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review 2017-03-07 04:22
Rezension | Robin - Die Flucht von Rebecca Gablé
Robin - Die Flucht (Waringham Saga: Das Lächeln der Fortuna 1) - Moritz Grove,Julia Lowack,Ulrike Kapfer,Audible GmbH,Roman Roth,Wolfgang Wagner,Rebecca Gablé,Detlef Bierstedt

Beschreibung

 

England, 14. Jahrhundert.

Der junge Robin lebt seit seiner Kindheit in einem Internat bei Mönchen. Als er eines Tages vom Tod seines Vaters, dem Earl of Waringham, unterrichtet wird, beschließt Robin gegen den Wunsch der Mönche nicht länger dort zu bleiben. Obwohl er nachdem sein Vater des Hochverrats beschuldigt wurde, nicht länger Anspruch auf sein Erbe hat, kehrt Robin in seine Heimat Waringham zurück.

 

Tatsächlich bekommt Robin eine Stellung als Pferdeknecht und ist mit seinem Leben recht zufrieden. Wäre da nicht der Sohn des neuen Earls, der ihn zu jeglicher Gelegenheit schikaniert…

 

Meine Meinung

Bei dem Hörspiel „Robin – Die Flucht“ handelt es sich um den ersten von drei Teilen des Romans „Das Lächeln der Fortuna“ von Rebecca Gablé, bei dem es sich wiederum um den ersten Teil der Warringham-Saga handelt. Der zweite Teil „Robin – Die Wende“ erschien bereits Ende Februar, der dritte Teil „Robin – Die Rückkehr“ erscheint am 28. März 2017. Da es sich bei dem historischen Roman „Das Lächeln der Fortuna“ um ein 1.200 Seiten starkes Buch handelt, finde ich es vollkommen in Ordnung, dass der Roman in 3 Hörspiele aufgeteilt wurde. Außerdem gefällt es mir außerordentlich gut, dass man die Geschichte ungekürzt erleben kann.

 

Ich habe schon länger kein Hörspiel mehr gehört und bin vollkommen begeistert von dieser aufwendigen Buchinszenierung! Geschichte, Sprecher und musikalische Begleitung entführen den Hörer schon nach wenigen Kapiteln auf direktem Weg ins Mittelalter.

 

Im Mittelpunkt der Handlung steht der von Schicksalsschlägen gebeutelte Robin, der langsam von einem Jungen zum Mann heranwächst. Nachdem sein Vater unter mysteriösen Umständen verstorben und des Hochverrats schuldig befunden wurde, hat es Robin alles andere als leicht. Trotz aller Widrigkeiten schlägt sich Robin tapfer durch sein neues Leben als „Niemand“.

 

Obwohl die Geschichte mit Dramatik, schön gezeichneten Charakteren und spannenden Wendungen zu fesseln vermag, zog es sich hin und wieder etwas in die Länge. Diesen kleinen Kritikpunkt macht die herausragende Leistung der unterschiedlichen Sprecher jedoch gleich wieder wett. Vor allem Roman Roth als Robin hat mir sehr gut gefallen (auch wenn die Stimme zu Beginn der Geschichte etwas zu alt für den jungen Robin klingt).

 

Fazit

 

„Robin – Die Flucht“ ist eine wirklich überzeugende Komposition aus Hörspiel und Hörbuch, die vor allem durch die unterschiedlichen Sprecher sehr lebhaft und mitreißend daher kommt.

Source: www.bellaswonderworld.de/rezensionen/hoerbuch-rezension-robin-die-flucht-von-rebecca-gable
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review 2015-10-08 11:33
Das Lilienschwert
Das Lilienschwert (German Edition) - Laurent Bach

Story:
Es scheint ein glücklicher Zufall zu sein, dass der junge Jerôme während einer Prozession zu Ehren der Jungfrau Johanna (Jeanne D’Arc) einem Kind das Leben rettet und daraufhin von Gille de Rais, Feldmarschall Frankreichs, in sein Palais geladen wird. Nicht nur begegnet er dort dem bildschönen Guy, der während der Festlichkeiten die heilige Jungfrau von Orleans verkörperte, er wird von de Rais auch als Knappe aufgenommen. Während für Jerôme ein neues Leben beginnt bandelt er mit Guy an, der sich ebenfalls in den unschuldigen Jungen verliebt. Leider wird auch Gille de Rais auf Jerôme aufmerksam – sehr zu Guys Missfallen, der dem Adeligen immer wieder auch im Bett zu Diensten ist – und bietet Jerôme endlich die Möglichkeit den Schwertkampf zu lernen. De Rais schenkt seinem Knappen im Gegenzug für gewisse Gefälligkeiten ein Lilienschwert, doch Jerôme fallen die Übungskämpfe schwer – lediglich bei de Rais ereilen ihn keine blutigen Visionen. Zudem häufen sich die Streitereien mit Guy, was beiden Männern zusetzt …

 

Eigene Meinung:
Mit der Novelle „Das Lilienschwert“ veröffentlichte Brunhilde Witthaus unter dem Pseudonym Laurent Bach 2014 die Geschichte von Jerôme und Guy im Selbstverlag. Das knapp 80-seitige Werk spielt vor ihrem historischen Roman „Des Teufels Schreiber“, in dem es um Gilles de Rais und seine Machenschaften geht. Die Novelle greift lose die historischen Ereignisse im Frankreich des 15. Jahrhunderts auf und bildet eine gute Ergänzung zu dem im Sieben Verlag erschienen Roman, wenngleich „Das Lilienschert“ dem Gay Historical Genre angehört.

 

Die Geschichte ist spannend und ohne große Schnörkel erzählt – binnen weniger Seiten ist man in das mittelalterliche Frankreich eingetaucht und lernt Jerôme und Guy kennen, die gesellschaftlich grob auf einer Stufe stehen. Die beiden treffen sich nach der Prozession und verlieben sich recht schnell ineinander, was natürlich auch eine erotische Komponente mit sich bringt, die in „Das Lilienschwert“ stärker als in den übrigen Geschichten der Autorin vertreten ist. Nichtsdestotrotz passiert im Laufe der Zeit eine Menge: man lernt Jerôme und Guy sehr intensiv kennen, erfährt eine Menge über ihre Vergangenheit und welch wichtige Schlüsselrollen sie in der Geschichte Frankreichs gespielt haben. Auch Gille de Rais, der als Massenmörder grausige Berühmtheit erlangt hat, ist wichtig für die Handlung. Er treibt sie voran, da seine Machenschaften erst den Ausschlag geben. So entspinnt sich über den 80 Seiten eine überraschend komplexe Geschichte, die gerne ausführlicher hätte sein können und die Lust auf mehr Macht – denn Jerômes und Guys Abenteuer bieten durchaus genug Potenzial für mehr.

 

Die Charaktere sind, wie nicht anders erwartet, sehr authentisch und greifbar. Man kann sich sowohl in Jerôme, als auch in Guy hineinversetzen. Ersterer ist hierbei der gefallene Held, der einst an Johannas Seite kämpfte, den jedoch die blutigen Schlachtfelder und gefallenen Kameraden in Visionen und Träumen verfolgen. Guy wiederum hat sein eigenes Päckchen zu tragen, da er etwas getan hat, auf das er alles andere als stolz ist. Schließlich Gille de Rais, der mit seiner wahnsinnigen, sprunghaften Natur nur schwer zu greifen ist.
Ein wenig verwirren die Nebenfiguren, gerade de Moreilles‘ laxe Art im Umgang mit Guys und Jerômes Homosexualität. Immerhin war Sodomie in der damaligen Zeit ein Grund für den Scheiterhaufen.

 

Stilistisch legt die Autorin eine solide, in sich schlüssige und gut lesbare Novelle vor, die sich fast zu schnell liest. Kaum hat man begonnen, ist man schon am Ende angekommen. Die Geschichte wird hierbei abwechseln aus Jerômes und Guys Sicht erzählt und bietet dem Leser die Möglichkeit in die Gedanken- und Gefühlswelten beider Protagonisten einzutauchen. Laurent Bach hat ein Gefühl für Sprache und Figuren – letztere werden ehr authentisch in Szene gesetzt, ebenso gelungen sind die Beschreibungen der Örtlichkeiten und die Begebenheiten der damaligen Zeit. Auch die erotischen Szenen sind stimmungsvoll und ansprechend umgesetzt.

 

Fazit:
„Das Lilienschwert“ ist eine gelungene, historische Novelle für Zwischendurch, die mit authentischen Figuren, einem schönen Schreibstil und einer spannenden Geschichte punkten kann. Bis auf einige Unstimmigkeiten ist die Handlung in sich schlüssig und macht definitiv Lust auf mehr. Wer historische Geschichten mag, sollte sich „Das Lilienschwert“ nicht entgehen lassen und auch nach „Des Teufels Schreiber“ Ausschau halten. Alle anderen müssen sich mit den übrigen Werken der Autorin zufrieden geben, wenngleich man irgendwie hofft, dass sie Jerômes und Guys Geschichte irgendwann weiterführt.

Source: www.like-a-dream.de
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review 2015-09-30 08:03
Funktioniert als Thriller leider nicht
Ewig - Gerd Schilddorfer,David Weiss

Nachdem ich mich eine Weile im Genre der Fantasy aufgehalten habe, war es mal wieder an der Zeit, etwas Realistisches zu lesen. Der Thriller „Ewig“ vom Autorenduo Schilddorfer & Weiss lag sehr lange auf meinem SuB, so lange, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wie ich überhaupt auf das Buch aufmerksam wurde. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es mir auf den einschlägigen Seiten empfohlen wurde, weil ich „Sakrileg“ und „Illuminati“ von Dan Brown mochte. Bei „Ewig“ handelt es sich nämlich ebenfalls um einen Verschwörungsthriller.

 

In Wiens ältester Kirche, der Ruprechtskirche, wird ein unauffälliger Fremdenführer ermordet aufgefunden. Die Polizei ist ratlos, denn weder hat der Mann eine dunkle Vergangenheit, noch war er kürzlich in kriminelle Geschäfte verwickelt. Nur der draufgängerische Journalist Paul Wagner erkennt, was den Mord außergewöhnlich macht. Der Tote liegt direkt unter der Buchstabenfolge AEIOU, ein Code des Kaisers Friedrich III., den bis heute niemand entschlüsseln konnte. Ist es möglich, dass der Fremdenführer für ein Geheimnis aus dem Mittelalter sterben musste? Ratlos wendet sich Paul an den einzigen Menschen, der ihm helfen kann: sein alter Freund Dr. Georg Sina, Geschichtsprofessor und Einsiedler. Gemeinsam begeben sie sich auf die Spur Friedrichs, um das Rätsel zu lösen und den Mord aufzuklären. Doch was als Schnitzeljagd beginnt, entwickelt sich schnell zu tödlichem Ernst. Denn Friedrichs Code verschlüsselt ein Geheimnis globalen Ausmaßes, das die Zukunft der gesamten Welt verändern könnte.

 

Ich denke, es war keine gute Idee, aus „Ewig“ einen Thriller zu machen. Ich kann zwar verstehen, warum dieses Genre den beiden Autoren attraktiv erschien, bin jedoch der Meinung, dass die Idee der Geschichte als historischer Roman wesentlich besser funktioniert und zu einem überzeugenderen Ergebnis geführt hätte. So, wie es ist, empfand ich gerade die Thriller-Elemente des Buches als übertrieben. Es war immer eine Schippe zu viel, was entscheidend dazu beitrug, dass mir die Geschichte konstruiert und inszeniert erschien. Sie entwickelte sich nicht natürlich, sondern aufgesetzt. Es gab zu viele Momente, während derer ich dachte „Ach, na was für ein praktischer Zufall!“. Das darf nicht passieren. In einem Verschwörungsthriller schon gar nicht. Das Genre lebt davon, dass haarsträubende, schockierende Ideen plausibel und glaubhaft vermittelt werden. Die LeserInnen dürfen die Logik des Ganzen nicht anzweifeln, sonst wird es unrealistisch. Leider wies „Ewig“ einige logische Löcher auf. Das Tragische daran ist, dass Schilddorfer & Weiss das ganze Drumherum meiner Meinung nach gar nicht gebraucht hätten. „Ewig“ ist hervorragend recherchiert und die Entscheidung für Friedrich III. als zentrale historische Persönlichkeit kann ich nach der Lektüre absolut nachvollziehen. Er war ein faszinierender, interessanter Herrscher. Nicht nachvollziehen konnte ich hingegen die schrittweise Auflösung seines Rätsels. Für mich blieb meist schleierhaft, wie Paul Wagner und Georg Sina zu ihren Schlussfolgerungen gelangten. Ich denke, das hatte unter anderem damit zu tun, dass ich mich mit all dem geschichtlichen Input völlig überfordert fühlte. Ich konnte die unzähligen Fakten über das 15. Jahrhundert einfach nicht verarbeiten. Zusätzlich erschwert wurde diese Aufgabe von den häufigen Schauplatzwechseln, die mich nicht nur an andere Orte, sondern auch in andere Zeiten katapultierten und mir nur selten sinnvoll erschienen. Im letzten Drittel nahmen diese glücklicherweise ab, doch der Schaden war bereits angerichtet: ich war verwirrt. Erstaunlicherweise wusste ich trotzdem sehr früh, worum es bei Friedrichs Geheimnis geht. Ich brauchte nur einen einzigen Hinweis. Das fand ich ganz schwach. Ein jahrhundertealtes Rätsel sollte schon etwas schwieriger zu lösen sein. Keine Ahnung, wieso Wagner und Sina über 500 Seiten dafür brauchten. Vielleicht waren sie zu sehr damit beschäftigt, die volle Bandbreite ihrer Stereotypie auszukosten. In dem ganzen Buch gibt nicht eine Figur, die tatsächlich individuell wäre. Wagner, der Draufgänger und Sina, der Einsiedler. Gähn. Übertroffen werden sie nur noch von Kommissar Berner, mit dem sie zusammenarbeiten. Der gute Mann kann sich nicht mal normal artikulieren, ständig brummt, knurrt und grunzt er nur. Er ist die Bilderbuchversion eines überdrüssigen Polizeibeamten am Ende seiner Berufslaufbahn. Es hätte mich nicht überrascht, wäre sein liebstes Kleidungsstück ein abgetragener Trenchcoat gewesen.

 

Bevor ich „Ewig“ begann, las ich eine Rezension, die das Buch in den Himmel hob und ihm sogar bescheinigte, besser als „Illuminati“ und „Sakrileg“ von Dan Brown zu sein. Ich kann dem unter keinen Umständen zustimmen. Ich fand es künstlich, übertrieben, unlogisch und voller Charaktere, die nicht mal einen Hauch Eigenständigkeit besitzen. Es war eine enttäuschende Lektüre. Sicher lag das zum Teil auch an mir selbst; der Zugang fiel mir äußerst schwer, weil ich noch nie in Wien war und Probleme hatte, all die kulturellen Schätze dieser Stadt auseinander zu halten. Doch ich finde, ein Aufenthalt in Wien sollte nicht Voraussetzung sein, um diesen Roman lesen zu können.
„Ewig“ ist der Auftakt einer Trilogie – ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich es nicht noch einmal mit Paul Wagner und Georg Sina versuchen werde. Ich kann euch diesen Roman wirklich nicht empfehlen, denn es gibt einfach zu viele negative Aspekte. Ich wünschte, Schilddorfer & Weiss hätten ihre brillante Recherche anders umgesetzt – dann hätte es auch ein brillantes Buch werden können.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2015/09/30/gerd-schilddorfer-david-g-l-weiss-ewig
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review 2015-09-03 21:51
Ein Hoch auf Rothfuss & Hearne, der Rest ... naja...
Unfettered - Kevin Hearne,Lev Grossman,Brandon Sanderson,Patrick Rothfuss,Daniel Abraham,Shawn Speakman,Jennifer Bosworth,Mark Lawrence,Blake Charlton,Peter V. Brett,Geno Salvatore,Robert V.S. Redick,Michael J. Sullivan,Eldon Thompson,David Anthony Durham,Peter Oru

In dieser Anthologie versammeln sich zahlreiche namhafte Autoren des Fantasy Genres und steuern eine Kurzgeschichte ihrer Wahl bei. Wie es der Titel schon vermuten lässt sind ihnen dabei keine Vorgaben gemacht worden, so dass sie das Thema ihrer Geschichten frei wählen konnten.

 

 

There was warm sun, which was good. There were climbing vines, which were bad. There was wind, which was neither.
– How Old Holly Came To Be, Patrick Rothfuss

 

Unfettered entstand als caritatives Projekt. Die 23 vertretenen Autoren habe ihre jeweiligen Beiträge kostenfrei zur Verfügung gestellt, damit die Erlöse aus dem Verkauf an ihren Kollegen Shawn Speakman gehen konnten, bei dem 2011 Krebs diagnostiziert wurde. Die Kosten der Behandlung sorgten schnell für einen unbezahlbaren Berg an Rechnung und so haben sich die Autoren zu dieser Anthologie eingefunden, um Speakman finanziell zu unterstützen. Mehr zu den Hintergründen erfährt man auch im Vorwort der Sammlung.

Inhaltlich ist es ein wenig durchwachsen, was die Verständlichkeit und Qualität der Geschichten angeht. Viele Autoren steuern hier ein Spin-Off ihrer Buchreihen bei, wodurch man oft das Gefühl hat mitten in eine laufende Handlung geworfen zu werden oder vor einem unfertigen Ende zu stehen. Da die Autoren machen durften was sie wollten, gibt es natürlich auch keinen roten Faden innerhalb der Anthologie und der Handlungsort wechselt ebenso zwischen mittelalterlichen und urbanen Gesellschaftformen.

Einige Geschichten beschäftigen sich mit dem Krebs direkt, wodurch nicht selten eine gewisse Traurigkeit mitschwingt. Sie zerstören auch gerne jene Dinge die wir gemeinhin als einen Hafen der Sicherheit betrachten.

Da es eine ganze Menge Geschichten sind, hebe ich nur die hervor, die mir gut gefallen haben. Der Rest war mir entweder unverständlich, weil ich die dazu gehörende Buchreihe nicht kenne, oder hat mir inhaltlich nicht gefallen. Sei es nun wegen dem eher mittelalterlichen Setting, dem blutigen Grundton oder einer generellen Langeweile, die meine Konzentrationsfähigkeit gesprengt hat.

1. Imaginary FriendsTerry Brooks
Eine Geschichte in deren Zentrum der 13-jährige Jack steht, bei dem eine tödliche Krankheit festgestellt wurde. In einem urbanen Setting kämpft der Junge gegen einen Drachen und andere böse Kreaturen, die irgendwie ein Sinnbild seiner Krankheit zu verkörpern scheinen. Man weiß nicht genau ob er die Dinge tatsächlich erlebt oder nur phantasiert, aber es wird einiges an Action geboten.

2. How Old Holly Came To Be – Patrick Rothfuss
Meine mit Abstand liebste Geschichte in dieser Anthologie. Patrick Rothfuss ist einfach ein genialer Poet der mit Worten Kunstwerke erschafft. Die Handlung bewegend und ergreifend und dreht sich um einen Baum und eine Frau, die gemeinsam altern. Es beginnt ohne dass man begreift worauf die Geschichte hinauswollen könnte und macht einen unerwartet traurig. Allerdings ist es eine Form von Traurigkeit die so herzerwärmend ist, dass ich die Geschichte nur dringend empfehlen kann und selbst werde ich sie sicherlich mehr als einmal lesen. Sie hinterlässt einfach Eindruck mit ihrer leisen Erzählstimme.

3. The Old Scale Game – Tad Williams
Hierbei handelt es sich um einen der wenigen recht humorvollen Beiträge. Ein alter Drache und ein ebenso alter Drachentöter schließen sich als Betrügerpärchen zusammen. Im Grunde ist es ein ähnliches Fundament wie wir es aus Dragonheart kennen, nur noch ein bisschen lustiger. Die beiden alten Widersacher sind beide etwas tatterig und später bekommen sie auch noch Gesellschaft von einem altersschwachen Oger. Hier sind Lacher durchaus garantiert.

4. Game of Chance – Carrie Vaughn
5. The Martyr of the Roses – Jacqueline Carey
6. Mudboy – Peter V. Brett
7. The Sound of Broken Absolutes – Peter Orullian
8. The Coach with Big Teeth – R.A. Salvatore
9. Keeper of Memory – Todd Lockwood
10. Heaven in a Wild Flower – Blake Charlton
11. Dogs – Daniel Abraham

12. The Chapel Perilous – Kevin Hearne
Eine weitere Kurzgeschichte um den Eisernen Druiden Atticus O’Sullivan. Wie gewohnt humorvoll und auch außerhalb der Buchreihe lesbar. Ich habe diese Kurzgeschichte schon vor der Anthologie gelesen und hier ausführlicher berichtet.

13. Select Mode – Mark Lawrence
14. All the Girls Love Michael Stein – David Anthony Durham
15. Strange Rain – Jennifer Bosworth
16. Nocturne – Robert V.S. Redick
17. Unbowed – Eldon Thompson
18. In Favour with Their Stars – Naomi Novik
19. River of Souls – Robert Jordan & Brandon Sanderson
20. The Jester – Michael J. Sullivan
21. The Duel – Lev Grossman
22. Walker and the Shade of Allanon – Terry Brooks
23. The Unfettered Knight – Shawn Speakman

Unterm Strich war diese Anthologie nicht so richtig mein Fall. Es gab eine Handvoll guter Beiträge, der Rest war eher eine zähe Probe meines Durchhaltevermögens.

Source: moyasbuchgewimmel.de/rezensionen/titel/u/unfettered
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review 2015-08-11 12:13
Humorvoll, märchenhaft, großartig!
Uprooted - Naomi Novik

Agnieszka liebt das einfache Leben in ihrem Dorf, doch es wird überschattet von einem düsteren verwunschenen Wald, in dem eine Boshaftigkeit existiert die nach den Menschen greift. Die Dorfbewohner sind auf die Hilfe des Zauberers angewiesen, den alle nur als den Drachen kennen. Doch der Preis für seine Hilfe ist hoch: alle zehn Jahre fordert er ein Mädchen aus dem Dorf als Tribut. Die nächste Auswahl steht kurz bevor und Agnieszka fürchtet sich um ihre beste Freundin. Niemand weiß genau nach welchen Kriterien der Drache seine Wahl trifft, doch jeder weiß, dass der Drache kommen und die schöne Kasia auswählen wird. Es gibt keinen Weg sie vor ihrem Schicksal zu bewahren, nur dass es am Ende nicht Kasias Schicksal ist.

 

»What an unequaled gift for disaster you have.«
- Two

 

Meine Liebe zu Uprooted begann mit einem Cover-Kauf und kam entsprechend unerwartet. Mit einer von Beginn an ruhigen aber fesselnden Erzählstimme und liebenswerten Figuren entführt Autorin Naomi Novik ihre Leser in eine düster-schaurige Märchenwelt, in der Blut fließt und Köpfe rollen. Wer also bei dem Wort »Märchen« an ein Kinderbuch dachte der irrt zwar, doch die Autorin schafft es dafür erwachsene Leser in eine zauberhafte und magische Welt zurückzuführen, die einem als Erwachsenem manchmal verloren scheint.

Uprooted nimmt einen schon auf den ersten Seiten gefangen und lässt einen kaum mehr los. Man muss sich sehr zusammenreißen, um nicht die Nacht durchzumachen, weil man dringend noch dieses eine Kapitel zu Ende lesen will. Die Autorin hat für ihre Geschichte auf Figuren aus dem polnischen Volksglauben zurückgegriffen und einige ihrer liebsten Figuren daraus erhalten einen kleinen Cameo-Auftritt in dem Roman. Vielleicht hat hier schon einmal jemand von Baba Jaga gehört?
Davon einmal abgesehen ist Uprooted aber keine Märchennacherzählung die für erwachsene Leser angepasst wurde, sondern ein ganz eigenständiges Werk. Es gibt neben schonungslosem Kriegsgemetzel zudem ca. 1,5 Sexszenen in diesem Roman, die weder kitschig noch lächerlich ausgefallen sind, sondern im Gegensatz sehr erwachsen und sinnlich geschildert werden. Allein diese Szenen sollten aber schon dafür sorgen, dass man das Buch keinem Kind in die Hand gibt. ;)

Die Figuren in Uprooted wissen wie die Geschichte selbst, einen auf Trab zu halten! Nicht etwa wegen actionreicher Szenen, von denen es durchaus einige gibt, sondern weil sie einfach mit schrulligen, liebenswerten und hassenswerten Facetten versehen wurden. Fangen wir bei Agnieszka an, die so herrlich chaotisch ist, dass man kaum genug von ihren zahlreichen Fehltritten bekommt. Wenn es etwas gibt, dass Agnieszka kann, dann ist es Unordnung und allgemein Chaos zu verursachen. Nicht, dass sie es mit Absicht täte, es scheint eher ein zweifelhaftes Talent zu sein. Als sich der Drache plötzlich mit ihr allein im Turm herumschlagen muss, kann er einem schon fast leid tun, denn Agnieszka bringt sein ordentliches und schön strukturiertes Leben gut durcheinander. Da hilft auch keine noch so abweisende harte Schale. Die beiden sind wie Feuer und Wasser, was für einen höllischen Spaß sorgt. Dabei kommt der Humor überraschend in die Geschichte und in wohl portionierten Dosen. Agnieszka folgt meist intuitiven Impulsen und improvisiert was da Zeug hält. Sie ist eine gänzlich unperfekte Heldin die erst in ihre Rolle hineinwachsen muss, was ihre Figur umso unterhaltsamer macht.
Im Gegensatz dazu ist der Drache ein Mann, dessen Absichten zunächst unklar bleiben. Er kommt zwar alle zehn Jahre ins Dorf um eines der Mädchen mitzunehmen, scheint davon aber überhaupt nicht begeistert zu sein und man gewinnt schnell den Eindruck es sei eine lästige Pflicht. Er holt sie auch nicht zu seinem persönlichen Vergnügen, wie man schon in den ersten Sätzen lernt, so dass man neugierig Seite um Seite umblättert, um endlich hinter sein Geheimnis zu gelangen.
Er ist eine spannende Figur, die man mal lieben und mal ohrfeigen möchte. Gute 100 Jahre in der Abgeschiedenheit seines Turms haben ihn etwas wunderlich und zu praktisch werden lassen. Deswegen ist man geneigt ihm manch ruppige Bemerkung zu verzeihen. Es gibt aber auch Momente da hilft es nur zu sagen »was für ein Arsch!«. Er umgibt sich gerne mit schönen und glanzvollen Dingen, ist stets gut gekleidet und jedes Haar sitzt wo es sein soll. Das Essen ist perfekt, die Ordnung ist perfekt, die Aussprache seiner Zaubersprüche sind perfekt. Und dann kommt Agnieszka und bringt das Chaos direkt in seinen Turm. Ihre Streitereien sind herrlich mitzuerleben und nach einer Weile wird einem der grantige Zauberer dann richtig sympathisch.
Spannend ist außerdem an ihm, dass er zwar weiiiiit älter als Agnieszka ist, durch die Isolation oder vielleicht auch durch das Alter selbst, ist er aber irgendwie auf einem ähnlich unbeholfenen Level hängen geblieben, zumindest was seine sozialen Fähigkeiten angehen. Das hebt die beiden auf ein ähnliches Level, so dass man bei ihrer weiteren Entwicklung selten das Gefühl hat hier wäre etwas seltsam oder gar verwerflich.

Selbst die weiteren Nebenfiguren sind vielschichtig und nicht immer rein gut oder böse wie man zuerst glauben mag. Am Ende entscheidet sich natürlich jede Figur mehr das eine oder das andere zu sein, aber sie sind nicht eindeutig durchschaubar und spielen mit der Urteilsfindung des Lesers. Man hat sogar das Gefühl der Wald selbst sei eine lebendige Figur, was seine Boshaftigkeit und seine Präsenz in diesem Roman umso stärker macht.
Es geht in Uprooted auch um Freundschaften und Opfer die man bringen muss. Das Verhältnis zwischen Kasia – die im übrigen auch eine tolle Figur ist, aber das darf man hier zur Vermeidung von Spoilern leider nicht näher erklären – und Agnieszka ist ein wunderbares Beispiel dafür. Den Bechdel-Test besteht Uprooted entsprechend ganz locker nebenbei.

Uprooted bietet einen handwerklich wundervollen Umgang mit der Sprache, der es schafft eine altbekannte Formel in ein kunstvolles neues Kleid zu verwandeln. Es wäre wünschenswert, dass es mehr solcher erwachsenen Märchen gäbe, die ihren nostalgischen Zauber bewahren können. Ein spannender, liebevoller, grausamer und versöhnlicher Roman, indem Gut und Böse immer auch einen Funken des anderen in sich tragen. Uprooted hat jeden seiner 5 Sterne redlich verdient und wandert ohne Umwege auf meine Bestenliste für dieses Jahr.

Source: moyasbuchgewimmel.de/rezensionen/titel/u/uprooted
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