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text 2017-12-03 13:49
My November 2017
Der Fledermausmann: Harry Holes erster Fall - Jo Nesbo
alias Grace: Roman - Margaret Atwood,Brigitte Walitzek
Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken - Sabaa Tahir,Barbara Imgrund
Der Fledermausmann - 5 stars
Alias Grace - 5 stars
Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken - 4 stars

 

Favorite book(s) of the month: Everything I read.

 

Books started this month but haven't finished yet: The Adventures of Huckleberry Finn, Sündiges Spiel, Der Himmel in deinen Worten

 

November has been terrible. In life and in the reading world. I have so much going on at the moment that I can't really stay focused on a book. I keep reading and reading but I can't seem to finish any books. It's driving me up the wall. On the other hand, I may not have finished many books last month but the ones I finished, I truly loved and enjoyed. So Quality over quantity, right?!

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review 2017-11-28 14:21
Die Herrschaft der Masken // An Ember in the Ashes!!!
Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken - Sabaa Tahir,Barbara Imgrund

german and english review

 

Das Buch wollte ich jetzt wirklich schon so lange lesen. Doch irgendwie habe ich es nie geschafft und habe es auch nicht zu Hause. Ich bin dann durch Zufall bei Spotify auf das Hörbuch gestoßen und hab es einfach mal als Zeichen gesehen. Ich bin absolut keine Hörbuchhörer. Ich habe es schon so oft versucht und irgendwie brauch ich immer ewig. Aber da ich unbedingt ein Hörbuchhörer werden will, gebe ich es nicht auf und versuche es immer wieder. Schön zu wissen, dass ich nur in seltenen Fällen so hartnäckig bleiben kann.

 

Aber zu dem Buch. Erstmal direkt zum Hörbuch an sich. Ich fand die beiden Leser total klasse. Ich mochte auch die Melodie die am Anfang, am Ende und zwischen verschiedenen Teiles des Buches kurz eingespielt wurde, weil sie wirklich gut zu der Stimmung des Buches gepasst hatte. Es war die ungekürzte Version, deswegen hatte ich das Gefühl, das Buch geht ewig und ich habe auch wirklich lange gebraucht, was nicht an der Geschichte lag, sondern an mir.

 

Zu der Geschichte an sich.

 

Inhalt: Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft. Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ... Eine mitreißende Geschichte, in der es buchstäblich um Leben und Tod geht.

 

Zu den Charakteren. Wir hatten Laia und Elias. Die Geschichte wurde aus der Sicht der Beiden erzählt. Laia ist mir gleich ans Herz gewachsen (ich mochte sie schon als ich eine kleine Leseprobe aus dem Buchladen mitgenommen habe und das erste Kapitel von ihr lesen konnte). Ich finde ja sie ist von Anfang an ziemlich stark, aber sie findet durch das Buch hinweg, immer wieder neue Stärke um nicht aufzugeben und behält ihr Ziel fest im Auge. Elias, mochte ich auch, bei ihm hab ich ein bisschen länger gebraucht obwohl ich immer für Charaktere zu haben bin, die auf der falschen Seite stehen, die aber immer nach einem Ausweg suchen um da rauszukommen. Seine Kapitel waren auf jeden Fall mehr actiongeladen als die von Laia, trotzdem fand ich ihre Kapitel öfter viel interessanter.

 

Es gab so viele Nebencharaktere, dass ich bei manchen einfach total keine Ahnung habe, wer sie eigentlich waren und was sie getan oder eben nicht getan haben. Aber einige haben sich dann doch wieder in mein Herz geschlichen. Ich mochte besonders Izzy und die Köchin (die beiden und wie nah sie sich standen, was sie schon alles gemeinsam durchgestanden hatten), Sana (von ihr hätte ich mir mehr gewünscht aber vielleicht bekomme ich das im zweiten Buch??), Helena mochte ich auch sehr gerne und egal wie es zwischendrin auch ausgesehen hat, ich habe nie das Vertrauen verloren, dass sie am Ende doch die richtigen Entscheidungen trifft.

 

Die Story an sich, war wirklich richtig interessant und auch spannend gemacht, ich mochte den Teil mit den Prüfungen obwohl es wirklich grausam war. Ich mochte den Teil mit dem Widerstand, obwohl ich kaum einem von ihnen traue.

 

Und das Ende hat es auf jedenfall geschafft, dass ich es kaum abwarten kann, dass nächste Buch zu hören. Ja, ich hab schon geguckt, es ist bei Spotify und ich werde es wieder versuchen. Diesmal ist es eine gekürzte Version, ich hoffe allerdings, dass ich trotzdem alles Wichtige dabei haben werde.

 

***

 

I wanted to read this book for forever. Somehow I never got it done and I don't even have it at home. I stumbled over it on Spotify the other day (a month ago) and took it as a sign. I'm not an audiobook person. I tried so many times and I somehow always take forever to finish one. But just because I WANT to be an audiobook person, I won't give up. Good to know how persistent I can be in rare situations like that.

 

But let's talk about the book. Firstly about the audiobook itself. I really liked both the readers. And I really liked the melody they played in the beginning, the end and between the different parts of the story, cause it fit the mood of the book so well. It was the full version, not some cut down one, and because of that, I kinda had the feeling the book was going on forever and I took really long too finish it. It wasn't the books fault, it was all mine.

 

About the story.

 

Summary: Laia is a slave. Elias is a soldier. Neither is free.

Under the Martial Empire, defiance is met with death. Those who do not vow their blood and bodies to the Emperor risk the execution of their loved ones and the destruction of all they hold dear.

It is in this brutal world, inspired by ancient Rome, that Laia lives with her grandparents and older brother. The family ekes out an existence in the Empire’s impoverished backstreets. They do not challenge the Empire. They’ve seen what happens to those who do.

But when Laia’s brother is arrested for treason, Laia is forced to make a decision. In exchange for help from rebels who promise to rescue her brother, she will risk her life to spy for them from within the Empire’s greatest military academy.

There, Laia meets Elias, the school’s finest soldier—and secretly, its most unwilling. Elias wants only to be free of the tyranny he’s being trained to enforce. He and Laia will soon realize that their destinies are intertwined—and that their choices will change the fate of the Empire itself.

 

The characters. We have Laia and Elias. The story is told from both their point of views. Laia got me right from the start (she already got me when I took a little sample of the book from the bookstore and was able to read her first chapter). I think right from the beginning, she is really strong but I also think that throughout the book, she finds a lot of new strength to focus on her goal and to never give up. I liked Elias, too. It took me a while, tho, even though I love those characters that are on the wrong side of things and try everything to get away from that. His chapters had a lot more action going on but I still thought that Laia's chapters were much more interesting most of the time.

 

There were so many minor characters, that with some of them I'm still lost and don't know who they actually are and what they did and didn't do. But some of them still found their way into my heart. Sneaky little bastards. I loved Izzy and the cook (those two, how close they are and what they both went through together), Sana (I wish we could've gotten more about her, but I have hope for the second book), and Helene, I loved her and through everything that was going on and that didn't put a good light on her, I still had faith in her that she would do the right things in the end.

 

The story itself was really interesting and exciting, I loved the parts with the trials, even though they were really brutal and cruel. I also loved the Resistance part of the story, though I don't trust most of them.

 

And the ending totally got me and made me wanted to listen to the next book right away. Yes, I'm listening to it again, spotify has it in a cut version and I hope, that I still get to hear all the good, important stuff.

 

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text 2017-10-08 13:52
Reading progress update: I've read 14%.
Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken - Sabaa Tahir,Barbara Imgrund

Actually listening to it. And loving it so far.

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review 2017-06-07 09:18
Keine Struktur, kein roter Faden
Die Dunkelmagierin - Arthur Philipp

Pseudonyme sind für mich ein ständiges Ärgernis. Es wurmt mich, wenn ich nicht weiß, wer ein Buch geschrieben hat und ich keine zusätzlichen Informationen recherchieren kann. „Die Dunkelmagierin“, ein Rezensionsexemplar von Random House, erschien ebenfalls unter einem Pseudonym. Arthur Philipp ist ein erfolgreicher deutscher Autor, der 1965 geboren wurde und heute in Mainz als Journalist und Kabarettist arbeitet. Diese Hinweise sind so markant, dass eine simple Suchanfrage die Antwort darauf lieferte, wer Arthur Philipp höchstwahrscheinlich ist. Das war fast zu leicht, weshalb ich mich frage, welchen Zweck das Pseudonym erfüllen soll. Aber keine Sorge liebe Random House Gruppe, ich werde es nicht verraten.

 

Einst waren die Utorer gezwungen, ihr Königreich zu verlassen und den Lavaströmen eines wütenden Vulkans zu überlassen. Sie fanden eine neue Heimat auf der Insel Edun, die bis in den letzten Winkel von Magie durchdrungen war. Die Zauberer des Königs zapften die Magie an, blind für den Schaden, den sie anrichteten. Denn Edun war keineswegs unbewohnt. Das Volk der Weren musste hilflos zusehen, wie ihnen ihre Heimat entrissen wurde und die zauberhafte Kraft, die alles verband, langsam versiegte. Sie nannten die Eindringlinge Aschlinge.
Viele Jahre später wird die junge Feja in den Orden der Grauen Magier aufgenommen und dort ausgebildet. Fejas magisches Talent ist ein Rohdiamant: stark und rein, aber ungeschliffen. Ihre Meister erkennen ihr ungeheures Potential und wollen ihre Macht nutzen, um den Orden zu alter Größe zurückzuführen. Doch der Orden ist tief gespalten und Feja muss schnell lernen, dass sie niemandem trauen kann. Ihr Schicksal ist ungewiss. Ist Feja möglicherweise nicht die Zukunft des Grauen Ordens, sondern die Erfüllung einer alten Prophezeiung der Weren, laut der ein Held das unterjochte Volk befreien und die Herrschaft der Aschlinge brechen wird?

 

Ich tat mich furchtbar schwer damit, den Inhalt von „Die Dunkelmagierin“ zusammenzufassen. Manchmal sind diese Schwierigkeiten ein Anzeichen dafür, dass ein Buch komplexer ist, als ich angenommen hatte, in diesem Fall sind sie allerdings eher eine Bestätigung dessen, was ich bereits während der Lektüre empfand: „Die Dunkelmagierin“ ist wirr und unnötig umständlich. Ich gebe es ungern zu, aber ich habe kaum Gutes über diesen Reihenauftakt zu berichten. Meiner Meinung nach wollte Arthur Philipp einfach zu viel. Die Geschichte enthält einige interessante, spannende Ansätze, diese versinken jedoch in einer Flut inkohärent und inkonsequent aneinander gereihter Komponenten. Mir fehlte Struktur, eine klare, logische Ordnung, die alles verbindet, als hätte der Autor seine Ideen in die Luft geworfen und just so aufgeschrieben, wie sie landeten.
Wir lernen die etwa 14-jährige Protagonistin Feja kennen, bevor sie in den Grauen Orden aufgenommen wird. Die Graumagier haben Interesse an ihr, weil ihr magisches Talent aufgrund der Mondkonstellation zum Zeitpunkt ihrer Geburt beträchtlich ist. Ich mochte das Konzept der Mondmagie sehr, doch leider erweiterte und verkomplizierte Arthur Philipp sein Magiesystem mit Fejas Eintritt in den Orden fortwährend, sodass ich rückblickend nicht in der Lage bin, es zu erklären. Ich habe nicht verstanden, wie alles zusammenhängt, woher Magier_innen nun Macht beziehen und wieso es neben dem Orden der Graumagier weitere Orden gibt. Himmel, ich habe ja nicht einmal begriffen, wie der Graue Orden strukturiert ist und nach welchen Regeln und Gesetzen seine Mitglieder leben. Sind sie Assassinen? Ich weiß es nicht. Ihr Hauptquartier, die Graufeste, wirkte wie ein Bauernhof mit einem großen grauen Klotz in der Mitte, in dem Feja hauptsächlich Hilfsarbeiten erledigt, statt eine geordnete Ausbildung zu erhalten. Philipp ließ mich kaum an ihrem Unterricht teilhaben, weshalb ich nicht definieren könnte, was genau sie dort eigentlich lernt. Oh, doch, Fechten. Das muss eine Zauberin unbedingt können. Ich habe nicht das Gefühl, dass ihr die Aufnahme in den Orden irgendeinen Vorteil brachte, weil sie die entscheidenden Schritte bezüglich der Kontrolle ihrer Fähigkeiten ohnehin eigenständig absolvieren muss. Dass sie diese Hürden meistert, erschien mir wie ein Wunder, da sich Feja meiner Ansicht nach nicht mal allein die Schuhe zubinden kann. Sie ist eine fürchterliche Heldin, schwach und infantil. Ich fand sie unfassbar nervig und hatte überhaupt keinen Draht zu ihr. Sie ist naiv, weltfremd, gutgläubig und lächerlich mühelos zu manipulieren. Außerdem seufzt das Mädchen ständig! Ehrlich, Seufzen ist ihre Standardreaktion, als wäre sie eine weltverdrossene alte Schachtel. Und die soll die große Hoffnung der Weren sein? Na Prost Mahlzeit.

 

„Die Dunkelmagierin“ begann verheißungsvoll und verschlechterte sich dann Seite um Seite. Wie viel hätte Arthur Philipp aus der reizvollen Ausgangssituation herausholen können, hätte er nicht all seine Ideen wild durcheinandergewirbelt. Ich erkenne keine ordnende Hand, keine Autorität seitens des Autors und kann mit diesem Chaos nichts anfangen. Verwirrung war das vorherrschende Gefühl während der Lektüre, denn ich begriff nicht, worauf er hinauswollte und empfand die Handlung als irritierend ziellos. Normalerweise habe ich Verständnis dafür, dass ein Reihenauftakt die schwere Aufgabe erfüllen muss, eine komplett neue Welt zu etablieren, aber Arthur Philipp versagte dabei meiner Meinung nach. Ich denke, er hatte zu wenig Geduld, wollte sofort jeden Aspekt seines Universums vorstellen, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. Es ist nichts falsch daran, einige Geheimnisse und Facetten erst in den Folgebänden zu offenbaren. Für mich erstickte die schiere Fülle unzusammenhängender Informationen jedes Bedürfnis, die Reihe „Der Graue Orden“ weiterzuverfolgen. Nicht einmal das offene Ende von „Die Dunkelmagierin“ kann mich davon überzeugen, der Fortsetzung „Die Feuerdiebin“ eine Chance zu geben.

 

Vielen Dank an das Bloggerportal von Random House und den Verlag blanvalet für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars im Austausch für eine ehrliche Rezension!

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2017/06/07/arthur-philipp-die-dunkelmagierin
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review 2016-10-14 10:12
Wann funkt es endlich?
Das blutige Land - Richard Schwartz

Havald, Engel des Soltar, der Wanderer, ist endlich wieder er selbst. Nach seiner Wiedererweckung sind seine Erinnerungen nun vollständig zurückgekehrt – und mit ihnen Havalds unkonventionelle Art und Weise, Probleme zu lösen. Während die Truppen des Nekromantenkaisers Illian weiterhin bedrohen und Askirs Militär nicht schnell genug aufgerüstet und ausgebildet werden kann, um gegen sie im Feld zu bestehen, reist Havald als einfacher Rekrut unerkannt in die Ostmark. Seit Jahrhunderten ist die Ostmark Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen mit den Barbaren, die immer wieder gegen die Bollwerke des Reiches anrennen. Warum, weiß niemand. Die Kämpfe bündeln Truppen und Ressourcen, die gerade jetzt dringend benötigt werden. Havald glaubt, dass der Schlüssel zur Befriedung der Ostmark im Verständnis der Motivation der Barbaren liegt. Die Stämme müssen geeint werden, um den Einfluss des Nekromantenkaisers auszuhebeln, der seinen schwarzen Schatten bereits auf das ungastliche Land wirft und mit süßen Versprechungen lockt. Hoffnung prophezeit die Legende eines uralten Artefakts: eine Krone, geschmiedet von Elfen, die ihrem Träger die Herrschaft über die Stämme verleihen soll. Doch die Krone wurde zerbrochen, die Bruchstücke in alle Winde zerstreut. Wird Havald die Stücke ausfindig machen und wieder zusammensetzen können, um der Ostmark den Frieden zu bringen, den sie seit Jahrhunderten verdient?

 

Bergfest! Die Hälfte von „Die Götterkriege“ ist geschafft. Drei Bände habe ich gelesen, drei liegen noch vor mir. Meiner Ansicht nach ist die Metapher der Bergbesteigung durchaus passend für diese Reihe, weil mich hinsichtlich der ersten drei Bände definitiv das Gefühl beschlich, bergauf gelesen zu haben. Die Haupthandlungslinie entwickelt sich so schwerfällig, dass die Lektüre an einen langgezogenen Anstieg erinnert. Ich hoffe sehr, dass ich den Zenit nun erreicht habe und es ab sofort nur noch rasant bergab geht, ausnahmsweise einmal im positiven Sinne. Die Handlung muss Fahrt aufnehmen und endlich richtig durchstarten. Eigentlich hatte ich erwartet, dass das bereits in „Das blutige Land“ der Fall wäre, doch unglücklicherweise wurde ich diesbezüglich enttäuscht. Obwohl ich unheimlich erleichtert war, dass Havald erneut als Ich-Erzähler agiert und ich mich mit seinen Schilderungen der Ereignisse deutlich wohler fühlte als mit der auktorialen Erzählperspektive der vorangegangenen Bände, entwickelt sich „Das blutige Land“ meinem Empfinden nach unfokussiert. Der Klappentext vermittelt, dass die Handlung ausschließlich in der Ostmark angesiedelt ist – ich freute mich darauf, dieses harte Land Seite an Seite mit Havald zu erkunden. Ihr könnt euch meine Überraschung vorstellen, als Havald die Ostmark nach nicht einmal der Hälfte des Buches wieder verlässt. Zugegeben, die Geschehnisse zwingen ihn dazu, aber einen schalen Beigeschmack hinterließ diese Wendung dennoch. Es fühlte sich an, als wäre Richard Schwartz nicht in der Lage, einen begonnenen Handlungsstrang gradlinig zu Ende zu führen, als ließe er sich permanent ablenken und neige dazu, sich zu verzetteln. Vielleicht tue ich ihm Unrecht, vielleicht kann ich das große Ganze noch nicht überblicken, doch im Moment habe ich den Eindruck, dass all die Nebenschauplätze (wie z.B. Illian) zu viel des Guten sind und Schwartz sich zu viel aufbürdete. Ich vermisse die Eleganz und Souveränität, die ich von anderen Autor_innen des Genres gewohnt bin. „Die Götterkriege“ wirken verworren und chaotisch, was unter anderem auch daran liegt, dass Schwartz offenbar Hemmungen hat, Figuren sterben zu lassen. Die Handlung quillt über vor Charakteren, die wiedererweckt wurden, tausende von Jahren alt sind oder totgeglaubt waren, letztendlich aber doch erneut auftauchen. Vergangenheit und Gegenwart vermischen sich zu einem schier undurchdringlichen Dickicht verschiedenster Einzelschicksale, in dem es schwierig ist, den Überblick zu behalten. Zahllose Anspielungen auf den ersten Zyklus „Das Geheimnis von Askir“ erschwerten diese Aufgabe zusätzlich, da diese selten konkret genug waren, um mein Gedächtnis zu stimulieren. Ich wünschte wirklich, Schwartz würde sich stärker auf die aktuellen Entwicklungen konzentrieren, statt sich in Hinweisen auf Vergangenes zu verlieren, denn gerade die Einführung der Barbaren bietet meiner Ansicht nach immenses Potential. Havald ist seit Jahrhunderten der erste, der versucht, die Stämme zu verstehen. Mir gefielen seine Toleranz und seine Bereitschaft, seine Meinung von diesem Volk zu revidieren. Er kämpft mutig gegen uralte Vorurteile, was ihn in meiner Achtung enorm steigen ließ. Ich gehe davon aus, dass die Barbaren im nächsten Band „Die Festung der Titanen“ eine bedeutende Rolle spielen werden und hoffe, dass Schwartz ihnen mehr Raum zugesteht und all die Irrungen und Wirrungen in Askir und Illian vielleicht einmal ruhen lässt. Ein wenig Fokus wäre zur Abwechslung nett.

 

Seit ich begonnen habe, „Die Götterkriege“ zu lesen, frage ich mich, ob „Das Geheimnis von Askir“ besser war oder ob mir bloß die Erfahrung fehlte, um Makel zu erkennen. In meiner Erinnerung sind die Bände des ersten Zyklus nahezu perfekt, „Die Götterkriege“ hingegen… Richard Schwartz kommt einfach nicht in die Gänge, er umkreist die Haupthandlungslinie, springt hierhin und dorthin und verlangt mir einiges an Geduld ab. Ich mag nicht mehr warten. Ich hatte mir viel von „Das blutige Land“ versprochen, freute mich diebisch auf Havald und hoffte so sehr, dass die Geschichte nun endlich ins Rollen käme, doch leider stockt und stottert sie weiterhin, sodass ich das Buch insgesamt lediglich als durchschnittlich empfand. Trotzdem werde ich nicht aufgeben. Ich werde versuchen, optimistisch zu bleiben und daran zu glauben, dass mein großer Moment mit „Die Götterkriege“ kommen wird. Irgendwann muss es ja mal funken, oder nicht?

Source: wortmagieblog.wordpress.com/2016/10/14/richard-schwartz-das-blutige-land
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