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review 2017-06-03 10:04
Ein unangenehm realistisches Märchen
The Magician King. Lev Grossman - Lev Grossman

Wenn ich einen Blick auf die Liste der Menschen werfe, die Lev Grossmann interviewte, bleibt mir die Luft weg. Beispiele? Steve Jobs, Salman Rushdie, J.K. Rowling und – haltet euch fest – Johnny Cash. Ich bin sowas von neidisch. Es scheint zu stimmen, dass ein Harvard-Abschluss alle Türen öffnet. Ich finde es sympathisch, dass sich Grossman trotzdem nicht zu schade ist, Fantasy zu schreiben. „The Magician King“ ist der zweite Band seiner Trilogie „The Magicians“ und führt die Geschichte des Zauberlehrlings Quentin Coldwater weiter.

 

Fillory ist ein magisches Paradies, in dem Quentin Coldwaters Träume Realität wurden. Seit Janet, Eliot und Julia ihn aus seinem jämmerlichen Dasein auf der Erde befreiten und in das Land seiner Lieblingsromane entführten, erlebt Quentins die reinste Utopie. In Fillory ist er kein Versager, sondern ein König. Und doch… Irgendetwas fehlt. Mit den bequemen Annehmlichkeiten des Throns schlichen sich Langeweile und Monotonie in Quentins Leben. Er verzehrt sich nach einer Aufgabe, einem Abenteuer, neuen Herausforderungen. Als sich herausstellt, dass der äußerste Zipfel des Königreichs jahrelang keine Steuern zahlte, ergreift Quentin die Gelegenheit, endlich mal rauszukommen. Unterstützt von Julia stattet er ein Schiff aus und sticht in See. Auf ihrer Reise erfahren sie von einem magischen Schlüssel, der angeblich die Welt aufzieht. Quentin ist sofort Feuer und Flamme: der Schlüssel ist seine Quest! Doch dieser birgt eigene Geheimnisse und schon bald verwandelt sich Quentins heiß ersehntes Abenteuer in einen Albtraum. Sei vorsichtig mit deinen Wünschen – sie könnten wahr werden.

 

Vor kurzem wurde unter meinen geschätzten Buchblogger-Kolleg_innen diskutiert, welche Buchwelt wir gern besuchen würden. Neben dem Potter-Universum und Mittelerde wurde Narnia wohl am häufigsten genannt. Ich kann mich diesem Wunsch nicht anschließen, weil ich vermute, dass es mir dort genauso erginge wie Quentin Coldwater in Fillory, das frappierende Ähnlichkeit zu C.S. Lewis‘ magischem Reich aufweist. Ich würde mich langweilen. Was geschieht, wenn alle Abenteuer erlebt wurden, alle Bedrohungen beseitigt sind und Frieden eingekehrt ist? Irgendwann verliert selbst ein Land, das so mit Magie vollgestopft ist wie Fillory, seinen Reiz. Wird das Außergewöhnliche zur Routine, ist es Zeit, sich neuen Aufgaben zu stellen. Auf Quentin trifft das vermutlich besonders zu, da er in „The Magician King“ zwar älter, aber kaum erwachsener ist als im Vorgänger „The Magicians“. Er ist noch immer rast- und ziellos, ein Suchender, der verzweifelt nach Erfüllung lechzt. Er dachte, Fillory könnte ihm das bieten, was er auf der Erde nicht fand: eine Bestimmung. Dummerweise hat Fillory keinen Bedarf. Das Königreich regiert sich praktisch von selbst. Quentin braucht Fillory mehr als Fillory ihn und das Abenteuer, das er herbeisehnte, ist weit mehr, als er ertragen kann. In einem Schreibstil, der Direktheit und Symbolkraft bizarr vereint, zeichnet Lev Grossman erneut eine düstere, makabre Parodie auf die magischen Kindergeschichten, die unsere Bücherregale füllen und erteilt seinen Figuren harte Lektionen, um die Botschaft seines Romans zu vermitteln. Märchen sind lediglich in ihrem eigenen Rahmen märchenhaft. In der Realität sind sie Erzählungen von Verlust und Opfern. Heldenmut hat immer einen Preis; es gibt nichts umsonst. Grossman konfrontiert Quentin mit der Frage, was er bereit ist, aufzugeben, um ein Held zu sein. Ist er bereit, Fillory aufzugeben? All die Jahre glaubte Quentin, Fillory sei sein Schicksal, der einzige Ort, an dem er Ruhe und Glück finden könnte. Die Wunder der Erde waren ihm niemals gut genug. Er war blind. Erst, als ihn sein verschlungener Weg dorthin zurückführt, öffnet er die Augen und erkennt die Schönheit der Erde. Zum ersten Mal befasst er sich mit dem Gedanken, ob er auch in seiner Heimatsphäre glücklich werden könnte. Traurigerweise glaube ich, für Quentin spielt es keine Rolle, wo er sich aufhält. Zufriedenheit bleibt ihm verwehrt, weil er niemals in der Lage ist, seine wie auch immer geartete Situation zu genießen. Er will immer mehr, ohne zu wissen, was dieses „mehr“ eigentlich ist. In diesem Punkt unterscheidet er sich maßgeblich von seiner Freundin Julia, deren unheimlich spannende, tragische Geschichte in „The Magician King“ offenbart wird. Nachdem sie den Aufnahmetest am Brakebills College vermasselte, kannte sie nur ein Ziel: sie wollte die Magie. Egal wie. Ihr Ehrgeiz trieb sie an, unkonventionelle, gefährliche Pfade zu beschreiten, die unvorstellbare Opfer forderten, weit entfernt von der geordneten Ausbildung, die Quentin erhielt. Ausgerechnet Julias verwinkelte Vergangenheit erweiterte mein Verständnis des Magiesystems der Trilogie. Grossman beleuchtet die Magie aus verschiedenen Perspektiven und erklärt, dass sie nur eine geborgte Macht ist, die Menschen eigentlich nicht zusteht. Ich hoffe, dass er dieses Thema im Finale „The Magician’s Land“ detaillierter ausführt. Die Idee, Magie als zufälliges Diebesgut zu behandeln, ist einfach aufregend.

 

„The Magician King“ ist ein unangenehm realistisches Märchen. Lev Grossman zerrt all die finsteren Facetten in den Fokus, die wir niemals kennenlernen wollten. Es ist daher schwierig, im Zusammenhang mit diesem Buch über „gefallen“ zu sprechen. Gefiel es mir, die Vorstellungen und Fantasien meiner Kindheit, die von magischen Abenteuergeschichten geprägt sind, ad absurdum geführt und ins Groteske verdreht zu sehen? Selbstverständlich nicht. Doch faszinierte es mich? Zweifellos. Ihr müsst selbst entscheiden, ob ihr bereit seid, euch der bitteren Realität der Trilogie zu stellen. Solltet ihr es wagen, verspreche ich euch ein einzigartig prickelndes Leseerlebnis, das die Dimensionen eines verzauberten Kleiderschranks oder eines sprechenden Kaninchens weit hinter sich lässt. Wobei – einen sprechenden Hasen gibt es. Immerhin.

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/06/03/lev-grossman-the-magician-king
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review 2016-08-22 16:39
Borgen: Outside the Castle: A BBC Radio 4 Full-Cast Drama - Tommy Bredsted,Joan Rang Christensen,Rum Malmros,Full Cast,Tim Pigott-Smith

It's an interesting idea, but why are the women so blah. Honesty, two episodes in I was rooting for Sussanna to tell both her father and son off. The man are unlikable, and the women underdeveloped.

The idea of GMO is well done and the conspircy is worthy of Le Carre but Le Carre would not have done the women such a disservice.

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review 2014-08-05 23:39
Sugawara no Michizane and the Early Heian Court , by Robert Borgen
Sugawara no Michizane and the Early Heian Court - Robert Borgen

The Yushima Tenjin shrine in Tokyo

 

 

I expect that most of us would admit to a certain amount of idolatry in our relations to our favorite authors, but the Japanese deified Sugawara no Michizane (845-903), not merely because he was a highly regarded poet in both Chinese and Japanese, professor of literature at the Imperial university for decades, and extremely high-ranking Imperial official - no, they deified him as the god Tenman-Tenjin because his ghost was haunting the court! His shrines all over Japan are still sites of frenetic activity during important examination periods as desperate students implore the god of learning to improve their scores.

 

But first things first...

 

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review 2014-06-18 00:00
The Scapegoat
The Scapegoat - Johan Borgen I had to give up on this. I left my bookmark in place if I ever return, but it just did not sustain my interest. Disappointing.
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review 2014-04-07 00:00
The Red Mist
The Red Mist - Johan Borgen http://msarki.tumblr.com/post/81982040134/the-red-mist-by-johan-borgen

It is quite possible that this slender novel could rank as another five-star wonder, a masterpiece in its incessant ranting, insanely versed but controlled, and presented as a sometimes fitful digression in regards to the nervous character always present on the page. But I am not sure. Fact is, I liked the book very much and I am more than willing to rate it four stars with the idea that I may in time generously raise it as rightfully high as his most obvious obsession the author called The Column of Freedom.

The entire reading experience for me was presented as a question to determine some type of answer for. And for me, and almost comforting in its realization, The Red Mist became the horror of one’s own life that we are attempting to escape or run away from.

… always there must be something happening for people without knowledge or perspectives, people on the run from what they know to something they don’t wish to know.

Johan Borgen’s analogy regarding the quote mentioned above is to row a boat backwards to catastrophe.

To flee is not to create, it is to anticipate change, from fear of what must come. And what must come is the past, the thing that bobs up behind layers, that vanished once, or nearly vanished, that bobs up again with a letter, a thought, a smell. Who can say that a flight can stop, or a fall — that it can stop? The doomed, the absurdly unliving — they’re no longer my friends, they’re deserting me in their sphere.

Many years ago as a small boy I had, perhaps like many others but unbeknownst to me, a four-pack of my own personal Play Dough and wanted not only to impress but to find another someone, perhaps and to be honest, probably a female, in which to play with. But I was not willing under any circumstance to part or sacrifice all four containers of my precious colored dough and so opted to only bring out with me the red. I bring this memory up because while reading this book I profoundly surmised this voice, or even this set of voices, was telling me that freedom meant being “so high that you can see far below that your liberation is red.” And that I admit was a bit weird and something I cannot, nor wish to, explain.

In my feeble attempt at providing for you a nutshell, The Red Mist is a story featuring Goldilocks and Herman, and a monstrously tall and hideous Column of Freedom. But be prepared for an insane account of a past murder, a vigorous dunking, and a hidden corpse. As well as a mental illness misused and untreated. And doctors possibly as sick as the patients they treated. Pages and pages of an obsessional monologue ranting and raving in its lunacy. A book so convincing that it almost takes one to know one, if you know what I mean.
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