierte, kühle Nerd James ist seit einer Ewigkeit in seinem besten, heterosexuellen Freund Casey verliebt. Alles ändert als er den Draufgänger der Uni Danny Rizzo kennenlernt, der Interesse an Casey zeigt und damit für ein heilloses Durcheinander sorgt. Plötzlich ist James Freund doch nicht so hetero, wie gedacht; allerdings wird schnell klar, dass der junge Mann für Rizzo eher Mittel zum Zweck ist: Er will lieber James für sich gewinnen. Als Casey erkennt, dass er Danny keine Chancen hat, versucht er sich an einer Beziehung mit James – allerdings hat dieser unterdessen auch Rizzo besser kennengelernt und kann sich der Anziehung des „Bad Boys“ kaum entziehen. Zudem scheint Rizzo der einzige zu sein, der James auffangen kann, wenn er sich seiner düsteren Vergangenheit stellt …

 

Eigene Meinung:


Der Roman „Büse Jungs“ erschien erstmals unter dem Titel „Triangle“ auf dem englischsprachigen Markt, der mit der Co-Autorin Romelle Engel entstanden ist. Erst nachdem der Ullstein – eBook-Ableger „feelings“ Interesse an einer deutschen Ausgabe des Romans zeigte, übersetzte Susann Julieva das Buch für die deutschen Leser.

 

Die Geschichte um James, Casey und Rizzo mag auf den ersten Blick wie eine typische Dreiecks-Beziehungskiste anmuten, doch sie weiß durchaus zu unterhalten und mitzureißen. Trotz der soapigen Elemente, des hohen Dramagehaltes und der erotischen Szenen, ist die Geschichte überraschend tiefgründig und bietet dem Leser mehr als ein reines Liebesdrama. Susann Julieva erzählt die Handlung aus drei Perspektiven und sorgt damit für eine gewisse Dreidimensionalität, die dafür sorgt, dass man alle Hauptcharaktere kennenlernt. Man versteht nach und nach die Gründe und Hintergedanken und muss immer wieder gefasste Meinungen revidieren, wenn man mehr erfährt. Zudem scheut sich Susann Julieva nicht vor Themen wie Bisexualität, Asexualität, Probleme mit der Familie und Misshandlung. All das wird in das komplizierte Beziehungschaos eingebaut und sorgt für Abwechslung und Dynamik. Dadurch wird es mitunter arg dramatisch, doch wer Romane mag, in denen die Charaktere eine Weile mit sich und ihrer Umwelt kämpfen, und das ein oder andere aus ihrer Vergangenheit bewältigen müssen, wird bei „Böse Jungs“ voll auf seine Kosten kommen.

 

Entsprechend der Geschichte, die stark auf die Charaktere zugeschnitten ist, sind diese gut ausgearbeitet und überzeugend in Szene gesetzt. Man kann sich sowohl in James, als auch in Casey und Rizzo hineinversetzen, wobei die Handlung vorwiegend um James aufgebaut ist. Es geht um in erster Linie um seine Gefühle und seine Vergangenheit, wenngleich auch Rizzo und Casey in dieser Beziehung ausreichend beleuchtet werden. Daher sind dem Leser alle drei Hauptfiguren sympathisch und wachsen mit der Zeit ans Herz. Dass nicht jedem Casey mit seiner sprunghaften Art ans Herz wächst, ist verständlich, doch er macht auf seine Art die größte Wandlung durch und wird in seinem Leben wohl mehr Problemen gegenüberstehen, als James und Rizzo. In diesem Punkt hätte ich mir fast mehr zu Casey gewünscht, wenngleich ich verstehe, dass seine Entwicklung nur bedingt zu einem Gay Romance passt.

 

Stilistisch legt Susann Julieva eine solide, tiefgründige Geschichte vor, die von Anfang an zu fesseln weiß. Es gelingt ihr jeden Charakter überzeugend zu beschreiben und passend in Szene zu setzen. Mitunter ist es an einigen Stellen zu dramatisch geraten, doch dafür sind die Dialoge, die Beschreibungen und die erotischeren Szenen (die glücklicherweise sehr ansprechend geschrieben sind) sehr gelungen – Susann Julieva hat einen stimmigen, gut lesbaren und mitreißenden Schreibstil, der gut zum Roman und den Figuren passt.

 

Fazit:
„Böse Jungs“ ist eine gelungene Dreiecksgeschichte, der es gelingt den drei Charakteren gerecht zu werden und trotz einiger Längen Spannung aufzubauen. Neben dem guten, fesselnden Schreibstil und den sympathischen Figuren kann auch die dramatische Handlung überzeugen. Wer dramatisch, emotionale Geschichten mag und kein Problem mit Soap Opera Elementen hat, sollte „Böse Jungs“ eine Chance geben. Es lohnt sich.

Source: www.like-a-dream.de
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